Donnerstag, 18. Dezember 2008

HERDER, Tieck, Protestantismus, IFO-Stimmungsindex, NIKE, Würth




Links Herder, rechts Ludwig Tieck 1838.

3° regnerisch

- HERDER (1744-1803): < „Talare hindern freien Gang, Reichtümer freie Seele.“ Eine der vielen spitzen Bemerkungen von Johann Gottfried Herder. Der Ostpreuße gehört zu den wichtigsten Theoretikern des 18. Jahrhunderts. Er schrieb Gedichte, suchte den Ursprung der Sprache, predigte von der Kanzel in Weimar, arbeitete an einer Philosophie der Geschichte und sammelte die Lieder der Völker.
Zu seinem Kreis gehörten Kant und Goethe, der ihn seinen „Bruder“ nannte. Herder wird selten zitiert. Dennoch hat es sein Werk auf 33 Bände gebracht. Neben Goethe, Schiller und Wieland gilt Herder als der Vierte im Quartett des klassischen Kleeblatts.
An Bodenständigkeit und Bescheidenheit ist Herder kaum zu übertreffen. Er scheute sich nicht, von den Bauern zu lernen, schließlich seien sie "die größten Beobachter der Natur." Darum empfahl er den Philosophen, aufs Land zu gehen.> Zz // Das Zeitzeichen brachte es fertig, Herder selbst fast nicht zu Wort kommen zu lassen zugunsten dämlicher Musikeinsprengsel, die darin gipfelten, daß der Pubertätsmusikschwachsinn des RAP seine Billigung gefunden hätte. Der Gedanke stammte von einem beamteten Kulturschwafler namens Setko, wenn ich das richtig gehört habe. Vergleichspunkt ist das Volkslied, das Herder interessiert hat als Ausdruck eines Volkscharakters, eine interessante, aber äußerst problematische Perspektive mit vielen Erkenntnisfallen. Später wurde daraus eine Volkstumskunde, ein historiographischer Ansatz und die barbarische Volksgemeinschaft, von der in Rußland und nicht nur dort heute noch geträumt wird. Der mystizistische Begriff VOLK geistert überall herum, und schon Herder hatte keinen klaren Begriff davon. In einem Punkt kann ich dem Zz zustimmen: Herder wird selten zitiert. Ich kann mich nicht entsinnen, ihn nach dem Studium noch einmal zitiert zu haben. Er ist wohl ein Museumsstück. Das unterscheidet ihn von Schiller und Goethe, die Unvergängliches zu bieten haben.
- Tieck: "Wenn die Seele erst einmal zum Argwohn gespannt ist, so trifft sie auch in allen Kleinigkeiten Bestätigungen an." Ludwig Tieck (1773-1853)(Aufdruck auf der Tankrechnung der ARAL-Tankstelle L. Heinze in LEV; so etwas lob ich mir! Hoch Heinze!)

-Protestantismus. "Neue Sachbücher. Lasst uns weiße Brüder werden!
Das Jahrhundert der Aufklärung markiert zugleich den Höhepunkt des Sklavenhandels, wie die wegweisende Studie von Christopher Miller am Beispiel ..." // Interessant, daß der die Speerspitze gegen die Sklaverei war, in Großbritannien, während das katholische Frankreich auch in revolutionärer Attitüde dafür wenig Verständnis zeigte. Das gleiche gilt ja auch für den Frauenstatus, in der Gouge kreuzt sich das bemerkeswerterweise. Und natürlich ist die Reformation eine stoische Variation, die Präferenz des Innen vor dem Außen.- Dazu paßt wenig, daß sich der Protestantismus stärker als die Katholiken vom Volkstumsaberglauben und vom Nationalismus anstecken ließ.

