Sonntag, 15. Juni 2008
Weiteres Erdölfeld vor Brasilien entdeckt
"15. Juni 2008, 09:35, NZZ Online . Weiteres Erdölfeld vor Brasilien entdeckt. Repsol stiess Ende 2007 auf das Feld. Der spanische Ölkonzern Repsol-YPF hat die Entdeckung eines neuen Ölfeldes vor der brasilianischen Küste bekannt gegeben. Die Quelle berge ein «grosses Potential von Öl hoher Qualität», teilte das Unternehmen am Freitag in Madrid mit.
(sda/afp) Das Guara benannte Ölfeld liege demnach in der Nähe der Ende 2007 vor der brasilianischen Küste entdeckten Quelle Carioca. Die neue Entdeckung bestätige den Wert des Santos-Beckens als eine der der «vielversprechendsten Unterwasserregionen der Welt» für die Suche nach Öl, teilte Repsol-YPF weiter mit. "
- Saudi-Arabien will ab Juli 200.000 Fässer Öl täglich zusätzlich fördern.
Eibl-Eibesfeldt, Schulfach Wirtschaft, Jugendarbeitslosigkeit
8-15° kalt und bedeckt; da kann man sich mit der Vorstellung trösten, daß während der Weichseleiszeit vor etwa 117.000 Jahren bis zu 3 km Eis auf dem Land lastete. Ganz ohne gute Kohlekraftwerke begann dann, da wird einem warm ums Herz, vor ca. 11.560 Jahren die jetzige Warmzeit. 5. Zecke.
- Irenäus Eibl-Eibesfeldt, 15. Juni 1928
"Seit mehr als 50 Jahren beobachtet der Schüler des großen Konrad Lorenz die Menschen rund um den Globus – streng wissenschaftlich. Die daraus entstandene vergleichende Verhaltensforschung am Menschen, die "Humanethologie", hat ein eigenes Max-Planck-Institut in Bayern, das Eibl-Eibesfeldt viele Jahre leitete. Liebe und Hass, Krieg und Frieden, der mehrfache Doktor hat sich mit den großen Themen des Menschseins beschäftigt. Dabei vertritt der Österreicher einige kontroverse Thesen: Er warnt vor zuviel Zuwanderung in Europa, hält Kriege unter Umständen für arterhaltend und fordert von der Kunst eine Hinwendung zu mehr Ästhetik." (Klappentext)
- " Deutsche wollen Schulfach Wirtschaft. cara. FRANKFURT, 13. Juni. Die Vermittlung wirtschaftlicher Sachverhalte in der Schule ist nach Meinung der Deutschen noch ungenügend. Das hat eine repräsentative Umfrage des Ipos-Instituts im Auftrag des Bundesverbandes deutscher Banken ergeben. Von den 1006 befragten Erwachsenen befürworten 83 Prozent, ökonomische Zusammenhänge in der Schule künftig stärker zu vermitteln. Eine ähnlich große Mehrheit unterstützt die Forderung nach einem Schulfach Wirtschaft, junge Erwachsene sprechen sich sogar zu 92 Prozent für die Einführung aus. Allgemein deckte die Studie Wissenslücken im wirtschaftlichen Grundwissen der Deutschen auf. So ist nur etwa die Hälfte der Deutschen in der Lage, das Marktprinzip von Angebot und Nachfrage zu erläutern."
Text: F.A.Z., 14.06.2008, Nr. 137 / Seite 12
- "Jugendarbeitslosigkeit. Raus aus der Endlosschleife.
