Montag, 31. Januar 2011

Sprachfallen: Meeresspiegel






Die Erde als Kartoffel - einen "Meeresspiegel" als glatte Wasserfläche gibt es nicht
(Schwerefeldmodell www.espace-tum.de/8228-bD1lbg-~goce~Goce~Produkte~Schwereanomalie~Das_Geoid.html )






- Was die Koralleninseln betrifft, etwa die Malediven, so heißt es, daß man nie genau wisse, wie viele Inseln es gerade gebe, weil kontinuierlich neue aufgebaut werden und alte durch Meeressenkungen verschwinden.

Senkungen gibt es aber auch anderswo: Holland war und ist davon betroffen, weil sich Skandinavien hob bzw. hebt.

Die Verschiebung der Kontinentalplatten, das Abtauchen größerer Platten in den Erdmantel beeinflußt natürlich ebenfalls den Wasserstand.


- Einen ganz ausgezeichneten Überblicksartikel hat der Meteorologe Puls geschrieben, sein Fazit:

"Anthropogener Meeresspiegelanstieg - vom Konstrukt zur Panik ?
Von: Klaus Puls

Zusammenfassung:

Einen weltweit einheitlichen Meeresspiegel gibt es nicht. In der Erdgeschichte hat es durch vielerlei geophysikalische und meteorologische Prozesse stets Veränderungen des Meeresspiegels gegeben, die bis heute auftreten. Die globale Massenbilanz des Eises von Nordpol, Grönland und Antarktis ist derzeit und für eine überschaubare Zukunft positiv. Auch schmelzendes Nordpol-Eis leistet aus rein physikalischen Gründen, da es auf dem Wasser schwimmt, keinen Beitrag zu einem Meeresspiegelanstieg. Seit der letzten Eiszeit ist der Meeresspiegel stetig gestiegen, im Mittel um einen halben bis einen Meter pro Jahrhundert, z.B. an der deutschen Nordseeküste immer noch 35 cm/Jahrhundert innerhalb der letzten 400 Jahre. Dabei haben anthropogene Einflüsse keine Rolle gespielt. Die verfügbaren Pegel zeigen global im 20. Jahrhundert einen Anstieg von etwa 16 bis 18 cm, deutlich weniger als in den Jahrhunderten davor. Eine Beschleunigung des Anstieges ist nicht erkennbar, bei der überwiegenden Zahl der Auswertungen zeigt sich eher eine Abschwächung. Ein anthropogenes Signal des Meeresspiegel-Anstieges ist nicht zu finden! Der „Weltklimarat“ (IPCC) hat seine Prognosen von im Mittel 180 cm (1990) in mehreren zwischenzeitlichen Schritten auf im Mittel 38 cm (2007) zurückgenommen, und somit nach unten hin weitgehend an den noch geringeren Trend der letzten Jahrzehnte angepasst. Die in der Öffentlichkeit immer wieder angeheizte Krisenstimmung bis hin zur Panikmache bezüglich bevorstehender Küsten-Überflutungen hat keine naturwissenschaftliche Grundlage. "

(Eike-Seite eike-klima-energie.eu/publikationen/klaus-puls-dipl-meteorologe/puls-publikation/anthropogener-meeresspiegelanstieg-vom-konstrukt-zur-panik/ )

Sonntag, 30. Januar 2011

Auf die Schneeglöckchen ist Verlaß





Für Benns Anemonen ist es noch zu früh - aber diese hier lassen sich auch von -10°C Nachtfrost nicht irritieren




- Die Finanzkrise wäre vermeidbar gewesen, urteilt eine weise US-Untersuchungs-Kommission.
Aber ja doch, so wie die anderen Millionen von Irrtümern auch.

Als ob Greenspan oder Bernanke, als ob die Ökonomenzunft solche globalen Umwälzungsprozesse, wie sie sich seit 1989 vollziehen, präzise einschätzen könnten. Niemand kann das. Allerdings läßt sich die Angst vor einer Deflation, die alles lähmen würde, gut nachvollziehen. Greenspans Hauptfehler war es wohl, der Haftung und Verantwortlichkeit nicht genügend Aufmerksamkeit geschenkt zu haben. Als er mit Clinton über die lockere Kreditvergabe der staatsnahen Fannie Mae und Freddie Mac sprach und Clinton auf den Primat der Sozialpolitik pochte, da hätte er doch Clinton einfach absetzen können?

Samstag, 29. Januar 2011

Sauber, sauber, Säuberung








Den Haselnußstrauch kann Frost (-5°C bis +1°C nicht in der Blüte stören - sieht aus wie Frühling






Diese Kommentare auf faznet blieben bisher unveröffentlicht:

- Sauber, sauber, Säuberung: “Dicke Luft im Blockhaus”, ist das Feuilleton-Artikelchen des Müller-Jung überschrieben, in dem er sich für den Klima-Klamauk alias "Klimaerwärmung" verwendet und dem Klimarealisten Prof. Michaels an die Karre fahren will.
"Dicke Luft"? Da hat der Mann wohl CO2 ausgeatmet? “Öldollar-Affäre”? Das sind offenbar besonders schmierige Dollars? “Kasse machen”? Er hat etwas verkauft? Sich selbst? Einem “berüchtigten Klimaleugner” ist alles zuzutrauen.

Die Wortwahl des Müller-Jung legt nahe, ihn zum Chef einer neu einzurichtenden Klima-Inquisitions-Behörde zu machen. Mit Pensionanspruch aus sauberen Steuergeldern.

- Müller-Jung (jom.) wurde erst im Laufe der Jahre zu einem bedingungslosen, wohl inzwischen fanatischen Vertreter Schellnhubers. Sein Klima-Klamauk erscheint auch meist nur noch im Feuilleton, der überwiegend linken Abteilung der FAZ. Es gab aber in der Vergangenheit ganzseitige klimarealistische FAZ-Artikel, etwa von Mangini und Welte. Die Zeitung insgesamt zeigt recht unterschiedliche Positionen, sie bietet jedoch in der Summe immer noch den besten Journalismus und ist deshalb unverzichtbar.

Interessantes tut sich in München, wo bisher die IPCC-Propagandisten Höppe (MRück) und Odenwald (Focus) allein unangefochten die Paniktrommelei betrieben, jetzt hat der Focus den Klimarealisten Michael Miersch in seiner Redaktion.
Die Phalanx der Klimaklamauker steht nicht mehr so festgemauert in der Erden wie ehedem, es bröckelt, daher auch die schrillen Töne des jom.

- Der Galgenvogel Olaf H., Mörder des Mirco aus Grefrath, hat seinen Adorno gelesen:

Die Kritik des Chefs, eines Funktionsträgers des Kapitals, zwingt armen Familienvater zu einem Sexualmord. Sagt er.

Im Ernst: Der Mann ist intelligent und vermag seine dissoziale Persönlichkeit gut zu tarnen; es stellt sich die Frage nach Opfern, die bisher nicht gefunden wurden. Es gibt keine schweren Gewalttäter, die erstmalig mit 46 Jahren ein Verbrechen begehen.

Ein bemerkenswertes Detail, die Eltern des Opfers betreffend, aber auch die deutsche Erziehungswirklichkeit 2011 erleuchtend: sie bemerkten erst am nächsten Morgen, daß der Zehnjährige abends nicht nach Hause gekommen war. Er wurde zwischen 21h und 24h ermordet.

Freitag, 28. Januar 2011

Rückblicke: Ephesos lag mal am Meer








Mit diesen wunderbaren neuen Zauberkästen gelang es dem britischen Wetterdienst, dreimal hintereinander einen milden Winter vorherzusagen - dreimal trat leider das Gegenteil ein





- Gegen Zauberkästen hilft nur Aufklärung:
“Daß aber ein Publikum sich selbst aufkläre, ist eher möglich; ja es ist, wenn man ihm nur Freiheit läßt, beinahe unausbleiblich. Denn da werden sich immer einige Selbstdenkende, sogar unter den eingesetzten Vormündern des großen Haufens finden, welche, nachdem sie das Joch der Unmündigkeit selbst abgeworfen haben, den Geist einer vernünftigen Schätzung des eigenen Werts und des Berufs jedes Menschen, selbst zu denken, um sich verbreiten werden.”

Aus: Kant, BEANTWORTUNG DER FRAGE: WAS IST AUFKLÄRUNG ? 1784
(uni-potsdam.de/u/philosophie/texte/kant/aufklaer.htm)

- Ist Hauke Haien aus Storms SCHIMMELREITER nicht eine Figur wie aus Kants Aufsatz entsprungen? Großartig.
Holte sich unaufgefordert den Euklid vom Dachboden!

Donnerstag, 27. Januar 2011

“Bettler werden Fürstenbrüder”






Schillers letztes Wort: der individualistische WILHELM TELL
(Bild: H.-P.Haack / Wiki.)






- “Bettler werden Fürstenbrüder”, heißt es bei dem enthusiastischen Schiller in seinem Gedicht “An die Freude”. Ja, die Freude kann verbinden und ist ansteckend. So wie Massen kurzzeitig existieren und dann wieder in getrennte Einheiten zerfallen.
Schiller hat natürlich nicht nur die Freude im Sinn, sondern auch die Vorrechte durch Geburt, die dem Herzog von Württemberg Herrschaft über Schiller verliehen. Diese Vorrechte gründeten in der Gewalt des Schwertes - ein junger Alexander, von einem Aristoteles beraten, machte sich auf den Kriegszug und eroberte, was ihm vor die Waffen kam, und ließ sich allüberall zum König und Pharao krönen. Zu dieser Zeit hätte Schiller nur das Loblied auf den Kriegskönig dichten dürfen, ein Lied “An die Gewalt Alexanders”). Im 18. Jahrhundert brauchte er nur eine Tagesreise, um das württembergische Herzogtum zu verlassen und sich in Mannheim oder in irgendeiner anderen deutschen Herrschaft in Sicherheit zu bringen. 1800 Herrschaften standen zur Auswahl. Da war für jeden etwas dabei. Im zentralistischen Frankreich, gegründet vom Raubritter Hugo Capet, ging das nicht, weswegen Mirabeau den freiheitsspendenden deutschen Föderalismus lobte.
Vorbei und vergangen sind die Geburtsvorrechte. Heute beugen die verbliebenen Könige ohne Land ihr Knie vor den Fernsehfürsten.
Aber das Gleichheitsverlangen hat sich nicht beruhigt, es steigerte sich zur sogar zur Gleichheitssucht, die neue Gewaltfürsten hervorbrachte: die Napoleons, Lenins, Stalins, Hitlers, Maos und Pol Pots. Spottgeburten aus Dreck und Feuer wie die Idi Amins und Mugabes noch dazu. Sie kamen aus dem Ressentiment der Massen zur Macht, sie versprachen die höhere Gleichheit und drückten alles gleich in den Staub.
Ein Grund, dem Neidsyndrom zu entsagen? Mitnichten, unter Scheinvokabeln wie “Gerechtigkeit” treibt der Gleichheitswahn weiter seine Blüten, obwohl auch die Sucht nach Unterscheidung gleichzeitig Mode und Manieren bewegt.
Die größere Offenheit der Gesellschaft, die nie dagewesene heutige Chancengleichheit im Westen (nur dort!) bewirkt, daß die genetischen Unterschiede stärker hervortreten und ein Obama heute neben einem trüben Prinzen Charles glänzen kann.
Da bleibt wohl nur ein Ausweg für die sozialistischen Neidhammel: das Klonieren, der Ameisenstaat, die “genetische Gerechtigkeit” mit demselben Genom. Das dann auch regelt, wer “Arbeiter”, “Krieger” und “Königin” ist.

