"Das allgemeine Menschenbild des psychoanalytischen Paradigmas überbetont aufgrund seiner klinischen Orientierung irrationale auf Kosten rationaler Prozesse und sexuelle und aggressive Motive auf Kosten anderer Motive."
Jens B. Asendorpf - Psychologie der Persönlichkeit,
Kap. 2.2.1,
Springer Medizin 2007
Das ist recht freundlich ausgedrückt, zutreffend ist vor allem der Ausdruck “Bild” in ‘Menschenbild’ der freudianischen Psychoanalyse. Im Mai 1923 erschien Freuds “Das Ich und das Es”, in dem er das ‘System des Unbewußten’ in Bilderbuchpsychologie ummodelt. Das ES ist die Instanz des Lustprinzips und für alle Schweinereien zuständig. Das leuchtet auch jedem Physiker sofort ein. Das ICH als zweite psychische Instanz muß dafür sorgen, daß alles einigermaßen unauffällig und die Realität nicht völlig unbeachtet bleibt. Das ICH ist zu einem harten Leben verdammt, denn es wird ständig vom sogenannten ÜBER-ICH, der dritten Instanz, mit Geboten bedrängt, während auf der anderen Seite dauernd das ES die Sau heraushängen lassen will.
Die große Leistung Freuds besteht darin, diese kindischen Annahmen im Dreierbild als Wissenschaft verkauft zu haben. Vermittelt über die Phil. Fak. verfügt heute jeder Dummie und jeder Triebtäter über freudianische Dampfmaschinen-Ausreden. Das Dreigestirn ES-ICH-ÜBERICH befindet sich nämlich in einer Art Schnellkochtopf unter Druck. Schiebt das ES etwas in das ICH, dann entsteht im ICH ein Überdruck, der abgebaut werden muß - so sagte der Kindermörder Olaf H. (Fall Mirco), die Chef-Rüge habe ihn unter Druck gesetzt, was zum Mord an dem Kind geführt habe; das war allerdings erstunken und erlogen. So könnte man auch das Menschenbild des S. Freud benennen, denn Freud hat nicht nur phantasiert, wo saubere, überprüfbare Untersuchung notwendig ist, er hat auch alles weggelassen und ausgeblendet, was nicht zu seinen fixen Ideen paßte. Für seinen gesammelten Blödsinn erhielt er zahlreiche Ehrungen.