Mittwoch, 30. September 2009

Flucht in die Prager Botschaft aus der Diktatur Honeckers, Gysis und Biskys, Leben mit Missilen und Megatonnen



Flucht in die Prager Botschaft aus der Diktatur Honeckers, Gysis und Biskys

- "Genscher auf dem Balkon, Jubel im Garten

Prag, auf dem Balkon des Palais Lobkowicz, 30. September 1989, 18.55 Uhr. Die schönste und kürzeste Rede, die je ein deutscher Politiker gehalten hat, bestand aus einem knappen Satz, und nicht einmal den konnte Hans-Dietrich Genscher zu Ende sagen: "Wir sind zu Ihnen gekommen, um Ihnen mitzuteilen, dass heute Ihre Ausreise..." - der Rest ging unter im Jubel der rund 5000 DDR-Flüchtlinge, die auf dem Gelände der deutschen Botschaft in Prag wochenlang campiert hatten. In diesen Wochen hatten Genscher und der christlich-demokratische Kanzleramtschef Rudolf Seiters mit Ost-Berlin und Moskau um eine Lösung des Flüchtlingsproblems gerungen, bis der sowjetische Außenminister Eduard Schewardnadse und DDR-Außenminister Oskar Fischer endlich ihre Zustimmung gaben. Die DDR-Führung wollte sie damals noch als einmalige humanitäre Geste verstanden haben. Nach dem Paneuropa-Picknick an der ungarisch-österreichischen Grenze, bei dem Mitte August 1989 unter den Augen der ungarischen Grenzschützer einige hundert DDR-Flüchtlinge über die Grenze nach Österreich gingen, war dies aber bereits die zweite große Bresche im Eisernen Vorhang. Sechs Wochen später fiel die Mauer.

Genscher und Seiters traten am Mittwoch in Prag wieder gemeinsam auf den Balkon des Palais Lobkowicz, während eines feierlichen Empfangs, zu dem Sachsens Ministerpräsident Tillich und die deutsche Botschaft ehemalige Botschaftsflüchtlinge und ihre deutschen und tschechischen Helfer geladen hatten. Unter den Gästen war auch der tschechische Präsident Václav Klaus. Genscher verband die Erinnerung an die Ereignisse von damals mit aktuellen Fragen. Er sagte, jeder in der Tschechischen Republik möge die Bedeutung des Lissabon-Vertrages zur Kenntnis nehmen, der für die Funktionsfähigkeit der EU unverzichtbar sei. (kps.)" FAZ

- "Leben mit Missilen und Megatonnen
Der Wunsch nach Abschaffung nuklearer Waffen ist illusorisch, ja geradezu riskant. Das Proliferationsproblem wird nicht dadurch gelöst, dass die Supermächte ihre Arsenale abbauen. Von Jürg Dedial

In diesen Tagen steht die Öffentlichkeit unter dem Eindruck diverser Anstrengungen, mit denen die Welt sicherer gemacht werden soll. Im Rahmen der Uno-Generalversammlung ist es zu einer Reihe von Vorschlägen gekommen, wie die nuklearen Arsenale verkleinert werden könnten und wie jene Reibungsflächen, an denen latente Zerstörungskräfte zerren, zu entschärfen wären. Es ist, als hätten im Zeitalter des globalen Terrors und der Klimadebatte plötzlich die klassischen strategischen Überlebensfragen aus der Zeit des Kalten Krieges wieder Hochkonjunktur. Entsprechend keimen alte und neue Hoffnungen auf. Und es ist kaum ein Zufall, dass diese Erwartungen mit dem Namen Barack Obama verbunden sind.
Keiner wird nachgeben

Es war Obama selbst, der diese Bewegung ausgelöst hat. Im April überraschte er in Prag die Öffentlichkeit mit der Ankündigung, Amerika wolle alles tun, um die Nuklearwaffen aus der Welt zu schaffen. Der Anlass war nicht ungeschickt gewählt, denn Anfang Dezember läuft der Start-I-Vertrag aus, unter dessen Vorgaben die beiden atomaren Supermächte einst ihre Arsenale reduziert hatten. Das Argument, dass sie beide noch immer zu viele Sprengköpfe einlagerten, ist nur schwer zu entkräften. Nukleare Abschreckung funktioniert auch mit wesentlich weniger dieser extrem teuren Waffen, weshalb weitere Reduktionen durchaus sinnvoll sind.
Dass dies aber ein erster Schritt zu einer Welt ohne Nuklearwaffen sein könnte, wie Obama suggerierte, ist eine gefährliche Illusion, ja gleichsam eine atomare Lebenslüge. Die Ratio eines solchen Schrittes wäre ja, dass die andern Atommächte und jene Länder, die an der Herstellung von derartigen Waffen arbeiten, durch eine Vorleistung der Supermächte eher zu einem Verzicht auf ihre Sprengköpfe bereit wären. Nichts, weder eine konkrete Erfahrung noch ein vertieftes Denkmodell, kann diese Annahme untermauern. Es ist nicht ersichtlich, wie Länder wie Israel, das die Bombe hat, oder Iran, der mit allen Mitteln an ihrer Beschaffung arbeitet, zur Aufgabe ihrer Programme bewogen werden könnten.
Der politische Hebelarm solcher Megawaffen ist derart enorm, dass niemand mehr dieses potenzielle Druckmittel freiwillig aus der Hand gibt. Kommt hinzu, dass sich das Wissen um die Funktionsweise atomarer Sprengsätze nicht mehr auslöschen lässt. Die nukleare Proliferation begann, noch ehe im Juli 1945 die erste Bombe in der Wüste von New Mexico zusammengebaut war. Bereits damals waren die entscheidenden Kenntnisse an die Sowjetunion verraten worden. Als hätte es eines Beweises dieser Tatsache bedurft, weigerte sich Stalin nur ein Jahr später, die amerikanische Initiative zur Unterstellung sämtlicher Nuklearwaffen unter die Aufsicht der Uno, den sogenannten Baruch-Plan, zu unterstützen. Dieser Plan war ein einzigartiger Versuch, den nuklearen Geist zurück in die Flasche zu verbannen. Aber die Sowjetunion schlug das Angebot in den Wind. Und im Schatten der beiden Grossmacht-Rivalen zogen andere Länder nach.
An dieser Sachlage hat sich bis heute nichts geändert. Der Gedanke an eine Welt ohne Nuklearwaffen ist verlockend, führt aber im Ringen um eine atomare Rüstungskontrolle nicht weiter. Er kann und darf nicht als Basis für praktische Versuche dienen, die Verbreitung von technischem Know-how und nuklearem Baumaterial zu unterbinden. Im Gegenteil. Es spricht nicht wenig dafür, dass eine massive Abrüstung der USA und Russlands unter mittleren Ländern, die sich bisher unter den Nuklearschirmen der Grossen einigermassen kommod eingerichtet hatten, eine eigentliche Rüstungsspirale auslösen könnte. Das Problem liegt nicht bei den Waffen der grossen Atomstaaten, sondern in der Tatsache, dass zwei von ihnen bis heute nicht bereit sind, ein wirklich rigoroses Sanktionsregime gegen nukleare Risikoländer mitzutragen. Russland und China haben sich als veritable Proliferations-Paten gegenüber Iran, Pakistan und Nordkorea betätigt – und tun es noch immer. Solange sich dies nicht ändert, führen neue Aufrufe zu tiefen Einschnitten ins Leere.
Eine andere Illusion umgibt die unlängst von Obama verfügte Einstellung des geplanten Raketenabwehr-Dispositivs in Osteuropa. Bei diesem Projekt ging es um weit weniger abstrakte Begriffe als im nuklearen Bereich. Den USA war daran gelegen, ein allfälliges strategisches Risiko aus dem Mittleren Osten, namentlich Iran, ins Kalkül einzubeziehen. Für die osteuropäischen Länder waren diese Pläne eine hochpolitische Angelegenheit, gerade weil Russland unablässig und wider jeglichen Sachverstand eine Bedrohung seiner Sicherheit an die Wand malte. In Westeuropa hingegen fanden diese Störmanöver, wie schon so oft, reichlich Anklang. So wurde Obamas heikler Rückzug, der an keine entsprechenden Konzessionen Russlands geknüpft worden ist, in Berlin, Brüssel oder Paris denn auch enthusiastisch als Auftakt zu einem neuen Verhältnis mit Moskau gefeiert.
Trügerische Hoffnungen

Nichts könnte trügerischer sein als das, denn auch bei der Raketenabwehr lauern Risiken, die ob der verbreiteten Erleichterung in Westeuropa zu wenig beachtet werden. Der Gedanke, anfliegende Missile zu bekämpfen, ist angesichts der enormen weltweiten Proliferation solcher Waffen nichts als logisch. Abwehrmassnahmen werden eine immer wichtigere Rolle spielen müssen – und können. In Europa hat man dies noch nicht wirklich begriffen. Einzig die Amerikaner verfolgen konsequent den Aufbau einer umfassenden Raketenabwehr, wobei ihnen in manchen Bereichen ein grosser technischer Vorsprung zustatten kommt. Hier liegt auch der Grund für das russische Sperrfeuer. Was aber geschieht, wenn die USA in nächster Zeit tatsächlich damit beginnen, kleinere, mobile und bereits erprobte Abwehrmissile kürzerer Reichweite in Osteuropa und im Mittelmeerraum zu stationieren, wie sie es offeriert haben? Dann wird der russische Kanonendonner erst recht losgehen, nur viel stärker und noch drohender. Denn im Gegensatz zum abgeblasenen Projekt in Polen sind diese Abwehrwaffen sehr wohl gegen russische Raketen kurzer und mittlerer Reichweite einsetzbar. Es drohte in diesem Fall eine echte Konfrontation, und in den westeuropäischen Kapitalen müsste man sich einmal mehr eingestehen, die Lage vollkommen falsch eingeschätzt zu haben. Wunschdenken allein reicht nicht aus, um eine langfristig angelegte, zielführende Sicherheitspolitik zu betreiben. Atomwaffen sind eine Realität, und in ihr brisantes Umfeld gehört immer mehr auch eine wirkungsvolle Raketenabwehr. Ohne Berücksichtigung dieser Realität wird die Welt nicht sicherer werden." 26. September 2009, Neue Zürcher Zeitung

Dienstag, 29. September 2009

Aufatmen in Biblis, Carl Ritter



Die Eichelhäher sind geschäftig, ihren Eichelvorrat für den Winter anzulegen; 10-15°C b

- Lenné: 29. September 1789, Geburtstag Peter Joseph Lenné,
den Berliner Kreuzberg und den Tiergarten, die Dresdner Bürgerwiese, den Hofgarten (danke!) und den Stadtgarten in Bonn hat Lenné entworfen.

- Fleißiger Begründer der systematischen Geographie: Carl Ritter gest. 28. september 1859

- Kopf hoch, lieber WDR, venceremos! Jeden Tag eine Trauersendung zum reaktionären Wahlausgang, gestern Brandi, heute Wiebecke, das dämpft die fortschrittliche Kampfkraft. Laßt tausend Blumen blühen, sagte Trittins Vorsitzender, der siegreiche Führer des Volkes Mao. Der Rundfunk ist der große kollektive Organisator. Also, ran an die Gewehre, äh, Mikrophone: El pueblo unido, jamas sera vencido!

- Biblis hoffnungsfroh: "Kernkraftwerk nach der Wahl.
Gemeinde Biblis hofft auf längere Laufzeit.
Aufatmen in Biblis: Nach dem Sieg von CDU und FDP bei der Bundestagswahl rechnet die südhessische Gemeinde mit zusätzlichen Jahren für das älteste noch laufende Atomkraftwerk Deutschlands. Das Kraftwerk ist deren größter Arbeitgeber. ..." FAZ

- Merkelmeier als Preistreiber: "Im Stromlabyrinth
Von Werner Sturbeck, FAZ. Viele Bürger wissen nicht, welche Summen sie für die Förderung erneuerbarer Energie zahlen. / / Deutschland unternimmt im internationalen Vergleich ..." FAZ 9.9.

- Natur pur, so eine Wühlmaus voller Maden im Lichtschacht.

