Mittwoch, 23. Juli 2008

steigende Staatsausgaben, Was die Deutschen verdienen, 47,80 Euro übrig


"Ein islamischer Chauvinist hinter aufgeklärter Fassade: Fethullah Gülen reicht Papst Johannes Pau II. die Hand" (FAZ 23.7.)

Mal kein Regen! Mi 20°! 6514 11632 WTI 124,33 1,5696

- "Türkischer Islamismus. Die Anhänger des Fethullah Gülen. Von Necla Kelek. 21. Juli 2008 Die Verhaftungen mehrerer pensionierter kemalistischer Generäle als vermeintliche Putschisten in der Türkei Anfang Juli gehen, so vermuten Insider in Ankara, auch auf die Fethullahcis, die Anhänger des islamischen Predigers Fethullah Gülen, zurück. Sie haben inzwischen hohe Positionen, nicht nur in der AKP, sondern auch im Staatsapparat und der Polizei. ..."

- " „Kalte Progression“ . Steuerprogression untergräbt Inflationsausgleich. 22. Juli 2008 .
Die Steuerlast steigt, auch wenn die Lohnerhöhung nur die Inflation ausgleicht. Das Phänomen, das gerne als kalte Progression bezeichnet wird, ist Ausfluss der Progression im Steuersystem. Das Institut der deutschen Wirtschaft hat die konkreten Folgen berechnet. Jemand, der vor zwölf Monaten 4000 Euro verdient hat, benötigt bei 3 Prozent Inflation jetzt 4120 Euro, um seinen Lebensstandard zu halten.

Doch das blendet der Fiskus aus. Im Steuertarif rutscht der Arbeitnehmer nach oben; seine Steuerlast steigt von 546,96 Euro auf 581,24 Euro im Monat. Von dem Bruttolohnzuwachs von 120 Euro gehen 34,28 Euro an den Fiskus; entsprechend sinkt die Kaufkraft des Arbeitnehmers. Die Sozialabgaben verschärften diesen Effekt. Wer nicht über der Beitragsbemessungsgrenze verdient, zahlt dafür etwa ein Fünftel. Bei 120 Euro wären das 24 Euro. Netto verdient damit der Betroffene zwar ein bisschen mehr als zuvor, aber das reicht nicht, um den Lebensstandard zu halten.

- Das realexistierende Monster: "Das fatale Gesetz stetig steigender Staatsausgaben
Die Steuereinnahmen des Staates sollen bis 2012 jedes Jahr um 20 bis 25 Milliarden Euro steigen. Was macht der Staat mit dem Geld? Das fragt ..." 14.5. FAZ

- " Was die Deutschen verdienen. FAZ 23. Juli 2008 . Deutschen Arbeitnehmern bleibt von ihrem Bruttolohn etwas weniger übrig als vor gut zehn Jahren. Von 100 Euro Bruttolohn kamen bei den Vollzeitbeschäftigten im Produzierenden Gewerbe, Handel, Kredit- und Versicherungswesen 2006 durchschnittlich 64,41 Euro netto an, wie das Statistische Bundesamt am Mittwoch mitteilte. 1995 und 2001 waren es nach Abzug von Lohnsteuern und Sozialbeiträgen noch 65,23 beziehungsweise 64,77 Euro.

Durchschnittlich verdienten die Arbeitnehmern im Oktober 2006 knapp 3100 Euro. Davon blieben unter dem Strich 1986 Euro übrig. Dabei erhielten die Angestellten bei großen Unternehmen mehr Gehalt, bei kleinen Betrieben wurden geringere Summen ausgezahlt.
Dazu: Michael Müller (Michael_Mueller) ... jedenfalls ist der "Focus" vom 11.03 2008 anderer Ansicht: "Eine neue OECD-Studie zeigt: Von 100 Euro Verdienst bleiben einem Normalverdiener gerade mal 47,80 Euro übrig. Die Steuerlast ist in Deutschland höher als in anderen Industrienationen" Das scheint mir auch "gefühlt" realistischer. "

