Mittwoch, 31. August 2011

Hier haste mal den Euro





Jens Peter Paul
Zwangsumtausch
Wie Kohl und Lafontaine die D-Mark abschafften




- Robert A. Mundell strickt weiter an seinen optimalen Währungsräumen: Er hätte gerne einen Dollar-Euro-Raum mit einer Schwankungsbreite von 1,20-1,40 je Euro, sagte er in Lindau (Neues Weltwährungssystem, NZZ 27.8.11)
Das wäre sicher schön, Anleger und Unternehmen hätten mehr Kalkulationssicherheit, aber schon Keynes hat die Politik falsch eingeschätzt. Natürlich kann man sich verschulden, auch hoch verschulden, wenn man die Schulden wieder abbaut. Genau das leistet die Politik eben nicht, weil sie das Geld in der Demokratie für Stimmenkaufprogramme nutzt. Helmut Schmidts (SPD) begann in großem Stil damit.
Kohl hat bei der Euro-Einführung die Bedenken der Bundesbank gegenüber Belgien, Griechenland und Italien vom Tisch gewischt und jahrelang die betrügerische griechische Politik gedeckt. Wenn nicht Finanzmarktteilnehmer den Schwindel immer erneut zum Thema gemacht hätten, würde auch jetzt noch in Brüssel, Paris und Berlin weitergelogen. Sie tun es ja immer noch, indem sie von einem “Euro-Schutzschirm” und von einer “Eurokrise” reden. Der Euro steht aber ziemlich stabil bei 1,44 . Es gibt eine Staats-Schuldenkrise. Eine Politik-Vertrauenskrise. Nach langen Jahren wurde jetzt auf Vorschlag von speziell Lars Feld (Sachverständigenrat) eine Schuldenbremse für die Zukunft installiert bzw. soll in allen Euro-Staaten installiert werden. Das ist sehr sinnvoll, aber da die Politik vertuscht und verschiebt und das auch zukünftig tun wird, ist es nötig, einen Ausschluß Griechenlands zu veranlassen und einen strikten Automatismus für weitere Betrüger zu beschließen.

Mundells Vorstellungen kann man nur ernstnehmen, wenn eine reine Marktwirtschaft denkbar wäre. Das ist aber völlig ausgeschlossen. Daher sind eigenständige Währungen, man mag es bedauern, die bessere, keineswegs die perfekte Lösung.

Dienstag, 30. August 2011

Mein Gott, Schiller






Lebte noch ohne Aderlässe: Ludwig XIV.




Goethes Porträt der alten Hochschule / Universität:


Gebraucht der Zeit, sie geht so schnell von hinnen,
Doch Ordnung lehrt Euch Zeit gewinnen.
Mein teurer Freund, ich rat Euch drum
Zuerst Collegium Logicum.
Da wird der Geist Euch wohl dressiert,
In spanische Stiefeln eingeschnürt,
Daß er bedächtiger so fortan
Hinschleiche die Gedankenbahn,
Und nicht etwa, die Kreuz und Quer,
Irrlichteliere hin und her.
Dann lehret man Euch manchen Tag,
Daß, was Ihr sonst auf einen Schlag
Getrieben, wie Essen und Trinken frei,
Eins! Zwei! Drei! dazu nötig sei.
Zwar ist's mit der Gedankenfabrik
Wie mit einem Weber-Meisterstück,
Wo ein Tritt tausend Fäden regt,
Die Schifflein herüber hinüber schießen,
Die Fäden ungesehen fließen,
Ein Schlag tausend Verbindungen schlägt.
Der Philosoph, der tritt herein
Und beweist Euch, es müßt so sein:
Das Erst wär so, das Zweite so,
Und drum das Dritt und Vierte so;
Und wenn das Erst und Zweit nicht wär,
Das Dritt und Viert wär nimmermehr.
Das preisen die Schüler allerorten,
Sind aber keine Weber geworden.
Wer will was Lebendigs erkennen und beschreiben,
Sucht erst den Geist heraus zu treiben,
Dann hat er die Teile in seiner Hand,
Fehlt, leider! nur das geistige Band.
Encheiresin naturae nennt's die Chemie,
Spottet ihrer selbst und weiß nicht wie.
(Faust I, Studierzimmer, Schülerszene I)
Die medizinische “Ausbildung” war ein besonders tödliches Kapitel:
Hier war die Arzenei, die Patienten starben,
Und niemand fragte: wer genas?
So haben wir mit höllischen Latwergen
In diesen Tälern, diesen Bergen
Weit schlimmer als die Pest getobt.
Ich habe selbst den Gift an Tausende gegeben:
Sie welkten hin, ich muß erleben,
Daß man die frechen Mörder lobt.
(Faust I, Vor dem Tor)

Noch zu Lebzeiten Goethes bot die Weimarer Apotheke haarsträubende Produkte an, die mit heutigen Arzneimitteln fast nicht zu vergleichen sind.
Daher hielt man sich am besten an alte Hausmittel, die zwar auch nicht verläßlich waren, aber stärker auf Erfahrungswissen beruhten. Um Quacksalber wie den jungen Schiller machte man am besten einen großen Bogen, wenn einem sein Leben lieb war. “Offenbar war es nur der guten Natur der Augeschen Grenadiere zuzuschreiben, wenn sie Schillers höllische Mixturen überstanden.” (Burschell, Schiller, S. 25) Schillers Berufswechsel war also ein großer Gewinn für alle, vielen Menschen dürfte dieser Wechsel sogar das Leben gerettet haben.

Bis in das 19. Jahrhundert wurde der unkontrollierte Aderlaß praktiziert, der viele Patienten umbrachte. Er war ein Hauptmittel er antiken und mittelalterlichen Medizin und beruhte auf der antiken Vorstellung (Hippokrates, Galen), Krankheit beruhe auf einem gestörten Verhältnis der Körpersäfte. Besonders die Reichen waren betroffen, die Ärzte in Anspruch nahmen. “War ein Kind kränklich, ließen sie es zur Ader, gaben ihm ein Abführmittel, dann ein Brechmittel, und dieses führte dann meist zum Tode. … Zehn der siebzehn Kinder, die der König von seiner Gemahlin und seinen Hauptfavoritinnen hatte, starben als Säuglinge - ein ganz normaler Prozentsatz für einen Reichen.” (Nancy Mitford, Der Sonnenkönig, S. 151) Der arztgläubige Ludwig XIV. selbst hätte wahrscheinlich ohne seine Ärzte und die jahrelangen inneren Reinigungen, Aderlässe und Einläufe sehr viel länger gelebt.
Erst Mitte des 19. Jahrhunderts, als die Medizin sehr langsam zu einer naturwissenschaftlichen Disziplin wurde, besserte sich die Lage, aber der Fall des Ignaz Semmelweis (1818-1865, Kindbettfieber) zeigt, wie schwierig das war.
Die ärztliche Ausbildung heute hat mit der der alten Universität nichts mehr gemein.

Montag, 29. August 2011

Vom Gläserwäscher zum …





Hier ist was los: Weihnachts-Schau 1856
Bild: Wiki.



- Wer ist’s? Starb Ende August 1867
“Dreizehn Jahre alt war er, als er sich in einem kleinen Buch- und Papierladen als Laufbursche und Zeitungsausträger verdingte. Er mußte mit seinem bescheidenen Verdienst zum Lebensunterhalt seiner Familie beitragen, die in bitterer Armut lebte. Sie gehörte der streng religiösen Gemeinde der Sandemanianer an. Sein Vater arbeitete in einer Schmiede.
Michael, am 22. September 1791 als drittes von vier Kindern in Newington Butts, einem kleinen Dorf bei London, geboren, hatte zwar die Dorfschule besucht, konnte dort aber nur lückenhafte Kenntnisse in Lesen, Schreiben und Rechnen erwerben. Dafür arbeitete er nun um so eifriger und unverdrossener bei seinem Buchhändler, der ihn ein Jahr später, im Oktober 1805, eine Lehrzeit als Buchbinder und Buchhändler beginnen ließ. …” (www.dolacek.de/faraday.htm)
Ja, es ist Faraday, der vom Käfig, ein Pionier der Elektrizitätslehre, der Entdecker der Induktion und anderer elektrischer Erscheinungen.
Er lernte Griechisch und Latein, wie schon Albertus Magnus, und studierte dann an einer guten katholischen Universität, die Katholiken haben bekanntlich die Universität erfunden …
Halt, halt. War nicht das MUSEION im griechischen Alexandria die Ur-Universität, bevor die Katholiken dann eine Philologenschule hochtrabend “Universität” nannten und dort nachplapperten, was nicht niet- und nagelfest war? Hochintelligente Überlegungen wurden dort angestellt. Unsterblich wurden die Dispute darüber, wieviel Engel wohl auf einer Nadelspitze Platz hätten.

Dazu wäre Faraday bestimmt eine passende Untersuchungsanordnung eingefallen, aber er lernte ja gar keine Humaniora wie ein ordentlicher Universitäts-Katholik, er studierte nicht einmal, siehe oben. Er konnte also nicht, siehe die Schüler-Szene in Goethes FAUST, universitär verbildet werden.
Glück gehabt, kann man da nur sagen. Faraday ging zu einem Meister, Humphry Davy, an die Royal Institution, zunächst als Gläserwäscher, ohne Bafög.
Dann wurde er selbst dort ein Meister und ein großer Naturwissenschaftler.
Interessant anzumerken ist, daß Faraday nicht nur aus dem protestantischen Milieu stammt, sondern auch ein “bibeltreuer” Christ war. Wie seine Eltern gehörte er zu den Sandemanianischen Baptisten und nahm aktiv am Gemeindeleben teil. Die reformierten Protestanten, obwohl im Feld der Religion stark mythengläubig, hatten kein größeres Problem mit der experimentellen Methode, die für die universitären Katholiken unbegreiflich war, zum Beispiel für den gelehrten und naturwissenschaftlich interessierten Papst Urban VIII., unter dem Galilei 1633 zu unbefristeter Haft verurteilt wurde. Galileis DISCORSI erschienen 1638 im kalvinistischen Leiden.
Die Wege Gottes sind eben wunderbar, offenbar hat der kein Universitätsstudium absolviert.