Montag, 28. September 2009

Es hätte schlimmer kommen können




CDU -1,2% SPD -11% FDP +5,6% Grü. +2,7% Linksextreme +3,9% Sonst. +3%

Es hätte schlimmer kommen können
Mit dem schlechtesten CDU-Wahlergebnis überhaupt (das erste des Lokalpolitikers Adenauer 1949 zählt nicht) hat Merkel ihre Quittung bekommen, die noch sehr viel schmerzlicher ausgefallen wäre, hätten viele bürgerliche Wähler nicht den regionalen CDU-Kandidaten gewählt, Merkel dabei aber nur zähneknirschend in Kauf nehmend. Sie hat keinen Pyrrhus-Sieg davongetragen, sie hat ja gar nicht gekämpft - sie hat nur die SPD kopiert und von links überholt, sie hat die Sozialdemokratie wie eine Made von innen ausgehöhlt. Steinmeier hat gegen diese Strategie kein Rezept gefunden, er mußte gegen seine Überzeugung von der von ihm mitverfaßten, erfolgreichen Agenda 10 nach links abrücken. Von diesem führungs- und phantasielosen Anbiederungspiel haben die SED-Nachfolger profitiert, die - Weimar läßt grüßen - "als einzige gegen das System stehen" (Führer Lafontaine). Der gestärkten FDP obliegt jetzt die Aufgabe, Merkelmeiers ungeheuerliche Steuererhöhungen von 2005 zu korrigieren und eine Energiepolitik einzuleiten, die die Energie nicht weiter und immer weiter künstlich verteuert, was die stromintensiven Betriebe schließen läßt und alle Unternehmen und Haushalte belastet. Merkel wird ihr Fähnchen weiterhin nach dem Wind hängen, weil ihre einzige Priorität der Machterhalt ist. Aber ihre Tage als CDU-Vorsitzende sind gezählt, sie wird nicht noch einmal kandidieren. Sie kann keine Wahlen gewinnen, nicht einmal mit dem Kanzler-Bonus. Ihre Sozialdemokratisierung der CDU ist gescheitert. Sie hat nicht nur ihre eigene Partei schwer geschädigt, sondern auch die verantwortlichen Kräfte der SPD. Diese unseriöse Winkelpolitik hat allein die Linksextremisten stark gemacht. Das hebt die Stimmung nach dem Wahltag nicht, obwohl doch jetzt erst einmal Zeit gewonnen ist, den schleichenden Niedergang des Landes weiter zu verlangsamen. Es hätte schlimmer kommen können.

- "Lob für die deutsche Unternehmenskultur
Der Bericht bezeichnet die Unternehmenskultur in Deutschland als „sehr hoch entwickelt“. Nur in Japan sei diese noch besser. Hinderlich für die wirtschaftliche Entwicklung Deutschlands sei der zu rigide Arbeitsmarkt. Er wird mit Rang 124 sehr schlecht bewertet. Nach Ansicht von Frau Drzeniek sollte der Kündigungsschutz gelockert werden. Dies könnte die Schaffung von Arbeitsplätzen fördern. Um die Wettbewerbsfähigkeit zu erhöhen, raten die Fachleute des Weltwirtschaftsforums zudem, die Steuern zu senken. Was die absolute Höhe der Steuerbelastung angeht, steht Deutschland auf Rang 90, die Effizienz des Steuersystems wird sogar nur mit Rang 106 bewertet.
China fest unter den besten 30 Ländern
China ist weiterhin das wettbewerbsstärkste unter den wichtigsten Schwellenländern. Die Volksrepublik hat sich seit dem Vorjahr um einen Rang verbessert und damit ihre Position innerhalb der Top 30 gestärkt. Auch Brasilien und Indien sind aufgestiegen, während Russland zwölf Ränge einbüßte.
Die Schweizer Forschungsinstitutionen zählten zu den besten, die Ausgaben für Forschung und Entwicklung seien hoch, hieß es in dem Bericht. Zudem gehörten die staatlichen Institutionen zu den weltweit effizientesten und transparentesten. Der Schweizer Arbeitsmarkt wird bezüglich Effizienz nach der Studie nur von Singapur übertroffen. Zudem seien die Schwierigkeiten im Bankensektor in der Schweiz weniger gravierend ausgefallen als in anderen Ländern.
Der Wettbewerbsindex basiert auf zwölf Kriterien der Wettbewerbsfähigkeit, die ein umfassendes Bild über die Wettbewerbslandschaft von Nationen aller Entwicklungsstufen rund um den Globus vermitteln. Dabei werden unter anderem Infrastruktur, Gesundheit, Ausbildung und Bildung sowie Entwicklungsgrad der Finanzmärkte und Technologie in 133 Volkswirtschaften untersucht." Wettbewerbsfähigkeit, Die Schweiz ist attraktiver als Amerika, 9.9.09 FAZ

- - "Glückliche Schweiz , Ralf Kowollik
Kein Wunder, dass die Schweiz auf der WEF-Rangliste an der Spitze liegt. Im Unterschied zu Deutschland hat die Schweiz hat einen sehr flexiblen Arbeitsmarkt (lockerer Kündigungsschutz!) und eine niedrige Staatsquote von deutlich unter 40% des BIP vorzuweisen.
Warum nimmt sich Frau Merkel nicht ein Vorbild an der Schweiz? Stattdessen scheinen Merkel und Seehofer fest entschlossen zu sein, aus Deutschland ein zweites Frankreich zu machen, das in der WEF-Rangliste abgeschlagen auf Platz 16 liegt!
Fazit: Wer in Deutschland französische Verhältnisse haben möchte, der sollte am 27. September unbedingt die CDU oder die SPD wählen. Wer sich hingegen wünscht, dass Deutschland mehr der Schweiz ähnelt, der sollte seine Stimme vielleicht eher der FDP geben." Komm. faz.net

- "Dänisches Arbeitsmodell scheint krisenfest
Arbeitslosenquote relativ gering / Schnellere Neueinstellungen erwartet
Die "Flexicurity" wird nicht nur von den Parteien gelobt, sondern auch von Arbeitgebern und Gewerkschaften. ..." FAZ 26.9.

Sonntag, 27. September 2009

Astern, Global Cooling, Magere Bilanz, Wettbewerbsfähigkeit



Rotklee und Hahnentritt blühen noch in der Herbstwiese; fast eine Woche schöner Früherbst, heute 8-19°C, Sonne, ein Tag wie für Benns Astern:

-
Astern

Astern - schwälende Tage,
alte Beschwörung, Bann,
die Götter halten die Waage
eine zögernde Stunde an.

Noch einmal die goldenen Herden,
der Himmel, das Licht, der Flor,
was brütet das alte Werden
unter den sterbenden Flügeln vor?

Noch einmal das Ersehnte,
den Rausch, der Rosen Du -
der Sommer stand und lehnte
und sah den Schwalben zu,

Noch einmal ein Vermuten,
wo längst Gewissheit wacht:
Die Schwalben streifen die Fluten
und trinken Fahrt und Nacht.

Gottfried Benn

- " Global Cooling - Paradigmenwechsel des IPCC?
Die Schlagworte „globale Erwärmung“, „Klimaschutz“ und „CO2-Vermeidung“ beherrschen aktuell die Medien, und weiter steigende Temperaturen infolge zunehmender CO2-Konzentration der Erdatmosphäre werden als gesichert angesehen. Auf der jüngsten Weltklimakonferenz vom 31.8.-7.9.2009 in Genf mit 1500 Klimaforschern, Politikern und Leitern von Umweltorganisationen als Teilnehmer verkündete dagegen der renommierte Klimaforscher Prof. Mojib Latif erstmals öffentlich, was Meteorologen, Klimaforschern, aber auch fachkundigen Internet-Nutzern schon länger bekannt war. Die Erde kühlt sich seit knapp einem Jahrzehnt wieder deutlich ab. Aber Latif sagt noch mehr: Es würde auch in den nächsten Jahrzehnten kälter statt wärmer werden.

Mojib Latif ist Leiter des Leibnitz-Instituts für Meereswissenschaften der Universität Kiel, Spezialist für Computer-Klimamodelle und renommierter IPCC-Autor. Was steckt hinter seiner Aussage....

Den ganzen Text finden Sie hier

http://www.eike-klima-energie.eu/news-anzeige/global-cooling-paradigmenwechsel-des-ipcc/


- Die Parteien haben sich den Staat zur Beute gemacht, meinte Weizsäcker, und das trifft zu, das trifft in allen Demokratien zu, in Deutschland aber am meisten, in der Schweiz am wenigsten. Es stimmt verdrießlich, einem Haufen Funktionäre den Blankoscheck für die nächsten vier Jahre auszustellen. Die Wahl des kleineren Übels macht nicht froh.
Insbesondere, wenn man sich erinnert, daß Merkelmeier mit der Mehrwertsteuererhöhung nach der Wahl 2005 für die größte Steuererhöhung der bisherigen deutschen Geschichte steht. Und die Negativliste ist lang, so lang, daß der Gang zur Wahl zur masochistischen Übung wird.

- - " Die Leiden einer grossen Koalition
Die Regierung Merkel hat wirtschaftspolitisch wenig erreicht – Deutschland braucht künftig mehr marktwirtschaftliche Reformen
In Deutschland hat die grosse Koalition Union/SPD wirtschaftspolitisch nicht viel zustande gebracht. Unter den Zwängen einer Koalitionsregierung entfernte man sich von marktwirtschaftlichen Prinzipien. Reformen zur Verbesserung der Rahmenbedingungen sind nötig, doch ist ungewiss, ob die nächste Regierung dazu fähig und willens sein wird.
Von unserem Wirtschaftskorrespondenten in Berlin, Matthias Benz
Berlin, 18. September 09, NZZ
Angesichts der jüngsten Wirtschaftsentwicklung in Deutschland wäre eigentlich zu erwarten, dass das Wahlvolk die Koalitionsregierung von Union und SPD am kommenden Wochenende in grossem Bogen aus dem Amt wirft. Das entspräche zumindest der politisch-ökonomischen Theorie, die davon ausgeht, dass die Wiederwahlchancen einer Regierung massgeblich von der Wirtschaftslage abhängen. Denn mit Blick auf das Wirtschaftswachstum steht Deutschland derzeit schlecht da, auch wenn man das Land im internationalen Vergleich betrachtet. Das Bruttoinlandprodukt (BIP) dürfte im laufenden Jahr um 5% bis 6% unter dem Vorjahresniveau liegen. Dieser Einbruch ist prozentual etwa doppelt so hoch wie in den USA (wo die Krise immerhin ihren Ausgang nahm) und in der Schweiz (die in ähnlichem Ausmass von der nun schwer getroffenen Exportindustrie lebt).

