Freitag, 31. August 2007
Zivilisation, Deutsche, Strizz
- Bundesrauchfrei ab 1.9.07: sehr erfreulich; Rücksichtname ist vielen einfach unbekannt.
- Im Westpeloponnes: Orthodoxes Christentum, 500 Jahre türkische Besetzung: keine Regensammelsysteme bei Niederschlagsmengen p.a. etwa wie in D., keine Löschteiche, Büsche bis an die Häuser, ältere mit Weinberankung. (LB Scholz, 30.8.)
- Brautraubbrauchtum: "Bräute in Kirgistan: Geraubt, vergewaltigt, beschimpft
Viele Kirgisen lassen fremde Frauen entführen und heiraten sie noch in der Nacht". Die Kirgisen (64,9 % der Bevölkerung) sind ein Turkvolk und bekennen sich überwiegend zum sunnitischen Islam. Außerdem leben dort Usbeken (13,8 %), Russen (12,5 %) und viele sehr kleine Minderheite. (Wikipedia). Europas Zivilisation ist etwas einzigartig Kostbares.
- "Merkel (CDU) rechnet mit harten Verhandlungen über ein Nachfolgeabkommen für das Kyoto-Klimaschutzprotoll. „Aber es gibt keinen Weg, sich davor zu drücken“, sagte sie am Freitag im japanischen Kyoto. „Wenn wir nichts tun, müssen wir mit erheblichen Veränderungen unseres Klimas rechnen.“ "Gesetz um Gesetz schafft die Regierung Merkel neue Ansprüche im Namen „der Familien“, deren wahre Kosten sie verschleiert. Das dürften die vermeintlich Begünstigten bald an vielen Stellen merken: steigende Krankenkassen- und Pflegebeiträge, höhere Steuern und - im schlimmsten Fall - der Verlust des zu teuer gewordenen Arbeitsplatzes. Wirtschaftlich schonendere und damit langfristig tragfähigere Möglichkeiten, ihre Ziele zu erreichen, zieht die große Koalition gar nicht erst in Betracht." Schmidts Pläne: In Pflegezeit, Ministerin Schmidt will Arbeitnehmer sechs Monate für die Pflege freistellen, 31. August 2007 FAZ
Die bunte Mischung der sog. Deutschen dürfte insgesamt nicht schlechter sein als andere, Schweizer, Holländer, Briten und Neo-Briten vielleicht einmal ausgenommen; das politische Personal allerdings, Adenauer sticht heraus, ist deutlich schlechter seit Bismarck. Es vermag die Interessen des Landes nicht sinnvoll, zum Wohle der Bürger, einzuschätzen, verliert leicht jedes Urteilsmaß, fällt opernhaftem, wagnerianischem Wahn zum Opfer oder verliert sich in Opportunismus. Madam Merkels Mischung hat von allem etwas, dazu kommt allerdings die größte Steuererhöhung aller deutschen Zeitalter, verschärft durch missionarischen Klimamoralismus.
Da lachen die Chinesen: Klimawandel, Deutsche Medien betreiben Desinformation
Von Stefan Rahmstorf, 31.8.07
"Was können/sollten wir tun?
Hermann Trouvain (liwiz) (faz.net, Kommentar zu Rahmstorf-Feuilletonartikel)
31.08.2007,
Wissenschaftler, die die „Wahrheit” kennen, sind immer suspekt. Z.B. in diesem Feld interpretieren sie vage Beobachtungen und ziehen Schlußfolgerungen auf Grund von Annahmen/Modellen.
Die Interpretation/Extrapolation der Daten (eventuell selektiert?) kann nur mit einer gewissen Wahrscheinlichkeit das Eintreffen zukünftiger Zustände beschreiben. Die Wahrscheinlichkeit ist abhängig vom genutzen Modell und den verwendeten Daten. Wenn Wissenschaftler die „Wahrheit” beanspruchen, sollten sie als Anhänger einer Glaubensrichtung auftreten.
Worum geht es eigentlich für uns?