Sonntag, 28. August 2011

Annus mirabilis oder das wunderbare Jahr





Erzählt auch was über Mao



- 1968 : Da war Trittin noch im maoistischen KBW, Richter verunscharfte seinen Mao-Kopf, der jetzt für schlappe 3000 € gefälscht angeboten wird (Originaldruck kostet 9T), und die Biermösl Blosn, die sich jetzt trennen, waren auch schon unterwegs; sangen sie da schon: “Gott mit dir, du Land der Baywa, deutscher Dünger aus Phosphat. Über deinen weiten Fluren liegt Chemie von fruah bis spaat” ?
Was hätten die von Mao und den Roten Garden drangsalierten Bauern 1968, die “Kulturrevolution” wütete seit 1966, für den wunderbaren Baywa-Dünger gegeben! Es wären weniger verhungert. Auch heute noch herrscht auf dem Land in China große Armut, Mao wirkt nach bis heute. Ob die Biermösl Blosn jetzt guten Baywa-Dünger nach China bringen zur Buße für ihre linksdämlichlustigen Gesänge?

Samstag, 27. August 2011

Was es alles gibt





Unbarmherziger August, im Regenwasser schwimmen Bucheckernschalen, Buchenblätter und reichlich Birkensamen

<< wernherr hat einen neuen Kommentar zu Post "So zart schnitt nur ein christliches Schwert" hinterlassen:
Mir fallen ad hoc mehrere christliche Errungenschaft ein, die die Atheisten niedergemacht haben:
1. Barmherzigkeit
2. Wert des menschlichen Lebens >>

- Barmherzigkeit, Mitleid, Mitgefühl:
"MITGEFÜHL, Übereinstimmung des Fühlens eines Individuums mit dem anderen, somit das Erlebnis des Mitfühlens fremdseelischer Vorgänge. ...
MITLEID, das Erleben von Leid, Schmerz und Not anderer als eigenes Erleiden bzw. instinktives Miterleiden. Mitleid ist ein natürliches menschliches Gefühl, welches sich auch auf die nichtmenschliche Kreatur erstreckt. Mitleid ist zentrale Tugend des Buddhismus. Im Christentum erlangt Mitleid hervorragende Bedeutung. "
Wilh. Arnold, Hans J. Eysenck, R. Meile, Lexikon d. Psychologie

Es handelt sich also um ein angeborenes Gefühl, das allen Menschen eigen ist und durch entsprechende hirnliche Transferbahnen erzeugt wird. Wie bei der Beinlänge gibt es aber große Unterschiede zwischen den Individuen und es kann auch ganz fehlen (vgl. u.a. Niels Birbaumer und seine Mörder-Probanden). Religionen treffen ihre Auswahl aus dem gesamtmenschlichen Inventar, aber sie überformen die Persönlichkeitszüge nicht.
Wenn Mitleid ein zentrales Motiv des Buddhismus ist, so betreibt die buddhistische Kultur doch ein mitleidloses Kastenwesen und verbrennt Bräute mit zu geringer Mitgift. Der freundliche Herr Dalai Lama soll vor ein paar Jahren im Streit um die Wichtung eines buddhistischen Gottes einen Mord an einem andersmeinenden Ober-Lama durch einen anderen Lama veranlaßt haben. Menschen bleiben sich eben immer gleich, mögen auch große mörderische Ideologen wie Moses, Khomeini und Mao unrühmlich herausragen und es auch Figuren geben wie die "Mutter Teresa".

Auch das Christentum führte von Anfang an ein scharfes Schwert gegen kluge Köpfe, die als “Ketzer” verleumdet wurden. Erst die Rückbesinnung auf die antike, unchristliche Klugheit in der Renaissance ließ klareres Denken auch im Christentum zu, dem dann Aufklärung und Atheismus eine zivilisiertere Entwicklung ermöglichten als dem Islam. Die barmherzigeren Schriften des Neuen Testaments gewannen langsam, sehr langsam größere Bedeutung, sie halfen, den kriegerischen Geist des Alten Testaments zu überwinden.
Ideologien sind aber nicht sehr verhaltenswirksam, weswegen es auch nach wie vor viele mitleidlose Christen gibt, wie sollte es anders sein.
Der zunehmende Alltags-Atheismus verhilft aber dem Christentum insgesamt zu mehr Menschenfreundlichkeit.
Der Verfasser hatte als Kind in einem von Nonnen betriebenen Tageshort leider Gelegenheit, viele Unbarmherzigkeiten der Bräute Christi erfahren zu müssen. So schlimm dürfte es nur in der atheistischen Odenwaldschule zugegangen sein. Heute dürfte es da wie dort gebessert haben, kinderfreundlicher geworden sein; die Zivilisation ist ein sehr langsamer Prozeß und stets bedroht.

Freitag, 26. August 2011

Heinrich Mann hatte diesen Drang zu Damen der Art "Rosa Fröhlich", das war Thomas immer peinlich





- " Freiheit und Gene ": Was für ein Thema! Ozeanweit.
Wilfried Meyer, Gesamtschulrektor i.R., hat sein neues Buch so benannt. Es handelt sich um Essays zu allen wichtigen Bereichen der Gegenwartsdiskussion, von der Erblichkeit der Intelligenz bis zur Demographie. 

Gleich der erste Aufsatz handelt von der Intelligenz und ihren Wahlmöglichkeiten, exemplifiziert an der Berufswahl und der Partnerwahl:
 "Die Freiheit, nicht zu wählen, hat insofern kaum jemand." Und die Intelligenzforschung kommt zu dem Schluß, daß die Erblichkeit der Intelligenz über 50% liege. "Der höchste in den letzten Jahren gemessene Wert für die Erblichkeit der Intelligenz, 78%, stammt bezeichnenderweise aus dem hochgradig egalitären Schweden." (S. 10)
 Der Berufswahl voran geht die Schulkarriere, in Schweden findet sie statt in einem Gesamtschulsystem. Die Schulen und ihre Qualität ähneln sich also sehr stark, so daß im Gesamtschulsystem der Erbfaktor besonders stark hervortritt: wenn die Unterrichtsqualität fast gleich ist, aber Unterschiede bei den Schülern festgestellt werden, so weisen die Ursachen hin auf den Erbfaktor. Meyer und jeder Lehrer dürfte das im Unterricht von der praktischen Seite her vielfach festgestellt haben.  

Da mag manchen Eltern der Schrecken in die Glieder fahren: bin ich etwa mit meinem Genom verantwortlich für die schlechten Schulnoten meines Juniors? Meyer hätte da beruhigend auf die "Regression zur Mitte" (Hans Jürgen Eysenck, Die Ungleichheit der Menschen) hinweisen können: sehr intelligente Eltern haben tendenziell weniger intelligente Kinder, und wenig intelligente Eltern haben tendenziell intelligentere Kinder. Die Intelligenz vererbt sich also nicht wie ein Möbelstück, sondern variabel mit unberechenbaren Ausschlägen. 

Und schließlich ist Intelligenz nicht alles. Genetisch vererbt sind auch andere Faktoren der Persönlichkeit. Heinrich Mann etwa hatte diesen Drang zu Damen der Art "Rosa Fröhlich" ("Prof. Unrat"): ordinär und üppig. Sein Bruder Thomas hatte das nicht im Genom. Immerhin ging es Heinrich Mann nicht so wie Prof. Unrat, aber solche genetischen Vorgaben können das Leben stark beeinflussen und der Intelligenz ein Bein stellen, gerade zeigt das Beispiel Strauss-Kahn erneut, daß auch hohe Intelligenz nicht vor kriminellem und blödem Verhalten schützt. Strauss-Kahn gelang es durch Geschick zwar jahrzehntelang, sein sexuell aggressives Verhalten zu vertuschen, doch mußte er schließlich als Chef des IWF zurücktreten; dort war er früher bereits sexuell auffällig geworden. 
Und noch andere Dinge mehr werden vererbt bis hin zu den kurzen oder langen Beinen. Vieles relativiert sich gegenseitig. Golo Mann sieht sogar selbstzerstörerische Dispositionen in einem erblichen Licht: " Sein Herz war offenbar kaputt, zuviel Alkohol und Drogen (Michael Mann, WD). … Aber der Selbstzerstörungstrieb, welcher dieser verfluchten Familie nun einmal innewohnt, war offenbar auch in ihm, von Anfang an. " (zit. nach H.-M. Gauger, LB FAZ 19.8.11)
 
Wenn Meyer seinen Aufsatz schließt, die "größere Freiheit" genössen diejenigen, die mit den "entsprechenden Genen ausgestattet seien", so ist dem sicher zuzustimmen; allerdings in einem viel größeren Umfang von Erbfaktoren als nur denen, die für den Intelligenzquotienten zuständig sind.
Weiß doch schon der Volksmund: Die dicksten Kartoffeln ernten die dümmsten Bauern.

Donnerstag, 25. August 2011

So zart schnitt nur ein christliches Schwert




CALVE CALVINIANE (Paß auf, Calvinist) ,
stand auf dem lutherischen Richtschwert, mit dem Nikolaus Krell (1550-1601) höchstchristlich ermordet wurde



<< Es muß heissen: "...die eine breite Wissenschafts-, Technik- und Wohlstandsentwicklung hervorgerufen hat."
Atheistische Gesellschaften jedenfalls haben zur Zerstörung beigetragen. Zur Zerstörung des Fortschritts der christlichen Errungenschaften. >> (Komm. Blog 18.8.11)