Magere Bilanz

Wie sieht die wirtschaftspolitische Bilanz der grossen Koalition abseits von derzeitiger Konjunkturlage und Krisenbewältigung aus? Die Bürger hätten einigen Grund, die Koalitionsregierung stärker für ihre tatsächlichen Leistungen in die Pflicht zu nehmen, denn wirtschaftspolitisch wurden kaum Impulse gesetzt. Die Regierung Merkel hat fast keine Reformen zur Verbesserung der Standort- und Wachstumsbedingungen in Deutschland auf den Weg gebracht, in einigen Bereichen gab es sogar markante Rückschritte.
Dieser ernüchternde Befund hat wiederum mit der Mechanik einer grossen Koalition zu tun. Ein solches Zweckbündnis ist nicht darauf ausgerichtet, grosse Reformen anzustossen (wie zunächst in Deutschland gehofft wurde), sondern die Parteien einigten sich meist auf den kleinsten gemeinsamen Nenner. Die Koalitionsführerin Merkel hat dabei beträchtliche Konzessionen an die kleinere SPD gemacht, zusammen hat man Deutschland von marktwirtschaftlichen Prinzipien und guter Staatsführung noch weiter als bisher entfernt. Im Folgenden seien einige der wichtigsten Bereiche umrissen.
– Arbeitsmarkt: Der deutsche Arbeitsmarkt gilt als stark reguliert, zudem sind die Anreize zu einer Arbeitsaufnahme für Arbeitslose und Sozialhilfebezüger relativ gering – obwohl die Hartz-IV-Reformen der Vorgängerregierung Schröder hier markante Verbesserungen gebracht haben. Dass die Arbeitslosigkeit in der vergangenen Legislaturperiode markant zurückging, hat die grosse Koalition vor allem der guten Weltkonjunktur und den Reformen unter Schröder zu verdanken. Im Übrigen stellte sie kaum Weichen zur Verringerung der hohen strukturellen Arbeitslosigkeit. Im Gegenteil: Merkel hat erhebliche Konzessionen an den Wunsch der SPD nach einem flächendeckenden Mindestlohn gemacht. In das «Entsendegesetz» sind neue Branchen aufgenommen worden, für die die Tarifpartner unter Mithilfe der Regierung verbindliche Mindestlöhne festlegen können. Als zweiter Weg zu Mindestlöhnen wurde ein Ausschuss eingesetzt, der von sich aus nach «missbräuchlichen» Löhnen suchen soll. Der Trend zu strikten Lohnuntergrenzen dürfte vor allem die gering Qualifizierten, die bereits jetzt unter hoher Arbeitslosigkeit leiden, noch weiter aus dem Arbeitsmarkt drängen.
– Steuern/Staatsfinanzen: Die Unternehmenssteuerreform der grossen Koalition hat einige gewichtige Steuererleichterungen gebracht. Im Übrigen wurde die Steuerlast in Deutschland aber weiter erhöht, unter anderem mit der Einführung einer «Reichensteuer» und mit der Anhebung des Mehrwertsteuersatzes von 16% auf 19%. Trotz hohen Mehreinnahmen schaffte es die Regierung nicht, den Staatshaushalt strukturell in Ordnung zu bringen; die Ausgaben wurden ebenfalls markant ausgeweitet. Nur im wirtschaftlichen Boomjahr 2007 schrieb man fast schwarze Zahlen. In der Krise rächt sich das schlechte Haushalten. Der deutsche Staat dürfte mindestens bis 2013 hohe Defizite schreiben, und die Staatsverschuldung wird markant steigen. Vor diesem Hintergrund scheinen Steuersenkungen, wie sie CDU und FDP für die kommende Legislatur versprechen, illusorisch. Die grosse Koalition hat zudem kaum etwas unternommen, um das komplizierte Steuersystem zu vereinfachen und effizienter zu gestalten. Auch die Struktur der Staatsausgaben ist ungünstig. Der deutsche Staat gibt rund 28% des BIP für soziale Leistungen und Umverteilung aus, für zukunftsträchtige öffentliche Investitionen etwa in Infrastruktur oder Bildung bleibt wenig Geld.
– Gesundheit/Altersversorgung: Im Ringen um einen Kompromiss hat die grosse Koalition den sogenannten Gesundheitsfonds geschaffen. Über diesen werden die wichtigsten Zahlungen im Gesundheitswesen nun zentralisiert abgewickelt, und selbst gemässigte Stimmen beschreiben ihn als bürokratisches Ungetüm. Wettbewerbliche Elemente im Gesundheitswesen wurden damit noch weiter ausgehebelt. Wie die steigenden Gesundheitskosten, die über die gesetzliche Krankenversicherung in die Lohnnebenkosten einfliessen, unter Kontrolle gebracht werden sollen, hat die Koalition nicht aufzeigen können. Eine bemerkenswerte Reform erreichte sie hingegen bei der Altersversorgung. Das Rentenalter soll längerfristig auf 67 Jahre erhöht werden. Die Reform wurde allerdings teuer erkauft, 20 Mio. Rentner erhielten 2008/09 einen ausserordentlichen Rentenzuschlag, und es wurde verfügt, dass die Renten künftig nie sinken werden. Der Staat ist hier weitere Verpflichtungen für die Zukunft eingegangen, die auch als «implizite Staatsschuld» bezeichnet werden. Laut Experten betrug diese implizite Schuld, die sich massgeblich aus den Leistungsversprechen der gesetzlichen Renten- und Krankenversicherungen ergibt, zuletzt rund 185% des BIP.
– Föderalismusreform: Unter der grossen Koalition wurden die verworrenen Finanzbeziehungen zwischen Zentralstaat und Bundesländern sowie die Aufteilung der Kompetenzen überprüft. Zu einem grossen Wurf kam es jedoch nicht, man rang sich lediglich zur Einführung einer Schuldenbremse in ferner Zukunft durch. Die Bundesländer und die Gemeinden haben weiterhin eine geringe Steuerautonomie und deshalb kaum Anreize, haushälterisch mit Staatsgeldern umzugehen.
Schwaches Potenzialwachstum

Die dargestellten Probleme deuten darauf hin, dass die nächste deutsche Regierung tiefgreifende Reformen durchführen sollte. So muss etwa der Arbeitsmarkt dringend flexibilisiert werden, um die hohe strukturelle Arbeitslosigkeit zu bekämpfen. Der Staatshaushalt ist mittelfristig ins Lot zu bringen, wofür realistischerweise eine Reduktion der Staatsausgaben unumgänglich ist. Die hohe Last an Steuern und Sozialabgaben müsste reduziert werden, da diese die Leistungsanreize der Menschen empfindlich dämpft; der Staat wäre auf weniger Umverteilung zwischen den Bürgern und den Gebietskörperschaften auszurichten.
Solche Reformen könnten es ermöglichen, dass Deutschland wieder auf einen Pfad von mehr Wachstum und Wohlstand zurückkehrt. Deutschland leidet nämlich nicht nur darunter, dass das Land von der Krise besonders hart getroffen wurde. Noch schwerer wiegt wohl, dass das Potenzialwachstum mit rund 1,5% relativ gering ist; das bedeutet, dass die deutsche Wirtschaft von ihrer strukturellen Ausgestaltung her derzeit nur ein niedriges inflationsfreies Wachstum hervorbringen kann. Dazu kommt ein hoher Sockel an Arbeitslosen, der auch im Boomjahr 2007 nicht unter die Quote von 7,5% der Erwerbstätigen fiel. Und schliesslich steigt die Zahl von Bezügern staatlicher Transferleistungen.
Was will die Kanzlerin?

Ob es in Deutschland in den kommenden vier Jahren zu marktwirtschaftlich orientierten Reformen kommt, wird massgeblich von der Zusammensetzung der künftigen Regierung abhängen. Falls sich die grosse Koalition von Union und SPD wiederholt, ist kaum mit wirklichen Reformen zu rechnen, da sich die grundlegenden Triebkräfte nicht verändern würden. Falls sich hingegen die gegenwärtige Umfrage-Mehrheit von CDU und FDP am Wahlabend bestätigen sollte, sind zumindest einige Reformschritte denkbar.
Eine solche Konstellation hätte noch weitere Reize. Bundeskanzlerin Merkel wäre endlich gezwungen, etwas mehr von ihren Abwägungen und ihrem Kurs zu offenbaren. Hat sie sich in den vergangenen vier Jahren bisweilen sozialdemokratischer als die SPD gebärdet, weil sie eine gewiefte Taktikerin und grosse Pragmatikerin ist, die die politische Mitte besetzen wollte? Oder vertritt sie im Gegenteil im Grunde genommen einige liberale Überzeugungen, denen sie dereinst – vom Zwang einer grossen Koalition befreit – Nachachtung verschaffen würde? In den vergangenen vier Jahren ist Merkel ein ideologisches Chamäleon geblieben; für welche Überzeugungen sie steht, vermag niemand wirklich zu sagen. Vielleicht bringen die kommenden vier Jahre eine Klärung." NZZ

- "Wettbewerbsfähigkeit
Die Schweiz ist attraktiver als Amerika

Spitzenplatz für die Eidgenossen
08. September 2009 Die Schweiz hat nach einer Studie des Weltwirtschaftsforums derzeit die wettbewerbsfähigste Volkswirtschaft der Welt. In der Rangfolge verbesserte sich die Schweiz von Platz zwei im vergangenen Jahr und wechselte den Platz mit den Vereinigten Staaten. Die Schweizer Volkswirtschaft zeichne sich durch hohe Innovationskraft und eine hoch entwickelte Geschäftskultur aus, hieß es in dem am Dienstag in Genf veröffentlichten Bericht des Weltwirtschaftsforums, das alljährlich in Davos ein Treffen von Spitzenvertretern aus Politik und Wirtschaft veranstaltet.

Die Vereinigten Staaten fielen auf den zweiten Rang, da sich ihre Finanzmärkte und makroökonomische Stabilität in besonderem Maße verschlechtert habe, schrieb das Forum. Singapur, Schweden und Dänemark platzieren sich auf den Rängen drei bis fünf. Mit Finnland, Deutschland und den Niederlanden auf den nächsten Plätzen zählen erneut vorwiegend europäische Länder zu den Top Ten. Großbritannien setzte - trotz anhaltend hoher Wettbewerbsfähigkeit - den Sinkflug vom vergangenen Jahr fort und fiel vom 12. auf den 13. Rang zurück. Der Grund hierfür ist in erster Linie die anhaltende Schwäche des britischen Finanzmarktes. ..." FAZ 9.9.09

Samstag, 26. September 2009

Das dicke Ende des Solarbooms, Deutsche leben immer länger, CO2



Strizz, Reiche, FAZ

- Was wählen? :
"Das dicke Ende des Solarbooms

Es fehlt schlicht an Durchblick. Wie oft wird an Stammtischen über die schwarzen Kästen gemeckert, die sich auf immer mehr deutschen Hausdächern breitmachen, ohne dass den Diskutanten immer klar ist, ob diese Gerätschaften der Stromerzeugung dienen oder "nur" warmes Duschwasser produzieren. Dabei geht es beim Streit um die massenhaft im schattigen Deutschland aufgestellten Solaranlagen in erster Linie nicht um Fragen der Ästhetik. Deutlich mehr Konfliktstoff liefert der finanzielle Aufwand, mit dem man seit Jahren dieser Technik unter die Arme greift, ohne damit nennenswerte Energiemengen einzufahren. Dabei ist es gar nicht so schwer, die notwendigen Rechnungen aufzustellen: Mit den bis Ende 2008 installierten Photovoltaikanlagen werden zwar nur 0,7 Prozent des deutschen Strombedarfs gedeckt, gleichzeitig rollt aber auf die deutschen Stromverbraucher eine Kostenlawine ungeahnten Ausmaßes zu. Der Grund liegt in den Einspeisevergütungen, die im Erneuerbare Energien Gesetz (EEG) festgelegt sind und - ganz entscheidend - über 20 Jahre garantiert werden. Zwar hat man die Vergütungssätze von ursprünglich 57,4 Cent je Kilowattstunde zu Beginn dieses Jahres auf durchschnittlich 43 Cent gesenkt, doch errechnet sich auch damit für alle bis Ende 2008 aufgestellten Anlagen über den Förderzeitraum ein von den Stromverbrauchern zu zahlender Betrag von rund 30 Milliarden Euro. Und die überaus attraktiven Konditionen bewirken, dass in diesem Jahr mit bis zu 2000 Megawatt fast doppelt so viel Quadratmeter Dach- und Ackerflächen mit Solarmodulen belegt werden wie im Vorjahr, woraus sich eine weitere Langzeitverpflichtung von gut neun Milliarden Euro ergibt. Geht es in diesem Stil weiter, liegen die "Solarschulden" der Stromkunden in vier Jahren bei etwa 77 Milliarden Euro (das entspricht je Bundesbürger einer Belastung von 940 Euro), wobei diesem Betrag dann ein Anteil der Photovoltaik an der Stromerzeugung von rund vier Prozent gegenübersteht. Damit ist diese Technik neben der Windkraftnutzung zum wichtigsten Kostentreiber bei den Strompreisen geworden. Denn wie es die beklagte Unstetigkeit der Photovoltaik (Strom wird nur tagsüber und bei Sonnenschein erzeugt) notwendig macht, erfordern es auch die mittlerweile in Deutschland sich drehenden 22 000 Windräder (mit ihrem Anteil an der Bruttostromerzeugung von 6,3 Prozent), dass immer mehr Kohlekraftwerke im unwirtschaftlichen Stand-by-Betrieb gefahren werden und zudem vermehrt schnell an- und abschaltbare Gaskraftwerke bereitstehen. Das kostet Geld und mindert den Ökovorteil dieser beiden erneuerbaren Energietechniken. Dazu kommt, dass deutsche Hersteller immer weniger vom Solarboom profitieren, denn Anbieter aus Asien und Amerika gewinnen zunehmend Marktanteile. Die Solarmodule stammen immer häufiger aus dem Ausland, wo sie günstig beschafft und wegen der großen Nachfrage in Deutschland hier vergleichsweise teuer verkauft werden können. Die Betreiber von Solarparks profitieren - und der Stromverbraucher zahlt und zahlt.