- Der IFO-Stimmungsindex sank auf den tiefsten Stand seit 1991. Na ja. Wer hat eigentlich diesen KlatschundTratsch-Indikator erfunden? Ein Kölner Karnevalist? Ein BSE-Betroffener? Mit den Rindern hat der Mensch 80% gemeinsame Gene (Oder waren es sogar 90%?). Und wenn die Rindviecher erst einmal laufen, dann laufen sie in die gleiche Richtung ...
- NIKE: "NEW YORK, 18. Dezember. Der größte Sportartikelhersteller der Welt, Nike Inc., trotzt der Wirtschaftskrise. Das im amerikanischen Beaverton, Oregon, beheimatete Unternehmen wies trotz nachlassenden Umsatzes im Heimatmarkt aufgrund des starken Auslandsgeschäfts für das zweite Quartal gegenüber dem Vorjahr einen Gewinnzuwachs von 9 Prozent auf 391 Millionen Dollar aus. ... " FAZ
- "Wegen Steuerärgers? Milliardär Würth will Österreicher werden. Liegt es am Ärger mit den Steuerbehörden? Der Schraubenmilliardär Reinhold Würth will Österreicher werden. Dies bestätigte sein Unternehmen, ohne Angaben zu den Gründen zu machen. Seine deutsche Staatsbürgerschaft will der 73 Jahre alte Schwabe jedoch behalten. ..." // Merkelmünte, Seehofer und die anderen Hochsteuerfreunde mit ihrer heißen und kalten Steuerprogression sowie dem nagelneuen Erbschaftsteuergesetz lassen grüßen. Diese Herrschaften nehmen ihr Geld und ihre Pension (für die sie nicht einzahlen) aus der Tasche des Steuerzahlers.-
- Dax 4756 Dow 8605 WTI 40,32 trotz des heutigen Kürzungsbeschlusses der OPEC .

Szenario eines Eiszeit/Warmzeit-Übergangs

( http://idw-online.de/pages/de/image1933 )

Klimageschichte: zuerst stieg die Temperatur und dann das CO2

- "Ruhr-Universität Bochum, Pressemitteilung :
CO2 im Kanon aller Treibhausgase: Neue Datenbasis rückt Treibhaus-Szenario in ein "komplexes Licht" . Dr. Josef König, Pressestelle, 05.12.2000 .
"Kohlendioxid ist ein Treibhausgas, doch allein die CO2- Emissionen zu senken, wird das Klimaproblem nicht lösen", befürchtet Prof. Dr. Ján Veizer. Das System sei zu komplex für einseitige Strategien. Der Beitrag "Evidence for decoupling of atmospheric CO2 and global climate during the Phanerozoic eon" erscheint übermorgen in Nature.
Bochum, 05.12.2000 Nr. 345

>"Kohlendioxid ist ein Treibhausgas, doch allein die CO2- Emissionen zu senken, wird das Klimaproblem nicht lösen", befürchtet Prof. Dr. Ján Veizer (Lehrstuhl für Sediment- und Isotopengeologie der RUB, Department of Earth Science, University of Ottawa). Das System ist zu komplex für einseitige Strategien. So ist der Kohlendioxidzyklus eng verbunden mit dem Wasserzyklus - und der Wasserdampf stellt sich als dominierende Kraft heraus. Erstmals gestatten Sauerstoffisotopenuntersuchungen jetzt den Blick zurück auf 550 Millionen Jahre: Sie zeigen einen globalen Wechsel von Kaltzeiten und Warmzeiten - aber keinen Bezug zu den geschätzten Kohlendioxid-Konzentrationen.
Der Beitrag "Jan Veizer, Yves Godderis and Louis M. Francois: Evidence for decoupling of atmospheric CO2 and global climate during the Phanerozoic eon" erscheint in Nature am 7. Dezember 2000 ...
Auch die Formel "CO2-Zunahme = Temperaturerhöhung = Klimawechsel" bestätigt die Klimageschichte nicht. So zeigen auch jüngste Ergebnisse französischer Forscher anhand von antarktischen Eis-Kernen, dass während der klimatischen Übergänge der letzten 500 000 Jahre zunächst der Temperatur-Wechsel eintrat und erst dann ein Wechsel im Kohlendioxidgehalt. In geologischen Zeitskalen war vermutlich nicht das Kohlendioxid der Hauptantrieb des Klimazyklus. Das atmosphärische CO2 scheint eher ein "Symptom" als eine Ursache des Klimas zu sein. Unbestritten bleibt jedoch, dass Kohlendioxid ein Treibhausgas ist - doch seine Rolle als Klimatreiber ist vermutlich begrenzt." <
// Gut, daß im Netz so schnell nichts verloren geht!