- Die menschliche Phantasie hat eine Rückseite: Die Unzufriedenheit.


- Weil er sich gratis einen dicken BMW 740 lieh, um in den Skiurlaub nach Österreich zu fahren, hat Brandenburgs “Bildung”sminister Holger Rupprecht (SPD) nun seinen Rücktritt erklärt. Die Staatsanwaltschaft Neuruppin ermittelt gegen ihn wegen des Verdachts der Vorteilsannahme.

Mittwoch, 26. Januar 2011

Du mußt versteh'n, aus Eins mach Zehn







Sieht auch ohne Mittelwertbildung ganz gut aus - dieser elende Winter wird bald enden






- Die Mittelwert-Ideologie
Starkraucher Zappa starb mit 53, Starkraucher und Alkoholiker Richards sowie Starkraucher H. Schmidt leben immer noch - was sagt uns da der Mittelwert?
Zum Beispiel: Auf zehn starke Raucher kommt ein Sterbefall durch Lungenkrebs.
Beispiel 2: Unter zehn Sterbefällen durch Lungenkrebs ist ein Nichtraucher.
Rauchen spielt also in jedem Fall eine Rolle, nur welche, das ist bis heute unklar, was die Kausalität betrifft. Stinken tut es in jedem Fall.
Ähnlich verhält es sich bei den Koronarerkrankungen. Schmidt hat mit seinen 92 Jahren schon etliche Beipässe gesammelt, mittelwertmäßig wäre er ja auch schon auf dem Friedhof, von Keith Richards sind Beipässe nicht bekannt.
Eindeutige Klarheit bei Mittelwerten und Kausalität herrscht nur in ganz einfachen, unterkomplexen, gut kontrollierbaren Sachverhalten:
Mehr Störche bringen mehr Kinder, und mehr Kohlendioxid macht es wärmer. Darauf ist Verlaß.

Und wie heißt es so schön: In der Not, in der Not, bringt der Mittelwert den Tod.

(Vgl. Hans J. Eysenck, Rauchen u. Gesundheit, dt. 1987)


- Die mittlere Lebenszeit bei schießenden linken Marihuanakonsumenten scheint nicht besonders hoch zu sein:
Mit 66 Jahren starb Peter Paul Zahl in seiner Wahlheimat Jamaika .

Dienstag, 25. Januar 2011

Haariges Lächeln







Hätte ja auch Flughafen Frankfurt sein können






- Da lachen die Chinesen:
“Jedes zweite Solarpanel kommt aus Asien
Deutsche Ökostromförderung finanziert Solarindustrie in China, Taiwan und Korea
ami. BERLIN, 23. Januar. Die milliardenschwere Förderung von Solarstrom auf deutschen Dächern und Wiesen kommt in hohem Umfang asiatischen Herstellern …” 24.1.11 FAZ


- Da weint der Deutsche: Kein deutscher Radiohersteller bietet ein Radio mit digitalem Prozessor an, meines Wissens gibt es gar keinen deutschen Hersteller mehr, seit Siemens die Weltempfänger aufgegeben hat (Grundig existiert nur noch als Marke m.W.) Eine Taiwan-Firma bietet DGP-Radio an, man kann es bequem bestellen und es wird auch zügig geliefert. Aber nicht in den Briefkasten, in den das kleine Taschenradio problemlos hineinpassen würde - nein, Staatsknechte fangen die Sendung ab, eignen sich fremden Besitz an und wollen Einfuhrumsatzsteuer. Dafür muß man aber weit zum Flugplatzzollamt fahren, und zwar in festgesetzter Frist und zur vorgeschriebenen Zeit: um 15h machen die Schergen zu. Das ganze Staatsspektakel für 42€ Warenwert!

- Ohne Abitur gut lachen:
' Der Friseur .
Das ungewöhnliche Leben des Vidal Sassoon
"Ich liebte meine Mutter über alles, obwohl sie mich für sieben schreckliche Jahre in ein Waisenhaus gab", schreibt der britische Prominenten- … mit 14 Jahren die Schule beendete ..." 24.1.11 FAZ

Montag, 24. Januar 2011

Alte Kamelle sin de beste




Francis Bacon (22.1.1561-1626)





“Denn die Zeit ist der größte Neuerer, und wenn sie die Dinge, wie es natürlich ist, zum Schlechteren wendet und nicht Rat noch Weisheit sie zum Besseren wenden - was soll das am Ende geben?”

Bacon, Von Neuerungen, Essays



- Ausbildung an neuem Gerät, Beispiel “Gorch Fock”:

Vernunft wird Unsinn, Wohltat Plage;
Weh dir, daß du ein Enkel bist!”

Goethe, Faust I, 1976f.

Sonntag, 23. Januar 2011

Vergebens, daß Ihr ringsum wissenschaftlich schweift, Ein jeder lernt nur, was er lernen kann. Faust 2015f.






Marc Aurel, der stoische Philosoph auf dem Thron





- Odenwaldschule: “Klaus Mann, 1922/23 Schüler der Odenwaldschule, hat nicht geschwiegen und in seiner Erzählung „Der Alte“ einen stark an Paul Geheeb erinnernden Lehrer porträtiert, der seine Schülerinnen sexuell nötigt.”
FAZ 21.1.11, Rez. Bärbel Meurer: „Marianne Weber“. Leben und Werk, 2010

Vorwürfe gegen "taz"-Gründer
phil. Bei einem der Kinderschänder an der Odenwaldschule handelt es sich um einen Gründer der Berliner "tageszeitung" (taz). Der 2009 gestorbene Dietrich Willier war von 1969 bis 1972 als Kunstlehrer an der Odenwaldschule in Ober-Hambach tätig.” FAS 23.1.11

Daß der Verstand nach den Leidenschaften rangiert, wollen nur die Vertreter des “Freien Willens” nicht glauben, und die Vertreter der linken Reformpädagogik auch nicht. Letztere hatten sogar 90 Jahre eine einschlägige Schule zur Verfügung, seit Geheeb die Schule gründete.
Man ist überrascht ob einer Schule mit jahrzehntelanger pädophiler Tradtion.
Marianne Weber beklagte schon 1920, daß nicht genügend Wert auf die Schulleistungen gelegt werde.
Allerdings gilt für das Schulwesen insgesamt, besonders für das staatliche und höhere, daß es mehr der der Bildungsbürokratie und den Lehrern dient, als den Schülern.

Wie meinte Marc Aurel: " Von meinem Urgroßvater stammte der Brauch, nicht in die öffentlichen Schulen zu gehen, sondern zu Hause bei guten Lehrern etwas Rechtes zu lernen, sowie die Erkenntnis, daß man für solche Zwecke nicht genug Geld ausgeben kann. " Marc Aurel, Selbstbetrachtungen, 1. Buch

Der Verlust des Erziehungsgedankens bei Kultusbürokratie, Lehrern und Eltern tut ein übriges.Diesen Punkt greift eine chinesische Amerikanerin auf und an:
“Bestseller: Erziehen auf ChinesischWie die Tigermutter ihre Kinder zum Siegen drillt
Erbittert streitet Amerika über eine Polemik aus der Feder der asiatischstämmigen Yale-Professorin Amy Chua: In ihrem Buch „Battle Hymn of a Tiger Mother“ erklärt die Immigrantentochter die westliche Erziehungsmethode für gescheitert. …” FAZ 22.1.11

- Lehrstellenbewerber: “ Die Bewerbungsgespräche haben mich schockiert. Fast alle Bewerber kamen völlig unvorbereitet, wußten nichts über unser Unternehmen und interessierten sich nicht für Mode.” Burmeister, Windsor, Hamburg in Focus 17/2004
/// Ob das etwas mit den Reformen der Johannes Rau, Helmut Schmidt und Friedeburg zu tun hat?

Samstag, 22. Januar 2011

Kalte Füße in Minnesota






Es ist kühler geworden in Deutschland - das gilt auch für 2010
(Quelle: Kowatsch / Eike)






- “Das vergangene Jahr war nach Angaben der UN-Organisation für Meteorologie (WMO) das wärmste in der Geschichte. Wie die Organisation am Donnerstag … 0,53 Grad über dem Mittelwert der Jahre 1961 bis 1990 ...” 21.1.11 FAZ
/// Man muß nur die Meßstationen sorgfältig aussuchen, dann bekommt man auch die Ergebnisse, die man gerne hätte, um sich weiter wichtig zu tun, neue Gelder zu bekommen und neue Mitarbeiter einzustellen. Jeder Behördenchef ist gerne der Häuptling von möglichst vielen Indianern.



- Kalte Füße in Minnesota bei -43.3° Celsius:
From NWS Duluth, MN, an old record beaten by five degrees:
RECORD EVENT REPORT: NATIONAL WEATHER SERVICE DULUTH MN
518 PM CST FRI JAN 21 2011
...RECORD LOW TEMPERATURE SET AT INTERNATIONAL FALLS MN...

