Wilders gegen die Islamisten
Quälende Collage des Hasses im Internet
"27. März 2008 Gegen Ende des Films „Fitna“ sieht man die weißen, langen Hände des Filmemachers, wie sie über die Seiten einen prachtvollen Edition des Korans streichen, dann verdunkelt sich das Bild und man hört einen lauten Riss. Daraufhin erscheint folgender Hinweis: „Das Geräusch eben war eine Seite aus dem Telefonbuch, denn es ist an den Muslimen, und nicht an mir, die Seiten des Hasses aus dem Buch zu reißen.“
Geert Wilders hat kein Symbol des Islams entwürdigt oder herabgesetzt. Es gibt in Fitna - wenn man von einer motivisch genutzten dänischen Karikatur (die Turbanbombe) absieht - keine Verächtlichmachung des Propheten, des Korans oder der gläubigen Menschen. Es ist vielmehr eine sehr geschickte, suggestive Collage des Hasses der Islamisten gegen den Rest der Menschheit.
Dokumente und Zitate des Hasses
Wilders hat nicht, wie die dänischen Zeichner, seine eigene Häme ins Bild gesetzt, sondern aus Archiven und öffentlich zugänglichen Quellen Dokumente und Zitate des Hasses kompiliert. Wir hören die Opfer aus den Türmen in Manhattan, sehen die aufgebahrten Leichen nach den Anschlägen von Madrid und dazwischen immer wieder die Prediger, die solche Gewalt fordern und rechtfertigen. Wilders zeigt die Bilder von Kindersoldaten und dem dreijährigen Baschmallah, der brav aufsagt, dass die Juden Affen und Schweine sind.
Zum Thema
* Ein angekündigtes Koran-Video sorgt in der Niederlande für Nervosität
* liveleak.com
Ein Imam wird gezeigt, der zur Hasspredigt einen Stockdegen mitgebracht hat und - pompös, lächerlich und blutrünstig zugleich - blank zieht, als er davon kündet, wie den Juden der Kopf abgeschlagen werden wird. Schließlich gibt der Film eine Ahnung davon, wie die Niederlande in der Zukunft aussehen könnten, wenn es so weiter geht mit dem Vormarsch der Islamisten.
Ziemliche Packung
Es ist schon eine ziemliche Packung, die dem Zuschauer zugemutet wird. Es ist ein direkter Sprung ins Gesicht all jener, die die Probleme leugnen oder auf die lange Bank schieben wollen. Es ist aber kein rassistischer oder blasphemischer Film. Viele moderate Muslime, die selbst die Opfer der Fanatiker sind, werden ihn mit ebensolchem Entsetzen sehen wie säkulare oder christliche Zuschauer. Nur Verdränger haben ein Problem damit, so einen Film zu zeigen.
Quälende Provokationen: Geert Wilders
Quälende Provokationen: Geert Wilders
Es ist kein ausgewogener Bericht, keine faire Dokumentation, aber auch kein Aufruf zum Hass, sondern der Entsetzensschrei eines Mannes, der von Al Qaida mit einem Todesurteil belegt wurde und seit Jahren in ständiger Furcht um sein Leben sein muss und - obwohl er nie zur Gewalt aufgerufen hat und nie gewalttätig war - rund um die Uhr von Leibwächtern beschützt wird.
Von Mördern und ihren Anhängern
„Fitna“ handelt eigentlich vom Hass, nicht von Religion, und nicht von Arabern oder Türken, sondern von Mördern und ihren Anhängern. Über die Frage, wie man ihnen das Handwerk legen könnte, wie die Hassprediger ausgegrenzt werden, sagt Fitna nichts aus. Aber er provoziert gerade die europäischen Muslime, die, wie auch der islamkritische Schriftsteller Leon de Winter jüngst im Spiegel schrieb, eine große Verantwortung tragen und eine große Chance darstellen, sich zu diesen allesamt nachprüfbaren und wahren skandalösen Äußerungen und Taten im Namen des Koran zu verhalten.
Fair ist „Fitna“ nicht: der Film verschweigt die Rolle des Westens bei der Finanzierung und Stabilisierung der elenden Verhältnisse in arabischen Ländern, die die Jugend in die Arme der Extremisten treibt, er verschweigt die Verurteilungen des Terrors durch islamische Führer und er verschweigt die Opfer der vom Westen finanzierten oder initiierten Kriege in muslimischen Ländern. Aber Fairness ist zuviel verlangt bei einem Autor, der gerade heute Nacht wieder besonders um sein Leben fürchten muss.