Herophilos (325–255 v. Seneca) sezierte im hellenistischen Alexandria Leichen. Das war innovativ und wissenschaftlich wichtig. Das Christentum verbot diese Forschung bis in die Neuzeit. Erst mit dem Wiederanknüpfen an die Antike in der Renaissance konnten wissenschaftlich-empirisch eingestellte Ärzte wie Andreas Vesalius ihrer Arbeit unbehelligt vom Christentum nachgehen.
Der Kommentator Hedelfinger wird das wohl nicht als christliche Errungenschaft werten wollen. Sicher auch nicht die Verfolgungen von sogenannten Ketzern, die schon in der christlichen Frühkirche begannen und ebenfalls bis in die Neuzeit anhielten, ja, sich zu Konfessionskriegen auswuchsen. Ein fähiger und weitsichtiger Politiker wie Nikolaus Krell wurde durch engstirnige Lutheraner amtlich ermordet, weil ihm Sympathie für den Kalvinismus nachgesagt wurde.
So wie Ethik polemogen ist, kriegstreibend, so verhält es sich auch mit den Religionen, das Christentum war genau so bluttriefend wie es der Islam noch immer ist. Es hat nur früher, unter dem Druck der Aufklärung, Vernunft annehmen müssen und sich zur pluralistischen Zivilisation bequemen müssen. Nicht freiwillig legten die Kleriker und Fürstbischöfe das Schwert aus der Hand.
Auch sonst kann nirgendwo von echten christlichen Errungenschaften die Rede sein, die "atheistische Gesellschaften" zerstört haben könnten.
"Atheistische Gesellschaften" , damit meint Hedelfinger wohl die sozialistischen Diktaturen, die in der Nachfolge der kommunistischen christlichen Frühschriften "Sonnenstaat" (Campanella) und "Utopia" (Morus) die späteren Sozialisten von St. Simon bis Lenin beeinflußten. Sie wurden überwiegend Atheisten, und, wie alle Gläubigen, sobald sie selbst nicht mehr verfolgt werden, verfolgerisch. Die kommunistischen Parteien, so atheistisch, wie sie waren, kopierten das katholische Papsttum und schufen eine Inquisition, die wie die päpstliche Inquisition, alle Andersmeinenden, alle Abweichler verfolgte.
Von ihren christlichen Vätern hatten sie auch die Abneigung für ökonomisches Handeln und seine Folgen geerbt. Es sollte Schluss sein mit Wucher und Ausbeutung. Durch ein auch ökonomisches Papsttum, das alles wirtschaftliche Handeln durch Politbüro (Kurie) und Fachminister (Bischöfe) dirigierte.
Eine solch anmaßende Diktatur konnte nur früher oder später kollabieren, wie auch die Herrschaftsanmaßungen des Christentums sich nicht aufrechterhalten ließen.
Mit dem Atheismus als solchem hat das realsozialistische Polit-Papsttum aber wenig zu tun. Zwar gibt es anmaßende und eifernde Atheisten, sie haben aber ihre gläubigen Eierschalen nur noch nicht ganz verloren. Reifer Atheismus ist skeptisch und bezieht sich eher auf den antiken Skeptizismus der Pyrrhon und Sextus Empiricus. Spätere Namen wären Montaigne, Hume, Kant, Lichtenberg, Max Weber, Luhmann, Wolf Singer. Der Gegenwartsmensch in den Industrieländern denkt spontan atheistisch im weitesten Sinne - eine Rückverzauberung der Welt steht nicht an.
Wesentlich erscheint eigentlich nur, daß alle Parteien nicht eifern und geifern, daß sie nicht-militaristisch sind, mögen sie nun an einen Gott glauben oder nicht oder eine der zahllosen Zwischenmöglichkeiten für sich erwählt haben.

Mittwoch, 24. August 2011

Die Moderne war wirklich spät dran





Glaubte nicht jeden Unsinn, nur weil der alt und geheiligt war: William Harvey (1578-1657), entdeckte den Blutkreislauf




- Kritik Blog 18.8.11 : << Sie schreiben: "Aus der Konkurrenz der Religionen geht der Christus-Kult als einzige Religion hervor,die eine breite Wissenschafts-, Technik- und Wohlstandsentwicklung zuließ."
Warum "zuließ"?
Die Universitäten sind eine Erfindung der Kath. Kirche. Die Klöster haben 1000 Jahre lang den technischen Fortschritt betrieben.
Es muß heissen: "...die eine breite Wissenschafts-, Technik- und Wohlstandsentwicklung hervorgerufen hat."
Atheistische Gesellschaften jedenfalls haben zur Zerstörung beigetragen. Zur Zerstörung des Fortschritts der christlichen Errungenschaften. >>

- Die Universitäten waren gar nicht 'universal', Naturwissenschaften und Technik fehlten, sie nannten sich nur so; überwiegend waren es theologische und kirchenrechtliche Bildungsanstalten sowie Übungsstätten des Abschreibens. Stupide wurde der Unsinn des antiken "Arztes" Galen und des Philosophen Aristoteles wiedergekäut, ein Buchtitel des Cusanus charakterisiert die geistige Situation der Universitäten bis zur Renaissance treffend: "Belehrte Unwissenheit" ("De docta Ignorantia").
Die gibt es auch heute noch in der Phil. Fak..
Vor den Universitätsgründungen standen aber die Stadtgründungen, die erst durch landwirtschaftliche Überschußproduktion im warmen Mittelalterklima ("Mittelalteroptimum") ermöglicht wurden; daran beteiligt waren aber der bedeutsame Räderpflug und die eiserne Pflugschar. Diese beiden wichtigen Neuerungen entstanden nicht im universitären Milieu. Die Universitäten verachteten lange die Technik und die Ingenieure, denen wir unsere Wohlstandskultur verdanken. Die Borniertheit der geisteswissenschaftlich verengten Universitätskultur zeigte sich noch bis in unsere Zeit. Erst Ende der 1960er Jahre wurden die Ingenieurwissenschaften und die Ökonomen für würdig genug befunden, in die Akademien der Wissenschaften aufgenommen zu werden.
Die moderne Medizin entstand durch universitätskritische Geister und Praktiker wie Vesal, William Harvey (1578-1657, Blutkreislauf), Edward Jenner ( 1749-1823, 1796 erste Pocken-Impfung ) und praktische Naturwissenschaftler wie Liebig und Industriepraktiker wie Richard Arkwright ( 1732 - 1792) .
Harvey studierte in Padua, wo, wie anderswo auch, noch der Geist Galens die physiologische Erkenntnis benebelte. Mit Giordano Bruno wurde übrigens ein kurzzeitiger Lehrer der Universität Padua von der christlichen Glaubenspolizei belangt. Bruno sollte den Lehrstuhl erhalten, den dann Galilei bekam, der ebenfalls von der Inquisition behelligt wurde.
In diesem Sinne kann man sagen, daß das Christentum zwar die Entwicklung der modernen, kritischen, experimentellen Wissenschaft behinderte, aber doch nicht, wie im Islam, auslöschte. Auch die technischen Errungenschaften blühten nicht in den theologischen, philosophischen und philologischen Köpfen der Mönche, wiewohl im Klostergarten die Technik nicht verboten war. Ihre Anwendung hing von begabten Einzelnen ab. Doch die alles entscheidende industrielle Revolution, die den heutigen Wohlstand hervorbrachte, war ein erstaunlicher Vorgang der europäischen Geschichte jenseits des Christentums, aber bei den Akteuren selbst eng mit der Religionspsychologie des Kalvinismus verbunden.

Dienstag, 23. August 2011

Pervers! Mit 90!





Dieser Heuhüpfer darf nie in Rente gehen - ein krasser Fall von kosmischer Ungerechtigkeit






- "Altersarmut" und Mustererkennung: Immer mehr Rentner arbeiteten, vermeldeten die Nachrichten. Unter dem Stichwort "Altersarmut". Die Meldung, daß immer weniger Rentner mit 70 sterben, unterblieb bisher, wäre aber unter dem Stichwort "Altersreichtum" möglich. Es zählt aber nur die "Armut", denn im Hirnhintergrund der WDR5 wirkt das Muster "Im Kapitalismus geht es allen immer schlechter".
Auch die 'Financial Times' schließt sich diesem Tenor heute an. Jener Senior Partner von Salomon Smith Barney, der noch mit über 90 jeden Tag ins Büro ging, würde den Kopf schütteln über die Interpretation seiner Neigung zur Altersarbeit. Dem jungen Heuhüpfer der deutschen FT würde er vielleicht sagen: Jungchen, ich arbeite gern, das gehört zu meinem Leben; so lange ich laufen kann und die Jungs mich hineinlassen, gehe ich ins Büro!

Montag, 22. August 2011

Kenneth Arrow und das 'Gemeinwohl'






Die Hornisse, nicht nur die, liebt warme Sommernächte - gestern war ausnahmsweise eine





- Die "Junge Welt" lobte in ihrer Ausgabe zum 13.8.11 die Einmauerung der Bevölkerung durch die Ulbricht-Diktatur 1961. Selbst Gysi und Jochimsen distanzierten sich. Eine Gruppe innerhalb der Ganzlinkspartei (AKL: "Antikapitalistische Linke") fand das wiederum befremdlich.
Die Doppelführung der Totalitären, Lötzsch und Ernst, gratulierte gestern dem Diktator Castro zum Geburtstag und nannte Kuba einen Lichtblick für viele Länder.

- Nichts ist unplanbarer als das Leben: Vor zehn Jahren noch geheiratet, dieses Jahr wohl geschieden. Beispiel HP und Compaq. Was Florian erwarb gegen den Widerstand der Gründererben Hewlett und Packard, will der neue Chef Apotheker mit dem HP-PC-Geschäft insgesamt verkaufen: Weg mit den Computern. Lenovo steht bereit. Zehn Jahre sind eine lange Zeit in der Branche.

- SAP hat viel zu tun und sieht keine Rezession

- Großer Ölfund vor der Küste Norwegens. Sehr erfreulich, besonders für Norwegen selbst, aber auch für europäische Ölbezieher.

- Kenneth Arrow und das 'Gemeinwohl': " In seiner Doktorarbeit "Social Choice and Individual Value" von 1951 hatte er das später sogenannte Arrowsche Unmöglichkeitstheorem begründet, wonach es keine Möglichkeit gibt, durch Zusammenfassung individueller Wunschlisten auf vertretbare Weise zu kollektiven Beschlüssen zu kommen. Gegen irgendein harmloses Rationalitätskriterium verstößt mit anderen Worten jeder demokratische Entscheidungsmechanismus." Arrow wird 90, Kaube 22.8.11 FAZ

Sonntag, 21. August 2011

Frisch, Gesellen, seid zur Hand





So muß es sein, dem kannst du nicht entfliehen,
So sagten schon Sibyllen, so Propheten;
Und keine Zeit und keine Macht zerstückelt
die Ordnungspolitik, die lebend sich entwickelt.

URWORTE, Erhardisch




Das Schöne an den Krisen der Gegenwart ist, daß sie kommen und wieder gehen.
Und daß sie sich überwiegend im Buchgeldbereich abspielen.
Wie lange dauerte die echte Krise des realen Sozialismus! Bei leeren Läden! In Maos China mit Millionen Hungertoten!
Da könnte man sich glatt in die Finanzkrisen verlieben.
Aber sie sollte man auch ein bißchen lösen. Nach Art der schwäbischen Hausfrau und Ludwig Erhard. Gehaftet muß sein. Keine Gesamtschuldnerschaft. Schluß mit politischen Experimenten wie einer Gemeinschaftswährung für unterschiedliche Wirtschaftskulturen.
Ein erster Schritt wäre also der Ausschluss Griechenlands aus der Euro-Zone und eine griechische Umschuldung mit Rückkehr zur Drachme. Argentinien hat das durchexerziert, Studienmaterial ist vorhanden.
Und natürlich müssen Randalierer entsprechend behandelt werden.
"Wesentlich eine Verteilungsfrage"? Das ist nur eine neomarxistische Denkfigur aus dem Hafermus-Seminar.