A RECORD LOW TEMPERATURE OF -46 DEGREES (-43.3° Celsius) WAS SET AT INTERNATIONAL
FALLS MN TODAY. THIS BREAKS THE OLD RECORD OF -41 (-40,5° Celsius) SET IN 1954.
(Fahrenheit-Grade, Quelle: WUWT)


- Ganz unten im Gras ist es noch kühler geworden, im mikro- und mesoklimatischen Bereich.
VORTRAG von Prof. Reichholf, LMU München, vor der Akademie der Wissenschaften NRW, Düsseldorf, 4.2.2010:
"Der gegenwärtige Klimawandel in Mitteleuropa und seine Auswirkungen auf die Natur".
Inhaltsangabe Reichholf:
" Die Erwärmung des Klimas in unserer Zeit wirft auch die Frage auf, wie sie sich auf unsere Natur auswirken wird. Nicht selten vorschnell und ohne hinreichende Überprüfung werden jedoch auftretende Änderungen dem „Klimawandel“ zugeschrieben. Genauere Betrachtungen zeigen, dass sich in Mitteleuropa bisher kaum eindeutige Auswirkungen der Erwärmung auf Vorkommen und Häufigkeit von Tieren und Pflanzen oder Naturereignissen, wie Hochwässer, nachweisen lassen. Die meisten Wärme liebende Arten stehen in den „Roten Listen der gefährdeten Arten“ und es ziehen sich gegenwärtig mehr von ihnen aus Mitteleuropa zurück als sich solche ausbreiten. Die Gründe liegen in der Art der Landnutzung: Die starke Überdüngung der Böden seit den 1970er Jahren lässt die Vegetation schneller und dichter aufwachsen als in früheren Zeiten. Im mikro- und mesoklimatischen Bereich herrschen daher zunehmend kühlere und feuchtere Verhältnisse als das die meteorologischen Standardmessungen anzeigen. Auch die Naturkatastrophen früherer Jahrhunderte waren größer als in der jüngeren Vergangenheit. Die landschaftsökologischen Gegebenheiten sind in den Projektionen der Klimamodelle bisher nicht ausreichend berücksichtigt. "

Stichworte aus dem Vortrag:
Seit 1781 liefert der Hohenpeißenberg in Bayern Wetterdaten, die vor allem den Vorzug haben, daß diese Wetterstation in etwa 1000m Höhe von der Urbanisierung nicht berührt wurde (wie alle anderen, Asphalt und Beton nehmen mehr Wärme auf, WD). Für die Sommer seit 1781 lieferten die Hohenpeißenberg-Messungen keine Veränderung, die Winter zeigten größere Ausschläge, teile man den Beobachtungszeitraum in zwei Hälften, seien in der ersten Hälfte 21 milde Winter zu verzeichnen gegenüber 19 in der zweiten Hälfte. Bei den Wetterextremen zeige sich eine Glättung.
Sehr beeindruckend die Hochwasserstände von Schärding am wasserreichen Inn bei noch nicht reguliertem Flußlauf in früheren Jahrhunderten (Bedeutende Hochwasserkatastrophen waren 1156, 1179, 1439, 1453, 1490, 1501, 1598, 1606, 1648, 1705, 1786 (12 m), 1848 (8 m), 1897, 1899 (12 m), 1954 (11,34m), 1959 und 1985 (8,52m), ff-schaerding.at/hochwasser.). Im allgemeinen spiele das Gletscherwasser bei der Wasserführung der Flüsse eine unbedeutende Rolle von nur ca. 4% . Insgesamt sei eine höhere Artenvielfalt zu verzeichnen, Vögel: Schleswig-Holstein +11%, Bayern +19%. Allerdings zögen sich wärmeliebende Vögel eher zurück, die Blauralle gebe es zB in Bayern nicht mehr. Das liege vor allem an der stärkeren Vegetation durch Düngung in der Landwirtschaft, was im mikro- und mesoklimatischen Bereich für mehr Feuchte und Abkühlung sorge. Ameisen, Eidechsen und Schlangen hätten daher abgenommen, entsprechend auch der Schlangenadler. Die Anophelesmücke habe es immer schon bis Südskandinavien gegeben. Interessant auch die regionalen Temperaturtrends 1901-2000 (Jahreswerte) nach Jones/Schönwiese,
die u.a. Abkühlungen für Zentralafrika zeigen.

(Immer gilt aber, daß die Zahl der Meßstationen, ihre Lage und Datenerhebungsmethodik eine genaue Vergleichbarkeit nirgendwo erlaubt. Wer hätte denn im Kongo 1901 gemessen, oder auf dem Pazifik, in der Antarktis etc.? Gleiches gilt für die sog. Ersatzdaten (Proxies). Sogar auf dem Hohenpeißenberg gibt es Änderungen der Methodik, wie Reichholf auf Nachfrage angab; die alten Messungen wurden morgens, mittags und abends durchgeführt, während heute mit Minima-/Maxima-Thermometern gemessen wird. Das beeinflußt natürlich die Mittelwerte. WD)

- In Odenthal bei O°C Schneeregen; -1°C nachts.

Freitag, 21. Januar 2011

Gipfeltreffen







Gipfeltreffen





- Ein Chinese in Amerika: Hu Jintao, derzeit China-Chef; kein Lehrer wie Massenmörder Mao, sondern Wasserkraftwerksbau-Ingenieur. Gibt sich flexibel in Washington, indem er Menschenrechtsnachholbedarf einräumt. Das wird er nicht als wichtigste Aufgabe sehen, zumal er die Verirrungen, Instrumentalisierungen und Perversionen der Menschenrechteideologie kennen wird, etwa die Rechtsprechung des Europäischen Gerichtshofes für Menschenrechte, der jüngst dafür sorgte, daß als sehr gefährlich eingestufte Sexualserientäter in Deutschland entlassen werden mußten.
Obama hat Juristerei gelernt. Er zeigte sich, etwa beim Klimaaberglauben, ebenfalls als realitätstüchtig.
Schlimm schneidet die Physikerin Merkel ab. Noch schlimmer der Physiker Lafontaine.
Vom Experimentalphysiker Lichtenberg stammt die Bemerkung, wer nur etwas von Chemie verstehe, verstehe auch davon nicht viel. Das dürfte überholt sein. Die Arbeitsteilung hat sich in den Einzeldisziplinen als fruchtbar erwiesen, allerdings hat es zu einem gewissen “Fachidiotentum” geführt, und der Graben zwischen den Geisteswissenschaften und den Natur- und Ingenieurswissenschaften vertieft sich ständig weiter.
Das macht die Führerauswahl für Staatspersonal schwieriger.
Könnte man Ingenieuren mehr Realitätsverbundenheit zutrauen, mehr Nähe zu den wirkungsmächtigen Entwicklungen technisch verfaßter Gesellschaften als etwa Philosophen und Physikern? Meistens scheitern sie wohl daran, daß sie außerhalb der Technik naiv sind und zudem kommunikativ meist wenig begabt. Da sind Juristen meist überlegen. Auch das Recht vermittelt einen spezifischen Realitätsbezug. Allerdings sind Juristen meist der Technik gegenüber naiv, sie denken eher nominell, nicht technisch-konstruktiv.
Das Problem ist grundsätzlich nicht lösbar. Als Wähler sollte man aber den Familienhintergrund und den Bildungsgang von Kandidaten beachten. Aufsteiger wie Napoleon, Hitler, Stalin und Mao sind potentiell gefählich. Berufe mit Realitätsferne wie Philosophen und Physiker empfehlen sich nicht.

- Sehr erfreulich: Der neue "Wirtschaftsweise" Lars Feld will über wichtige Euro-Fragen abstimmen lassen. Die Bevölkerung! Das hört sich ja verdammt nach Demokratie an. Wo hat der Mann das her? Ach, er hat auch in der Schweiz studiert. Na, dann. Diese verklemmten Schweizer haben ja sogar einen Haushaltsüberschuß statt Schulden.

Donnerstag, 20. Januar 2011

Meisenhaft









Die ersten Meisen treten paarweise auf
0-3°C






Franz Blei poträtierte seine Autorenkollegen in seinem “Großen Bestiarium”, teilweise recht originell.
Die Meise kommt aber nicht vor, obwohl Mascha Kaleko ganz nett gezwitschert hat.

Eine Autorin der Gegenwart käme vielleicht auch für den unprätentiösen Typus MEISE in Frage: Maria Beig. Geboren 1920 wuchs sie mit 14 Geschwistern auf einem schwäbischen Bauernhof auf, war Hofmädchen, dann Lehrerin und zuletzt schrieb sie, 8 Romane, darunter "Hermine. Ein Tierleben". Dabei geht es aber weniger um Tiere, als um das Mädchen Hermine.

- Wie erfreulich: Schweiz mit 3 Mrd. Fr. Staatsüberschuß; ja, wie machen die das denn?
Man sollte Schäuble und Merkel dort in die Lehre schicken.

- Solarsubventiosempfänger Conergy meldet sehr großen Verlust.

Mittwoch, 19. Januar 2011

Billig heizen






Dieses bildschöne und nützliche Bauwerk am blauen Fluß in Shippingport, Pennsylvania, war der erste Leichtwasserreaktor und ging 1958 ans Netz
(Bild: Wiki.)



- Da biegen sich die Balken: "Wenn abends das Licht ausgeht .
Es könnte ein Atomunfall sein: Sat.1 spielt in dem Film "Restrisiko" das Unvorstellbare durch
"Alles unter Kontrolle!", schreit die Sicherheitschefin des Kernkraftwerks Oldenbüttel autofahrend ins Handy, keuchend, plusternd, anschließend ...
" FAZ 18.1.11 Tomasz Kurianowicz
/// Dieser bodenlose Horror-Antikernkraft-Propagandastreifen wird von einem SZ-Neuzugang Kurianowicz in einem großen Artikel im Feuilleton besprochen und gelobt - ohne ein einziges kerntechnisches Argument.

- Das Leitungswasser reicht oder 2 Fliegen mit einer Klappe:
Die Kernspaltung funktioniert nur mit Wasser im Leichtwasserreaktor. Deswegen heißt er so. Das (gewöhnliche) Wasser bremst die ungewünschten Neutronen ab und die wunderbare Spaltung des Urans 235 vollzieht sich und liefert nützliche Energie. Noch und noch, nicht nur, wenn die Sonne scheint. Oder der Wind weht. Gleichzeitig kühlt das Wasser auch die Brennstäbe, sehr praktisch.
Sollte das Wasser wärmer werden als Badewasser zuhause, werden die Neutronen weniger abgebremst und die Kernspaltung geht zurück oder hört ganz auf, falls das Wasser ablaufen sollte (Greenpeace ist alles zuzutrauen).
Der Reaktor kann also nicht explodieren.
Die Nachwärme läßt im schlimmsten Fall bei völlig fehlender Kühlung die Brennstäbe zusammenschmelzen (Harrisburg 1979). Das ist dann ein größerer, aber interner Schaden, kommt aber selten vor und ist viel billiger als die Subventionierung von Solarabzockern.

- Die Nachwärme bei ausrangierten Brennelementen hat auch etwas Praktisches: eingeschweißt in Edelstahl und mit Heliumhülle könnte man damit sicher und sehr billig im Wohnzimmer und im Garten heizen.
Dergestalt würde ich mich gerne an der Endlagerung der Brennelemente beteiligen, wenn man mich nur ließe.
Später vielleicht verkaufte ich die schicksilbernen kleinen Castörchen an Brüterkraftwerke in China. Das täte der Haushaltskasse gut.