Jeder vierte Jugendliche sei nicht ausbildungsfähig, beklagt der Handwerksverband. Wer einen schlechten oder keinen Schulabschluss hat, ist chancenlos, stellt der Bildungsbericht fest. Muss nicht sein, sagen die Initiatoren des Projekts Joblinge und stellen den Anschluss wieder her. FAZ.NET Wirtschaft14. Juni 2008
// Die Jugendarbeitslosigkeit ist eine besondere Perversion des Sozialstaats, und, man könnte hinzufügen, des Schulaberglaubenstaates. Das Schulmodell der belanglosen literarischen Bildung, des Stillsitzens und des Katalogwissens, dargereicht von weltfremden Beamten, begünstigt das passive weibliche Lernen und schadet besonders praktisch begabten Jungen. Aus der Hauptschule ließe sich gut eine praktische Schule machen, aus der der literarische Unsinn der Böll, Grass, Lenz und Co. in seinem ausufernden Umfang ausgedünnt wäre zugunsten von Sprachtraining im angewandten Bereich. Sprechschulung alias Sprecherziehung gehörte ebenfalls dazu, weil deutliches Sprechen in Verkauf und Fernkommunikation eine große (Verstehens-) Rolle spielt. Liedtexte können eine größere Rolle spielen im Rahmen gemeinsamen Singens.
- Alison Wolf, DOES EDUCATION MATTER? Myths about education and economic growth, by Alison Wolf. Penguin Books, 2002, 332 pages.
A Book Review by Stephen Berry:" ... I will not end on a discordant note. That someone who works within the academic field of education should question the economic value of education speaks for a certain courage. That AlisonWolf should have done this in a book which is well argued and entertainingly written is better still. This book is a wake-up call to education policy makers the world over." (http://www.la-articles.org.uk/eoe.htm)
Kriminalstatistik
Kritik eines Ökonomen
25 Milliarden Euro Schaden durch Gewaltquellen
Nach der Vorlage der neuen Polizeilichen Kriminalstatistik hat der Ökonom und Kriminalist Horst Entorf scharfe Kritik an einer zu schwachen Strafverfolgung geübt. "Die rechtspolitische Strategie, möglichst wenig Täter zu Haftstrafen zu verurteilen, ist gescheitert, wie die steigende Zahl von Gewalttaten, besonders von schwerer und gefährlicher Körperverletzung zeigt", sagte Entorf dieser Zeitung. Bei einem sehr hohen Anteil der von der Polizei aufgeklärten Fälle werde das Verfahren von Staatsanwälten mit oder ohne Auflagen eingestellt. Die Quote der Anklagen bei schweren Körperverletzungen sei auf gut 30 Prozent gefallen. Nur in 15 Prozent der Verurteilungen gebe es eine Haftstrafe ohne Bewährung. Das Abschreckungspotential der Strafjustiz verkomme, meint Entorf, der an der Frankfurter Goethe-Universität einen Lehrstuhl für Ökonometrie innehat und zu Fragen der Kriminalität forscht.
Der Ökonom kritisiert, dass die Statistik wegen der von 1994 bis 2006 um rund eine Million gesunkenen Gesamtzahl der Straftaten einen geringeren Schaden für die Bevölkerung suggeriert. Entorf sieht dagegen eine deutlich steigende Tendenz. Die verursachten Schäden sind nach seiner Aussage nur unzureichend erfasst, da lediglich das verlorene Eigentum berechnet werde. In einer Studie hat Entorf versucht, nach dem Muster des britischen Home Office zur Berechnung der Kosten der Kriminalität auch die physischen und emotionalen Schäden von Opfern zu messen sowie weitere volkswirtschaftliche Schäden wie Versicherungsleistungen und die nachgelagerten Kosten des Justizsystems mit einzubeziehen.
