Mittwoch, 9. Februar 2011

Zum auf die Bäume gehen






Zum auf die Bäume gehen, diese Sonne - Eichhörnchen ganz oben





- Credo, quia absurdum est (»ich glaube, weil es unvernünftig ist«)
So ist das mit der "rationalen Staatsanstalt": Nach einer Woche war das Taschenradio aus Taiwan angekommen. Nein, nicht beim Adressaten, sondern beim Zoll in Köln-Wahn. Staatshoheitlich wurde ich am 22.1.11 informiert und aufgefordert, mit diversen Papieren und Geldbeutel das Gerät abzuholen. Es gab allerdings auch die Möglichkeit, die Papiere einzureichen und sich das Radio zuschicken zu lassen. So verfuhr ich per Fax am 25.1.11. Am 9.2., nach 14 Tagen, war noch immer nichts angekommen. Auf Nachfrage bekam ich dann die Auskunft, die Sendung sei ordnungsgemäß nach Leipzig gegangen; dort werde sie geöffnet, die Einfuhrumsatzsteuer festgesetzt (Zoll wird erst ab 150,-€ fällig) und das Radio dann erneut auf den Weg zum Adressaten gebracht, wo der Postbote dann kassiere. In einer Woche sei dies zu erwarten. Wir wollen sehen.

Wie soll man diese Geschichte aber bewertend verbuchen?
Soll man sie gar nicht bewerten? Dazu würde die analytische Philosophie raten. Die Dinge zu beschreiben reicht.
Zu tieferem Verstehen würde die Hermeneutik raten, jedes Phänomen stehe schließlich in einem größeren Sinnzusammenhang, den es zu entdecken gelte. Man könnte bei der Lektüre Jean Bodins beginnen.
Der kritische Rationalismus, Hans Albert wurde gestern 90 Jahre alt, würde das ganze Verfahren als irrational kritisieren: ein obrigkeitliches Staatsverständnis nimmt sich heraus, den privaten Bestellverkehr zu überwachen, seiner Herrschaftsprozedur zu unterwerfen und kostenträchtig und zeitraubend zu verfahren.
Audiatur et altera pars („man höre auch die andere Seite“): Wo kämen wir hin, wenn jeder Bürger einfach irgendwo etwas unbesteuert bzw. unverzollt bestellen dürfte?
Würde der kritische Rationalismus nicht kurz antworten: weiter.