- Die litarische Kultur zeitigt schöne Früchte:
“Jugendbuch. Der unendliche Spaß an der Apokalypse.
Weltuntergang, wohin man liest: Die amerikanische Autorin Suzanne Collins vollendet ihre „Panem“-Trilogie. Das Buch zeigt eine düstere Welt, für die sich nicht nur jugendliche Leser begeistern.” 19.1. FAZ

Dienstag, 18. Januar 2011

Beim Rauchen







Dioxin-Herstellung, Methode Helmut Schmidt






- Dioxin 3: Von allen 210 Verbindungen der Dioxin-Familie (75 DDs, 135 DFs) sind 92% relativ harmlos.
Das "Seveso"-TCDD gilt von den restlichen 8% im Tierversuch als das giftigste.
Die Nachricht, daß Dioxin gefunden wurde, ist recht bedeutungslos. Angesichts der vieltausenfachen Verbesserung der chemischen Analytik läßt sich praktisch jeder Stoff überall nachweisen, zumal die Grenzwerte extrem niedrig gesetzt sind. Den Würfel Zucker im Bodensee, der sich heute auffinden läßt, war noch vor zwanzig Jahren nicht identifizierbar. Zudem treten in einer Probe meist mehrere Dioxine gleichzeitig auf, giftige und ungiftige. Früher wurden alle dem TCDD zugeordnet, das sollte heute ausgeschlossen sein. Leider erfährt man von diesen wichtigen Details in der FAZ nichts.
Aus drei großen Studien an Arbeitern ergibt sich die "Vermutung, daß die carcinogene Wirkung von TCDD bei etlichen Arten von Versuchstieren größer ist als beim Menschen. Darüberhinaus scheint es beim Menschen weniger die Entstehung von Krebs als dessen Wachstum zu begünstigen. ... TCDD scheint allerdings das Risiko zu erhöhen, an einigen seltenen Arten von Krebs zu erkranken, doch gleichzeitig gibt es Hinweise darauf, daß es die Wahrscheinlichkeit von Brust- und Gebärmutterkrebs verringert." (John Emsley, Parfüm, Portwein, PVC, Chemie im Alltag, 2003 VCH, S. 184; vgl. S. 176ff.)
Das wird alle Jahrmarkt-Pommes-frites-Esserinnen freuen. Und was würde der neunzigjährige Kettenraucher Helmut Schmidt sagen? Nicht nur beinhaltet der Zigarettenrauch Dioxin, das sehr giftige Nikotin und die karzinogenen Teerstoffe sind zudem alle längst eindeutig nachgewiesen.

- Physiker erfinden den Klimawandel wegen vermehrten Kohlendioxids in der Atmosphäre, andere widersprechen vehement, Techniker machen die Kernkraft als einer unendlichen Energiequelle nutzbar, andere Ingenieure setzen auf die Windmühlentechnik des 16. Jahrhunderts, Ökonomen entwerfen die Nachfrage- und die Angebotspolitik einschließlich der Verschuldung als Wirtschaftspolitik, die einen sehen Inflation am Horizont, die anderen Deflation, und eine Politologin sah die Deflation 2004 schon angekommen:
Alrun Ashberg: Die unheilvolle Entwicklung, die von den westlichen Demokratien ausgeht, 2000

Oh glücklich, wer noch hoffen kann,
aus diesem Meer des Irrtums aufzutauchen! (Faust)

Könnte es eventuell helfen, den Akademikeranteil an der Bevölkerung drastisch zu senken, die technischen Fächer ausgenommen?

Montag, 17. Januar 2011

Beim Braten













Frühmenschen bei der Dioxinherstellung in der Wohnhöhle
(Aus: Carl W. Neumann, Das Werden des Menschen u. d. Kultur, Leipzig 1934)




- Die Rationalität des Menschen ist begrenzt, Beispiel Kriele: "Gemeinsam mit dem Philosophen Robert Spaemann hat Kriele ein Werk der christlichen Esoterik ediert, die "Großen Arcana des Tarot" des Russen Valentin Tomberg.
Kriele war von 1967 bis 1996 Ordinarius für Allgemeine Staatslehre und Öffentliches Recht in Köln. ... seine Frau Alexa Kriele betreibt gewerbliche "Engelarbeit". Der Jurist sieht darin eine Bestätigung der modernen Wissenschaft - gerade die Evolutionslehre etwa verdanke sich, so Martin Kriele, "himmlischen Fügungen und Inspirationen". Am 19. Januar feiert er seinen achtzigsten Geburtstag." FAZ 17.1.11 LORENZ JÄGER, Geisterseher in der Rechtswelt
-- Für 180€ Engelkontakte bei www.angeloi.org/


- Die Rationalität des Menschen ist begrenzt, Beispiel Dioxin: "Künstlich erzeugte Dioxine betraten die Weltbühne, als sich der Mensch das Feuer zunutze machte. Von diesem Zeitpunkt an mußten sich die Menschen an Dioxine gewöhnen. Im Laufe von Hunderttausenden von Jahren, in denen sie in ihren Höhlen und anderen Behausungen mit Holzfeuern heizten und kochten, haben die Menschen offensichtlich eine Widerstandsfähigkeit entwickelt, welche höher ist als die der meisten anderen Lebewesen. In Holz sich alle chemischen Elemente enthalten, die für die Entstehung von Dioxinen vonnöten sind, einschließlich Chlor. Dioxine entstehen bemerkenswert leicht. Dies veranschaulicht das folgende ... Experiment. Ein Silikatmaterial wurde mit Benzol und Eisenchlorid-Lösung getränkt und auf 150° erhitzt. Damit wurden die Bedingungen nachgeahmt, die beim Abbrennen eines Holzfeuers auf feuchter Erde herrschen. Nach dieser Behandlung konnten in der Versuchsanordnung meßbare Mengen von Dioxinen nachgewiesen werden. An diesen Ergebnissen überraschte insbesondere, daß Dioxine (einschließlich des "Seveso"-TCDD) bereits bei relativ niedrigen Temperaturen entstehen können. "
John Emsley, Parfüm, Portwein, PVC, Chemie im Alltag, 2003 VCH, S. 203f.

Sonntag, 16. Januar 2011

Kernig






Mäusewühlarbeit - dort, wo die höchsten Schneehaufen lagen (1,50m), trieben die Mäuse ihre Gänge nach oben in den Schnee (letztes Jahr ebenfalls) - wegen der Isolierungswirkung?







- Der Willy-Marth-Bericht zum stillgelegten Brüter in Kalkar.
Sehr anschaulich wird dort beschrieben, wie legalistisch das Zukunftsprojekt BRÜTER jahrelang torpediert wurde bis zum finanziellen Aus.
Keine Legende: während nebenan in Frankreich ein Reaktor nach dem anderen gebaut wurde, obstruierten Rau, Jochimsen und Genossen die deutsche Kerntechnik.
Die große linke Koalition zettelte ab etwa 1974 die Anti-Atom-Demonstrationen an. Das war der Prolog. IG-Metall-Jugend, Falken, MSB Spartakus, DKP-Hochschulgruppen, Jusos, SHB, Eppler-SPD, EKD, Anti-Atom-Gruppen aller Art krempelten die Pro-Kernkraft-Mehrheits-SPD um, verstärkt nach dem Tschernobyl-Unfall der russischen Abenteurer, die ein Experiment gefahren hatten.
Joh. Rau mit der NRW-SPD schwenkte um und es kam zum Mehrheitsbeschluß im Düsseldorfer Landtag gegen Kernkraft und Kalkar. Die Linkslobby hatte sich durchgesetzt und marschierte weiter mit großer Unterstützung der Massenmedien. Das reichte dann bis zu Töpfer, der die grünen Stiefel anzog. Die Grünisierung und Sozialdemokratisierung der CDU begann, die heute abgeschlossen ist.
In Wackersdorf griffen dann militante Reisekader die Polizei an. Seitdem gibt es jedes Jahr mindestens einmal die Nötigungs- und Steinewerferkriminalität rund um Castor und Gorleben.
VEBA-Chef Bennigsen-Foerder gab dann angesichts der nicht endenwollenden Straßenschlachten auf und sagte Wackersdorf ab, die Politik folgte.
Wenn eine Minderheit entschlossen und radikal vorgeht und dabei eine starke Medienunterstützung erhält, dann ist vieles möglich. Bis heute. Legal ist das, die Straßenrandalierer ausgenommen, wobei der WDR als Antikernkraftgroßpropagandist mit seinen ARD-Freunden in der Gewaltenteilung nicht explizit in Erscheinung tritt, nur täglich faktisch seine Halbwahrheiten und falschen Behauptungen ins Land posaunt.
Die rein repräsentative Demokratie, die 4-Jahres-Kreuzchen-Demokratie ist ohnehin eine Demokratie dritter Klasse, weil die Korrektur durch zwischenzeitliche Wählerabstimmungen wie in der Schweiz fehlt; es fehlen auch die checks and balances der amerikanischen Demokratie-Konstruktion. Zurecht rügte Weizsäcker seinerzeit, daß die Parteiapparate sich den Staat zur Beute gemacht hätten; er vergaß allerdings zu erwähnen, daß dies im reinen Repräsentativsystem angelegt ist, und er sprach seltsamerweise nicht die Rolle der Massenmedien an, die nicht gewählt sind, aber im Laufe der Jahrzehnte so einflußreich wurden wie die Regierung.
Beide Einflußfaktoren wirken in Richtung einer Funktionärs- und Mediendemokratie, die die öffentliche Meinung stark gängelt und lenkt. Man kann von einem Strukturwandel der Öffentlichkeit sprechen.
Alle gesellig lebenden Säugetiere haben die Neigung, sich als Herde zu verhalten. Diese Neigung kann bei Menschen durch Rundfunk, Fernsehen und 4-Jahres-Funktionärsdemokratie verstärkt werden.
Bei den 4-Jahre-Wahlen haben Schönredner und Stimmungskanonen von der Art Raus klare Vorteile gegenüber kommunikativ meist behinderten Technikern. Die Klugheit der Performance-Künstler in technisch verfaßten Gesellschaften erscheint dagegen sehr begrenzt; das gilt offenbar auch für Physiker, die auf irgendeinem Spezialgebiet tätig sind oder dort einmal promoviert haben.
In der Pekinger Diktatur-Regierung sitzen übrigens viele Ingenieure, die offenbar Stärken in der Einschätzung technischer Entwicklungen besitzen. Das vergrößert die Auswirkungen strategischer Fehlentscheidungen demokratischer Politiker im globalen Wettbewerb.
Man darf auf die weitere Entwicklung gespannt sein.
Vielleicht sollte man schon einmal auf eine Ananasfarm in Alaska sparen?

Samstag, 15. Januar 2011

Ils sont fous, ces allemands.







Atom Heart Mother von Pink Floyd erschien 1970 mit dem Holsteinrind auf der Plattenhülle - ein später Reflex der Kernkraftbegeisterung
(Bild: Volker Detering/Wiki.)





