Dienstag, 9. Februar 2021

Cervantes und die Inquisition

 Ja, auch das noch. Die spanische Inquisition, die Schnüffel- und Mordtruppe des Katholizismus, erfand auch die Rassensauberkeit. Cervantes (1547-1616), der Autor des “Don Quijote”, wurde von der Inquisition angeklagt und exkommuniziert wegen Verstoßes gegen die Blutsauberkeitsgesetze Ferdinands und Karls V.; Cervantes hatte nämlich auch jüdische Vorfahren in der Familie. Schlimmerer Bestrafung entging er offenbar nur knapp:

The Inquisition tried him under the Purity of Blood laws and, because he had Jewish blood in his family history, he was excommunicated, only barely escaping nastier punishments.” (https://barringtonstageco.org/behind-the-story-man-of-la-mancha/)

Ähnlich auch David Landes:

“Die Verfolgungen mündeten in eine endlose Hexenjagd mit allem, was dazugehört: bezahlte Schnüffler, spionierende Nachbarn, ein rassistischer Kult um die Reinheit des Blutes (limpieza de sangre) … Vor allem Reinlichkeit erregte Verdacht, und wer badete, gab sich als Ketzer zu erkennen, Marranen (jüd. Zwangskonvertiten, WD) ebenso wie Morisken (christianisierte Mauren, WD). Die Wendung ‘der Beschuldigte soll Bäder genommen haben …’ findet sich immer wieder in den Akten der Inquisition.” (David Landes, Wohlstand und Armut der Nationen, S. 199)