Kommentar von Dipl.-Ing. GEORG KÜFFNER, FAZ 22.9.09


- Der Kapitalismus macht's möglich: " Statistisches Bundesamt
Deutsche leben immer länger

FAZ 24. September 2009 Die Menschen in Deutschland leben immer länger. Wer 2008 auf die Welt kam, hat nach Berechnungen des Statistischen Bundesamts eine höhere durchschnittliche Lebenserwartung als alle früheren Geburtsjahrgänge. Wie die Statistiker am Donnerstag mitteilten, können Jungen auf durchschnittlich 77,2 Jahre Lebenszeit hoffen, die Mädchen sogar auf 82,4 Jahre. Als Berechnungsgrundlage dienen die Sterbetafeln der Jahre 2006 bis 2008.
Im Vergleich zu den Geburtsjahrgängen zwischen 2005 und 2007 stieg die Lebenserwartung der Jungen den Angaben zufolge um fünf Monate, die der Mädchen um einen Monat. Auch für ältere Menschen hat sich die Aussicht auf ein längeres Leben verbessert: Heute 60-jährige Frauen können statistisch mit 24,7 weiteren Jahren rechnen, Männer gleichen Alters mit 20,9 Jahren. Die Lebenserwartung der Bundesbürger steigt seit Jahrzehnten.
Eine reine Modellrechnung
Bei den Zahlen handele es sich allerdings um eine „reine Modellrechnung“, sagte ein Experte des Statistikamtes. „Da fließen keine Erwartungen zur zukünftigen Lebenserwartung ein.“ Die Berechnung gehe von den aktuellen Bedingungen aus. Es handele sich um eine Momentaufnahme der Sterblichkeitsverhältnisse der gesamten Bevölkerung. „Die individuelle Lebenserwartung hängt von den individuellen Parametern ab“, sagte der Statistiker.
Aus den neuen Berechnungen der Statistiker geht hervor, dass durchschnittlich jeder zweite Mann in Deutschland 80 Jahre alt werden und jede zweite Frau sogar ihren 85. Geburtstag erleben kann. Zumindest das 60. Lebensjahr erreichen demnach 94 Prozent der Frauen und 89 Prozent der Männer.
Nach wie vor ist die Lebenserwartung den Angaben zufolge im früheren Bundesgebiet etwas höher als in den neuen Bundesländern, wobei die Berechung die Werte aus Berlin ausklammert. Neugeborene Jungen werden im Westen statistisch betrachtet 77,4 Jahre alt, im Osten 76,1 Jahre - ein Unterschied von 15 Monaten. Für Mädchen beträgt die Differenz drei Monate zugunsten der im Westen geborenen Kinder." FAZ 25.9.09
/// Man muß sich vorstellen: Nicht nur die Schlangen vor den Geschäften bei Neuanlieferung begehrter Güter, nicht nur die große Zeitvernichtung bei der Beschaffung von Ersatzteilen auf den Tauschmärkten, nicht nur eine totalitäre Diktatur mit Bespitzelung bis in den Schrebergarten - auch eine geringere Lebenserwartung hatte der Sozialismus zur Folge!

- Russen leben noch nicht immer länger, russische Oppositionelle sogar kürzer: "Das System
Wie das Tandem Putin-Medwedjew einigen wenigen Macht und Reichtum sichert und die Zukunft Russlands verspielt. / / Von Lilia Schewzowa / / Ein "Grundelement ..." FAZ 25.9.

- Energiesparverordnung tritt in Kraft und verteuert das Wohnen

- Kurz und interessant:
Nur kurz:

1. Die messbaren thermodynamischen Größen ändern sich
durch die Erhöhung der CO2-Konzentration von 0,03 Vol %
auf 0,06 Vol % nicht.


2. Der Waermeuebergang durch Strahlung
(innerhalb des Gasgemisches) ist in diesen
Größen bereits einbezogen.

3. Die im "Satellitentrichter" erkennbare Absorption
(Intensitaetsschwaechung - teilweise berechnet)
ist nicht gleichzusetzen mit einer Erwarmung bzw.
Rückwaermung, sondern imm wesentlichen mit
Streuung.

4. Eine Gegenstrahlung (insbesondere bei Nacht)
ist nicht mit vernuenftigen Messinstrumenten
gemessen worden.
Dr. Ralf D. Tscheuschner (Physiker)
http://www.tsch.de

Freitag, 25. September 2009

Schweden senkt die Steuern, G20, das kleinere Übel, Mittelstandssozialisation




- G20 alias Schwatz- und Spesengipfel: Eigenkapitalunterlegung der Finanzinstitute heraufzusetzen ist ein Tagesordnungspunkt; Dissens bei der Berechnungsmethode: nach US-Berechnungsmethode müßten die europäischen Institute ordentlich anschaffen - da setzt die Wahlkämpferin und windige Opportunistin Merkel doch lieber auf den Neid-Bonus.

- Wahlverdrossenheit: Mehr direkte Demokratie statt Parteienlisten, die von Funktionären ausgeheckt werden.

- Es wird immer schwieriger, das kleinere Übel aufzuspüren: Besonders idiotisch sind die CDU-Parolen: Wir wählen die Kanzlerin, Wir haben die Kraft, Für ein neues Miteinander, Klug aus der Krise etc. Die SPD ähnlich oder oft ganz ohne. Die LINKE Ulbricht-Honecker-Nachfolgepartei schnurrt den alten DKP-Dreck herunter: Die Reichen besteuern, Geld für Bildung statt für Banken etc.Bei den Grünen geht es ähnlich zu: Geschenke für Reiche = Pfui!, Es geht um's Ganze, Bio, Baby, "HIER HILFT NUR GRÜN" etc. Die FDP mit "Deutschland kann es besser", aber auch mit einer halbwegs konkreten Aussage: MEHR BRUTTO VOM NETTO , Arbeit muß sich wieder lohnen .

- „ Schweden senkt die Steuern
Weniger soll mehr sein. Mitten in der schweren Wirtschaftskrise senkt Schweden seine Steuern auf Arbeitseinkommen. Kann das gutgehen? Ja, sagt Ministerpräsident Reinfeldt: Das Motto der Skandinavier: Arbeit muss sich mehr lohnen. ...“ FAZ 24.9.

- Die nette Gerichtsreporterin des SPIEGEL : Wenn sie sähe, wie die Jungen keine Chance hätten, die Eltern arbeitslos, sie selbst arbeitslos - da spricht die Perspektive des Mädels aus gutem Akademikerhause, die Germanistik studierte. Na ja, sie hatte halt lange keine Chance, und war individuell zu dämlich, über den Mittelstandszaun zu blicken; aber sie hätte im Lauf der Jahrzehnte einmal empirische Psychologie lesen können, Biographien von Leuten, denen die Eltern der Anstoß waren, sich von diesen Eltern zu distanzieren und etwas anderes, etwas Besseres zu beginnen. Stichwort ANTON REISER. Hätte Friederichsen in ihrem Literatur-Seminar lesen können. Epiktet als Sklave wurde auch nicht gerade mit dem Münchener Mittelstandslöffel der Friederichsen im Mund geboren. Ja, und Diokletian? Und da gibt es die Tendenz zur IQ-Mitte: Kinder von dämlichen Eltern haben die Chance, intelligenter geboren zu werden, und Kinder von intelligenten Eltern haben eine gute Chance, dämlicher zu werden. Lernt sie ja vielleicht noch, trotz komfortabler Mittelstandssozialisation. Die verengt den Horizont.

Donnerstag, 24. September 2009

K l i m a e r w ä r m u n g ?



Geringe Sonnenaktivität (http://wattsupwiththat.com/ www.spiegel.de/wissenschaft/weltall/0,1518,617007,00.html)

K l i m a e r w ä r m u n g ?

Wo denn?

Was sagt das Thermometer?

Zwei kalte Winter.

Zwei eher kühle Sommer.

Im Juni hat es in Wisconsin sogar geschneit.

Die Sonne macht das Klima auf der Erde.

Die Sonnenflecken bleiben aus.

Weniger Sonnenflecken deuten auf Abkühlung hin.

Die Kohlendioxid-Hypothese ist widerlegt.

Schluß mit dem Klima-Alarmismus.

Schluß mit den Klima-Steuern und Klima–Abgaben!

JUGENDGEWALT, Psychotizismus, UN-Vollversammlung



Nach dem Regen

- "JUGENDGEWALT: Hamburger Teenager töteten Mann wegen 20 Cent
WELT 23. September 2009
Schon wieder erschüttert ein neuer Fall von Jugendgewalt Deutschland: Zwei 16 und 17 Jahre alte Jugendliche sollen in Hamburg einen Mann tot getreten haben – wegen 20 Cent. Die Tat ereignete sich bereits im Juni, wurde aber bisher nicht bekannt. Wieder einmal führten Videoaufnahmen auf die Spur der Täter.
Nach dem gewaltsamen Tod eines 44-Jährigen in Harburg hat die Mordkommission zwei 16 und 17 Jahre alte Jugendliche verhaften lassen. Nach Erkenntnissen der Ermittler hatten die beiden Jugendlichen ihr Opfer wegen 20 Cent tot getreten. Onur K. und sein jüngerer Komplize Berhan I. sind ins Untersuchungsgefängnis gebracht worden.
Bislang waren die beiden Jugendlichen aus Wilhelmsburg noch nicht als brutale Intensivtäter aufgefallen, aber Körperverletzung und Eigentumsdelikte wie Diebstahl und Einbruch wurden ihnen bereits angelastet. Vor Gericht mussten sie sich deswegen noch nicht verantworten. In einem Fall wurde das Familien-Interventions-Team eingeschaltet.
Am 12. Juni trafen Onur und Berhan am späten Abend um kurz vor 21 Uhr zusammen mit einem dritten Jugendlichen in der Fußgängerunterführung am Seeveplatz in Harburg auf Thomas M. Der Mann schien für sie offenbar ein besonders leichtes Opfer zu sein. Er war angetrunken – solche Opfer sind bei brutalen Schlägern beliebt, da sie sich kaum wehren können. Ihre anschließenden Aussagen bei der Polizei sind in der Regel auch dürftig. 20 Cent verlangten die Täter von dem Mann aus Winsen. Thomas M. lehnte ab.
Mit einem gezielten Faustschlag ins Gesicht streckte ihn einer der Jugendlichen nieder. Was dann passierte, schildert die Polizei so: „Am Boden liegend wurde der 44-Jährige mit Fußtritten, insbesondere gegen den Kopf, traktiert.“ Thomas M. blieb reglos liegen. Er hatte das Bewusstsein verloren. Erst da ließen die Jugendlichen von ihm ab und liefen weg. Ein Freund des Opfers, der ihn begleitet hatte und der ebenfalls alkoholisiert war, rief einen Rettungswagen. Die Ärzte konnten Thomas M. aber nicht mehr retten. 20 Tage nach der Tat, nach mehreren Operationen, starb der Mann im Krankenhaus Heidberg an seinen schweren Verletzungen.

- Psychotizismus: "Primäre Psychopathie wurde von Psychiatern oft als Zwischenstufe zur Psychose angesehen; könnte es sein, daß es eine Persönlichkeitsdimension gibt, die von totaler Psychose über Psychopathie zu Normalität führt?" Ja, postuliert Eysenck, Kriminalität und Persönlichkeit, S. 68 . "Ursprünglich entstand die Vorstellung von einem solchen Psychotizismus-Faktor aus genetischen Beobachtungen, die die nahen Verwandten von schizophrenen und manisch-depressiven Patienten einbezogen (diese zwei Gruppen bilden die große Mehrheit der funktionalen Psychosen, d.h. jener Psychosen, die nicht auf offensichtliche Gehirnverletzungen und Wunden zurückzuführen sind). Man ist allgemein der Auffassung, daß unter solchen nahen Verwandten (Zwillinge, Geschwister, Väter, Mütter, Söhne, Töchter u.s.w.) eine übermäßig große Zahl an Psychotikern auftritt (nicht unbedingt vom gleichen Typus wie der ursprüngliche Proband); dies ist natürlich angesichts der starken erblichen Determination solcher Störungen zu erwarten. Es tritt auch eine übermäßig große Zahl von Psychopathen, Alkoholikern und Kriminellen auf; sie scheinen daher zu demselben Erbkreis zu gehören wie die psychotischen Störungen."