Zieht man diese Kosten für die Beurteilung der deutschen Gewaltkriminalität heran, kommt Entorf auf einen Anstieg der Schadenssumme von 22,9 Milliarden Euro im Jahr 1994 auf 24,7 Milliarden Euro im Jahr 2006 - eine Steigerung von fast 8 Prozent. In seiner Studie "Wirkung und Effizienz von Strafrecht" hat Entorf zudem die unterschiedliche Strafverfolgungspraxis und einen möglichen Zusammenhang mit Gewaltkriminalität untersucht. Seit der großen Strafrechtsreform von 1969 ist man bestrebt, Haftstrafen zu vermeiden. Nur noch 8 Prozent aller Urteile lauten heute auf Haft ohne Bewährung. In Bayern drohen einem überführten Räuber durchschnittlich 4,9 Monate Haft. Dagegen sind es in Schleswig-Holstein nur 2,4 Monate. Nur noch 11 Prozent der Heranwachsenden, die eine schwere Körperverletzung begingen, wurden zuletzt nach dem Erwachsenenstrafrecht abgeurteilt, vor dreißig Jahren waren es noch knapp 30 Prozent. Die richterliche Milde ist nach Ansicht Entorfs ein Grund für den starken Anstieg der Gewalttaten. (ppl.)
Text: F.A.Z., 05.06.2008, Nr. 129 / Seite 8
25 Milliarden Euro Schaden durch Gewaltquellen
Nach der Vorlage der neuen Polizeilichen Kriminalstatistik hat der Ökonom und Kriminalist Horst Entorf scharfe Kritik an einer zu schwachen Strafverfolgung geübt. "Die rechtspolitische Strategie, möglichst wenig Täter zu Haftstrafen zu verurteilen, ist gescheitert, wie die steigende Zahl von Gewalttaten, besonders von schwerer und gefährlicher Körperverletzung zeigt", sagte Entorf dieser Zeitung. Bei einem sehr hohen Anteil der von der Polizei aufgeklärten Fälle werde das Verfahren von Staatsanwälten mit oder ohne Auflagen eingestellt. Die Quote der Anklagen bei schweren Körperverletzungen sei auf gut 30 Prozent gefallen. Nur in 15 Prozent der Verurteilungen gebe es eine Haftstrafe ohne Bewährung. Das Abschreckungspotential der Strafjustiz verkomme, meint Entorf, der an der Frankfurter Goethe-Universität einen Lehrstuhl für Ökonometrie innehat und zu Fragen der Kriminalität forscht.
Der Ökonom kritisiert, dass die Statistik wegen der von 1994 bis 2006 um rund eine Million gesunkenen Gesamtzahl der Straftaten einen geringeren Schaden für die Bevölkerung suggeriert. Entorf sieht dagegen eine deutlich steigende Tendenz. Die verursachten Schäden sind nach seiner Aussage nur unzureichend erfasst, da lediglich das verlorene Eigentum berechnet werde. In einer Studie hat Entorf versucht, nach dem Muster des britischen Home Office zur Berechnung der Kosten der Kriminalität auch die physischen und emotionalen Schäden von Opfern zu messen sowie weitere volkswirtschaftliche Schäden wie Versicherungsleistungen und die nachgelagerten Kosten des Justizsystems mit einzubeziehen.
Zieht man diese Kosten für die Beurteilung der deutschen Gewaltkriminalität heran, kommt Entorf auf einen Anstieg der Schadenssumme von 22,9 Milliarden Euro im Jahr 1994 auf 24,7 Milliarden Euro im Jahr 2006 - eine Steigerung von fast 8 Prozent. In seiner Studie "Wirkung und Effizienz von Strafrecht" hat Entorf zudem die unterschiedliche Strafverfolgungspraxis und einen möglichen Zusammenhang mit Gewaltkriminalität untersucht. Seit der großen Strafrechtsreform von 1969 ist man bestrebt, Haftstrafen zu vermeiden. Nur noch 8 Prozent aller Urteile lauten heute auf Haft ohne Bewährung. In Bayern drohen einem überführten Räuber durchschnittlich 4,9 Monate Haft. Dagegen sind es in Schleswig-Holstein nur 2,4 Monate. Nur noch 11 Prozent der Heranwachsenden, die eine schwere Körperverletzung begingen, wurden zuletzt nach dem Erwachsenenstrafrecht abgeurteilt, vor dreißig Jahren waren es noch knapp 30 Prozent. Die richterliche Milde ist nach Ansicht Entorfs ein Grund für den starken Anstieg der Gewalttaten. (ppl.)
