Donnerstag, 11. Mai 2017

Yasuko Yamaguchi / Pakaris in der Ruine for trombone and piano (2016)

Das Hauptproblem

Kinder, die nicht versorgt werden. Keine Schule besuchen. Schon gar keine gute Schule. 
Der Klimaklamauk lenkt vom Hauptproblem ab. 

http://plus.faz.net/evr-editions/2017-05-09/44821/347480.html

Takkuu-Inseln




Die Erde als Kartoffel - einen "Meeresspiegel" als glatte Wasserfläche gibt es nicht
(Schwerefeldmodell www.espace-tum.de/8228-bD1lbg-~goce~Goce~Produkte~Schwereanomalie~Das_Geoid.html )




Der Meeresspiegel ist schwer zu messen, der Mond allein sorgt ständig für Ebbe und Flut, allerdings gibt es Pegel, die teilweise älter sind und einen Vergleich erlauben. Sie zeigen wenig Veränderung. Die Riff-Inseln - allesamt unbedeutend - geben ebenfalls Pegel-Auskünfte, soweit nicht Hebungen und Senkungen des Meeresbodens im Spiel sind, wie im Fall der Malediven. 

Die Mannschaft der Kalten Sonne wies auf eine Veröffentlichung zum Thema hin:

Bremer Leibniz-Zentrum für Marine Tropenökologie: „Unsere Daten lassen keine Rückschlüsse darauf zu, dass sich der Anstieg des Meeresspiegels bei den Takuu-Inseln in den letzten 70 Jahren negativ bemerkbar gemacht hat“