- " Eklat bei UN-Vollversammlung
Ahmadineschad wirft Israel Völkermord vor
Der iranische Präsident Mahmud Ahmadineschad hat mit scharfer Kritik an Israel für einen Eklat in der UN-Vollversammlung gesorgt. Er nannte das Vorgehen gegen die Palästinenser „Völkermord“ und warf den Juden vor, die internationale Politik zu dominieren. ..." ///
Die Kirchners, Gaddafi, Ahmadineschad, Mugabe - die Politverbrecher, Diktatoren, Politgauner aller Art treffen sich wieder in NYC; bei allen UN-Fragen muß man immer daran denken, daß die Mehrheit bei der UN-Vollversammlung bei den nichtliberalen und nichtdemokratischen Kräften liegt; das fängt bei Rußland an, wo Oppositionelle gern erschossen und Eigentumsrechte selektiv nicht beachtet werden, und endet noch nicht bei der rassistischen, brutalen und blutigen Diktatur Mugabes.

Mittwoch, 23. September 2009

Regulierungsprobleme oder Geithner hat versagt, Argentinien, Ölfunde in Afrika



Sie sind wieder da

- Regulierungsprobleme oder Geithner hat versagt:
"Der klugen Leute Ungeschick
Stimmt uns besonders heiter;
Man fühlt doch für den Augenblick
Sich auch einmal gescheiter.
(Wilhelm Busch)
- Regulierungsprobleme oder Geithner hat versagt: "Das FBI-Personal wurde nicht ersetzt. Bis jetzt wurde noch nicht eines der spezialisierten Finanzinstitute verklagt oder gar verurteilt. Die regulatorischen Instanzen werden noch heute von beinahe denselben Personen geleitet wie in den vergangenen Jahren. Geithner war der Präsident der Federal Reserve von New York. Eine seiner Aufgaben war es, die großen Banken zu beaufsichtigen, die primär für die laufende Krise verantwortlich sind. Und er hat überhaupt nichts dagegen getan: Er hat nicht gewarnt, er hat die Krise nicht gesehen und er ist nicht gegen die Betrugswelle vorgegangen. Er hat komplett versagt. Das ist wohl der Grund, wieso er zum Finanzminister befördert wurde. ..." William Black, Wirtschafts- und Juraprofessor, Geithner hat als Regulierer versagt FAZ 20.9.

/// Gut, daß es solche Stimmen gibt, sie regen zur Überprüfung an, auch wenn Black offenbar zu den vielen (Männern) gehört, die sich in günstiger Situation durch lautes Krähen profilieren wollen. Black soll doch einmal angeben, welche Regulierer nicht versagt haben und welche Staatsbanken besser gehandelt haben als die privaten Banken.- Über Bilanzsummenbegrenzungen kann man ja nachdenken, aber so einfach, wie sich das Black vorzustellen scheint, ist es ja wohl nicht: der Welthandel hat stark zugenommen, die Banken begleiten ihre Kunden weltweit und müssen das tun, damit steigen natürlich auch die Bilanzsummen. Für Bilanzsummenbegrenzungen sehe ich keine Maßstäbe, wohlweislich schlägt Black auch keine vor - sinnvoller scheint es doch zu sein, höhere Eigenkapitalunterlegungen anzusetzen und das Instrumentarium zur Vermeidung von Herdenverhalten und Panikbildung zu schärfen etc.- Insgesamt kann man mit der Krisenbewältigung durch Bernanke, Trichet, Weber u.a. ganz zufrieden sein, die Lehman-Schließung eingeschlossen - die schlimmen, die grausigen Deflationsfehler des braven Brüning haben sie jedenfalls vermieden. Und: Die Schließung einer Bank bewirkt mehr als jede Regulierung.

- - " Strukturelles Problem
LB Bryan Hayes :
... Meine Vermutung, dass die Hauptursache in der zu leichtsinnigen Kreditvergabe durch letztlich ausschließlich Vertriebs/Boni-orientierten (Sub-)Organisationen ohne echte Kontrolle durch die Eigentümer liegt, scheint sich zu bestätigen.
Die eigentlichen Ursachen scheinen mir aber folgende schwere strukturelle Fehlkonstruktionen zu sein:
1. Die Eigentümer von großen AGs verhalten sich nicht wie Eigentümer .
Normale Aktionäre haben weder die interne Information über die Sachverhalte noch die Entscheidungsmöglichkeiten, die erforderlich wären, um in Zukunft solche Fehlentwicklungen zu vermeiden. ..."
/// Der Informationsstand bleibt immer defekt, und die adäquate Informationsverarbeitung bleibt immer strittig: s. Arcandor, die Haupeigentümerin Schickendanz, ihre sachverständigen Vertreter im Vorstand, Einwechselung des Managers Middelhoff, der sich bei Bertelsmann bewährt hatte etc.

- - EU schlägt Risiko-Rat zur Bankaufsicht vor.
Die Banken und andere Finanzdienstleister in der Europäischen Union sollen künftig besser und strenger kontrolliert werden. Die EU schlägt ein Aufsichtssystem auf zwei Säulen vor."
/// Ja, ja, und die Räte werden gut bezahlt und bekommen alle Schlafmittelchen, die der Öffentliche Dienst seinen Angestellten aus der Steuerkasse spendiert . Siehe oben: Geithner hat versagt, und die anderen alle auch, wir haben es alle nicht kommen sehen. Man kann Erkenntnis nicht von den Bäumen pflücken, das Leben ist zu komplex für Patentrezepte.

- Argentinien : "Die privaten Sender müssen sterben
Auch in Argentinien werden freie Medien verfolgt: Das Präsidentenehepaar Kirchner erlässt ein Mediengesetz und zerschlägt einen Konzern." FAZ 23.9.
/// Der katholische Kontinent kommt nur langsam voran.
Zwischen 1820 und 1870 befanden sich die Siedlerländer USA, Argentinien, Australien und Kanada auf einem ähnlichen Produkt-pro-Kopf-Niveau: USA 1.219 (Kaufkraftäquivalente), Argentinien 1.039, Australien 1.250, Kanada 1.330 ;
1989 sah das so aus: USA 18.282, Argentinien 4.080, Australien 13.538, Kanada 17.236 Kaufkraftäquivalente .
Quelle: Maddison, 'Explaining the economic performance of nations 1820-1989', Tab. 2.1 ; zit. bei: David Landes, Wohlstand und Armut der Nationen, Dt. 1998, S. 336

- Ölfunde in Afrika: "Sierra Leone ist einer der neuen Ölproduzenten auf dem afrikanischen Kontinent.
„Venus“ heißt das Ölfeld, das von einem Konsortium aus der amerikanischen Firma Anadarko Petroleum, der britischen Tullow Oil, der spanischen Repsol und dem australischen Unternehmen Woodside vor der Küste entdeckt wurde und angeblich Reserven von bis zu 200 Millionen Barrel Öl beinhalten könnte. Ein Barrel umfasst 159 Liter. Dass die Aktienkurse der beteiligten Unternehmen nach dem Fund sprunghaft anstiegen, hatte aber noch einen anderen Grund: „Venus“ liegt nur 1100 Kilometer von einem der größten Tiefwasservorkommen Afrikas entfernt, dem Jubilee-Feld vor der ghanaischen Küste, dessen Vorkommen auf zwei Milliarden Barrel geschätzt werden. ..." 19.9. FAZ

- Der wichtigste Leitzins in den USA bleibt unverändert auf seinem Tiefststand von 0 bis 0,25 Prozent.

Dienstag, 22. September 2009

EPIKTET . Bitte das Attentat noch einmal für die Kamera, und a bisserl mehr Blut bitte, das kommt an




Wahrscheinlich guckt wieder kein Schwein, Friedrich Karl Waechter
König, Archetyp, FAZ Sommer 08

- Unter Geiern: Schulattentat, Oberstaatsanwältin gibt schon wieder eine Pressekonferenz, macht sie offenbar gerne: " Hass auf die Menschheit und die Schule . Brandsätze, eine Axt, mehrere Messer: Der 18 Jahre alte Amokläufer von Ansbach hat seine Tat seit April genau geplant, so die Ermittler - er habe sich ungerecht behandelt und ausgegrenzt gefühlt. Der Täter konnte noch nicht befragt werden."

/// Was da als als Motivsucheergebnis präsentiert wird, hat Pubertätsniveau in doppelter Hinsicht und fast keinen Aussagewert. Die mediengeile Dame und ihre Kumpane gaben das pubertäre und psychopathische Computergeschreibsel des Attentäters als Motiv aus und zeigten sich so als "medienpubertär". Daß ein psychiatrisches Gutachten in Auftrag gegeben werde, das war kaum eine Fernkopie wert. Die Arbeitszeit dreier Beamter für solchen Medienklimbim zu mißbrauchen, dürfte das Gegenstück sein zu den verwirrt-bestialischen Phantasien dieser Attentäter, die einmal im Mittelpunkt des Medienzirkusses stehen wollen. Man kann die Aasgeier der einschlägigen Presse nicht an ihrer destruktiven, andere Psychopathen anregende Sensationsmache hindern, aber man kann von Justizbeamten erwarten, daß sie sich nicht an diesem Klamauk beteiligen.

- Der Mensch ist ein sinnsuchendes Tier, aber oft kann er Sinn von Aufmersamkeitswerten nicht so recht unterscheiden.

- " Selbstverleugnung
Vergiss nicht, dass du dich im Leben wie bei einem Gastmahl betragen musst: Man bietet etwas herum, und es gelang zu dir. Strecke die Hand aus und nimm bescheiden davon; es geht an dir vorüber - halte es nicht auf, es will immer noch nicht kommen – blicke nicht aus der Ferne begehrlich darauf hin, sondern warte, bis es an dich kommt. Ebenso halte es im Bezug auf Kinder, Frauen, Ämter und Reichtum. Dann wirst du einst ein würdiger Tischgenosse der Götter sein. ..."

- Kühl, aber schön : 10-18°C (in der Steinagglomeration D'dorf bis 23°C) (Was würde hier ein Mittelwert aussagen? Er würde verschleiern, daß Beton un Asphalt tags mehr Wärme aufnehmen und speichern, und zwar unabhängig von anderen Dingen.)

Montag, 21. September 2009

Das Spurengas, auf das die Pflanzen scharf sind, Kernenergie



Der Rose DU

- Das Spurengas, auf das die Pflanzen scharf sind: CO2 : www.tsch.de : "Antwort auf die am häufigsten gestellte Frage zum CO2-Skandal:
Die Konzentration des Spurengases CO2 in der Erdatmosphäre beeinflusst die Klimaten der Erde (Klima = die über 30 Jahre statistisch gemittelten Wetterparameter einer Region) nicht, da es in der Physik keinen atmosphärischen CO2-Treibhauseffekt gibt. Diese Erkenntnis steht im Einklang mit offiziellen Stellungnahmen von Meteorologen und Klimatologen (Enquete-Komission, Deutsche Meteorologische Gesellschaft etc.). ..."

- Konjunktur: IW sagt 1,5% Wachstum für 2010 voraus!

- "Psychotische Störungen unterscheiden sich zutiefst von neurotischen, welche im wesentlichen Ausdruck von übertriebener Angst und emotionaler Überempfindlichkeit sind; der PSYCHOTIKER ist 'verrückt' in dem Sinn, daß seine kognitiven Prozesse in mehr oder weniger hohem Maße gestört sind, während der NEUROTIKER für gewöhnlich im Vollbesitz seiner geistigen Fähigkeiten ist, seine Emotionen jedoch nicht kontrollieren kann." (Hans Jürgen Eysenck, Kriminalität und Persönlichkeit, S. 68)

- Übrigens: Otto Hahn wurde 89, Lise Meitner 90 - das war die Zeit, in der man noch das Plutonium einfach in die Hosentasche steckte, sozusagen.