- 3000 Jahre zuverlässige, sichere, billige, abgasfreie Energie :
' China meldet Durchbruch in nuklearer Wiederaufbereitung .
"Unser Uran reicht jetzt für dreitausend Jahre"
fäh. PEKING, 3. Januar. Chinesische Wissenschaftler haben nach Angaben der staatlichen Presse einen Durchbruch bei der Wiederaufbereitung abgebrannter ... Brennelemente erzielt. Durch die Gewinnung von Uran und Plutonium aus abgebrannten Brennstäben könnten ... die Uranbestände in China um ein Vielfaches länger genutzt werden ... Den Wissenschaftlern des staatlichen Unternehmens China National Nuclear Cooperation (CNNC) sei der ..." FAZ 4.1.11

- Allerdings ist es nicht die Wiederaufbereitung, sondern die Umwandlung des Uranabfalls in einem Schnellen Brutreaktor führt zu einer um das Sechzigfache größeren Energieausbeutung. Natururan besteht aus zwei Isotopen, zu 0,7 Prozent aus U235, das in einem Kernreaktor spaltbar ist, und zu 99,3 Prozent aus U238, das nicht spaltbar ist und heute als Abfall angesehen wird. Die heutigen Nuklearreaktoren können also nur einen winzigen Anteil des vorhandenen Urans, kleiner als ein Prozent, nutzen. Deutsche Nuklearwissenschaftler und Ingenieure haben frühzeitig die Möglichkeit erkannt, diesen wertvollen "Uranabfall", das Isotop U238, in einem "Schnellen Brüter" durch die Umwandlung in das spaltbare Plutoniumisotop Pu239 mit Hilfe schneller Neutronen umzuwandeln. Der Schnelle Brutreaktor ermöglicht diese sechzigfache Vervielfachung der Energieausbeutung des Urans. In Deutschland wurde ein Schneller Brutreaktor in Kalkar bereits in 1985 fertiggestellt. Allerdings wurde dieser Reaktor auf Drängen der rot-grünen Politiker und unter dem Vorwand - Plutonium wäre zu gefährlich, damit könne man Atom-Bomben bauen - wieder abgebaut. Damit wurde die Brütertechnologie der Bundesrepublik Deutschland, die in der Welt führend war, vernichtet. Natürlich hatten damals deutsche Ingenieure auch eine Wiederaufbereitung des gemischten Uran-Plutoniummischoxidbrennstoffs entwickelt, um den Brennstoffkreislauf zu vervollständigen (WAK Wiederaufarbeitungsanlage Karlsruhe), Wackersdorf, Kalkar).
Die Chinesen können sich heute glücklich schätzen, diese fast unerschöpfliche Energiequelle nutzen zu können, denn aus dem heutigen Uranabfall kann man Tausende Jahre lang die gesamte elektrische Leistung aller Kernkraftwerke der Welt von heute gewinnen. Und im Jahre 3011 werden die Deutschen, da sie den unerschwinglich teuren Ökostrom dann schon lange nicht mehr bezahlen können, im Kerzenlicht lesen, wie die Chinesen ihren elektrischen Strom aus dem alten Uranabfall immer noch billig und sicher beziehen. Im Vergnügungspark "Schneller Brüter Kalkar", der Umbau wurde von Johannes Rau & Co. verordnet, können die Deutschen dann die letzten naturwissenschaftlichen Kenntnisse lustig vergessen.
Ils sont fous, ces allemands.

PS: In Deutschland gab es bis etwa 1965 eine große "Atombegeisterung", das Wort "Atom" stand für technischen Fortschritt, noch Willy Brandt wollte 18 neue Kernkraftwerke bauen; aus dieser Zeit stammt auch die Namensgebung "Atomforum". Die 68er, den Ingenieuren in Sachen Öffentlichkeitsarbeit bis heute tausendfach überlegen, werteten das Wort "Atom" um durch feste Verbindung mit der Atombombe.

Freitag, 14. Januar 2011

Dich vermag aus Glaubensketten / Der Verstand allein zu retten





Spinoza - mit dem konnte Goethe etwas anfangen





- Rubrik Deutschland verfettet und verblödet:
So ein Leber-Vortrag mit Ali E. Canbey (Uni Essen) hat fatale Nebenwirkungen: Habe gestern auf meinen Bordeaux verzichtet, oh.
10g/Tag Alkohol für Frauen, 20g für Männer nannte Canbay als Richtwert; bei Übergewicht (70% sollen übergewichtig sein) und Bewegungsmangel weniger; und immer Tage ohne einschieben. Das wußten wir schon, die frohe Botschaft blieb aus. Aber immerhin: Canbay sieht kein Dioxin-Problem für die Leber; auf meine Frage, ob der Dioxin-Grenzwert von 0,3 Picogramm nicht viel zu niedrig angesetzt sei, stimmte er zu.
Überraschung: Ein Hörer war unter 60, sogar beträchtlich, das war ein Student Canbays.

- 21. Jahrhundert: Johannes Paul 2. wird seliggesprochen - Nonne von Parkinson geheilt durch Gebet zu dem verstorbenen Papst.

- Goethe-Divan-Debatte geht weiter in der FAZ; Germanist Link meldete sich zu Wort, übertreibend gegen Sarrazin, wichtigtuerisch, nennt immerhin die Hauptsache: den Pantheismus Goethes. Aber was interessieren den Zeitgenossen Zitierautoritäten? Die Frage muß doch sein, was heute noch interessant ist bei Goethe, neben dem Quark, den er auch verzapft hat.

Das zum Beispiel:

Volk und Knecht und Überwinder,
Sie gestehn zu jeder Zeit:
Höchstes Glück der Erdenkinder
Sei nur die Persönlichkeit.

Jedes Leben sei zu führen,
Wenn man sich nicht selbst vermißt;
Alles könne man verlieren,
Wenn man bliebe, was man ist.

Goethe, WEST-ÖSTLICHER DIVAN, Suleika, Buch Suleika, Gingo biloba (S. 95)

Im merkwürdigen Sammelsurium dieser Gedichtsammlung kann man dieser Aussage auch heute nur zustimmen. Allerdings:
Die "Persönlichkeit" ist eine individualistische Kategorie, die im Islam nicht vorgesehen ist, die er indirekt sogar verbietet.
Man findet in diesem Divan-Liebe-Triebe-Wust sogar noch mehr Sinnvolles:

Freisinn
Laßt mich nur auf meinem Sattel gelten!
Bleibt in euren Hütten, euren Zelten!
Und ich reite froh in alle Ferne,
Über meiner Mütze nur die Sterne.
G., DIVAN, S. 11
Das wäre glatt ein Fall für das pakistanische Blasphemiegesetz, denn über allem ist Allah, der laut Koran keinen Freisinn duldet.

Und dafür wäre G. die ewige Allah-Hölle dreifach sicher:

Glaubst du denn: von Mund zu Ohr
Sei ein redlicher Gewinst?
Überliefrung, o du Tor,
Ist auch wohl ein Hirngespinst!
Nun geht erst das Urteil an;
Dich vermag aus Glaubensketten
Der Verstand allein zu retten,
Dem du schon Verzicht getan.

G., DIVAN, S. 64

Donnerstag, 13. Januar 2011

Deuteronomium: Was mag das sein? Kann man vergessen.





Hat etwas bewegt: Paulus auf dem Apostel-Bild Dürers, Markus zu ihm aufblickend (Bildausschnitt Wiki.)




Paulustum, so müßte das Christentum eigentlich heißen, denn die Paulus-Briefe sind der Kern des Neuen Testaments, also des Christentums. Sie sind auch die ältesten erhaltenen Dokumente des Neuen Testaments.
Ohne Paulus gäbe es vielleicht heute nur eine Erinnerung an das Christentum. Er ist die eigentliche Gründerfigur. Der Legende nach hat ein Jesus C. einen Neuen Bund gestiftet und den grauenhaften Alten Bund mit einem gewissen Jahwe gekündigt, etwas simplifiziert.
Zum Alten Testament gehört das überwiegend blödsinnige Deuteronomium, wie überhaupt die Bücher Mose eine einzige geistige Zumutung sind, etwas simplifiziert gesagt. Die sog. ZEHN GEBOTE (Dtn 5,6-21) bilden, mit anderen Stellen, eine gewisse Ausnahme.
Wenn sich also jemand zum Christentum äußern möchte, dann sollte er tunlichst die zentralen Paulus-Briefe ansprechen. Alle anderen Teile des Neuen Testaments sind demgegenüber 2. Ware, etwas simplifiziert.
Das Alte Testament wiederum ist Ausschußware von der christlichen Müllhalde, etwas simplifiziert. Das waren die idiotischen und blutigen Anfänge des ohnehin zum blutrünstigen Fanatismus neigenden Monotheismus.

Bei Paulus jedoch erscheint zentral: Nun aber bleibt Glaube, Hoffnung, Liebe, diese drei; aber die Liebe ist die größte unter ihnen. Paulus, 1. Korinther - Kapitel 13

Mittwoch, 12. Januar 2011

Schlagend






Den ersten Finken hört man im Januar schlagen - diesmal am 12.1.11 - hoffentlich ein gutes Zeichen
Buchfinkenhähnchen (Michael Maggs, Wiki.)




- Pakistan: Hat Westerwelle bei seinem Besuch an die Vervierfachung der Bevölkerung seit 1960 erinnert? Die besiedelbare Fläche, nur etwa die Hälfte, hat nicht zugenommen. Durch den starken Druck der Überbevölkerung werden auch Flußebenen bewohnt, die wegen Hochwassergefahr von früheren Generationen nicht bebaut wurden.


- Tunesien, Türkei: Inanc Bardakcioglu (HurraTuerkiye)
Ich hoffe, dass Tayip Erdogan aus Tunesien schlau wird. In der Türkei toben die Studenten ebenfalls und die Tränengaspatronen der Polizisten bleiben wirkungslos. Macht Tayip mit seiner Islamisierung weiter, und tauscht er Universitätsdekane weiter durch "seine islamischen Freunde" aus, setzt er nicht nur sein Amt aufs Spiel. Schon die Aufstände in den 70ern hatten zur Folge, dass ein Premier am Strick endete ... Studentenaufstände können in Ländern mit ohnehin hitziger Mentalität eine ungeheuere Eigendynamik entwickeln." (Komm. auf faz.net)

- PayPal
Hallo

Im Rahmen unserer Maßnahmen zur Gefahrenabwehr, die wir regelmäßig überwachen die Aktivitäten in den PayPal-System. Wir haben vor kurzem kontaktiert Sie sich nach einem Problem mit Ihrem PayPal-Konto.

Die Informationen, die Sie wurden aus folgendem Grund beantragt:

Unser System hat ungewöhnliche Abbuchungen auf einer Kreditkarte mit Ihrem PayPal-Konto zugeordnet ist erkannt.
Datei Nr.: PP-1124-075-998
Dies ist eine letzte Erinnerung fragen Sie für die Anmeldung bei PayPal so bald wie möglich.
Bitte wieder auf Ihr Konto zugreifen
Bitte antworten Sie nicht auf diese E-Mail. E-Mails an diese Adresse kann nicht beantwortet werden.
Copyright © 1999-2011 PayPal. Alle Rechte vorbehalten.