Pressemitteilung des Bremer Leibniz-Zentrums für Marine Tropenökologie (ZMT) vom 29. Januar 2016 mit überraschendem Ergebnis:
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Versinkende Inseln: Bedroht der Meeresspiegelanstieg das Takuu-Atoll im Pazifik?
Seit einigen Jahrzehnten steigt der Meeresspiegel unaufhaltsam – im Schnitt 3,3 mm im Jahr. Inwieweit machen sich die Folgen des Meeresspiegelanstiegs bereits heute auf den Riffinseln bemerkbar? Diese Frage konnten Forscher des ZMT nun für das Takuu-Atoll, eine Inselgruppe im Pazifik nordöstlich von Papa-Neuguinea, beantworten. 
Seit einigen Jahrzehnten steigt der Meeresspiegel unaufhaltsam – im Schnitt 3,3 mm im Jahr. Für flache Riffinseln wie die Malediven oder die Marshall-Inseln werden Zukunftsszenarien entworfen, die den Untergang der Inselstaaten und ihrer Kulturen heraufbeschwören. Inwieweit machen sich die Folgen des Meeresspiegelanstiegs bereits heute auf den Riffinseln bemerkbar? Diese Frage konnten Forscher des Leibniz-Zentrums für Marine Tropenökologie (ZMT) nun für das Takuu-Atoll, eine Inselgruppe im Pazifik nordöstlich von Papa-Neuguinea, beantworten. Die Ergebnisse ihrer Arbeit wurden kürzlich im Fachjournal „Geomorphology“ publiziert.
Riffinseln gehören zu den Landformen, die am stärksten vom Anstieg des Meeresspiegels bedroht sind. Für das Takuu-Atoll mit seiner mehr als tausend Jahre alten polynesischen Kultur prophezeien Forscher, dass die Inselgruppe schon innerhalb der nächsten Jahrzehnte nicht mehr bewohnbar sein werde. Die Regierung soll bereits Pläne vorbereitet haben, um die Bevölkerung des Atolls als sogenannte „Klimaflüchtlinge“ umzusiedeln. Die erschreckende Problematik war sogar das Thema einer preisgekrönten Dokumentation mit dem Titel „There Once Was An Island“ aus dem Jahr 2010.
Bisher gibt es jedoch nur wenige Studien zu den sichtbaren Auswirkungen des Klimawandels auf Riffinseln. Anhand von Luftaufnahmen aus dem Zweiten Weltkrieg und einem umfangreichen Datensatz an Satellitenbildern hat der ZMT-Geologe Dr. Thomas Mann jetzt erstmals die Veränderungen der Vegetationsfläche und Küstenlinie des Takuu-Atolls seit 1943 untersucht. „Die Ergebnisse haben uns sehr erstaunt“, berichtet der Geologe. „Obwohl der Anstieg des Meeresspiegels bereits vor rund 100 Jahren begann und seit den 1990er Jahren noch deutlich schneller verläuft, hat sich die Vegetationsfläche der Takuu-Inseln zwischen 1943 und 2012 insgesamt sogar um drei Prozent vergrößert“.
Zwar ist seit 2008 ein rückläufiger Trend zu verzeichnen. Der Flächenverlust verlief jedoch zu abrupt, um ihn auf den Meeresspiegelanstieg zurückführen zu können. Die Erosion setzte direkt nach einer Sturmflut ein, die weite Teile der Inselküsten abtrug und zum Schreckensszenario der untergehenden Inseln beitrug. „Nach solchen Klimaereignissen erholen sich die Inseln jedoch meist wieder, wenn auch nur sehr langsam. Unsere Daten zeigen, dass die Wiederherstellung der Inselfläche bereits wenige Jahre nach der Sturmflut begonnen hat“, so der Geologe.
Zum Bild des untergehenden Takuu-Atolls trugen auch Veränderungen der Strände bei. Allerdings nahm die Strandfläche wiederum nur bei einigen Inseln ab. Auf diesen wurden große Mengen an Strandsand von den Bewohnern abgetragen und für Warften verwendet, da es auf Takuu Brauch ist, die Häuser der Dorfältesten erhöht zu bauen. Außerdem hatten die Bewohner zum Schutz vor Sturmfluten auf der Hauptinsel Nukutoa einen Schutzwall gebaut. Statt sanft auf dem seicht abfallenden Ufer abzurollen, treffen nun die Wellen mit Wucht auf den Wall, wirbeln den Strandsand auf und reißen ihn mit sich zurück ins Meer.
„Unsere Daten lassen keine Rückschlüsse darauf zu, dass sich der Anstieg des Meeresspiegels bei den Takuu-Inseln in den letzten 70 Jahren negativ bemerkbar gemacht hat“, fasst Thomas Mann seine Untersuchungen zusammen. Auch seien Koralleninseln dem Meeresspiegelanstieg nicht hilflos ausgeliefert. „Die Inseln sind gesäumt von lebenden Korallen, die sich sozusagen in einem Wettlauf mit dem Meeresspiegel befinden. Korallen können bis zu 20 cm pro Jahr in die Höhe wachsen, ganze Korallenriffe immerhin noch etwa 8 mm im Jahr, also durchaus schneller als der derzeitige Meeresspiegelanstieg.“
Allerdings kann ein Korallenriff nur dann mithalten, wenn es in gesundem Zustand ist und nicht durch Verschmutzung, erhöhte Wassertemperaturen oder zerstörerische Fischereimethoden beeinträchtigt wird. „Die Gesundheit der Korallenriffe ist also ein entscheidendes Kriterium für die zukünftige Stabilität von Atollinseln“, so Dr. Mann.
Publikation
Mann, T., Bayliss-Smith, T., Westphal, H. (2015). A Geomorphic Interpretation of Shoreline Change Rates on Reef Islands. Journal of Coastal Research. DOI: 10.2112/JCOASTRES-D-15-00093.1
http://www.kaltesonne.de/bremer-leibniz-zentrum-fur-marine-tropenokologie-„unsere-daten-lassen-keine-ruckschlusse-darauf-zu-dass-sich-der-anstieg-des-meeresspiegels-bei-den-takuu-inseln-in-den-letzten-70-jahren-nega/