Text: F.A.Z., 05.06.2008, Nr. 129 / Seite 8
Putins Pudel Medwedjew
Präsidentenrede: Medwedjew über die Pressefreiheit
Auf dem internationalen Kongress der russischen Presse in Moskau hat der russische Präsident Dmitri Medwedjew angekündigt, sein Land werde sich gegen die Verdrängung russischer Medien im Ausland wehren und sich für kyrillische Domain-Namen im Internet stark machen. Ein nachhaltiges Interesse an russischsprachigen Medien zu kultivieren gehöre heute zu den Aufgaben von Staat und Regierung, sagte Medwedjew. Dabei bekannte er sich abermals zu den Grundwerten von Freiheit, gesellschaftlicher Verantwortung, der Einhaltung von Menschenrechten und Pressefreiheit. Über allem aber müsse die Vorherrschaft des Gesetzes stehen, erklärte er. Dass der russische Rechtsstaat die Presse durch Verleumdungsklagen knebelt, ließ das Staatsoberhaupt unerwähnt.
Vor zwei Wochen wurde die Zeitung "Komsomolskaja prawda" zu einer Geldstrafe und zu einer Gegendarstellung verurteilt, weil sie von Zwangsprostitution unter Armeerekruten berichtete, wovon geflohene Wehrdienstleistende dem Komitee der Soldatenmütter erzählt hatten (F.A.Z. vom 3. Juni). Der Militärstaatsanwalt, der die Vorhaltungen prüfte, fand angeblich nichts Belastendes. Zuvor war die Zeitung "Kommerssant" vom Moskauer Schiedsgericht zu einer Strafzahlung an den Rüstungskonzern Rosoboroneksport und zu einer Gegendarstellung verurteilt worden, weil sie vor Monaten ein Interview des russischen Finanzmanagers Oleg Schwarzman veröffentlicht hatte, worin dieser schilderte, mit welchen Methoden in Russland Privatbetriebe zugunsten von Staatsunternehmen geschröpft werden. kho.
Text: F.A.Z., 13.06.2008, Nr. 136 / Seite 44
Auf dem internationalen Kongress der russischen Presse in Moskau hat der russische Präsident Dmitri Medwedjew angekündigt, sein Land werde sich gegen die Verdrängung russischer Medien im Ausland wehren und sich für kyrillische Domain-Namen im Internet stark machen. Ein nachhaltiges Interesse an russischsprachigen Medien zu kultivieren gehöre heute zu den Aufgaben von Staat und Regierung, sagte Medwedjew. Dabei bekannte er sich abermals zu den Grundwerten von Freiheit, gesellschaftlicher Verantwortung, der Einhaltung von Menschenrechten und Pressefreiheit. Über allem aber müsse die Vorherrschaft des Gesetzes stehen, erklärte er. Dass der russische Rechtsstaat die Presse durch Verleumdungsklagen knebelt, ließ das Staatsoberhaupt unerwähnt.
Vor zwei Wochen wurde die Zeitung "Komsomolskaja prawda" zu einer Geldstrafe und zu einer Gegendarstellung verurteilt, weil sie von Zwangsprostitution unter Armeerekruten berichtete, wovon geflohene Wehrdienstleistende dem Komitee der Soldatenmütter erzählt hatten (F.A.Z. vom 3. Juni). Der Militärstaatsanwalt, der die Vorhaltungen prüfte, fand angeblich nichts Belastendes. Zuvor war die Zeitung "Kommerssant" vom Moskauer Schiedsgericht zu einer Strafzahlung an den Rüstungskonzern Rosoboroneksport und zu einer Gegendarstellung verurteilt worden, weil sie vor Monaten ein Interview des russischen Finanzmanagers Oleg Schwarzman veröffentlicht hatte, worin dieser schilderte, mit welchen Methoden in Russland Privatbetriebe zugunsten von Staatsunternehmen geschröpft werden. kho.
Text: F.A.Z., 13.06.2008, Nr. 136 / Seite 44
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