Dienstag, 26. Juli 2011

Der Staat - eine europäische Erfindung







Friedrich Wilhelm von Brandenburg 1620-1688, regierend seit 1640; Gründung der Staatsbibliothek zu Berlin 1661
(Bild: Govert Flinck / Wiki.)






- Der Staat, man muß es zugeben, hat nicht nur schlechte Seiten. Was sich da im nachmittelalterlichen Europa entwickelte und in den Nationalstaaten mit effizienter Verwaltungsmaschine eine Reifeform fand, beendete die tägliche Gewalt des Fehdewesens und der ständigen Überfälle und Übergriffe in Stadt und Land. Ähnlich lobt schon Ailios Aristeides um 143 die Befriedung selbst Kilikiens durch das römische Heer, lobt er die Pax Romana.
Die zwischenstaatlichen Kriege blieben zwar, aber geschickte und gewillte Politik konnte und kann lange Friedensperioden ermöglichen.
Unreife Staaten und gescheiterte Staaten bedeuten nicht nur tägliche Gewalt allüberall - siehe Afghanistan, Pakistan, Kongo, Haiti - sie stehen auch Pate bei allen Nöten der Gesellschaft. Die somalische Hungersnot gehört dazu. Eine angespannte Versorgungslage durch wenig Regen gibt es zwar auch beim somalischen Nachbarn Äthiopien, aber der Zentralstaat war in der Lage - und hat es auch getan - Vorsorge zu treffen. Das staatlich gescheiterte, von islamischen Banden beherrschte Somalia konnte das nicht.

Interessant und lehrreich ist die Entwicklung des preußischen Staates unter dem calvinistischen Kurfürsten Friedrich Wilhelm (“Großer Kurfürst”), den man den preußischen Staatsgründer nennen könnte.