ZU: "Eine Verteilungsfrage
Die nächste Stufe der Finanzkrise
Welche Möglichkeiten hat die Politik noch, des Finanzsystems Herr zu werden? Die Lösung der Schuldenkrise ist eine Verteilungsfrage: Wer bezahlt, was längst ausgegeben wurde? Von Jens Beckert und Wolfgang Streck, Soziologen, Leiter des Max-Planck-Instituts für Gesellschaftsforschung in Köln, dessen Arbeitsschwerpunkte in der wirtschaftssoziologischen, politikwissenschaftlichen und fiskalpolitischen Analyse liegen."

Samstag, 20. August 2011

Tazeen Ahmad wird keinen Cousin heiraten







Ein den ganzen Tag merkwürdig anhänglicher Geselle




- Steinzeitkultur / Dr.med. Roggendorf merkt an: " In Deutschland ist es üblich und allgemein bekannt, dass unter Verwandten keine Ehen geschlossen werden. Hintergrund ist, dass bei Vorliegen einer genetisch bedingten Krankheit ein sehr hohes Risiko besteht, dass sich diese bei den Kindern auch manifestiert. In vielen muslimischen Ländern ist es jedoch Usus, dass Cousin und Cousine ersten Grades heiraten. Dies findet nun auch in Deutschland häufig statt. Das Ergebnis ist eine überdurchschnittlich hohe Rate an mehrfach behinderten Kindern, welche im günstigsten Fall nur mit einer Lernbehinderung zu kämpfen haben. Davon legen die Archive der humangenetischen Ambulanzen und der Gesundheitsämter ein beredtes Zeugnis ab. Dieses Faktum wird von Kulturidentitätsromantikern jedoch gerne ausgeblendet. Abgesehen vom persönlichen Leid der Kinder und deren Familien, tragen diese Eheschließungen nicht dazu bei, dass der Intelligenzpool in Deutschland größer wird. …" FAZ LB 15.8.11

Ein wichtiger Hinweis der Medizinerin. Die mutige Pakistani Tazeen Ahmad führt in England einen Kampf gegen die orientalische Inzucht (vgl. Blog 9.9.10 / http://www.dailymail.co.uk/health/article-1305078/TAZEEN-AHMAD-Three-uncles-deaf-Five-aunts-died-babies-Why-My-grandparents-cousins-married.html)
Die orientalische Kultur scheint nicht einmal die elementarsten eigenen Belange regeln zu können.
Wer läßt eigentliche diese Bevölkerung ohne Auswahlkriterien nach Europa?

Freitag, 19. August 2011

Rein und raus





Wie kommt die Kröte in den Eimer?
Wie kommt die DM in den Euro?
Viel Sprungkraft, wenig Klarsicht.
Wie kommen sie wieder raus?

Jedenfalls nicht durch eine Transfer-Union. Es handelt sich um eine Schuldenkrise. Alle Euro-Staaten sind zu hoch staatsverschuldet. Einige können sich das leisten, andere nicht.
Alle müssen jedoch ihre Schulden zurückführen.
Aber das ist ein zweitrangiges Problem. Priorität genießen Wachstum und Beschäftigung. Die Vollbeschäftigung (ab 5% Arbeitslosigkeit)ist wichtiger als das Wachstum, aber Wachstum ermöglicht erst die Vollbeschäftigung. Und gerade die gefährlich verschuldeten Staaten können als Wachstumsmotor die Abwertung ihrer Währung nicht einsetzen. Da können sich Sarkozy und Merkel so lange Küsschen austauschen, wie sie wollen. Das schafft keine Arbeitsplätze in Griechenland (15% Arb.los.), Portugal (12,4% Arb.los.) und Spanien (20,7% Arb.los.). Auch nicht in Frankreich, das unter einer Arbeitslosigkeit von 9,6% leidet und dabei kein Wirtschaftswachstum aufweist. Es ist kein Zufall, daß die Schuldenproblemländer Portugal, Irland (14,1% Arb.los.)und Griechenland über der durchschnittlichen Euroraum-Arbeitslosigkeit von 9,9% (harmonisiert, NZZ 23.7.11) liegen, die Eigenwährungsländer Großbritannien (7,6%), Schweden (7,7%) und Norwegen (3,3%) aber darunter.


- Steinzeit lässt ihr rotes Band …
William Goldig schildert in "Der Herr der Fliegen", wie schnell der Firnis der Zivilisation durchbrochen werden kann. Wenn dem nicht entschlossen entgegengearbeitet wird. In GB wurde die Barbarei in den No-Go-Vierteln nicht nur jahrelang geduldet durch rote Bürgermeister wie Ken Livingstone, sie wurde auch durch Spezialschwafler der Sorte Anthony Giddens neomarxistisch geadelt. England-Korrespondent Theurer (FAZ) ins Stammbuch.

Donnerstag, 18. August 2011

Bis auf eine stecken alle Religionen noch in Mittelalter und Steinzeit





Riemenschneider (1460-1531) im vermuteten Selbstporträt
(Bild Daniel71953 / Wiki. )



Auch Riemenschneider gehört in die lange Reihe von Künstlern, die den Christus-Kult anschaulich gemacht haben. Ebenso haben sie den individuellen und realistischen Blick auf den Menschen entwickelt und ihm eindringlich Ausdruck gegeben. Die Bibel mit ihren zahlreichen Figuren eignete sich für eine solche Kunstgeschichte besonders gut. Was im Alten Testament ins Große und Epische drängt, fokussiert sich im Neuen Testament auf wenige Protagonisten und wird psychologischer. Es hat seine Folgerichtigkeit, daß der Individualismus der Moderne hier gedeihen kann, wie auch der Christus-Kult immer noch kompatibel ist zu einer Welt, die sich ganz anders darstellt als in der Antike.
Aus der Konkurrenz der Religionen geht der Christus-Kult als einzige Religion hervor,die eine breite Wissenschafts-, Technik- und Wohlstandsentwicklung zuließ.

Riemenschneider im Chor. Das Bode-Museum zu Gast in der Johanniterhalle Schwäbisch Hall, bis 8. Januar 2012. Bitte Katalog mitbringen.

Mittwoch, 17. August 2011

Amtsstubenmuff, vergoldet







Hier weht kein goldener Geist, sondern der Muff des Merkantilismus steigt in die Nase

(Bild Chatham / Wiki.)




- Sarkozy, der schon länger eine Euro-Wirtschaftsregierung etablieren will, ist einen Schritt weitergekommen, Merkel stimmt zu; die EU wird französischer. Noch französischer: der Trojaner Trichet hat die EZB den haushaltspolitischen Zielen der Euro-Zone geöffnet. Der Maastricht-Vertrag bleibt gebrochen. Beim nächsten Pariser Treffen ist zu erwarten, daß Merkel den Orden der französischen Ehrenlegion erhält.
Zentralisierung bleibt weiter das Ziel. Das, was in den Vereinigten Staaten nicht möglich ist, nämlich daß Washington die Schulden Kaliforniens bezahlt und dafür in die kalifornische Politik hineinregiert, soll für die Euro-Zone ermöglicht werden.
Der Pariser Zentralismus ist das Modell. Wie erfolgreich war denn die Pariser Wirtschafts- und Finanzpolitik in den letzten hundert Jahren? Wie groß wurde die Grande Nation? Ist sie noch eine Großmacht? Hat sie an wirtschaftlichem Gewicht zu- oder abgenommen? Welche Impulse kommen aus Paris für die Weltwirtschaft?
Überall backt Frankreich nur noch kleine Brötchen. Über die Dominanz in der Euro-Zone versucht Paris seit Einführung des Euro, sich auf Kosten der anderen nach vorne zu schieben. Insbesondere sollen die deutschen Steuerzahler die Kosten einer gescheiterten Währungsunion übernehmen.
Das Pariser Modell stärkt nicht die wirtschaftliche Vitalität Europas, sondern das Brüsseler Verwaltungsdenken, das meint, wirtschaftliches Wachstum komme aus Amtsstuben mit vergoldeten Möbeln und Blümchentapeten.

Dienstag, 16. August 2011

Die Couchecke macht's






Das Bild des bisherigen Sommers: kühl und naß




- Gehört zur "Geistigen Situation der Zeit" auch die Familie und ihre Befindlichkeit?
Nein, ganz klar nicht, denn Herr Habermas hat ihr auf den 860 Seiten seiner "Stichworte zur 'Geistigen Situation der Zeit'" keinen Platz zur Verfügung gestellt. Der "Situation der Couchecke" schenkte der Oberschwafler des Landes immerhin 15 Seiten.
Andererseits fand es ein britischer Sozialarbeiter in einer Sendung des DLF zur Londoner Straßengewalt wert zu erwähnen, daß die Zahl der Familien seit Jahren abgenommen habe und sich derzeit auf einem Tiefststand befinde.
Da erinnert man sich etwa an New York oder Washington und die Gewalt in den schwarzen Nachbarschaften, wo sich kaum intakte Familien finden, aber um so mehr alleinerziehende Frauen. Wenn da von "erziehend" gesprochen werden kann. Um die Söhne kümmern sich die Jugendbanden.
Die Promiskuität und die Instabilität der Familien ist auch eines der größten Probleme Afrikas.
Der englische Sozialarbeiter sprach an, was Rene König im "Wörterbuch der Soziologie" in seinem Artikel "Familie und Familiensoziologie" so formulierte:

"… die moderne Familiensoziologie weist auf die eminente Bedeutung der Familie für den Aufbau der sozial-kulturellen Persönlichkeit hin, woraus sich schließlich bedeutsame Anregungen für die Diagnose der Stellung des Menschen in der Gegenwartsgesellschaft ergeben. Daraus erkennt man auch die Familienordnung als einen Wert eigener Natur, der nicht nur aus der Tradition oder aus ungeklärten Glaubensbestandteilen übernommen, sondern aus einer rationalen Klärung ihrer Leistungen und Möglichkeiten in einer neuen Welt hergeleitet wird. In dieser Hinsicht gebührt diesem Wert letztlich auch eine besondere Berücksichtigung in der allgemeinen Wertethik."
"Wörterbuch der Soziologie, Hg. Wilh. Bernsdorf, S. 262

Montag, 15. August 2011

"And he loves it, he loves it, It curls up his toes"






Christian von Boetticher in seiner Studentenverbindung?
Oder in der Cafeteria des Landtags?
Wo ist denn da Suzy Creamcheese?




