Da schau her:
"... Der amerikanischen Wirtschaft hat diese präsidiale Missachtung der herkömmlichen Volkswirtschaftslehre bislang nicht geschadet, denn sie wächst stark, und dieses Wachstum beschleunigt sich. Laut dem Bureau of Economic Analysis betrug 2017 das reale Wachstum 2,5 Prozent. Im zweiten Quartal dieses Jahres stieg es auf 4,2 Prozent (aufs Jahr hochgerechnet). Für das laufende dritte Quartal sagt die verblüffend treffsicherere „GDPNow“ Prognose der Fed von Atlanta derzeit satte 4,1 Prozent Wachstum voraus.
Das sind traumhafte Zahlen, die mit einer beträchtlichen Erhöhung der Beschäftigung einhergehen. Der Beschäftigungsgrad von erwerbsfähigen Erwachsenen hat fast wieder das Niveau von Ende 2008 erreicht, also bevor die Finanz- und Wirtschaftskrise voll zuschlug. Seit Trumps Amtseinführung ist die zivile Beschäftigung um 3,5 Millionen beziehungsweise 2,5 Prozent gestiegen. Die Arbeitslosenquote wurde auf 3,7 Prozent gedrückt, das niedrigsten Niveau seit 1969. Das Stimmungsbarometer der National Federation of Independent Business verzeichnet den höchsten Wert seit 1983 und neue noch nie erreichte Höchstwerte bei Neueinstellungen und offenen Stellen kleinerer und mittelständischer Unternehmen.
Der Aufschwung erreicht auch jene Gruppen, die seit der großen Rezession besonders schlecht dastanden. Die Arbeitslosenquoten der afro- und latino-amerikanischen Bürger erreichen Allzeittiefs. Das sind Fakten (siehe Grafik), ungeachtet der Übertreibungen des rüpelhaften Präsidenten. Der Aufschwung kommt bei den ärmeren Schichten an. ..."
Der Elefant im Zimmer
Eine Herausforderung für die vielen Trump-Kritiker unter den Ökonomen: der Trumpsche Aufschwung und wie es enden könnte. Von Michael Burda FAZ 15.10.2018
Prof. Michael Burda, Ph.D., lehrt Makroökonomie an der Humboldt-Universität in Berlin.