Montag, 26. Juni 2017
So ein Seelchen!
Luthers These 6: "Der Papst kann nicht irgendeine Schuld erlassen; er kann nur erklären und bestätigen, sie sei von Gott erlassen. Und gewiss kann er ihm selbst vorbehaltene Fälle erlassen; sollte man diese verachten, würde eine Schuld geradezu bestehen bleiben."
Was für ein unsäglicher Unsinn. Schuldgeschwätz. Er pinkelt dem Papst ans Bein. Am Ende will er selbst ein neuer Papst sein, natürlich ein besserer. Dafür hat er sich von Cranach 100 mal malen lassen. Durch die neuen Medien hat der Mistkerl es geschafft, seinen Hokuspokus durchzusetzen.
Wie anders tönt uns Lukrez:
Wesen der Seele
Denn man weiß ja doch nichts von dem Wesen der Seele; man weiß nicht,
Ob sie schon mit der Geburt in uns eingeht oder ob dann erst
Sie entsteht und im Tod mit dem Leibe zusammen sich auflöst;
Ob sie im Orkus verschwindet und seinen geräumigen Schlüften
Oder ob Götterbefehl sie in andre Geschöpfe verbannet.
So sang Ennius einst, der erste der römischen Dichter,
Der von des Helikon Höhen sich ewig grünenden Lorbeer
Pflückte zum Kranz. Hell klinget sein Preis durch Italiens Lande.
Zwar verkündet der Dichter in seinen unsterblichen Versen,
Unten am Acheron seien wohl allerlei Räume, doch unsre
Wirklichen Seelen und Leiber gelangten da nimmer hinunter,
Sondern nur Schattengebilde und wunderlich bläßliche Schemen.
So sei einst aus der Tiefe des ewig jungen Homeros
Schatten im Traum ihm erschienen und habe mit Tränen im Auge
Ihm zu enthüllen begonnen im Lied das Geheimnis des Daseins.
Quelle:
Lukrez: Über die Natur der Dinge. Berlin 1957, S. 32.
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Die Sache mit der Seele ist inzwischen geklärt. Der Körper ist ein Information verarbeitendes System mit Phantasie. Dieser entspringt die Vorstellung einer „Seele“, aber das ist nur ein Märchen, das die Pfaffen auf die übelste Weise ausgebeutet haben. Stirbt der Körper, hat auch die „liebe Seele“ Ruh.
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