- "Kernenergie Störfälle von deutschen Umweltministern FAZ 10.9.09
Dank an Dr. Ludwig Lindner für seinen Brief am 14. August, in dem er zwölf Irrtümer von Jürgen Trittin in dessen F.A.Z.-Artikel vom 16. Juli korrigiert. Dazu hatte bereits Stefan Dietrich in der F.A.Z. vom 24. Juli beigetragen, als über die internationale Definition von Betriebsstörung und Störfall von Kernkraftwerken hingewiesen wurde. Die Bewertung erfolgt nach der sogenannten Ines-Skala der Internationalen Atomenergiebehörde. Nach dieser Ines-Skala (International Nuclear Event Scala) unterscheidet man insgesamt acht Stufen, nach denen man Vorfälle in Kernkraftwerken an das Amt für Strahlenschutz (BfS) melden muss, eine Behörde des Umweltministers. Die normalen Betriebsstörungen, wie sie bei technischen Anlagen üblich sind und die kein nukleares Gefahrenpotential beinhalten, werden in die unterste Stufe, nämlich in Stufe nNull, eingeordnet. Wenn Abweichungen vom Normalbetrieb auftreten, spricht man von Stufe 1 - in Deutschland bisher erst dreimal passiert! Wenn diese Ereignisse mit Kontamination von nuklearer Strahlung für das Personal auftreten, wird dies als Störfall in die Ines-Skala Stufe 2 eingeordnet und für die Umgebung in Stufe 3, das dann eine eventuelle Abschaltung des Kernreaktors erfordert. Bei Stufe 0 und 1 spricht man also von Betriebsstörung und ab der Stufe 2 von Störfall bis zur Explosion mit Stufe 7. Diese Definitionen werden nun von zahlreichen sogenannten Experten bis zum Ex-Umweltminister Trittin und amtierenden Minister Gabriel - unbewusst oder bewusst - verwechselt, so dass Hunderte von durchaus üblichen Betriebsstörungen zu angeblichen Störfällen umgewandelt wurden, um Angst zu erzeugen und um Politik gegen die sogenannte "Atomlobby" zu betreiben!
Wenn man diese Praktiken der Volksverdummung mit den Bewertungen der Ines-Skala einordnet, kann man vergleichbar sagen, diese Aussagen von normalen Politikern sind als "Betriebsstörung" der Öffentlichkeit anzusehen, insbesondere in Zeiten von Wahlkämpfen. Wenn aber diese Methoden von Personen mit größerer Verantwortung wie von einem Ex-Minister oder einem amtierenden Bundesminister, gleichgültig von welcher Partei, praktiziert werden, die ja eine unbestreitbare "Kontamination" und Vergiftung der Öffentlichkeit beinhalten (und sicherlich auch erzielen sollen), dann sollte man diesen Betrieb schleunigst abschalten. Dies sind "Störfälle" analog zur Ines-Skala mit mehreren schweren Ausfällen, die analog zur Stilllegung des Betriebes beziehungsweise des Ministeriums führen müssen. Die deutsche Industrie braucht eine einheitliche Stimme mit Sachverstand für ein energiepolitisches Konzept zur Stromproduktion, auch international, nämlich das für Energiepolitik zuständige Wirtschaftsministerium.

DR.-ING. JÖRG KREKEL, ESSEN

- Brille, erfinderische Großtat: Georg Bartischs Handbuch für Augenheilkunde "Ophtalmoduleia" von 1583, geschmückt mit dem Holzschnitt eines Brillenträgers (eine Art Zwicker).

- Hübsche Bilder: www.kollerauktionen.ch/shared/pdf/A148_W220_S09/Kataloge/a148bi19_low.pdf

- Sonne, 18°C !

Sonntag, 20. September 2009

Es wäre ein Irrtum, den Psychopathen mit dem Kriminellen gleichzusetzen, Arbeitslosigkeit und Mindestlohn




Unten: Eysenck nimmt an, daß Extraversion und Neurotizismus voneinander unabhängige Persönlichkeitsdimensionen sind. Dementsprechend stehen die ihnen zugeordneten Achsen in der Abbildung senkrecht aufeinander. Auch zu Psychotizismus soll Unabhängigkeit bestehen, so daß auf der Ebene der Typen ein dreidimensionales Koordinatensystem gebildet werden kann, in dem die drei Achsen die drei Persönlichkeitsdimensionen repräsentieren und senkrecht aufeinander stehen. (O. Walter)



- "Es wäre ein Irrtum, den Psychopathen mit dem Kriminellen gleichzusetzen; es gibt viele Kriminelle, die nicht Psychopathen sind; ebenso gibt es, wie wir gesehen haben, viele Psychopathen, die nicht kriminell sind. Ein Grund dafür liegt natürlich darin, daß das, was ein Psychopath tut, auch wenn es kriminell sein mag, recht oft der Polizei nicht gemeldet wird. Wir können als Beispiel einen besonders schrecklichen psychopathischen Mörder nennen", der viele Male immer wieder "davongekommen" war. (Hans Jürgen Eysenck, Kriminalität und Persönlichkeit, Dt. 1977, S. 66)

- "Arbeitsunwillig
Im Bericht über den zu Tode geprügelten Geschäftsmann in der F.A.Z. vom 14. September wurde erwähnt, dass die jugendlichen Gewalttäter arbeitslos und ohne Ausbildung gewesen seien. Hier liegt genau der Grund für solche Gewalttaten. Hätte man diese Jugendlichen gezwungen zu arbeiten um ihren Lebensunterhalt zu verdienen, wäre es zu einer derartigen Gewalttat nie gekommen. Die Tatsache, dass arbeitsunwillige junge Männer staatliche Unterstützung erhalten, ist die Hauptursache für das asoziale Verhalten einer Vielzahl von Gewalttätern.
Ulrich Freudenberger, Siegen, Text: F.A.Z., 19.09.2009 , Leserbrief
- - Es liegt auf der Hand, die beiden mörderischen Männer im Persönlichkeits-Quadranten INSTABIL / EXTRAVERSION einzuordnen, und zwar aufgrund ihrer defekten Impulskontrolle im psychotizistischen Bereich mit den Eigenschaften:
> grausam, > gefühlsarm, > einfühlungsschwach, aggressiv, > tollkühn, > reizbegierig etc. (vgl. Eysenck, Kriminalität und Persönlichkeit, 1977, S. 69)

- Asozialer Mindestlohn: "Standpunkt: Otto Graf Lambsdorff und Ralf Zeppernick
Fehlfunktion des Arbeitsmarkts im Niedriglohnbereich
Wir haben heute in Deutschland schon eine Vielzahl von De-facto-Mindestlöhnen mit äußerst problematischen Folgen. Die Höhe und gefährliche Wirkungsweise ..." 3.9.09 FAZ

- Junge Arbeitslose: Während sich viele ältere, bereits sozialisierte Arbeitslose zu den "glücklichen Arbeitslosen" zählen, befinden sich junge Arbeitslose in prekären Situation: sie bedürfen noch der intensiven Sozialisation, die bei schlecht zu beschulenden jungen, vitalen Männern besonders aufwendig und mühsam ist. Jugendarbeitslosigkeit darf es praktisch nicht geben, schon allein deswegen, um Drogen- und Verbrecherkarrieren bei instabilen Männern (s.o.) zu verhindern. Die Lernprobleme dieser Männer bedürfen einer besonderen Trainingsbehandlung. Mindestlöhne sind immer problematisch, meistens destruktiv, es darf sie insbesondere für schwierige junge Männer nicht geben, denen die Berufsarbeit Halt und konstruktive Sozialkontakte gibt.

- Warum der Feuersalamander als nächtiger Geselle so exotisch gefärbt ist, bleibt im Dunkel.
21°C, schwül, sonnig; Buchfinken schlagen - was soll denn das? Ein Pärchen jagte sich gar.

Samstag, 19. September 2009

Extraversion und Neurotizismus als Grundlage für die vier klassischen Temperamente





Die Fiederspiere (Sorbaria sorbifolia) hat sich selbst ausgesät.

In welchen Quadranten fallen die meisten Eigenschaften einer Person? Näher am Stabilitätspol oder näher an der Unstabilität? Diagramm: Hans Jürgen Eysenck, Kriminalität und Persönlichkeit, Dt. 1977, S. 61

- "Extraversion und Neurotizismus als Grundlage für die vier klassischen Temperamente
Eysenck sieht die Dimensionen Extraversion und Neurotizismus als grundlegende Beschreibungen einer klassischen Charakterlehre, wie sie bereits von Hippokrates und Galen aufgestellt worden ist. Sie nimmt an, daß es vier Temperamente gibt: das sanguinische, das melancholische, das cholerische und das phlegmatische. Der Philosoph Immanuel Kant hat diese Lehre in seiner “Anthropologie” fortgeführt und den Temperamenten die vier deutschen Bezeichnungen leichtblütig, schwerblütig, warmblütig und kaltblütig gegeben. Er betonte aber auch:
Also gibt es keine zusammengesetzten Temperamente, z.B. ein sanguinisch-cholerisches ..., sondern es sind in allem deren nur vier, und jede derselben einfach, und man weiß nicht, was aus dem Menschen gemacht werden soll, der sich ein gemischtes zueignet.
Eysenck schließt sich dagegen dem Psychologen und Philosophen Wilhelm Wundt an, wenn er die vier Temperamente auf zwei grundlegende Dimensionen, nämlich auf Extraversion und Neurotizismus zurückführt. Im Gegensatz zu Kant sind für Eysenck die Temperamente keine strikt voneinander getrennten Kategorien, sondern Bezeichnungen für prototypische Kombinationen der beiden Persönlichkeitsdimensionen
Sanguiniker: hohe Ausprägung in Extraversion und niedrige Ausprägung in Neurotizismus (= hohe Ausprägung in Stabilität)
Melancholiker: niedrige Ausprägung in Extraversion (= hohe Ausprägung in Introversion) und hohe Ausprägung in Neurotizismus
Choleriker: hohe Ausprägung in Extraversion und hohe Ausprägung in Neurotizismus
Phlegmatiker: niedrige Ausprägung in Extraversion und niedrige Ausprägung in Neurotizismus


(s. http://freenet-homepage.de/oliverwalter/Psychologie/Personlichkeit/Gesamtsysteme/gesamtsysteme.htm#Eysenck ) (Vielen Dank an Oliver Walter, der so viel Persönlichkeitspsychologie ins Netz gestellt hat! Phantastisch!) ((Hinweis an rotgrüngelbschwarze "Bildungs"politiker: Nie gab es mehr "Bildung" so billig, praktisch gratis! Kostet nur Arbeit, Mühe, Interesse!))

- http://www.youtube.com/watch?v=s3njsgrCuCc (Scam = Täuschung)

- 22°C + Sonne wurden uns heute noch geschenkt

Freitag, 18. September 2009

'Psychopathen' oder 'Soziopathen' , Dchingis Khan und Timur Lenk, deutsch-sowjetische Beutepartnerschaft



- 'Psychopathen' oder 'Soziopathen' " ... die über viele Jahre oder das ganze Leben hindurch beachtliche Schwierigkeit in der sozialen Anpassung gezeigt haben, die aber weder mangelhaft intelligent sind noch an einer strukturellen Gehirnerkrankung oder Epilepsie leiden, und deren Anpassungsschwierigkeiten sich nicht in solchen Verhaltenssyndromen wie manifestieren, die man im herkömmlichen Sinn als Neurosen oder Psychosen bezeichnet. Zu den häufig hervorgehobenen Symptomen gehören Mangel an emotionaler Kontrolle, Unfähigkeit, aus Erfahrungen zu lernen, Impulsivität, Mangel an Voraussicht, Unfähigkeit, infantile Verhaltensformen zu modifizieren, fehlendes Selbstvertrauen, unbefriedigende Anpassung an die Gruppe, Unfähigkeit, sich der Langeweile zu widersetzen, und charakterliche Verantwortungslosigkeit. Der Psychopath kann gewöhnlich alle sozialen und moralischen Regeln verbalisieren, scheint aber nicht imstande zu sein, sie zu verstehen und ihnen so zu gehorchen, wie andere Leute es tun." Cleckley bei
Hans Jürgen Eysenck, Kriminalität und Persönlichkeit, Dt. 1977, S. 64f.