Hatte er nicht im Feuilleton gelesen, daß Nabokow ein ernsthafter Autor und LOLITA ein großer Roman sei?
Wurde nicht 1968 die sexuelle Revolution ausgerufen, und war die nicht auch im letzten Krähwinkel angekommen? ABSOLUTELY FREE sollte es doch sein, so der Titel der Zappa-LP, auf der sang Frankie ("Brown shoes don't make it"):

We see in the back
Of the city hall mind
The dream of a girl about thirteen
Off with her clothes and into a bed
Where she tickles his fancy
All night long …

Und Christians "Teenage Queen" war ja nun richtige 16! Aber ach, von Boetticher war in der falschen Partei. Bei den GRÜNEN hätte er zwei Plätze vorrücken dürfen, aber in der CDU gab es Rumoren.
Steckte dieser Teufel von der Seniorenunion dahinter?
Jetzt muß der blauäugige vierzigjährige Christian mit Van Morisson singen:

Well, well, I loved you
Like I never loved before
First time I saw you
Standing home at your front door
Do you remember
You created quite a scene
When you were walking
Down by the village green
… (SWEET SIXTEEN)

Ja, das Leben kann teuflisch sein. Nicht zu reden von der Seniorenunion.
Aber, wie heißt es im FAUST:

Ein flinker Jung
Hat anderswo noch Luft genug.

Es muß doch nicht die CDU sein. Oder er wartet einfach ab, bis Merkel und Wulff die Partei völlig grünisiert haben. Das kann nicht mehr so lange dauern. Bis dahin kann sich Christian weiter bei FACEBOOK nach jungen Wählerinnen umtun und ein Liedchen summen:

And your eyes shine like diamonds
And they sparkle in the night
And the kind of love that you give me
Seems to light up all my life.
(Morrison)

Sonntag, 14. August 2011

Pfarrers Kinder, Lehrers Vieh, gedeihen selten oder nie





Hat Mozart eine Musikschule besucht?
Wurde Shakespeares Kreativität im Kindergarten angeregt?
Wo wurden die Beatles gefördert?


Singen und Spielen gehören natürlich in den Kindergarten. Und sie gehören lebenslang zum Menschen.
Wenn das Schlagwort "Kreativität fördern" verwendet wird, geht es aber oft um die Geringschätzung des Lernens und um Disziplinabbau.
"Kreativität" läßt sich weder fördern noch erlernen, sie ist eine Anlage.
Eine starke Begabung läßt sich nicht einmal unterdrücken, wie viele Beispiele von Charles Ives bis Frank Zappa zeigen.

Hervorzuheben ist auch, daß es Kreativität in den verschiedensten Bereichen gibt. Die einschlägigen "Kreativitätsförderer" finden die Kreation des Fischer-Dübels unerheblich, was auf ein schlimmes Problem der Kindergärten und Schulen hinweist: die heillose Feminisierung.


- " Die Nichtmehrkinder brauchen Verbindung mit dem außerschulischen Leben. So war es einmal die Regel: Fast jeder wuchs heran in Werkstatt, Stall, auf dem Acker und Turnierplatz. Da lernte er alles, was keine Schule bieten kann: das wirkliche Leben. Selbst der Schulmann Herbart empfahl das: die Menschen mit ihren Stärken und Schwächen, Eigenarten und Vorlieben kennen lernen, aber auch wie man ihre Macken und Eigenbröteleien erträgt oder abwehrt. Man sollte gelegentlich auf Außenseiter der Pädagogik hören: Der Soziologe Geiger meinte schon 1930: „....... daß wir „vieles, vielleicht das beste dessen, was wir sind, nicht durch unsere Erziehung, sondern in Abwehr gegen sie geworden sind.“ Auch der Volksmund wusste manches besser als die beamteten und betriebs-blinden Lehrer und ihre Professoren: Die eigentliche Schule beginnt nach der Schule. "
Wilfried Meyer, Schulrektor i.R. , Pädagogische Isolierstationen?


- So ist es! Kann man da summarisch feststellen. Man könnte aber auch weitergehend behaupten, daß nicht nur Internate auf dem Land, wie die Odenwaldschule, sondern auch noch die “Regelschulen” pägagogische “Isolierstationen” darstellen, deren Personal, die Lehrer, selbst nur Schulen besucht haben und nur zu einer “Schulweltsicht” gelangt sind. Dies gilt insbesondere für die geistes- und sozialwissenschaftlichen Fächer, die dazu neigen, die Schüler zu indoktrinieren. Zudem drängt es die Lehrerschaft, ihre Herrschaft über die Schüler auf immer mehr Jahre auszudehnen und ihnen immer mehr Überflüssiges zu vermitteln. Wenn das nicht richtig ankommt, wird einfach die Leistungsmessung angepaßt, wie gerade in Bremen, wo die Mathematiknoten der Abiturarbeiten durch die Schulsenatorin  angehoben wurden, weil mehr als die Hälfte der Arbeiten MANGELHAFT waren.

Also: Butter bei die Fische. 6 Jahre Schulpflicht sind genug. Danach soll sich jeder Schüler eine passende Aufbauausbildung suchen. Eine Lehre mit stärkerer Berufsschulbegleitung. Oder eine deutlicher auf Berufswissen ausgerichtete Realschule. Ein Gymnasium mit Aufnahmeprüfung. Und alternativ dazu ergänzend oder ersetzend Schulmeister, die sich die Schüler selbst aussuchen.
Da inzwischen das Schulniveau so stark gesunken ist, daß praktisch alle Betriebe eigene Eingangs-Tests entwickelt haben, das allgemeine Zeugnis also viel weniger zählt, könnten solche freien Schulmeister zeigen, was sie können.
Wenn sie nicht erfolgreich sind, scheiden sie aus dem Beruf aus. Genau das fehlt in staatlichen Schulen. Schlechte Lehrer, die es an jeder Schule gibt, werden im öffentlichen System jahrzehntelang auf Kosten der Schüler alimentiert.
Das muß nicht sein. Raus mit ihnen, und raus mit den aufgeblasenen Stoffplänen, Schluß mit den zu vielen, nutzlosen Schuljahren. Es braucht nur etwas Mut und Klarsicht.

Samstag, 13. August 2011

Ein echtes Friedensmonument!

Mauer? Was für eine Mauer? Ach, Sie meinen sicher den antifaschistischen Schutzwall! Dahinten ist er. Ein echtes Friedensmonument! Ohne den könnten meine Stasi-Genossen und ich hier heute, 1971, nicht für den SED-Fotografen posieren. (Bildband aus dem Leipziger Brockhaus-Verlag von 1971)

1979 blinzelte Habermas in die Runde und sah, daß die Marktwirtschaft, die er ‚Spätkapitalismus’ titulierte, immer noch da war. Wie ärgerlich, mag er sich gedacht haben. Woran mochte das liegen? Konnte man das herauskriegen? Er lud eine Reihe seiner Genossen ein, auch drei Nichtgenossen, Bohrer, Dahrendorf und v. Beyme, darüber nachzudenken. Das wurden 2 Bände edition suhrkamp Nr. 1000 (Stichworte zur 'Geistigen Situation der Zeit'). 2011 ist der ‚Spätkapitalismus’ immer noch da, aber der Reale Sozialismus weg, die realsozialistische Einmauerung der eigenen Bevölkerung durch die SED vorbei. Aber die SED hat als DIE LINKE zu einem beträchtlichen Teil überlebt. Linke-Chefin Gesine Lötzsch gibt munter kund, die am 13.8.1961 von Diktator Ulbricht gebaute Mauer sei ein Ergebnis des 2. Weltkriegs. Zu Löschs Verdrehungen fand Wolf Biermann, der 1976 nach seinem Kölner Konzert nicht nach Ostberlin zurückkehren durfte, auf Nachfrage im DLF die passenden Worte: „Sich selbst mit ihrer Partei aus der Schuld herauszulügen, die geschichtlich auf diesen Leuten lastet. Das sind ja die Erben der DDR-Nomenklatura, und zwar finanziell und politisch und moralisch, genauer gesagt, unmoralisch. Es ist dieses verkommene Pack, das uns jahrzehntelang in der DDR unterdrückt hat, und natürlich tun die alles, um ein Geschichtsbild zu basteln, wo sie mit blauem Auge davonkommen und nicht mit Kopf ab.“

Freitag, 12. August 2011

Zivilisationsbruch durch Sozialdemokratismus







Abraham Bosse, Leviathan, Frontispiz von: Thomas Hobbes, Leviathan 1651.


- England: Unter den gestern Verhafteten waren Sozialarbeiter, Grundschullehrer, und eine 19jährige Millionärstochter (Quelle: The Australian, Jörg Altmann )

- "Warum versehen wir uns mit Waffen, wenn wir eine Reise antreten? Warum verschließen wir Türen und Schränke, sobald wir uns schlafen legen? Wozu sind Gesetze und Männer, die jede Gewaltsamkeit zu rächen befugt sind? … Wie, hat nicht Kain seinen Bruder aus Neid ermordet? … Was Wunder also, wenn bei diesen für die beständige Dauer der Eintracht außer den Verträgen noch etwas mehr erforderlich ist, nämlich eine allgemeine Macht, die jeder einzelne fürchtet und nach deren Anordnung er bei seinen Handlungen das allgemeine Beste vor Augen haben muß. " Thomas Hobbes, Leviathan, Vom Menschen / Vom Staat

- Wenn junge Männer die "allgemeine Macht" nicht mehr fürchten, weil sich der Staat sozialdemokratisiert hat, dann können die Nachbarn "des ruhigen Genusses der Früchte ihres Fleißes" (Hobbes) nicht mehr sicher sein:

"Londoner Polizei
Vergebliches Warten

Für Londons Bürger ist das Versagen der Polizei Alltag: Sie ist auf der Straße kaum präsent, und wenn sie gerufen wird, dauert es lange, bis sie reagiert. Inzwischen haben Polizei und Staat der um sich greifenden Kriminalität immer weniger entgegenzusetzen. Londons Straßen sind nicht sicher: Diese Erfahrung machen seine Einwohner nicht erst durch die Ausschreitungen der vergangenen Tage. Die verzweifelten Einzelhändler, die in den Trümmern ihrer demolierten Läden stehen, die verängstigten Anwohner, die aus brennenden Häuserzeilen flohen, sprachlose Passanten, die marodierende Banden bei Plünderungen beobachten mussten – das ist lediglich die Eskalation einer um sich greifenden Kriminalität, der Polizei und Staat immer weniger entgegengesetzt haben. " FAZ 12.8.11

Ken Livingstone, roter Ex-Bürgermeister Londons, lagen besonders Statistiken am Herzen:
"Die Statistiken über die Kriminalität in London sind seit Jahren eine Farce. Das erlebten zum Beispiel Mütter an einer Grundschule, vor denen ein Polizist einen Vortrag über die angeblich niedrige Verbrechensrate in ihrem Stadtviertel hielt. Als der Polizist den erstaunten Frauen mitteilte, dass es in dem Viertel seit längerer Zeit keine Überfälle mehr gegeben habe, reagierten mehrere von ihnen erbost: Sie waren im benachbarten Park von Jugendlichen mit Messern bedroht worden und mussten ihre Handtaschen abgeben. Der Polizist erklärte darauf, dass das in der Statistik nicht als „Überfall“ definiert werde, da keine der Frauen verletzt worden sei. Sie seien lediglich bedroht worden." Bettina Schulz, ebd.

