Samstag, 28. Juli 2012

Alle Wetter!






Zwei Dompfaffen im Dunst des vor Nässe tropfenden Waldes - rechts der Jungvogel, links der um Futter angebettelte Altvogel. Sie ernten die reifen Sämereien der Wiese. Dieses Paar brütete hier zum ersten Mal.  
 







Zwei Medienmeldungen von Ende Mai, von Josef Kowatsch aus Schwaben notiert und kommentiert:  


< "Der Frühling war 2,1 Grad zu warm und brach im April viele Temperaturrekorde"
"Die Spargelernte fällt wegen der Aprilkälte diesmal geringer aus".

Die behauptete Klimaerwärmung des letzten Jahrhunderts fand hauptsächlich in den bebauten Flächen, den Wärmeinseln, statt, wo vorwiegend auch die Meßstationen stehen. Asphalt und Beton nehmen die Wärme der Sonnenstrahlen stärker auf, während Pflanzenflächen dies viel weniger tun. Zudem wird in Gras und Wald ständig Verdunstungskälte frei.  
Seit dem Jahre 2000 nehmen die Temperaturen auch in Deutschland etwas ab, die großen, wärmeren Bebauungsflächen wirken der Abkühlung sogar entgegen. Sonst wäre es noch kälter. Wir haben im Ostalbkreis in der freien Fläche, weitab von den Wärmeinseln Aalen und Ellwangen, ein FFH-geschütztes Tal, das noch sehr naturbelassen im ursprünglichen Zustand ist. Leider hat das Tal keine Meßstation, aber am Baumbewuchs und Frühlingsbeginn kann ich auf 50 Jahre Beobachtung vergleichend zurückschauen.
"Komm lieber Mai und mache die Bäume wieder grün", eines meiner liebsten Frühlingslieder von Mozart, galt in diesem Tal vor 50 Jahren und gilt heute nach der 12jährigen Abkühlung genauso. Und in diesem Tal auf 450m Höhe macht jedes Jahr der Mai die Bäume grün. Aufgrund der kalten „Eisheiligen“ Mitte Mai 2012 sind vor allem bei den Jungeichen die ersten Blätter vollständig erfroren, so dass am 30. Mai 2012 die Bäume noch recht kahl aussahen. Hier im Frankenbachtal in der freien Fläche, wo der Wärmeinseleffekt der Bebauung kaum zur Wirkung kommt, waren 2012 erst im Juni alle Bäume vollständig grün.  
Bei der behaupteten globalen Klimaerwärmung handelt es sich um einen statistischen Denkfehler. Die Vegetation kennt die Erwärmungskurven des Deutschen Wetterdienstes nicht. Den Ungläubigen lege ich gerne Bildmaterial von der Vegetationsentwicklung in der freien Fläche vor. Nur in den Städten machte bereits der April die Bäume grün. All das hat mit Kohlendioxid nichts zu tun. >

Beide Aussagen sind also nicht falsch:
"Der Frühling war 2,1 Grad zu warm und brach im April viele Temperaturrekorde"
"Die Spargelernte fällt wegen der Aprilkälte diesmal geringer aus".

Natürlich ist die zweite Aussage richtiger, denn der Spargel wird nicht vor dem Rathaus angebaut. Die unbebauten Landflächen sind größer als die Stadtflächen, die aber seit 1850 stark zugenommen haben. Die erste Behauptung bezieht sich auf einen Mittelwert: "zu warm" verglichen mit dem Mittelwert. Der Bezug auf die Abweichung von Mittelwerten verfälscht dagegen konkrete Temperaturen. Denn die sind an jeder Ecke des Grundstücks etwas anders. Auch in der Höhe variieren sie; unten am Boden  im Bereich des Mikroklimas kann es durch stärkere Bewachsung durch mehr Düngung im Trend kühler sein als bei gleichbleibenden Temperaturdaten in 1,60 m Höhe. Der Blauralle wurde es deswegen in Bayern zu kühl. Ähnliches gilt für Eidechsen und Schlangen.  

Zudem schwankt das Wetter seit vielen Millionen Jahren aus natürlichen Gründen, und wir können uns freuen, daß wir derzeit in einer Zwischeneiszeit leben, denn die nächste Eiszeit ist unterwegs (s. Sal. Kroonenberg, Der lange Zyklus). Das Wetter schwankt aber auch im Jahresvergleich, wie aus alten Aufzeichnungen bekannt ist (s. J.P. Hebel, Schatzkästlein, Warme Winter). Die erste Behauptung beinhaltet nur eine statistische Größe für einen bestimmten Zeitraum.