Sonntag, 2. Februar 2014

„Von Darwin zu Dolly“







2001 sendete hr1  das Funkkolleg „Von Darwin zu Dolly“, zu dem Utz Thimm und K.-H. Wellmann das Begleitbuch zusammenstellten. Von Von Darwin über Ernst Mayr bis Nüsslein-Volhard sind dort Schlüsseltexte abgedruckt.
Im Vorwort schrieben sie:
„Die Herausgeber sind beide Biologen. Wir haben studiert in einer Zeit, in der Umwelt – sprich Erziehung – alles galt. Einer von uns fand heraus, daß ‚Mutterliebe’ bei Mäusen erblich ist (genauer: Gemessen wurde die Zeitspanne, die Mäusemütter brauchen, um verlorengegangene Junge ins Nest zurückzutragen. Paart man immer nur die jeweils schnellsten und die langsamsten Mäuse untereinander, spalten sie sich bereits nach drei Generationen in zwei Gruppen, die unterschiedlich intensiv für ihre Nachkommen sorgen).
Das war für ihn nicht leicht zu verdauen: Wer damals daran erinnerte, daß es außer der Umwelt noch so etwas wie wie ein genetisches Erbe gab, machte sich einer reaktionären Gesinnung verdächtig.“
So war es, und „reaktionär“ zu sein galt gerade nicht als schick und ist es immer noch nicht wieder.

Dabei kann es gar nicht anders sein, als daß bei großen molekularen Maschinen, wie die Menschen es sind, auch die Verhaltensweisen Gegenstand von Vererbung sein müssen, allerdings nicht in der linearen Weise, wie Erbsen ihre Farbe vererben.