/// Diese Betrugsmail zeigt, daß jemand meinen Verkehr mit PayPal teilweise erfaßt hat, offenbar an der Schnittstelle Yahoo/Paypal, offenbar aber nur den unverschlüsselten Teil der Kommunikation. Da heißt es aufpassen, denn jeder Vierte? Fünfte? ist ein Betrüger, man weiß nur nicht, ob ein ganz kleiner, oder doch ein großer. Nicht nur im Weltnetz, auch anderswo; die Politiker wollen wir natürlich nicht besonders ansprechen.

- Jeden Tag Scams von dieser Sorte:
From: Earp, Jaibun K.
Sent: Mon 1/10/2011 1:50 PM
To: Earp, Jaibun K.
Subject: Business Vorschlag,Kontakt;cheungeric39@yahoo.com.hk
BUSINESS im Wert von $ 15,5 Millionen Dollar KONTAKT cheungeric39@yahoo.com.hk für Information Cheungeric.

Dienstag, 11. Januar 2011

Haut den Lukas?







David Friedrich Strauß (1808-1874) - liest er gerade Hegel? Oder sein "Leben Jesu"?
(Bild: Wiki./Yorg)







- Lukas und der König: Es verdrießt mich immer etwas, wenn ich mich als Atheist um christliche Texte kümmern muß. Aber da ich dem Christentum neben Widrigkeiten auch zivilisatorische Früchte verdanke, tue ich es trotzdem.
Bei falscher Interpretation von LUKAS 19 muß man richtigstellen. Der da spricht:
" Doch diese meine Feinde, die nicht wollten, daß ich ihr König werde, bringt her und macht sie vor mir nieder. ", das ist derjenige, der auszog, die Königswürde zu erlangen.
Sonst würde auch gegen eine zentrale Aussage des Neuen Testaments verstoßen, die in Variationen in vielen Texten vorkommt, wer immer sie auch von den Frühchristen gerade geschrieben haben mag:
JESU REICH SEI NICHT VON DIESER WELT .
Diese zentrale Aussage ist von größter Bedeutung für die Trennung von kirchlicher und weltlicher Macht (vgl. u.a. den Investiturstreit). Diese Trennung ermöglicht dann die westliche Zivilgesellschaft, die die geistliche Herrschaft beseitigt und Pluralismus zuläßt.
Luther radikalisiert diese ZWEI-WELTEN-LEHRE in einer stoischen Denkbewegung:
Der Christ sei frei, auch wenn er in Ketten läge.
Der übergeordnete Kontext für das Gleichnis leitet ein:
“... denn des Menschen Sohn ist gekommen, zu suchen und selig zu machen, was verloren ist.”
Also sind Leute angesprochen wie der Sünder Zachäus, wie der dritten Knecht, dem im Gleichnis genommen wird, und auch, so muß man annehmen, auch wie der machthungrige und brutale König, der seine Feinde tötet, wenn er denn reuig wäre wie der Zöllner Zachäus.
Die Botschaft geht an die Verlorenen, die Figur JESUS will sie selig machen, also den "Weg Gottes" führen zum Heil.
Mag daran glauben, wer will.-
Bedeutsam ist hier im Kontext der antiken sklavistischen Gesellschaften die Abwendung von der Verherrlichung der weltlichen Macht und des weltlichen Reichtums, wie sie in allen antiken Gesellschaften gepflegt wurde, besonders augenfällig in Ägypten und Persien.
Die Herabsetzung von Macht und Reichtum fanden denn weltliche Herrscher absonderlich und bedrohlich, weswegen die Figur JESUS darauf aufmerksam machen mußte: Gebt dem Kaiser, was des Kaisers ist, und Gott, was Gottes ist.
Für den Atheisten, der auf die Geschichte und die Befreiung von der geistlichen Bevormundung blickt, sind das zentrale Aussagen, die eine pluralistische Zukunft öffnen.
Das verhält sich leider beim Mono-Text KORAN, wie ihn der dritte Kalif Uthman (644-56) zusammengestellt hat, genau entgegengesetzt. Der Text ist als solcher nicht nur unsäglich dumm, gemessen am NT, sondern auch die Verfassungsurkunde für geistliche und geistige Diktatur in ihrer schlimmsten, allerschlimmsten totalitären Form.
Aus diesem Grunde gibt es in den islamischen Ländern keine individuelle Freiheit, keine ernsthafte Wissenschaft, keine Demokratie, keinen Wohlstand. Der Koran ist das Kürzel für die jämmerlichen Verhältnisse in diesen Ländern.
Mustafa Kemal “Atatürk” erkannte das seinerzeit und entmachtete die Imame. Erdogan und die AKP sind dabei, dies rückgängig zu machen. Daß die Türkei heute besser dasteht als ihre Nachbarländer, ist hauptsächlich auf das Konto der Imamentmachtung zu buchen. Dadurch entwickelte sich ein Stückchen Zivilgesellschaft mit ihrer Wohlstandsdividende. In Persien geht der Lebensstandard seit der Machtergreifung der Klerikalfaschisten zurück.
Fernziel der Erdogan und Gül ist die Islamisierung Europas über die Geburtenrate der Einwanderer.
Daher sollte man sich auch als Atheist ein wenig für die ungeliebten christlichen Texte einsetzen.
Viele Christen sind in Unkenntnis ihres Neuen Testaments und der europäischen Geschichte nicht mehr dazu in der Lage.
Was Johannes 15 betrifft, so gehört die Verheißung von Lohn und Strafe im Jenseits zur unangenehmen Klapperei aller Religionen und Subreligionen. Aber hier im Diesseits ruft ein Jesus nicht zum Handabhacken oder gar zur Steinigung auf, nicht zum Religionskrieg. Das ist ein großer Unterschied zum Islam.

Man muß auch geflissentlich zur Kenntnis nehmen, welche ungeheure Entwicklung die christliche Theologie genommen hat. Während der KORAN als wortwörtliches Wort Allahs seit dem Mittelalter nur in nuancierender Paraphrase gedeutet wird, wurden die christlichen Texte historisiert und entmythologisiert (David Friedrich Strauß (1808-1874, Leben Jesu, Rudolf Bultmann (1884-1976). Auf katholischer Seite ist der Name Teilhard de Chardin (1881-1955) zu nennen und sein Buch “Der Mensch im Kosmos”, in dem versucht wird, die Darwinische Evolution und die christliche Heilsbotschaft zu verbinden.
Diese Theologen hatten Vordenker seit den Tagen Meister Eckeharts (1260-1328) und Wilhelms von Ockham (1290-1348). Diese “Selbstaufklärung” des Christentums muß man anerkennen, wenn dieser Prozeß auch holperig verlief und die Voltaires und Kants der Aufklärung kräftig Hilfe leisten mußten.
Nicht wenige christliche Theologen denken heute auch mit Anleihen bei Spencer Brown und Luhmann weiter.
In Ägypten erschien vorletztes Jahr eine bandreiche Widerlegung des Darwinismus durch einen Chemiker. Im islamischen Seminar in Kairo nimmt man das Wort “Evolution” gar nicht erst in den Mund.
Es macht nichts, wenn man Glaubenstexte wörtlich nimmt, viele Menschen bedürfen des Mythos. Aber es kommt darauf an, was man da wörtlich nimmt. Ob da wortwörtlich zur Brutalität aufgerufen wird. Auch da kann man dem Neuen Testament und seiner Textauswahl auch als Atheist den Respekt nicht versagen.

Die religionspsychologischen Auswirkungen sind ebenfalls zu beachten: die christlichen Länder besitzen Wissenschaft und Wohlstand. Selbst in Afrika sind die christlichen Bürger erfolgreicher, wie man beispielhaft an Botswana sehen kann.

- - 74 Peitschenhiebe + vier Jahre Gefängnis für junge Journalistin (26) , Menschenrechtsaktivistin und Bloggerin: Schiwa Nasar Ahari in Teheran verurteilt wegen oppositioneller Einstellung. Sie war im Sommer letzten Jahres verhaftet worden. (FAZ 10.1.11)
Die oppositionelle Anwältin Nasrin Sotudeh wurde zu 11 Jahren Haft verurteilt. (FAZ 11.1.11)

- - Pakistan: Ein Polizist erschoß vor einer Woche den Gouverneur Salman Teheeri, der sich gegen das pakistanische "Blasphemie"-Gesetz einsetzte; der K-St-A zeigt ein DPA-Bild von einer größeren Straßenkundgebung pakistanischer Anwälte, die ihre Sympathie für den Mord ausdrücken.
Das "Blasphemie"-Gesetz sieht für "Gotteslästerung", die Beleidigung des "Propheten" und die "Entehrung" des Korans die Exekution vor.

Montag, 10. Januar 2011

Mist-Picker






Der Frost ist wieder da - aber ein paar frühe Tulpen treibt es schon ans Licht













- Hinweis Dr. med. Fix zum Dioxin-Grenzwert:
" Der Grenzwert liegt bei 0,3 Picogramm; das sind 12 Stellen hinter dem Komma. Medizinisch spielt diese Zahl bestenfalls in der Homöopathie eine Rolle.
Nach dem Verzehr von „Bio“-Mistpicker-Eiern sterben und verblöden (Salmonellen-Enzephalitis) regelmässig Menschen in Deutschland; doch dieser Friedhof der Schweigenden ist aus dem medialen hysterischen Geschehen ausgeblendet. "
Die Dosis machts, wußte schon Paracelsus!

Ein Nanogramm (ng) sind 0,000 000 001 Gramm,
ein Pikogramm (pg) sind 0,000 000 000 001 Gramm.

- Das erste Abenteuer der Schöpfung erleben, wirbt sehr teuer (GEZ!) die ARD für eine Naturserie und zeigt zwei Orkas vor Eiskulisse. Das erste Abenteuer der Schöpfung und zwei Pinguinfresser vorneweg? Die Orkas heißen auch "Killerwale", kein Delphin ist vor ihnen sicher. Ihre Jagden auf 'Babywale', die bei der Mutter schwimmen, sind mehr blutig als abenteuerlich.

- Kleist hatte keine Angst vor Blut, ob "Penthesilea" oder "Hermannsschlacht"; in fünfzehn Stücken endet die junge Hally, erdolcht von Theuthold, ihrem Vater. Nicht nur Penthesilea, auch Kleist zeigt Sinn für Vernichtungsrausch - kein gemütliches Gemüt bewegte diesen Mann von der frühen "Familie Schroffenstein" bis zu seinem Freitod. Hat der Kerl auch noch seine Freundin mitgenommen. Sind solcher Menschen.

- "Ein Audi gegen ein Leben.

Ein Familienvater aus München wollte sein Auto verkaufen, inserierte es und wurde vom Käufer aus Habgier erschossen. Nun steht der mutmaßliche Täter vor Gericht und beteuert seine Unschuld. Etliche Beweise sprechen gegen ihn. " FAZ 3.11.10
Intelligenter Täter mit guter Berufsausbildung aus stabiler und fürsorglicher Familie.

