Samstag, 26. Dezember 2015

"Ich bin eine durchaus gemäßigte und, ich darf wohl sagen, gesunde, human temperierte, auf das Harmonische und Vernünftige gerichtete Natur, ein Gelehrter und conjuratus des 'Lateinischen Heeres', nicht ohne Beziehung zu den Schönen Künsten (ich spiele die Viola d'Amore) ..." Th. Mann, Doktor Faustus, Anfang. Th. Mann kam es hier auf die Altertümlichkeit des Instrumentes an, und bestimmt auf die Resonanzsaiten, die hinüberspielen sollen in die lutherische Sphäre des mittelalterlich-modernen Komponisten Leverkühns. //// Viola d'amore solo: Three Reflections on Sephardic Melodies (by David Lo...

So ein Bart haftet




Hans-Werner Sinn„Ich bereue nichts“

Starökonom Hans-Werner Sinn tritt ab. Ein Gespräch über Freund und Feind, seine linke Vergangenheit und die hohe Kunst des Taxifahrens.


Was sollte Sinn denn bereuen? Merkwürdiger Titel! Er hat sein Leben sinnvoll bewirtschaftet und keine Jahre sinnlos vergeudet mit Weltreisen nach dem Abitur etc. Manches kommt mir recht bekannt vor, die Schülerarbeit etwa. Am 24. Dezember arbeitete ich im Blumengeschäft der Witwe Knuffmann, das um 18h schloß, die Aufräumarbeiten gingen noch bis etwa 19.30h. Die Unterschichteltern haben keine Vorstellung von geistiger Arbeit, sie kennen nur die konkrete. In dieser Zeit des jungen Sinn barg die Unterschicht noch intelligentes Potential, das ist heute kaum mehr der Fall, es ist abgeschöpft. 
Daher besitzt die Herkunftsfamilie in der Gegenwart eine viel größere Bedeutung für die Schullaufbahn der Kinder als vor 60 Jahren, als die Durchlässigkeit des Schulsystems noch weniger stark ausgeprägt war und nur klare Begabungen zum Gymnasium schickte. Eine konstruktive Erziehungsarbeit der Eltern schafft große Vorteile, die durch die Schule nicht ausgeglichen werden können. 
Heute wird das Niveau der Schule bedroht durch eine übergroße Öffnung für lernuninteressierte Schüler, die nur das Etikett "Abitur" erwerben wollen, und die die lerninteressierten Schüler ablenken und stören.