- - " Panik-Propheten. Falscher Alarm. Einige Beispiele für finstere Endzeit-Ankündigungen, die so nie eingetroffen sind Dennis Meadows ist offenbar unverbesserlich. Der Ökonom veröffentlichte 1972 als Mitautor für den Club of Rome das Buch „Die Grenzen des Wachstums“. Bis heute hält er an seinen darin aufgestellten Thesen fest. Erst kürzlich verkündete Meadows in einem Interview, ein „globaler Kollaps“ sei heute sogar wahrscheinlicher als noch vor 36 Jahren. Damals prognostizierte der Bericht wegen schwindender natürlicher Ressourcen eine massive Weltwirtschaftskrise für die 90er-Jahre, die nie eintrat. Ende der 90er-Jahre fürchteten sich die Menschen vor Neujahr: Experten sagten für den Jahrtausendwechsel Computerzusammenbrüche, Weltwirtschaftskrise, streikende Zapfsäulen und defekte Atomkraftwerke voraus. Doch was geschah? Die Welt feierte ein rauschendes Fest mit Feuerwerken in Sydney, Paris, Rom – die Katastrophe trat nicht ein.

Die Angst vor einer BSE-Epidemie schwand nicht über Nacht: Wissenschaftler konnten nicht ausschließen, dass das Virus von Kuh auf Mensch übertragbar ist. 1996 erkrankten die ersten Menschen an einer neuen Variante der Creutzfeld-Jakob-Krankheit. Auf dem Gipfel der Hysterie wurde prognostiziert, bis zu 250000 Personen könnten durch infiziertes Rindfleisch sterben – bis heute waren es rund 200 Todesfälle.

Den Begriff „Waldsterben“ prägten deutsche Medien in den 80er-Jahren. Angeblich war die Lebenszeit des Schwarzwalds auf wenige verbleibende Jahre begrenzt. Kraftwerke wurden entschwefelt, Neuwagen mit Katalysatoren ausgestattet, 2003 rief Renate Künast das Ende des Waldsterbens aus. Bis heute streiten Experten darüber, wie krank die deutschen Bäume wirklich sind – und der Schwarzwaldgedeiht stattlich wie eh und je.

Aus „Peak-Oil“ wird „Peak-Oil-Hysterie“. Die Peak-Oil-Theorie besagt, dass ein Punkt erreicht wird, an dem die weltweite Ölförderung ihr Maximum erreicht hat und trotz steigender Nachfrage nicht erhöht werden kann. Analysten können sich allerdings nicht einigen, wann das sein wird. Vermutungen reichen von 1965 bis 2030. Das beschwingt Spekulanten, die Ölreserven und Ölförderrechte aufkaufen und so die Preise in die Höhe treiben.
„Frieden schaffen ohne Waffen!“, riefen 1982 in Bonn 400000 Demonstranten. Laut Nato-Doppelbeschluss stellten die USA ihre 572 atomaren Raketen und Marschflugkörper in Westeuropa auf, weil Verhandlungen mit der Sowjetunion über den Abbau der SS-20-Mittelstreckenraketen gescheitert waren. Die Friedensbewegung sah den Dritten Weltkrieg nahen. Trotz Raketen blieb der befürchtete Atomkrieg aus. " FOCUS Nr. 28 (2008)

- - ' "Wenn wir dieses Schauspiel der Leidenschaften betrachten", lesen wir bei Hegel, "und die Folgen ihrer Gewalttätigkeit, des Unverstandes erblicken, der sich nicht nur in ihnen, sondern selbst auch, und sogar vornehmlich zu dem, was gute Absichten, rechtliche Zwecke sind, gesellt ..., so können wir nur mit Trauer über diese Vergänglichkeit überhaupt erfüllt werden." Dass Hegel diesen Widerruf einer vernünftigen Geschichte zuließ, hat Heinz Dieter Kittsteiner begeistert. An diesem Punkt stimmte er einem anderen Leser Hegels zu. Jakob Burckhardt, der Hegels Vorlesungen aus der Baseler Universitätsbibliothek ausgeliehen hatte, bemerkte zu dieser Passage: "p. 24 fällt ihm dann freilich ein, wie es in der Welt wirklich zugeht". ... ' Ein Kentaur der Geschichtswissenschaft
Über den schwierigen Abbau der Heroen: Zum Tod von Heinz Dieter Kittsteiner / Von Helmut Lethen, FAZ 22.7.