Sonntag, 9. Januar 2011

"Weltgeschichte der Sklaverei"








- Der Althistoriker Egon Flaig 8.1.11 FAZ hat im Nachgang seines Buches "Weltgeschichte der Sklaverei" eine kurze Zusammenfassung desselben in der FAZ präsentiert . Dabei hebt er die Rolle des Christentums heraus, die frühe religiös-naturrechtliche Argumentation Gregors von Nyssa um 370, die christliche Begründung der Leibeigenenbefreiung auf den Krongütern durch Philipp den Schönen von Frankreich 1299, das Indianer-Versklavungsverbot durch Papst Paul III. 1537, de Las Casas Brief an den Indienrat Karls V., die Sklaverei verstoße gegen die "Regeln der Menschenrechte", schließlich die starke und entscheidende Rolle der evangelikalen Abolitions-Bewegung und der englischen und amerikanischen protestantischen Freikirchen. Im 19. Jahrhundert setze die englische Marine sogar 15 % ihrer Schiffe zur Unterdrückung des Sklavenhandels ein.
Gegenüber linken Historikern betont Flaig das aktive Bewußtseinselement, das das Sein in einzigartiger Weise verändert habe wie nirgendwo sonst. Und er verweist auch auf das Fehlen einer grundlegenden islamischen "Fatwa", die die Versklavung von Nichtmohammedanern untersagt.
Angesichts der Tatsache, daß es in afrikanischen und islamischen Ländern noch immer Sklaverei gibt (s. E. Benjamin Skinner: "Menschenhandel". Sklaverei im 21. Jahrhundert, 2008; Damien Lewis, Mende Nazer, „Sklavin“, 2002), mag Flaigs Artikel-Titel nicht übertrieben erscheinen: "Der tiefste Bruch in unserer Geschichte".

Samstag, 8. Januar 2011

Hübsch







Schneeschaufelpause - der weiße Mist verdünnisiert sich bei 10°C





- Hadayatullah Hübsch mit 65 gestorben, vermeldet Lorenz Jäger in der FAZ v. 6.1.11. Er war ein 68er der Provo-Sorte, der nach Drogen-Krise 1969 zum im Iran und anderswo verfolgten Ahmadyya-Islam konvertierte und seinen bürgerlichen Namen Paul Gerhard ablegte.
Es zieht die Haltlosen zur Ordnung, die besonders Schwankenden zur besonders rigiden faschistischen Ordnung, die alles und jedes reglementiert und jeden Verstoß mit den furchtbarsten Strafen bedroht. Die auch heute noch exekutiert werden in Afghanistan, Persien, Pakistan, Jemen, Saudi-Arabien, Ägypten u.s.w.
Auch zum Alkohol zieht es die Haltlosen: auf der gleichen Feuilleton-Seite wird der frühe Tod des 63jährigen Rockmusikers Gerry Rafferty vermerkt.

- "Belgische TCDD-Eier - Gefahr für unsere Gesundheit? Die Gefahr einer Gesundheitsschädigung durch den kurzzeitigen Verzehr dioxinbelasteter Eier aus Belgien lässt sich aus toxikologischer Sicht aus den bislang bekannten Daten nicht ableiten. Dies ist das Ergebnis einer Abschätzung der Toxikologen Deml und Filser. In Deutschland wird als lebenslang duldbare tägliche Aufnahme von chlorierten Dioxinen und Furanen (PCDD / PCDF, gemessen in Toxizitätsäquivalenten TEQ) ein Wert von 0,001 ng TEQ /kg Körpergewicht und Tag (ADI-Wert) angesehen. Ißt man ein mit 0,7 ng TEQ/g Fett kontaminiertes Ei, so führt dies zu einer 60-fachen Überschreitung dieses Werts. Der Verzehr eines so belasteten Eis erhöht die üblicherweise im Körperfett von Erwachsenen gefundene Konzentration von ca 30 ng TEQ/kg Körperfett um 0,2 ng TEQ/kg Körperfett. Verzehrt man 30 Tage lang täglich ein so belastetes Ei, ergibt sich daraus eine Zunahme der Konzentration im Körperfett von 6 ng TEQ/kg Körperfett. Das entspricht dem 0,2-fachen der derzeitigen Grundbelastung.

Eine kurzzeitige Überschreitung des ADI-Werts in dieser Größenordnung ist toxikologisch ohne Bedeutung.

Die GSF-Toxikologen gingen dabei von folgenden Annahmen aus:
In belasteten Eiern wurden zwischen 200 und 1000 Picogramm (pg) Toxizitätsäquivalente (TEQ) an chlorierten Dioxinen und Furanen pro Gramm Fett gemessen. Legt man eine "mittlere" Belastung von 700 pg TEQ/g Eifett zugrunde, so enthält ein Ei (60 Gramm, bei 10 % Fettgehalt) 6 x 700 pg TEQ = 4 200 pg = 4,2 ng TEQ. Die Grundbelastung des Menschen beträgt ca 30 ng TEQ/kg Körperfett, Fettgehalt eines 70 kg schweren Erwachsenen: 20 kg.
Ein Nanogramm (ng) sind 0,000 000 001 Gramm,
ein Pikogramm (pg) sind 0,000 000 000 001 Gramm.
Neuherberg, 2. Juni 1999"

(s. GSF - Forschungszentrums für Umwelt und Gesundheit, http://bit.ly/dIHQZ6)

- Wie kommt das Dioxin ins Futterfett? Die FAZ schreibt viel Nebulöses, die Herkunftsfrage wird ausgespart. Wo nimmt der mancher Mensch vielleicht am meisten Dioxin auf? Beim Genuß von Pommes Frites möglicherweise; daher könnte altes Frittierfett die Quelle sein.

Freitag, 7. Januar 2011

52 Cent - war ja geschenkt









Dieser unglücklich dreinschauende Herr ist vermutlich ein Philosoph - darauf deutet auch sein effizientes Ordnungssystem hin.

Auf dem Sitzmöbel fand sich eine FAZ v. 26.9.2000 mit den Benzinpreisen von 1986 bis 2000:
1986 betrug der Literpreis Super bleifrei 52 Cent (umgerechnet und gerundet), davon kassierte der Staat 46 (!) Cent an Mineralölsteuer; bis September 2000 stieg der Superpreis auf 98 C, davon kassierte der Finanzminister 55 Cent an Mineralölsteuer und neuer rotgrüner Ökosteuer!

2011 beträgt der Superpreis 145 Cent, davon vereinnahmt der Staat rund 90 Cent (inkl. 19% Mst.).





- Wo geht das Geld hin? U.a.in überteuerten Zufallsstrom: Der Aachener Professor Alt ermittelt in einer Kurzübersicht die Brutto- und Nettosubvention für die sog. "Erneuerbaren" für das Jahre 2009, die vom Verbraucher mittels des unsozialen EEG´s zwanghaft zu begleichen war.
Die Gesamteinspeisung betrug 2009 : 74,95 TWh. Dafür wurden 10,19 Mrd. € Vergütung bezahlt, im Durchschnitt: 13,6 ct/kWh.
Abzüglich der ersparten Stromerzeugungskosten von rd. 1,5 Mrd. € verbleibt eine reine Subventionsleistung von 9,7 Mrd. €. "
Quelle: EIKE

Donnerstag, 6. Januar 2011

Dioxin


Female supporters of Jamaat-e-Islami wave placards and a banner during a rally demanding punishment for Asia Bibi, a Pakistani Christian woman sentenced to death for blasphemy, in Karachi

Fears are growing over the safety of the first Christian woman to be sentenced to death for allegedly uttering blasphemy against Mohammed, the founder of Islam, as anti-Christian hysteria appears to reach fever pitch levels in Pakistan. A prominent Muslim leader has offered a reward for the murder of Asia Bibi if she wins her appeal, a call which has been supported. ( www.allvoices.com/contributed-news/7670135-fears-grow-for-safety-of-asia-bib/content/68449805-female-supporters-of-jamaat-e-islami-wave-placards-and-a-banner-during-a-rally-demanding-punishment-for-asia-bibi-a-pakistani-christian-woman-sentenced-to-death-for-blasphemy-in-karachi )


- "Die 45-jährige Aasia Bibi, eine arme Landarbeiterin, die weder lesen noch schreiben kann, ist im November von einem lokalen Gericht in der pakistanischen Provinz Punjab wegen Blasphemie zum Tode verurteilt worden. Die Christin hatte im Juni 2009 in Ittan Wali, einem Dorf knapp 100 Kilometer westlich von Lahore, auf den Feldern eines Grossgrundbesitzers mit anderen Landarbeiterinnen Beeren gepflückt. Die Frau des Landlords forderte die verheiratete Mutter von fünf Kindern auf, am Brunnen Wasser zu holen. Als sie mit dem vollen Krug zurückkam, brach ein Streit aus. Die anderen Frauen weigerten sich, das Wasser zu trinken, das Aasia Bibi berührt und als «unreine» Christin verschmutzt habe.
Andrea Spalinger, Delhi, NZZ 11.12.10



- Dioxin : Davon gibt es 75 verschiedene. Sie entstehen, wenn bei hohen Temperaturen Kohlenstoff verbrannt wird und sich Chlor in der Nähe befindet (Vulkanausbrüche, Waldbrände, Herbizidherstellung etc.)
Als das giftigste Dioxin gilt das 2,3,7,8-Tetrachlordibenzodioxin, bekannt als "Sevesodioxin".