- http://www.dailytelegraph.com.au/news/gallery/gallery

Donnerstag, 11. August 2011

Teuflisch gut





Der Mann hat ja nicht einmal eine Tätowierung - gar nicht so teuflisch: Erwin Teufel

(Bild: Enslin / Wiki.)





- "It's a problem of numbers." (Enoch Powell)
Jede Gesellschaft hat ausreichend zu tun, die destruktiven Kräfte im eigenen Land zu bändigen. Daher lassen klassische Einwanderungsländer nur eine beschränkte und ausgewählte Zahl an Einwanderern zu.

- Offenbar dauerhaft destruktiv: Rodney King aus Kalifornien wurde 1990 wegen Raubes verurteilt. Alkoholisiert lieferte er sich mit einer Polizeistreife eine wilde und lange Verfolgungsjagd. Er wurde jetzt erneut auffällig wegen Trunkenheit am Steuer.

- Dauerhaft konstruktiv: Xing-hu Kuo beschreibt die Berufsgruppe "Politiker":

"Mehr als fünfzig Jahre habe ich nicht nur in Deutschland, sondern in aller Welt Politiker aller Couleur, Hautfarben und politischen Richtungen kennengelernt. Leider hatten die meisten Eigenschaften, die den Klischees vieler Menschen über diese Berufsgruppe voll entsprechen: unehrlich, heuchlerisch, egoistisch, leere Worthülsen verbreitend, nur an die eigene Karriere und Interessen interessiert, an der Macht klebend, manchmal buchstäblich über Leichen gehend (in Deutschland allerdings nur über Mobbing und Intrigen), korrupt in allen Variationen, kurzum, fast alle charakterlichen Mängel sind bei überaus vielen Politikern feststellbar, was die Politikverdrossenheit vieler einfacher Bürger hervorruft und verstärkt."

Erwin Teufel, der jetzt gegen die teuflische Merkel-Wirtschaft auch öffentlich spricht, sieht der Deutschchinese ganz anders:
"Im Grunde genommen widerspricht der bedächtige, ruhige und keineswegs hinter jedes Mikrofon und jede Kamera hechelnde Politiker dem üblichen Verhalten dieser speziellen Gruppe von Alpha-Tieren."



- Übrigens: Teuflisch warm war's vor 100 Mio. Jahren (im jüngeren Mesozoikum, vor 145-65 Mio. Jahren), da gab es ein extremes Treibhausklima, sogar die Tiefenwässer waren sauerstoffrei, wiederholt traten Schwarzschiefer-Ereignisse auf (Oceanic Anoxic Events); in kurzen Zeiträumen wurden große Mengen an organisch gebundenem Kohlenstoff akkumuliert.
Ulrich Heimhofer forscht in Bochum dazu (vgl. "Anoxische Ozeane und Riffkrisen im jüngeren Mesozoikum", AdW-Vortrag 1.6.11)

Mittwoch, 10. August 2011

Mr. Wilson, your comment, please





Looks rather British - Enoch Powell
(Bild Allan Warren / Wiki.)




Die vierte Nacht in Folge kam es in England zu nächtlichen Krawallen, Plünderungen und Brandstiftungen von Jugendlichen aus dem farbigen Straßenbandenmilieu. Nach London folgten auch Manchester und Birmingham. Ähnlich wie früher schon in Frankreich.
Ich erinnere mich in diesem Zusammenhang an den Gräcisten und Politiker Enoch Powell, der regelmäßig im GUARDIAN, den ich im England des Harold Wilson und Edward Heath regelmäßig las, heftig kritisiert wurde. Powell warnte vor der ungebremsten Einwanderung und vor künftigen Krawallen. Die politischen Gartenzwerge Heath und Wilson nahmen das nicht ernst, weswegen Powell heute leider recht bekommt.

Dienstag, 9. August 2011

Geschlossene Gesellschaft - Der Missbrauch an der Odenwaldschule, 22.45 Uhr, im Ersten







Das Gehirn an sich lernt gerne etwas - aber nicht alles und jederzeit gerne das Gleiche wie die anderen Gehirne. Nicht nur jeder Jeck, auch jedes Gehirn ist anders






- Wenn diese pädagogisch besonders qualifizierten homosexuellen Lehrer der Odenwaldschule jahrelang hemmungslos ihren kriminellen Lüsten frönen konnten, kann man sich vorstellen, wie sich ein Adoptionsrecht für homosexuelle Paare auswirken würde.


- Am 9.8.1886 wurde der pädagogische Psychologe Jean Piaget geboren. Mit seiner genetischen Entwicklungspsychologie gab er wesentliche Impulse zur Überwindung des Skinnerschen Behaviorismus, der sich einbildete, durch entsprechende Lernprogramme beliebig hohe Lernergebnisse erzielen zu können. Davon steckt noch viel im Schulaberglauben der Gegenwart. Piaget geht von einer gestuften Entwicklung aus, deren Etappen aufeinander aufbauen und die wesentlich vom Kind gesteuert werden. Sein, so könnte man sagen, Schweizer Nachfolger Remo Largo hat das Stufenkonzept entscheidend verfeinert und auf eine breite empirische Basis gestellt, wo Piaget praktisch nur mit seinen drei Kindern gearbeitet hat.
Mit seinem Buch “Lernen lassen!” (VAS 2002) teilt der Schulpädagoge Wilfried Meyer die kindzentrierte Perspektive Piagets und Largos für den Schulbereich.

Montag, 8. August 2011

Die Dämonstration - "Out Demons Out" (Edgar Broughton Band) - Pflastertreter, Randalierer, Straßenverbrecher





 

Großdemonstrator Jerry trägt sublime Argumentationszeichen




- Hilde Domin, remigriert, soll entsetzt gewesen sein: "Geht das schon wieder los?" Gemeint waren die SDSler und KBWler, die 1968 unten auf der Straße lärmten und im Stil der SA und des Rotfrontkämpferbundes politische Parolen schrien.   
 
Was hat es mit der Pflastertreterei und dem Straßenkrakeel auf sich? Welches argumentative Niveau birgt das Straßenpflaster? Die Antworten können kurz ausfallen: Nichtbeteiligte werden  übel belästigt, als Anwohner, wie Hilde Domin, und als Verkehrsteilnehmer, die weichen und warten müssen. Das Niveau bewegt sich auf Pflasterhöhe, etwa, Originalton APO (sog. außerparlamentarische Opposition) 1968:
"Bürger, heb' den fetten Arsch, reih' dich ein in diesen Marsch!" Hier wird nicht nur die intellektuelle Primitivität, sondern auch der Dünkel der ideologisierten Pflastertreterhirne des SDS und anderer Genossen deutlich.
Die Straßendemonstration ist ein Unort für geistige, auch politische Auseinandersetzung, dort leben die primitive Parole und der Geist der Nötigung. Auch Kinder werden dort mißbraucht, zudem zieht jede Dämonstration erfahrungsgemäß Gesindel aller Art an, denen die eigentliche Widmung der Lauferei gleichgültig ist.   
 
2001/2 lud das KWI Essen Dahrendorf zu einer Vorlesungsreihe ein, deren erster Vortrag "Welt ohne Halt: Globalisierung und Anomie" betitelt war und in dem er auch die NO-GO-AREAS in großen Städten wie London behandelte. Nach 1995 gab es jetzt wieder schwerste Straßengewalt im Multikultiviertel Tottenham / London. Ein mutmaßlicher Gangster widersetzte sich seiner Festnahme durch Schüsse auf Polizeibeamte und wurde bei dem Schußwechsel getötet, was Anlaß für eine "Dämonstration" war, die zu schwersten Brandstiftungen und Gewalt-Angriffen auf die Polizei führte (dailymail.co.uk/news/article-2023254/Tottenham-riot-Mark-Duggan-shooting-sparked-police-beating-girl.html)(dailymail.co.uk/news/article-2022670/Gangster-Mark-Duggan-shot-police-London-cab-shootout.html).  
Dahrendorf sah in diesen gesetzlosen Vierteln eine Bedrohung für die Demokratie insgesamt, womit er zweifellos recht hatte. Darüberhinaus, und das ist ebenso wichtig, sind solche, von Verbrechern dominierte Viertel natürlich eine Bedrohung für Leib und Leben aller Anwohner. Und aus Straßenversammlungen heraus können latente Bedrohungen jederzeit zu Plünderung, Brandstiftung und Körperverletzung führen.   
 
"Aus Sinn wird Unsinn, aus Wohltat Plage", diagnostizierte Goethe im Faust, "weh dir, daß du ein Enkel bist." Das gilt zweifellos auch für Demonstrantionen. Sie waren ein Mittel, ohne großen technischen Aufwand einem Anliegen Ausdruck zu geben. In der vergifteten Atmosphäre der 1920er Jahre entartete dieses Mittel zu primitiven Massenschlägereien zwischen SA und Rotfrontkämpferbund. Bei den Faschisten Mussolinis, bei den Nazis und in den kommunistischen Staaten wurde es zu inszenierten Massenhuldigungen gegenüber der Diktatur eingesetzt. 1968 kehrte diese stumpfe Pflastertreterei zurück in zivilisierte demokratische Gemeinwesen. Es wird Zeit, diese Kundgebungsform als primitiv und als argumentativ minderwertig zu brandmarken, zudem als potentielle Gefahr für die öffentliche Ordnung, für Leib und Leben von Ordnungskräften und Anwohnern. 

Im Internet steht ein Publikations- und Kundgebungsmittel zur Verfügung, das jedermann zugänglich ist und das dem Argument Raum bietet. Zu Plünderung, Brandstiftung und Körperverletzung eignet es sich nicht. Wenn das kein großer zivilisatorische Fortschritt ist!   
 