Der Öffentlichkeit ist so ein gequälter und quälender Film unbedingt zuzumuten. Wer glaubt, Dialog müsse immer nett und easy sein hat nichts verstanden. Fitna provoziert eine Krise, aber nur so gibt es in dieser jahrzehntelang verpassten Debatte Fortschritt." FAZ
Donnerstag, 27. März 2008
Atheismus ist cool?
mo 4° bed.
-" Erst Sündenabschaffung, dann Paradieseswonnen.
04. Februar 2008 Soll dieses Kinderbuch als jugendgefährdend indiziert werden? Das Bundesfamilienministerium hat gegen die illustrierte Schrift "Wo bitte gehts zu Gott? fragte das kleine Ferkel. Ein Buch für alle, die sich nichts vormachen lassen" (Autor: Michael Schmidt-Salomon, Illustrator: Helge Nyncke) diesen Schritt beantragt. Die Verhandlung wird im März stattfinden. Aber eine öffentliche Diskussion ist schon jetzt entbrannt. Sie zeigt einen merkwürdigen Verlauf und ist deshalb ein besserer Gegenstand der Analyse als das Buch selbst, dem man mit einer Debatte zu viel Ehre antäte.
Das Ministerium glaubt, das Buch gebe die drei monotheistischen Religionen der Lächerlichkeit preis, vor allem aber werde das Judentum "als besonders angsteinflößend und grausam dargestellt". Der Eindruck entstehe, "dass die jüdische Glaubensgemeinschaft andere Religionsgemeinschaften vernichten will". Dass das Buch hauptsächlich das Judentum treffen wolle, ist ein Irrtum des Ministeriums, aber ein für Deutschland charakteristischer. Er kann nur deshalb aufkommen, weil sich die Gesellschaft mit den lüstern aufgeputzten Mönchen und Nonnen, die bei jedem Christopher Street Day für kreischendes Amüsement sorgen, längst abgefunden hat. Und auch deshalb wohl hat das Ministerium die judenfeindliche Tendenz herausgestellt, weil im Falle selbst von krass herabwürdigenden Mohammed-Karikaturen die öffentliche Meinung Europas sich auf "Toleranz" geeinigt hat. So bleibt für einen Indizierungsantrag kaum eine andere Begründung als die erwähnte.
Tatsächlich aber stehen der halbverrückte Rabbi, der feiste Pfaffe und der fanatische Imam, dargestellt im Kreise des nahöstlichen muslimischen Mobs, denen das Ferkel und sein Freund Igel der Reihe nach begegnen, einander in nichts nach. Alle vertreten die gleiche Idee, die eines grausam strafenden Gottes. Der Rabbi ergeht sich in seiner sadistischen Ausmalung der Sintflut, der Bischof feiert in ebenso blutrünstigem Geist den Kreuzestod Christi. Und der Mufti will sie noch übertrumpfen, wenn er verkündet: "Unsere Hölle ist heißer." Nein, dieses Buch ist nicht spezifisch oder ausschließlich antisemitisch - es ist: niedrig. Man muss Stephan Kramer, dem Generalsekretär des Zentralrats der Juden in Deutschland, danken, dass er hier die Dinge zurechtgerückt und in ein rechtes Verhältnis gesetzt hat.
Buchshop
* Wo bitte gehts zu Gott? fragte das kleine Ferkel von Schmidt-Salomon
Das Ferkel-Buch ist ja, wenn man einmal von seiner verletzenden Tendenz absieht, vor allem eines: banal. Banal nämlich wie alle Religionskritik, die dann doch nur darauf hinausläuft, Licht, Luft und Sonne in aller Gemütsruhe zu genießen. Nicht zu vergessen die Satellitenschüssel, die auf dem Dach des idyllischen, weltabgeschiedenen Häuschens von Ferkel und Igel plaziert ist. Und nicht zu vergessen die Schlussseite mit den fröhlichen, geradezu paradiesischen Nackten - nur die drei geistlichen Männer verdecken voll Scham ihr Geschlecht.
Der Autor ist ein rühriger Mann. Er ist Sprecher der "Giordano Bruno Stiftung", die hierzulande das Programm des neuen internationalen Atheismus vertritt, dem sie den wohlklingenderen Namen "evolutionärer Humanismus" verliehen hat. Der Tom Cruise dieser Sekte ist der bedeutende Hirnforscher Wolf Singer - leider.
LORENZ JÄGER
Buchtitel: Wo bitte gehts zu Gott? fragte das kleine Ferkel
Buchautor: Schmidt-Salomon, Michael
Text: Frankfurter Allgemeine Zeitung, 04.02.2008
// // Leider? Na ja. Die Erkenntnisse des Wolf Singer sind sicher bedeutender als die der internationalen Theologie, ob Benedikt oder Dalai Lama. Allerdings muß der D.L. noch begreifen, daß er nur einer von den vielen Gurus ist, die es konkurrierend sonst noch gibt.