Dazu gibt Auskunft u.a. TOXIKOLOGIE. Hg. Prof. Helmut Greim u. Dr. Erhard Deml. VCH 1996 :

"TCDD ist im Tierversuch krebserregend. ... Das kanzerogene Potential von 2,3,7,8-TCDD wurde in einer Vielzahl von epidemiologischen Studien vorwiegend an hoch belasteten Arbeitern untersucht. Die Ergebnisse sind uneinheitlich. ... Die in früheren Studien beobachtete erhöhte Krebshäufigkeit konnte nicht bestätigt werden. ... Die Studien bei Exponierten des Unfalls in Seveso 1976 ergaben bisher keine erhöhte Tumorinzidenz. Insgesamt sprechen die Ergebnisse dafür, daß 2,3,7,8-TCDD beim Menschen, wenn überhaupt, dann nur bei hoher Exposition eine schwache tumorigene Wirkung besitzt."
(Ebda. S. 456)

- "Dioxin in Hühnereiern.
GSF - Forschungszentrum für Umwelt und Gesundheit
03.06.1999
Die Gefahr einer Gesundheitsschädigung durch den kurzzeitigen Verzehr dioxinbelasteter Eier aus Belgien lässt sich aus toxikologischer Sicht aus den bislang bekannten Daten nicht ableiten. Dies ist das Ergebnis einer Abschätzung der Toxikologen Dr. Erhard Deml und Professor Johannes Filser des GSF - Forschungszentrums für Umwelt und Gesundheit.
Belgische TCDD-Eier - Gefahr für unsere Gesundheit? ..." (http://idw-online.de/pages/de/news11660)

Mittwoch, 5. Januar 2011

Hoch und tief





Hochtief baut auch in Doha - aber nicht mit deutschen Bauarbeitern





Hochtief ist ein internationaler, weltweit tätiger Konzern unter deutscher Leitung mit nur 15% Gewinnanteil aus dem Inlandsgeschäft. Insofern kann grundsätzlich niemand etwas gegen eine Übernahme von HT aus dem Ausland haben. Es sei denn, die Aktionäre wollen nicht an ACS verkaufen.
Eine andere Sache ist, inwieweit spezifisch deutsche Interessen beachtet werden. Wenn man auf die Übernahme von Hoechst durch Sanofi sieht, muß man feststellen, daß die französische Seite ihre Interessen recht nationalistisch gewahrt hat. Das hat dem Unternehmen insgesamt wohl nicht geschadet, aber französische Standorte genossen Priorität, deutsche nicht.
In jedem Fall sollte sich aber die Politik mit ihrer unseriösen Politschau (s. Schröder/Holzmann) heraushalten. Sie kann einen anderen Beitrag leisten. Sie kann damit aufhören, sich an jeder Ecke "deutschfeindlich" zu verhalten, sich in den Schulen für eine stärkere "Deutschfreundlichkeit" einsetzen, sie kann "deutschfreundliche" Geschichtsinhalte in den Mittelpunkt stellen.
Ähnliches gilt für die tägliche "antideutsche" Propaganda der Linksmedien, etwa des WDR.
Das heißt natürlich nicht, in Nationalismus zu verfallen, wie er im Zentrum des französischen, spanischen, italienischen, englischen, polnischen, tschechischen und ganz extrem, im russischen und türkischen Bildungssystems steht.
Die Globalisierung ist geeignet, Nationalismus zu bremsen, aber sie kann das kybernetische Gebilde, das die nationalen Entitäten darstellen, nicht ersetzen.
Die weltweiten Prozesse sind schwer zu überschauen, schon das Geschehen in einem Lande überfordert sehr viele Menschen, wenn sie denn überhaupt ein Interesse haben, über den Tellerrand ihres Alltags hinwegzusehen. Das gilt auch für Politiker, insbesondere für deutsche Politiker, die im Schuldkult oder in der sozialistischen Diktatur erzogen wurden. Sie hofieren oft alles Nichtdeutsche und stellen deutsche Belange, wenn sie sie überhaupt wahrnehmen, gerne zurück.
Aber es gibt nur eine nationale Öffentlichkeit, kaum eine europäische und noch weniger eine globale, weil die Aufmerksamkeitsspanne der Menschen eben begrenzt ist. Die nationale Öffentlichkeit sitzt der nationalen Kultur auf und ist tausendfältig verflochten mit ihr. Sie bedarf als Gegenstück zur Globalisierung besonderer Pflege.
Wir profitieren alle von der internationalen Arbeitsteilung und Verflechtung, wenn die Chinesen einen sehr guten und billigen Weltempfänger anbieten, der mit einem digitalen Signalprozessor aus Kalifornien arbeitet; das Radio bestellen wir über ebay in Japan und in Deutschland bezahlen wir über das kalifornische PayPal-System. Gefühle kultureller Vertrautheit und heimatliche Verbundenheit stellen sich damit allerdings nicht her. Diese sind aber besonders für viele Menschen mit einfacher Signalverarbeitung sehr wichtig, für alle aber von Bedeutung. Für die Familiengründung und die langjährige Stabilität dieser elementaren sozialen Gruppe, die ohnehin durch Individualisierungsprozesse bedroht ist, bildet die Berechenbarkeit eines gemeinsamen kulturellen Hintergrunds eine wichtige Fundierung.
Es ist also wichtig, die kulturellen Gemeinsamkeiten zu pflegen und zu entwickeln, aber natürlich mit Augenmaß und grundsätzlicher Offenheit. Dafür bildet der Nationalstaat noch immer den einzig halbwegs verläßlichen Rahmen.
Adenauer, am 5. Januar 1876 geboren, und sein Gegenüber de Gaulle wußten das. De Gaulle lehnte sogar ein "Europa der Vaterländer" ab.

Dienstag, 4. Januar 2011

Triumph









Zu den ganz wenig aufregenden und anregenden Dingen auf dieser Welt, ja zu den denkbar langweiligsten Betätigungen, die gleichwohl höchste Priorität besitzen und Fragen des ewigen Seelenheils in den Schatten stellen, zu diesen kleinen Qualen gehört das Zähneputzen. Dreimal täglich alle Zähne gleichberechtigt zu bedenken, zeitlich durchzuhalten bis zum letzten Quadranten - wer schaffte das unter der Sonne?
Ja, da meldet sich niemand.
Außer den Besitzern und Benutzern der Triumph Oral B mit Zeitkontrollanzeige für jeden Quadranten einschließlich Erfolgsrückmeldung - wirklich ein Triumph der abendländischen Technik und des Kapitalismus schlechthin!
Man bleibt beim Putzen sogar wach, weil man gebannt die Zeitanzeige verfolgt, die das ersehnte Ende signalisiert: mit einem lachenden Gesicht, dessen Mundwinkel mit absolvierter Zeit breiter lachen. Großartig.

Montag, 3. Januar 2011

Will in Bädern und in Schenken, heil'ger Hafis, dein gedenken








Meine Berliner Ausgabe von 1965 ist ein bißchen angebräunt - das macht das sozialistische Papier







- Ägypten: Die Verfassung erklärt den Islam zur Staatsreligion und den Koran zur alleinigen Rechtsquelle. Seit den neunziger Jahren werden die ägyptischen Christen ("Kopten") immer wieder Ziel staatlicher und privater Verfolgung. In Alexandria, wo jetzt 21 Christen durch einen Bombenanschlag auf eine Kirche starben und 40 verletzt wurden, gingen die Angriffe gegen Christen seit längerem von einer bestimmten Moschee aus.
Sie berufen sich auf den Koran:
Sure 8, 39: “Kämpfet wider sie, bis kein gottlosem Treiben mehr ist und bis alles an Allah glaubt.”
Sure 4, 90 : " Sie wünschen, daß ihr Ungläubige werdet, so wie sie Ungläubige sind, und ebensolche Bösewichte wie sie. Schließt daher eher kein Freundschaftsbündnis mit ihnen, als bis sie Allahs Weg einschlagen. Weichen sie aber ab, so ergreift und tötet sie, wo ihr sie auch finden mögt, und nehmt keine Freundschaft und Unterstützung von ihnen an."
(Vgl. auch u.a. den „Schwertvers“ 9,5 sowie 9,25f., Schlacht von Honein)
Ägypten bekommt "Entwicklungshilfe" aus Deutschland. Millionen. Trotz dieser Verfassung, die Armut und Barbarei festschreibt.

- Goethe, der auch, hat allerhand Blödsinn zu Papier gebracht: den WERTHER-Unsinn, die FARBENLEHRE, die er sogar - Gipfel der Verblendung - für sein bedeutendstes Werk hielt, und anderes mehr, besonders, wenn er in "wiederholte Pubertät" geriet.
Der persische Dichter Hafis verhalf ihm einmal dazu, ein Freund von Wein, Weib und Gesang. Weimar war zu dieser Zeit nicht sehr aufregend, das ist es bis heute nicht, die Sardanapals wohnten anderswo. Und da gefiel ihm die sinnliche, vorislamische Beduinenlyrik (MOALLAKAT) gut; diesem Treiben habe Mohammed dann eine "düstere Religionshülle" (Abschn. "Araber", S. 167) übergestülpt, wie er in den NOTEN UND ABHANDLUNGEN zu besserem Verständnis DES WEST-ÖSTLICHEN DIVANS schreibt. Diesem Erklärungstext stellt er einen Vierzeiler voran:
Wer das Dichten will verstehen,
Muß ins Land der Dichtung gehen;
Wer den Dichter will verstehen,
Muß in Dichters Lande gehen.

Beim DIVAN handelt es sich also um Dichtung, nicht um einen Aufsatz. Entsprechend schrill kann es zugehen:

Und solang du das nicht hast,
Dieses: Stirb und werde!
Bist du nur ein trüber Gast
Auf der dunklen Erde.

DIVAN, Buch des Sängers, Selige Sehnsucht (S. 22)

Nun ja, das kann man als Pubertätslyrik in fortgeschrittenem Alter werten, voller Weisheit scheint es nicht zu sein. Der DIVAN verlangt einen entsprechenden Leser, mir gefällt eigentlich nur:

Volk und Knecht und Überwinder,
Sie gestehn zu jeder Zeit:
Höchstes Glück der Erdenkinder
Sei nur die Persönlichkeit.

Jedes Leben sei zu führen,
Wenn man sich nicht selbst vermißt;
Alles könne man verlieren,
Wenn man bliebe, was man ist.

Goethe, WEST-ÖSTLICHER DIVAN, Suleika, Buch Suleika, Gingo biloba (S. 95)

Die "Persönlichkeit" aber ist eine individualistische Kategorie, die im Islam nicht vorgesehen ist, die er indirekt sogar verbietet.
Katharina Mommsen hat sich vor Jahren mit Goethe und dem Orient beschäftigt, dieses Buch erschien 2001 neu herausgegeben und auf den Islam verkürzt von dem Islam-Propangandisten Peter Anton von Arnim. 1995 war bereits eine noch stärker frisierte arabische Übersetzung in Kuweit erschienen: "Goethe und die arabische Welt" .
Lese jeder, was er will, aber schneide er nichts ab vom Text und berücksichtige er, was der Verfasser selbst zur Erklärung seinem Text mitgegeben hat. Bei Goethes DIVAN muß zudem daran erinnert werden, daß es 1805 noch keine Orientalistik gab, auf deren Erkenntnisse Goethe hätte zurückgreifen können. Eine Instrumentalisierung dieser poetischen Textsammlung für den Islam sollte jedenfalls strikt unterbleiben. Goethe war Pantheist, wohl im Geiste Spinozas, vielfach gilt er als der "große Heide" und die katholische Kirche betrachtete ihn sehr kritisch. Nicht nur alles Vergängliche, auch Orient und Okzident mit ihren Dichtungen und Religionen galten ihm nur als Gleichnis, und von Weimar aus betrachtet wirkte der Orient anregend exotisch.
Die Europäer neigten zu solchen Phantasien und Sehnsuchtsprojektionen, und manche Oper und Mode entsprang daraus wie etwa die "Chinoiserie".

(Vgl. auch Dieter Borchmeyer, Der Dichter als Muselmann, FAZ 13.10.01; Manfred Osten, Furchtbares werde human, Goethe u. Mohammed, FAZ 28.11.07)