- Dchingis Khan und Timur Lenk (Tamerlan): Eroberer, die für ihre besondere Grausamkeit bekannt waren (Symbol: Schädelpyramiden), sie werden heute noch in der Mongolei und Usbekistan verehrt.

- " Die deutsch-sowjetische Beutepartnerschaft .
Hitler und Stalin schlossen im August 1939 nicht nur einen Nichtangriffspakt. In einem geheimen Zusatzprotokoll wurde der Sowjetunion der östliche ..." Daniel Koerver, FAZ 17.9.
/// Diese Beutepartnerschaft geht zurück bis auf die polnischen Teilungen, deren erste 1772 noch in vornationalistischer Zeit stattfand. Solche Handlungsmuster bleiben wohl latent bestehen. Rapallo 1922 ebnete dann 1939, obwohl beide Diktatoren entgegengesetzte Visionen hatten: H. (Golo Mann verwendet nur die Abkürzung) sah sich am Ural, Stalin am Atlantik. In diesem Sinne schreibt Francois Furet: "Hitler und Stalin haben den Krieg gemeinsam begonnen." (Zit. nach Daniel Koerver)

- Arktiseis nimmt wieder zu (http://nsidc.org/arcticseaicenews/), das verwundert nicht, aber der für nächste Woche vorhergesagte Kälteeinbruch für den US-Mittelwesten doch (FAZ 18.9.); da freut das schöne Wetter hier: 10-20°C, sonnig .

Donnerstag, 17. September 2009

Pädagogisches Paradox, Begabung, Milieutheorie, Radium

- Deutschland nach Adenauer oder wirksame Bildungsreformen: Gestern Neunjährige schwerverletzt in Schacht, heute: Zehn Attentats-Verletzte in Gymnasium in Ansbach. (Polizei schießt auf Täter, Klasse 13 )

- Pädagogisches Paradox: Alle sollen das gleiche lernen, aber der einzelne Kopf kann nur das für ihn Anschlußfähige in sein Bewußtsein integrieren. Wenn die Anschlußunfähigkeitserlebnisse für den einzelnen Schüler chronisch werden, muß er die Schule wechseln oder ganz verlassen.

- Begaben: Am Anfang stand: Roth, Heinrich: Begabung und Begaben. In Ballauff, T./ Hettner, H. (Hg.): Begabungsförderung und Schule, Darmstadt 1967, Seite 18-36; am Ende stand die Gesamtschule, die die Begabung mit dem Schöpflöffel gerecht verteilt.
Roth lehrte übrigens 1955 in Frankfurt.

- Milieutheorie, Horkheimer: "Im ersten Lebensjahr ... wird er bereits in hohem Grad bis in Nuancen seines Wesens ... gesellschaftlich bestimmt. Selbst die Gefühle sind erlernt. ... Das Individuum ist wirklich nur im Zusammenhang des Ganzen, dem es angehört. ..." H., Zum Begriff des Menschen, in: H., Zur Kritik der instrumentellen Vernunft, 1974; S. 183f. -
Das ist sie, die Milieutheorie, in der Nußschale, der ganze Unsinn eingedampft. Dieser Blödsinn ergoß sich landauf, landab auf die Studentenköpfe. Und ein Ende ist nicht abzusehen, nicht in der Philosophie und den Sozialwissenschaften, nicht im Journalismus und der Kleinkunst. Wenn Kaube heute in der FAZ die Frankfurter Schule lobt, so vermag ich dem leider nicht zu folgen. Heute kann man dem Geschwafel gut entgehen, viele Autoren von den Hirnforschern bis zu den empirischen Psychologen, von den Genetikern bis zu den Soziobiologen, nicht zuletzt Biologen wie Maturana haben seit Horkheimer und Adorno viel Material vorgelegt, das die Eigenbedeutung des Individuums erkennen läßt; allerdings muß eher von einem Dividuum gesprochen werden, von verschiedenen Systemen im Menschen selbst, die parallel arbeiten, teilweise konkurrierend, und die in der Begegnung mit ihrer Umwelt sich spezifisch verhalten. Luhmann unterscheidet beispielsweise das psychische System des einzelnen Menschen und seine PERSON, gewissermaßen den sozialen, den sozialisierten Teil des Menschen.

- Am Rande: Das US-Medianeinkommen beträgt in der obersten Gruppe, den Asiaten, 65.630$, bei der untersten, schwarzen Gruppe 34.200$ .

- Radium, übrigens, das Strahlende: Von Marie Curie entdeckt und erforscht, wird auch medizinisch gegen Krebs eingesetzt, daher auch der Name "Curie-Therapie. Auch in der radioaktiven Medizin kommt alles auf die Dosis an: leichte Radioaktivität senkt die Krebsrate (fand man auch nach dem Tschernobyl-Unfall), starke Radioaktivität bewirkt mehr Mutationen (in der Züchtung eingesetzt).

Mittwoch, 16. September 2009

Integration des Westens in die Welt des Islam: Tariq Ramadan



Greser&Lenz, FAZ /// Die Suche nach dem kleinsten Übel wird immer schwieriger.

- Eine windige Opportunistin namens Merkel besuchte als Wahlkampfveranstaltung das Grab der überragenden Führungsfigur Adenauer, der vor 60 Jahren Kanzler wurde und mit dem unglaublich mutigen Marktwirtschaftler Erhard (nicht mit einem pol. Gartenzwerg wie Rüttgers) das Land überwältigend erfolgreich wiederaufbaute. Ein seltener politischer Glücksfall für Deutschland.

- Deutschland nach Adenauer: "
Essen: Unbekannter wirft Neunjährige in Kanalschacht
Ein Unbekannter hat in Velbert bei Essen ein neunjähriges Mädchen lebensgefährlich verletzt, in einen Kanalschacht geworfen und den Gully mit dem schweren Deckel verschlossen. Die Eltern hatten das Kind als vermisst gemeldet, nachdem es von der Hausaufgabenbetreuung nicht nach Hause zurückgekehrt war. ... " 15.9. FAZ

- „Es gibt keine islamische Theologie“ oder Auge in Auge mit der Steinzeit:
" Tariq Ramadans Islamismus. Ein Dozent des unfreien Denkens
Von Ralph Ghadban (Der Autor ist Islamwissenschaftler und Politologe. Von ihm erschienen: „Tariq Ramadan und die Islamisierung Europas“ (2006).)
FAZ 09. September 2009 Die Universität Rotterdam hat den Sozialphilosophen Tariq Ramadan vor kurzem fristlos entlassen. Seit 2007 lehrte er, der auch Gaststipendiat des Oxforder St. Anthony's College ist, in den Niederlanden als Gastdozent. Der Entlassungsgrund war Ramadans Arbeit als Moderator für einen weitgehend von der iranischen Regierung finanzierten Londoner Fernsehsender.
Wer ist, genauer: wofür steht Tariq Ramadan, der auch hierzulande von manchen als besonders elegante Erscheinung muslimischer Intellektualität diesseits der Unterscheidung von Fundamentalismus und Säkularität angeschwärmt wird? Der Ansatz der muslimischen Liberalreformer, der zur Akzeptanz des modernen Säkularstaates führen soll, erlebt in den letzten zwanzig Jahren eine starke Konkurrenz von Seiten der Islamisten. Sie erheben den Anspruch, ein islamisches Recht für die Muslime im Westen, zu entwickeln - mit der Konsequenz, dass der Begriff „Euro-Islam“ von Bassam Tibi heute undifferenziert sowohl für den säkularen Ansatz der Liberalreformer, der einen theologischen Charakter hat, verwendet wird und genauso für den islamistischen Ansatz der Salafi-Reformer, der aber einen islamjuristischen Charakter hat. Die Hauptvertreter dieses islamjuristischen Ansatzes sind die Fiqh-Räte von Europa und Nordamerika und Tariq Ramadan.
Eine opportunistische Haltung, um den Westen zu missionieren
Ihre Grundposition besagt, dass die Muslime die Integration in die westlichen Gesellschaften vermeiden und ihre eigenen Gemeinschaften auf der Basis der Scharia bilden sollen. Ausgehend von der religiösen Freiheit im Westen fordern sie ihr Recht auf eine islamische Lebensweise und hoffen langfristig, die schariakonforme Änderung unserer säkularen Gesetze zu erreichen. Für die Begründung der islamischen Lebensweise stützen sie sich auf einen Zweig des islamischen Rechtes, der als fiqh al-nawazel bekannt ist.
Dieser Fiqh war historisch ein Ausnahmerecht und behandelte Ereignisse, die im klassischen Recht nicht vorgesehen waren. Das trifft für die Niederlassung der Muslime im Westen zu, die entgegen den früheren Verboten nun dauerhaft unter der Herrschaft der Ungläubigen leben. Scheich Yusuf al-Qaradawi, der Vorsitzende des Europäischen Fiqh-Rates, hat dieses Ausnahmerecht übernommen und versucht es für das Leben im Westen zu systematisieren.

Das Gemeinwohl der MuslimeDie entwickelten Prinzipien für dieses Recht gelten nur für den Westen und haben nach al-Qaradawi einen vorübergehenden Charakter. Sie sollen nichtkonformes Schariaverhalten rechtfertigen. Eine westliche Ehefrau etwa, die zum Islam konvertiert, darf danach bei ihrem nichtmuslimischen Mann bleiben, in der Hoffnung, er konvertiert auch. Im Orient müsste sie sich nach wie vor scheiden lassen. Das ist in der Tat eine opportunistische Haltung, um den Westen zu missionieren. Die Mission ist übrigens die Hauptrechtfertigung für den Verbleib der Muslime im Westen.
Al-Alwani, Exvorsitzender des „Fiqh Council of North America“, vertritt eine ähnliche Grundposition, unterscheidet sich von al-Qaradawi jedoch in seiner Betrachtung dieses Ausnahmerechtes: Es soll als Erweiterung des klassischen Rechtes dauerhaft bestehen. Er nennt diesen Fiqh-Zweig „fiqh al aqalliyyat“, Scharia im Westen (islamisches Recht für muslimische Minderheiten im Westen).
Eine schillernde Figur des islamistischen Euro-Islam ist Tariq Ramadan. Er lehnt wie die Fiqh-Räte die Theologie kategorisch ab: „Es gibt keine islamische Theologie“, schreibt er in seinem Buch „Western Muslims and The Future of Islam“. Die islamische Glaubenslehre, die Aqida, sei klar und unmissverständlich. Der Begriff tawhid drücke am besten die absolute Einsheit Gottes aus und brauche keine Theologie, so Ramadan weiter, Gott habe im Koran dem Menschen seine Namen offenbart, damit sie ihn kennenlernen und niemals, damit sie ihn definieren.
Deshalb ist Ramadan gegen das freie Denken, das er als das größte Risiko für den freien, selbstverantwortlichen Menschen betrachtet, wenn dieser „denkt, mit seinem Intellekt allein die Welt lesen und verstehen zu können“. In Ramadans Vorstellung, die auf dem Glauben beruht, ist der Analogieschluss der muslimischen Gelehrten anstatt des deduktiven Syllogismus der Freidenker die einzig gültige Denkart. Für die Anpassung an die Moderne bleibt Ramadan nur der Fiqh. Wie al-Qaradawi geht er vom islamischen Prinzip des Gemeinwohls der Muslime aus - maslaha - wie es von al-Ghazali im 11. Jahrhundert definiert wurde. Danach bedeutet maslaha Schutz der Religion, des Lebens, des Intellekts, der Nachkommenschaft und des Eigentums der Muslime. Und wie al-Qaradawi spricht er von Mission, fiqh al-da'wa.
Integration der Muslime: überflüssig
Anders als al-Qaradawi und al-Alwani, die zwischen einem Fiqh für die islamische Welt und einem für den Westen unterscheiden, spricht Ramadan von einem einheitlichen Fiqh für die ganze Menschheit und lehnt den Fiqh der Minderheiten (fiqh al-aqalliyyat) ab. Die Muslime seien zwar zahlenmäßig eine Minderheit im Westen, sagt Ramadan, mit ihren universellen Werten aber eine Mehrheit in der Welt. Die Universalität des Islam bestehe, so seine Überzeugung, in der Fähigkeit, alle Gesellschaften integrieren zu können.
Ausgehend davon, ruft Ramadan zu einer intellektuellen Revolution auf, die den Muslimen diese Dimension ihrer Religion bewusst machen soll: „Der Weg des Glaubens, der Pfad zur Quelle, die Scharia, lehrt uns alles zu integrieren, was nicht gegen ein etabliertes Prinzip unserer Religion verstößt, und es als eigenes zu betrachten. Es ist schließlich die wahre Universalität des Islam“ (aus „Western Muslims“).
Ramadan meint deshalb, dass die meisten Dinge schon islamisch sind und die Muslime daher im Westen schon zu Hause sind und keine Integration brauchen. Die strittigen Fragen sollten islamjuristisch mit ijtihad und fatwas geregelt werden, deren Funktion sehr weitreichend gemeint ist. Tariq Ramadan: „Die Anwendung dieser juristischen Instrumente soll sich nicht auf die gefährlichen Grenzbereiche beschränken, sondern im Zentrum einer globalen Vision stehen, die den Westen integriert und in ein angeeignetes Territorium umwandelt, ein Land für Muslime.“ ... ' FAZ 10.9.09