-" Erst Sündenabschaffung, dann Paradieseswonnen.
04. Februar 2008 Soll dieses Kinderbuch als jugendgefährdend indiziert werden? Das Bundesfamilienministerium hat gegen die illustrierte Schrift "Wo bitte gehts zu Gott? fragte das kleine Ferkel. Ein Buch für alle, die sich nichts vormachen lassen" (Autor: Michael Schmidt-Salomon, Illustrator: Helge Nyncke) diesen Schritt beantragt. Die Verhandlung wird im März stattfinden. Aber eine öffentliche Diskussion ist schon jetzt entbrannt. Sie zeigt einen merkwürdigen Verlauf und ist deshalb ein besserer Gegenstand der Analyse als das Buch selbst, dem man mit einer Debatte zu viel Ehre antäte.
Das Ministerium glaubt, das Buch gebe die drei monotheistischen Religionen der Lächerlichkeit preis, vor allem aber werde das Judentum "als besonders angsteinflößend und grausam dargestellt". Der Eindruck entstehe, "dass die jüdische Glaubensgemeinschaft andere Religionsgemeinschaften vernichten will". Dass das Buch hauptsächlich das Judentum treffen wolle, ist ein Irrtum des Ministeriums, aber ein für Deutschland charakteristischer. Er kann nur deshalb aufkommen, weil sich die Gesellschaft mit den lüstern aufgeputzten Mönchen und Nonnen, die bei jedem Christopher Street Day für kreischendes Amüsement sorgen, längst abgefunden hat. Und auch deshalb wohl hat das Ministerium die judenfeindliche Tendenz herausgestellt, weil im Falle selbst von krass herabwürdigenden Mohammed-Karikaturen die öffentliche Meinung Europas sich auf "Toleranz" geeinigt hat. So bleibt für einen Indizierungsantrag kaum eine andere Begründung als die erwähnte.
Tatsächlich aber stehen der halbverrückte Rabbi, der feiste Pfaffe und der fanatische Imam, dargestellt im Kreise des nahöstlichen muslimischen Mobs, denen das Ferkel und sein Freund Igel der Reihe nach begegnen, einander in nichts nach. Alle vertreten die gleiche Idee, die eines grausam strafenden Gottes. Der Rabbi ergeht sich in seiner sadistischen Ausmalung der Sintflut, der Bischof feiert in ebenso blutrünstigem Geist den Kreuzestod Christi. Und der Mufti will sie noch übertrumpfen, wenn er verkündet: "Unsere Hölle ist heißer." Nein, dieses Buch ist nicht spezifisch oder ausschließlich antisemitisch - es ist: niedrig. Man muss Stephan Kramer, dem Generalsekretär des Zentralrats der Juden in Deutschland, danken, dass er hier die Dinge zurechtgerückt und in ein rechtes Verhältnis gesetzt hat.
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* Wo bitte gehts zu Gott? fragte das kleine Ferkel von Schmidt-Salomon
Das Ferkel-Buch ist ja, wenn man einmal von seiner verletzenden Tendenz absieht, vor allem eines: banal. Banal nämlich wie alle Religionskritik, die dann doch nur darauf hinausläuft, Licht, Luft und Sonne in aller Gemütsruhe zu genießen. Nicht zu vergessen die Satellitenschüssel, die auf dem Dach des idyllischen, weltabgeschiedenen Häuschens von Ferkel und Igel plaziert ist. Und nicht zu vergessen die Schlussseite mit den fröhlichen, geradezu paradiesischen Nackten - nur die drei geistlichen Männer verdecken voll Scham ihr Geschlecht.
Der Autor ist ein rühriger Mann. Er ist Sprecher der "Giordano Bruno Stiftung", die hierzulande das Programm des neuen internationalen Atheismus vertritt, dem sie den wohlklingenderen Namen "evolutionärer Humanismus" verliehen hat. Der Tom Cruise dieser Sekte ist der bedeutende Hirnforscher Wolf Singer - leider.
LORENZ JÄGER
Buchtitel: Wo bitte gehts zu Gott? fragte das kleine Ferkel
Buchautor: Schmidt-Salomon, Michael
Text: Frankfurter Allgemeine Zeitung, 04.02.2008
// // Leider? Na ja. Die Erkenntnisse des Wolf Singer sind sicher bedeutender als die der internationalen Theologie, ob Benedikt oder Dalai Lama. Allerdings muß der D.L. noch begreifen, daß er nur einer von den vielen Gurus ist, die es konkurrierend sonst noch gibt.
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