 
 

Sonntag, 7. August 2011

Rabatt gibt's nicht

- Natur und Kultur: " Christian Vogel vertritt die Ansicht, die Männchengruppen (Primaten, WD) würden, außer durch gesteigerte Spielaktivität, auch durch 'homosexuelle' Kontakte zusammengehalten. … Homosexualität liegt hier freilich nicht vor, da es nicht zu einer Fixierung an männliche Partner kommt. Kontakte dieser Art haben, wie vergleichbare menschliche Praktiken in Internaten oder Gefängnissen auch, nur den Charakter von Abreaktionen am Ersatzobjekt. " (Norbert Bischof, Das Rätsel Ödipus, 1985, S. 271) Bischof, studierter Philosoph, Zoologe und Psychologe lehrte Psychologie in Zürich. Im Mittelpunkt seines Buches steht die natürliche Inzestbarriere bei Tieren und Menschen. Seine umfangreiche Untersuchung mündet in die Reflektion, wie sich NATUR und KULTUR zueinander verhalten: " Es liegt im Verfügungsbereich unserer Freiheit, unsere Natur zu überhöhen, umzustilisieren, zu vergewaltigen oder zu verraten. Aber all das hat seinen Preis, und den bestimmt die Natur selbst und niemand sonst. " (Ebd., S. 566) Im Bereich der Homosexualität liegt der Preis vor allem in der Kinderlosigkeit, ein hoher Preis im Hinblick auf die Altersversorgung früherer Zeiten, der aber durch gesellschaftliche Einrichtungen wie die Rentenversicherung inzwischen stark gesunken ist. Das “promiske Verhalten” schwuler Männer (Ebd., S. 592) mag ein anderer psychosozialer Kostenfaktor sein. Für die Kleinkindversorgung durch Angestellte und die daraus resultierende Kinderkrippendeprivation dürften höhere Kosten zu Buche schlagen als da sind vermehrtes Auftreten psychischer Probleme, Vernachlässigung des Individuums, abweichendes Verhalten, höhere Suizidgefährdung. 
- Kinderkrippen-Szene : " Acht Uhr in einer kommunalen Krippe in Mittelhessen - Erzieherinnen hetzen vorbei, Kinder schreien, mürrische Eltern in Arbeitskleidung galoppieren die Treppen hoch und runter. Im Büro wartet eine Mutter, die einen Krippenplatz sucht. Die Leiterin kommt verspätet ins Büro gerannt. Sorry, eine Erzieherin ist schwanger, eine andere krank, der Zivi zur Schulung. Die größeren Kinder wurden in fremde Gruppenräume aufgeteilt, eine "Springerin" gibt es hier schon lange nicht mehr, eine Sekretärin auch nicht. So etwas nennt man eine "dünne Personaldecke". Die Erzieherinnen wirken schon zu dieser Uhrzeit gestresst und unzufrieden, die Kinder überdreht. Im pädagogischen Konzept des Kindergartens steht für die Morgenstunden etwas von "Ankommen" und "sich selbst in der Gruppe erleben". In einem Baby-Gruppenraum steht die einzige anwesende Erzieherin am Wickeltisch, ein Baby rollt brüllend auf seiner Spieldecke hin und her. In der "Kuschelecke" weint ein etwa anderthalbjähriges Mädchen zusammengekauert und murmelt immer wieder, dass es pullern muss. Die im Büro wartende Mutter wendet sich mit Grausen ab. " Julia Upmeier, LB FAZ 2.7.09

Samstag, 6. August 2011

Europäischer Gerichtshof für Menschenrechte trampelt ein bißchen auf den Nerven von Nichtmördern herum - EuGH-Geistesverwirrung





Gemäht ist





- 3000 € für einen besonders brutalen Verbrecher: " Entschädigung für Kindsmörder Gäfgen
Ist Straßburg schuld?
Der Kindsmörder Magnus Gäfgen erhält nach F.A.Z.-Informationen vor allem deshalb eine Entschädigung, weil der Europäische Gerichtshof für Menschenrechte in Straßburg Deutschland für sein Verhalten in diesem Fall gerügt hat.
Warum erhält der verurteilte Kindesmörder Magnus Gäfgen eine Entschädigung von 3000 Euro? Weil der Europäische Gerichtshof für Menschenrechte in Straßburg so entschieden hat. Auf die Entscheidung der Straßburger Richter vom Juni des vergangenen Jahres stützt sich nämlich das Urteil des Frankfurt Landgerichts vom Donnerstag in maßgeblicher Weise. „Ohne die Entscheidung des Europäischen Gerichtshofs für Menschenrechte wäre das Urteil wohl anders ausgefallen“, heißt es im Landgericht.
Der Menschenrechtsgerichtshof hatte nämlich ausdrücklich gerügt, dass Deutschland Gäfgen keine angemessene Wiedergutmachung geleistet habe. Der Gerichtshof nahm damals „zur Kenntnis“, dass die beiden Polizeibeamten, die Gäfgen Schmerzen angedroht hatten, um das von ihm entführte Kind zu retten, „für diesen Verstoß lediglich zu sehr milden und zur Bewährung ausgesetzten Geldstrafen verurteilt wurden“. … Prozesskostenhilfe hat Gäfgen auch im jetzigen Amtshaftungsprozess erhalten. Die Gerichtskosten und die Kosten für seinen Anwalt zahlt der Staat. Gäfgen muss letztlich vier Fünftel der Anwaltskosten des Landes Hessen tragen. Die betrugen laut Gericht etwa 1700 Euro. " FAZ 6.8.11


- Die Unwürdigkeit des Gäfgen: " Es sollte eine Definition des Begriffs Würde versucht werden. Es sollte stärker über "abgestufte Würde" nachgedacht werden, über konkurrierende Würde. Der Begriff Leben (auch abgestuftes Recht auf Leben) sollte von dem Begriff Würde als eigenständiges und übergeordnetes (höherrangiges) Rechtsgut getrennt werden. Dies hätte auch die Diskussion im Fall Gäfgen/Daschner versachlicht, da unterschiedliche und verschiedenwertige Rechtsgüter betroffen gewesen wären.

Es sollte auch diskutiert werden, ob der Mensch sich seiner Würde "freiwillig" entäußern kann. Kann die Würde des Mörders Gäfgen identisch sein mit der Würde der Verwandten seines Opfers? Oder hat nicht Gäfgen sich seiner "menschlichen Würde" begeben durch seine Tat, durch die irreversible Zerstörung der "Würde" und des Lebens eines Kindes, das ihm vertraut hat? In früheren Zeiten wurden den Kriminellen die bürgerlichen Ehrenrechte wenigstens auf Zeit abgesprochen. Verbrecher wie Gäfgen behalten heute nicht nur ihre Ehrenrechte, sondern auch ihre unantastbare Würde. "

PROF. DR. MED. HARALD FÖRSTER, FRANKFURT AM MAIN, LB FAZ 19.3.08

- Kant als Rechtsdenker: “ Hat er aber gemordet, so muß er sterben. Es gibt hier kein Surrogat zur Befriedigung der Gerechtigkeit. “ Kant, Metaphysik der Sitten, Rechtslehre, Vom Straf- und Begnadigungsrecht (Weischedel VIII, 455)

Freitag, 5. August 2011

Das Geheimnis der Wolken - arte heute 21.45h - 22.40h






Sehr passend - eine Grille sitzt vorn auf der Stoßstange des Grillo (it. "Grille")





- Ein arte-Mitarbeiter hat diesen Film offenbar durch die Klima-Alarmistenzensur geschmuggelt:
Der dänische Physiker Henrik Svensmark erforscht mit seiner Gruppe die Zusammenhänge zwischen der magnetischen Sonnenaktivität, der kosmischen Strahlung und der die Erdtemperaturen regulierenden Wolkenbildung.
Wolken und Wolken-Halos haben entscheidenden Einfluß auf die Erdtemperaturen, wie jeder aus dem Alltag weiß.

- - Man braucht zu der Erkenntnis, daß Homosexualität keine Krankheit ist, gar keine wissenschaftlichen Studien, die Erfahrung reicht, aber sie können helfen. Das Zusammenspiel von Genen, Hormonen, Hirnentwicklung und Verhalten ist jedenfalls ein faszinierendes Forschungsfeld.
Wahrscheinlich wird hier aber zu wenig mit dem Zufall gerechnet, Wissenschaftler wollen Kausalitäten entdecken. Aber wie sich Nervenzellen vernetzen, ob der Wachstumskegel eines Axons einen Millimeter abweichend von der Vorgabe wächst, das kann sich auswirken wie eine zu starke oder zu schwache Sekretion. Der Körperraum mit seinen Milliarden Neuronen und Billionen Zellen ist ein unendlicher Ereignisraum mit vielen Zufällen. Auch daraus resultiert die große Ungleichheit der Menschen.
Abweichungen vom Durchschnitt sind für das Individuum problematisch, weil sich überall die Mehrheit gern auf Kosten abweichender Individuen breitmacht oder sogar verfolgerisch wird. Totalitäre Systeme machen ihre Borniertheit sogar zur gesellschaftlichen Maxime. Daher ist es geboten, Abweichungen aller Art mit Toleranz zu begegnen, insbesondere im privaten Raum, solange die Rechte anderer nicht verletzt werden.
Da in Flora und Fauna die Geschlechterdifferenzierung ein außerordentlich dominantes genetisches Merkmal ist, braucht sich niemand Sorgen um die Heterosexualität zu machen, auch wenn dreiste Schwulenlobbyverbände ekelhaften Krakeel inszenieren. Homosexualität bleibt eine Abweichung am Rande, selbst wenn Intellektuelle, wie im antiken Athen, daraus einen Kult formen.
Wieviel Schutz Ehe und Familie brauchen, darüber kann man disputieren. Vielleicht lohnt da auch der Blick auf die Mann-Familie. Seinen artistischen, unfruchtbaren und destruktiven Neigungen begegnete Thomas Mann mit Selbstdisziplin und Regelhaftigkeit, worin ihn seine Frau Katja konstruktiv unterstützte. Golo Mann sah das seinem Vater offenbar weitgehend ab, während der Sohn Klaus Mann scheinbar weder seine Homosexualität noch seinen Drogenkonsum noch sein sonstiges Leben zu disziplinieren vermochte.
Wo die innere Stärke dem Individuum fehlt, dort kann ein Institut von außen helfen, wie es Artikel 6 GG darstellt. Ein solcher Schutz für Ehe und Familie läßt sich gut begründen und gegen andere Ansprüche verteidigen. Kinderaufzucht braucht Stabilität und Alltagsvorbild. Homosexuellengemeinschaften scheinen gewöhnlich nicht sehr stabil zu sein, noch wichtiger aber ist das fehlende Alltagsvorbild und die Alltagsübung. Man kann Homosexuelle als Historiker oder Schauspieler sehr schätzen, als gesellschaftliche Maxime kann ihr Vorbild nicht fruchtbar dienen. Eine Gesellschaft braucht eine stetige Erneuerung, ein Miteinander der Altersklassen, und verlangt sinnvoll eine Arbeitsteilung bei der Reproduktion, wie es die tiefgründende Geschlechterdifferenzierung darstellt, sie ist eben kein kleiner Unterschied, sondern ein sehr großer. An die Geschlechterdifferenz schließen wichtige, auch hormonbasierte Kompetenzen an, die nicht beliebig erlernbar sind. Die Schwangerschaft selbst stellt nicht nur eine geschlechtsspezifische Fähigkeit dar, sie bereitet diesen Elternteil auch psychobiologisch auf die Elternschaft vor. Eine Adoption ohne vorbereitende Schwangerschaft stellt daher besondere Anforderungen an die Eltern, insbesondere an die Adoptivmutter. Leicht stellt sich der anthropologisch ermittelte Stiefmütter-Befund ein: die höhere Sterblichkeitsrate von Kindern, die bei einer Stiefmutter aufwachsen.
Für ein Adoptivrecht von homosexuellen Paaren mag nur eintreten, wer so ideologisiert ist wie die Justizministerin oder wer die Praxis der Odenwaldschule, möglichst viele Schüler sexuell zu mißbrauchen, für prima hält. Das Beispiel des homosexuellen Schulleiters und Sexserientäters Gerold Becker stützt die Berechtigung des Artikels 6 GG in besonderer Weise. Damit müssen sich die Homosexuellenlobbyisten abfinden.