Dienstag, 15. September 2009

Arktis, Global warming has stopped and cooling is beginning




Arktiseis (http://iup.physik.uni-bremen.de:8084/amsr/amsre.html)
Henrik Svensmark

10-16°C, Schauer, ganz schön kühl; es war diesen Sommer nicht nötig, zur Sommerdecke und den ganz leichten Schlafanzügen zu wechseln; jetzt 19°C im Schlafzimmer (abgesunken von 20°C) .

- "Global warming has stopped and cooling is beginning. One consequence may be that the sun itself will show its importance for climate. No climate model has predicted a cooling of the Earth, on the contrary. This means that projections of future climate are unpredictable. A forecast [that] says it may be warmer or colder for 50 years, is not very useful, for science is not able to predict solar activity. So in many ways, we stand at a crossroads. Will the Greenhouse theory survive a significant cooling of the Earth? Not in its current dominant form. Unfortunately, tomorrow’s climate challenges will be quite different than greenhouse theory’s predictions, and perhaps it becomes again popular to investigate the sun’s impact on climate."
Henrik Svensmark, Danish National Space Center, 9 September 2009 (cc-net, Peiser) 2007 veröffentlichte er zusammen mit dem englischen Wissenschaftsautor Nigel Calder das Buch The Chilling Stars - A New Theory of Climate Change (dt. Sterne steuern unser Klima. )

- Opel: Beide deutschen Vertreter in der Opel-Treuhand haben gegen den Verkauf an MAGNA gestimmt, weil sie darin keine sinnvolle Perspektive sahen. Pfeil hat sich dann auf Druck der MerkelSteinmeier & IG Metall der Stimme enthalten. Nun hat er sich erneut zu Wort gemeldet: "Opel-Treuhänder Dirk Pfeil: „Staatskredit dient der russischen Autoindustrie“
Die schärfste Kritik am Verkauf von Opel kommt ausgerechnet vom Vertreter der Bundesländer in der Treuhand: Dirk Pfeil erwartet, dass Opel Fachwissen an Russlands Autoindustrie verliert und Magna selbst bald in wirtschaftliche Nöte gerät. ... " FAZ 14.9.

- "
Geldpolitik:
Eine provozierende Sicht der Finanzkrise.
FAZ 27.8.09, Von Gerald Braunberger

Die Notenbanken könnten es richten: Krisengespräche in Jackson Hole
26. August 2009 Die gängigen Begründungen für die Finanzkrise wie die Spekulationsblase auf dem amerikanischen Subprime-Immobilienmarkt, eine zu laxe Geldpolitik, schlechte Regulierungen oder eine zu hohe Verschuldung von Finanzhäusern sind unzureichend. Sie können vielleicht erklären, warum ein Teil des amerikanischen Immobilienmarkts in eine - übrigens keineswegs außergewöhnliche - Krise geriet. Aber sie erklären nicht, wie aus einer Krise auf einem Teil des amerikanischen Immobilienmarktes eine weltumspannende Finanz- und Wirtschaftskrise werden konnte. Diese Weltkrise besitzt ganz andere Ursachen als die üblicherweise genannten.
Das ist das provozierende Fazit einer Untersuchung der beiden MIT-Ökonomen Ricardo J. Caballero und Pablo Kurlat, die dieser Tage auf der geldpolitischen Konferenz in Jackson Hole vorgestellt wurde.

Sie nennen drei Einflüsse, die aus einer Immobilienmarktkrise eine schwere Finanzkrise werden ließen. Das sind zum einen wichtige negative Überraschungen, die viel mit der kaum durchschaubaren Komplexität des Finanzsystems zu tun hatten, zum zweiten eine exzessive Konzentration von Risiken in hochverschuldeten Finanzhäusern sowie eine verspätete und unangemessene Reaktion der Politik auf diese spezifischen Krisenverstärker. Das Ergebnis war erst Verunsicherung und dann eine Panik an den Märkten, verbunden mit erheblichen Vermögensverlusten. Wie die nebenstehende Grafik zeigt, gehen die Schäden der Finanzkrise, hier gemessen an den Wertverlusten der Banken, deutlich über die Schäden der Immobilienkrise hinaus. ..." FAZ 27.8.09

- - "Wir sind in einer dicken Krise", sagte die Moderatorin. Ja, wo denn? Die IFA (Int. Funk- u. Fern.-Ausst.) meldete gerade guten Erfolg. Dort ging es nicht um Brot- und Butter-Produkte, sondern um Luxusgüter. Die Leute haben nicht nur Geld in der Tasche, sie geben es auch aus. An jeder Bushaltestelle telefonieren kleine Kinder im teuren Mobilfunk. Das ist die Krise. Weitgehend eine Buchgeldkrise. Dort, wo Anleger in Lehman-Zertifikaten reale Verluste erlitten haben, die auch durch steigende Bewertungen in Zukunft nicht ausgeglichen werden können, handelt es sich um eine Spielgeldkrise, denn jedermann konnte wissen, daß diese Sorte synthetische Wertpapiere keine echte Kapitalanlage sind (wie Aktien, Anleihen oder Genußscheine) , sondern eine Art Wettprodukt mit Totalausfallrisiko. Auf's falsche Pferd gewettet ist das Geld eben futsch. Selawi. Nach meiner Auffassung sind Derivate für die Geldanlage überflüssig, aber man kann damit, wenn man etwas davon versteht, bestimmte Zeiträume absichern. Und für Unternehmen ist das wichtig. Für Privatanleger nicht unbedingt. Die Privatanleger, die bei Lehman-Wettprodukten Einbußen zu beklagen haben, konnten lernen, daß ihnen niemand Wettrisiken abnehmen kann. So etwas kann man natürlich auch vorher wissen. Es hätte natürlich gut gehen können, es ist ja auch länger gut gegangen. Die Vielzahl von angebotenen Derivaten aller Art, bedeutet allerdings, daß bei vielen Leuten eine Wettmentalität eingerissen sein muß. Und daß die von den Notenbanken ausgegebenen Geldmengen zu hoch waren. Beides ist nun einmal krisenträchtig. Wenn die Krise so ausfällt wie die gegenwärtige, so kann man damit gut leben. Aber man muß auch Impulse begrüßen, die die Wettmentalität und die Zentralbankgeldmengen begrenzen. Das besorgt eine solche Krise ja auch. Wobei man bei den Geldmengen skeptisch sein darf. Die Politik betrachtet steigende Geldausgabe als Wohlfahrtspolitik. So wie bei Opel. Solche alten Industrien kranken an den zu hohen Löhnen. Die Koreaner etc. machen es billiger. Aber die Politik verhindert Lohnanpassungen nach unten, außerdem besteuert sie die Löhne noch sehr hoch, so daß Autofirmen u.a. seit langen Jahren Probleme haben. In einer Insovenzkrise wird dann wettbewerbsverzerrend Steuergeld eingesetzt, also die Geldmenge im kleinen erhöht. Als Wohlfahrts- und als Wahlkampfpolitik. So sind die Politiker. Wir werden wohl in Zukunft die alten Krisen und Probleme behalten.

Montag, 14. September 2009

Konrad Lorenz, Jugendgewalt




Konrad Lorenz auf einem Foto aus dem Jahr 1975 (links, rechts im Kreise seiner Lieben)

- Wie kam Carl Barks eigentlich nach Entenhausen?
Konrad Lorenz
hat sich auch geirrt, da hat Kaube sicher recht. Auch Bowlby, Spitz, Erikson irrten: wer irrt nicht? Lorenz war in manchem zu sehr Philosoph, hat tierische Verhaltensbefunde zu stark verallgemeinert. Aber er hat in der Hauptsache doch recht, nämlich daß der Mensch nicht vom Himmel gefallen ist, sondern eine tierische Entwicklung als Menschenaffe hinter sich hat, und ein Primat, der sich über sein Genom fortpflanzt, ist er heute immer noch mit den zugehörigen "animal spirits". Die wirken auch auf die enorme Vielfalt der kulturellen und gesellschaftlichen Phänomene ein, die den homo sapiens sapiens eben nie zu einem solchen werden lassen. Und auch die Bowlby, Erikson und Spitz, die manches psychoanalytisch überinterpretiert und da und dort verbogen haben, erkannten doch etwas sehr Wichtiges: daß die Mutter-Kind-Beziehung bei dem "frühgeborenen", zunächst völlig hilflosen Kind eine ganz besondere Rolle spielt, und daß diese Abhängigkeit, anders als bei allen anderen Säugetieren, sehr lange dauert und Kindheit und Jugend viele Jahre andauern bis zur endlichen Reifung. Diese Autoren haben Grundlegendes, nicht Letztgültiges vorgelegt, wo andere, wie zum Beispiel Margaret Mead, nur herumgeschwafelt haben (vgl. Derek Freeman u.a.).

- Jugendgewalt München: ' S-Bahn-Mord in München. „Rache für die Zivilcourage“. Ein 50 Jahre alter Mann, der sich in der S-Bahn schützend vor andere gestellt hatte, ist von zwei jungen Männern brutal niedergeschlagen worden und starb an den Folgen. Die Münchner Staatsanwaltschaft geht von Mord aus. ..." FAZ /// Habermas hätte das durch herrschaftsfreien Diskurs verhindert!

- Jugendgewalt Hamburg: " In der Nacht zum Sonntag flogen im Schanzenviertel Steine und Flaschen, wobei die Gewalttäter zunächst aus der friedlichen Menge heraus agierten. Die Gewalt hatte sich schon Tage vorher angekündigt, als in der Stadt an verschiedenen Stellen immer wieder Autos brannten. Gegen zwei Uhr griffen etwa 200 Personen eine Polizeiwache mit Steinen an, hebelten mit einem Straßenschild ein Fenster in dem Gebäude auf und warfen Knallkörper hinein. Die Beamten in der Wache seien dabei nicht verletzt worden, sagte der Einsatzleiter. Danach flüchteten die Angreifer zum Ausgangspunkt des Straßenfestes im Schanzenviertel, schlugen die Scheiben mehrerer Geschäfte ein und plünderten die Auslagen. Später lieferten sie sich weitere Auseinandersetzungen mit der Polizei. Neu war, dass es diesmal nach Auskunft des Einsatzleiters massive Angriffe von Gewalttätern auf unbeteiligte Passanten gegeben hatte. Auf Kreuzungen hätten Störer "wahllos" Steine auf vorbeifahrende Autos geworfen und damit Zivilisten gefährdet. Zudem seien rund um das Schanzenviertel willkürlich sechs Autos und ein Carport angezündet worden. ..." Sechzig Verletzte nach Krawallen in Hamburg, FAZ 13.9.
/// Seit wann gibt es solche mörderische Brutalität im öffentlichen Raum? Seit wann wächst die Jugendkriminalität dieser Art?

- Reichlich früh, das Novemberwetter: 11-13°C, Schauer