Alle anderen lassen sich nicht erschüttern und wählen Frau Leutheuser-Schnarrenberger & Co. nicht.

Donnerstag, 4. August 2011

Keine Sünde





Hier muß aber mal gemäht werden!




- Eine Anmerkung kam in Sachen Homosexualität:
“ Sie schreiben: „Die katholische Kirche sieht in ihrem Glauben die Homosexualität als sündhaft an, …“
Das ist sehr vereinfacht dargestellt.
Die Kirche Christi sieht die Homosexualität nicht als Sünde, sondern als Krankheit an. Krankheit ist keine Sünde.
Sündhaft ist außerehelicher Geschlechtsverkehr; da es keine gleichgeschlechtliche Ehe gibt, ist der sodomitsche Geschlechtsverkehr sündhaft. Und nur der! “

Gut zu wissen! Präzision hilft.
Günter Dörners Arbeiten haben dazu geführt, daß die WHO die Homosexualität aus ihrer Krankheitenliste gestrichen hat. Das ist nur konsequent. Zahlreiche Biographien haben bereits vorher vermittelt, daß Homosexualität eine Abweichung darstellt, mit der sich gesund leben läßt, oder ungesund, je nach Talent und Fähigkeit. So, wie das bei Heterosexuellen auch zu sein pflegt.
Man kann sein Leben wie Wowereit führen oder wie Golo Mann, wie Hugh Hefner oder Roman Herzog, und auch zölibatär geht es gut, wie Benedikt Ratzinger zeigt. Im Garten des Menschlichen ist viel Platz, da wächst so allerhand, Schönes und Unschönes, Nützliches und Unützliches und noch viel mehr.

Mittwoch, 3. August 2011

Der wohltemperierte Mensch?







An Landauer

Sei froh! Du hast das gute Los erkoren,
Denn tief und treu ward eine Seele dir;
Der Freunde Freund zu sein, bist du geboren,
Dies zeugen dir am Feste wir.

Und selig, wer im eignen Hause Frieden,
Wie du, und Lieb und Fülle sieht und Ruh;
Manch Leben ist, wie Licht und Nacht, verschieden,
In goldner Mitte wohnest du.

Dir glänzt die Sonn in wohlgebauter Halle,
Am Berge reift die Sonne dir den Wein,
Und immer glücklich führt die Güter alle
Der kluge Gott dir aus und ein.

Und Kind gedeiht, und Mutter um den Gatten,
Und wie den Wald die goldne Wolke krönt,
So seid auch ihr um ihn, geliebte Schatten!
Ihr Seligen, an ihn gewöhnt!

O seid mit ihm! denn Wolk und Winde ziehen
Unruhig öfters über Land und Haus,
Doch ruht das Herz bei allen Lebensmühen
Im heilgen Angedenken aus.

Und sieh! aus Freude sagen wir von Sorgen;
Wie dunkler Wein, erfreut auch ernster Sang;
Das Fest verhallt, und jedes gehet morgen
Auf schmaler Erde seinen Gang.

Friedrich Hölderlin (1770-1843, geistiger Zusammenbruch 3.8.1806)

"Manch Leben ist, wie Licht und Nacht, verschieden,
In goldner Mitte wohnest du."


Mehr idealisieren und hymnischer dichten konnte keiner. Die Mitte und gar die goldene Mitte sind alte Vorstellungen. Die Realität kennt keine Mitten, höchstens einen modus vivendi. Hölderlin selbst war keine Lebenskunst beschieden, und wem wurde sie schon in die Wiege gelegt? Aber wer sie besitzt, wer über ein "glückliches Naturell" verfügt, das ihm die Selbstlenkung glücken läßt, der besitzt die Anlage dazu sicher seit Wiegentagen. Das muß sich dann entwickeln und festigen und so leicht ist das nicht.

Wer homosexuell veranlagt ist, bekam damit keinen Glücksvorschuß. Man mißt sich immer an der Mehrheit, und jede andere Artung, gleich welcher Art, muß sich dazu in Beziehung setzen, was ohne Mühe nicht gelingt.

Der Mediziner und Endokrinologe Günter Dörner "meint, bei Ratten wie bei Menschen sei Homosexualität Ausdruck einer anomalen Verhaltensdifferenzierung und gehe auf eine unzureichende Testosteronsekretion bei Föten und Neugeborenen zurück, deren Mütter dem Einfluß von Streß ausgesetzt gewesen seien. " (G. Dörner, B. Schenk, B. Schmiedel, L. Ahrens: Stressful Events in prenatal Life of bi- and homosexual Men, 1983; Zitat bei Jean-Didier Vincent, Biologie des Begehrens, 1990, S. 343)

Es mögen weitere Gründe hinzutreten, stabil scheint diese Orientierung jedenfalls zu sein, und der betroffene Mensch muß sich damit arrangieren, anders zu sein als die Mehrheit, und er muß eine entsprechende Geschlechtsidentität ausbilden. Die Erinnerung an den homoerotischen Kult bei den antiken Griechen mag dabei hilfreich sein.
So wird es Golo Mann gehalten haben. Wenn Leute wie Adorno und Horkheimer Golo Manns Homosexualität intrigant gegen ihn eingesetzt haben, um seinen Ruf an die Frankfurter Universität zu vereiteln, dann war das eine Bösartigkeit. Dergleichen dürfte heute ausgestanden sein, wenn man einmal von katholischen Einrichtungen absieht. Die katholische Kirche sieht in ihrem Glauben die Homosexualität als sündhaft an, weswegen gerade ein Münsteraner Weihbischof dem schwulen Münsteraner Schützenkönig, der seinen Freund zur "Schützenkönigin" machen will, einen Korb gegeben hat.

Von dergleichen Albernheiten hätte sich Golo Mann vermutlich mit Grausen abgewendet.

Dienstag, 2. August 2011

Am besten dem Säugling auch gleich die Steuernummer eintätowieren

Beamte vermehren sich geschlechtlich und ungeschlechtlich. Vor allem ungeschlechtlich, wie das Wachstum der Arnsberger Bezirksregierung augenfällig macht. Der Beginn im Kaiserreich war bescheiden. Die 1930er Jahre verdoppelten den Regierungspräsidentenbau. Die dritte bauliche Erweiterung übertrifft die Größe der beiden älteren Gebäude zusammengenommen noch einmal. Cyril Northcote Parkinson stellte diese Tendenz zur Verwaltungsvermehrung zuerst bei der englischen Marine fest: je weniger Marineschiffe fuhren, desto stärker wuchsen die Marineministeriumsbeamten. Er fand die gleiche Entwicklung im Kolonialministerium und anderswo. Man könnte über die Vermehrung nutzloser Arbeit lächeln. Mit der Zunahme der Verwaltung gehen jedoch Steuererhöhungen einher, und, noch schlimmer, Freiheitsverluste des verwalteten Bürgers. Und dies beginnt schon früh. Am besten wird schon ganz frühzeitig damit begonnen, den Bürger zum Gegenstand des Öffentlichen Dienstes zu machen: in der Kinderkrippe als Nummer xy in der Gruppe nach geregeltem Ablauf. Dann Kindergarten, dann Schule. Bedauerlicherweise läßt sich vorgeburtlich nichts drehen. Aber danach können die Zwangsschulzeiten wachsen: von vier Jahren auf das Doppelte, dann zehn Jahre. Dem folgten auch die Gymnasialzeiten. Die Schulbeamten, ständig auf ihre Vermehrung bedacht, dehnten die Oberschulzeiten auf neun Jahre. Überflüssigen, toten Schulstoff gibt es genug, um dieses Spielchen des Lebenszeitraubs beliebig auszudehnen Nun gibt es gelegentlich Überraschungen. Vor zehn Jahren wurde unter dem Ostimpuls der achtjährigen Oberschule im Saarland erstmals im Westen das achtjährige Gymnasium eingeführt. Seitdem kämpft eine besonders üble Lobbyistentruppe, die GEW ("Gewerkschaft für Erziehung und Wissenschaft") gegen diesen kleinen Freiheitsgewinn für Schüler in einigen Ländern. Das Problem ist alt, aber das Zwinggehäuse der Staatsbeamten war nie stählerner als heute. Sozusagen ein Soft-Soft-Stalinismus. "Selbst wenn noch eine lange Lebensdauer übrigbliebe, müßte man sie sparsam aufteilen, damit sie für notwendige Dinge ausreiche: Doch welch ein Wahnsinn ist es nun, Überflüssiges zu lernen bei diesem großen Zeitmangel! Leb wohl!" (49. Brief an Lucilius, Seneca)

Montag, 1. August 2011

Lesetempobeschleuniger





Hoffentlich steht er bequem, das hat er verdient!
Duden starb am 1.8.1911. Man kann es sich nicht aussuchen, aber der August ist zu schade fürs Sterben.

(Bild: Pixman / Wiki.)




Gelobet seist du, lieber Konrad
Der du den Duden hast erfunden
Der mir das Lesen so erleichtert
Daß ich kaum stocke und das Zehnfach schaffe!