Quantitative Problematik der CO2-Emmissionen:
Wir emmitieren 12,3 to pro Kopf, China 3,1 und Indien 1,1. Absolut sind es in D 1015 Millionen, in C 3057, in I 1214.
Wir wollen bis 2050 30% CO2-Emissionen einsparen. Das sind 300 MT/Jahr.
China wird im gleichen Zeitraum den Ausstoß mind. um 100% und Indien um weit mehr als 100% erhöhen. Somit stehen unseren 300 mehr als 4000 Millionen Tonnen zusätzliches CO2 aus fossilen Rohstoffen gegenüber. Afrika und Co fehlen dann noch in der Betrachtung.
Sollten wir unsere Bemühungen nicht auf Energieeffizienz (was ist technologisch machbar?) konzentrieren statt auf Dachdämmungen.
Sogenanntes "sicheres Wissen" ...
Reinhold Eysel (Eysel)
31.08.2007, 19:46
...gibt es nicht. Das sollte ein jeder Naturwissenschaftler als Elementarwissen SCHON wissen. Bestenfalls ist ein "Wissen" bis zum heutigen Tage nicht falsifizierbar.
Nun beschwert "der Herr" sich darüber, er werde diskreditiert. Ganz einfach mit gutem RECHT wird er das! Weil er nämlich vorgibt, den Stein der Weisen gefunden zu haben, nämlich SICHER zu wissen, dass der Mensch an allem schuld sei und dass man dies und das tun MÜSSE, sonst.... komme man in die "Hölle" oder mindestens der Weltuntergang drohe. Als "Glaubensbekenntnis" kann man das an "Unbedarfte" in unserer Medienwelt sicherlich verkaufen, sicher nicht - als "gesicherte Erkenntnis"an natuwissenschaftlich Geschulte, auch nicht an Nicht-Klimaforscher. Dafür sind die "weissen Flecken" der Herleitung VIEL zu groß. Wohlgemerkt: Ich behaupte NICHT, dass er NICHT recht hat, aber die SICHERHEIT mit der er behauptet im recht zu sein, DIE dieskreditiert ihn und den ganzen Bericht zu recht als wissenschaftliche Scharlatanerie.
+ WD: Rahmstorfs Basta-Wahrheiten grenzen an totalitären Geist: Herr Rahmstorf verkündete schon in seinem letzten Feuilletonartikel "Die Wahrheit zum Klima" (FAZ 11. April 2007); erzürnt stellt er nunmehr fest, daß es immer noch einige wenige Widerworte in den Medien gibt. Prozentual dürften diese skeptischen Beiträge vielleicht bei 10% liegen, bei der FAZ höher, bei n-tv, wo jede Pfütze, jedes Feuer, jeder Hagel, jeder Sturm mit einem Klimawandel in Verbindung gebracht werden, liegen andere Darstellungen im Promillebereich. Die meisten Bildbeigaben in den Medien folgen einem alarmistischen Muster. Rahmstorf suggeriert aber einen hohen Anteil an klimaskeptischen Beiträgen. So gibt er zu verstehen, daß er wahrscheinlich in seinen Arbeiten ähnlich verfährt: er läßt nur gelten, was ihm genehm ist und wertet alles andere grundsätzlich ab bzw. blendet es aus oder biegt es zurecht. Dazu paßt, daß er sich offenbar noch nie Gedanken über Erkenntnistheorie gemacht hat, über den Reduktionismus aller Modellbildung, über die Reichweite wissenschaftlicher Aussagen, über den Status von Hypothesen, über die große Schwierigkeit von Prognosen überhaupt auch bei sehr überschaubaren Phänomenen (vgl. Popper, Logik der Forschung). Wenn er dann die völlig undifferenzierten Hochrechnungen von „Klimawandeltoten“ der Weltgesundheitsorganisation bemüht, so enthüllt sich, daß ihm jede Einseitigkeit in seinem Glaubensstreit recht ist.
- DER MOPS UND DIE LIEBE: Mit STRIZZ hat D sicher die intelligenteste und humorigste Comicreihe weltweit
Donnerstag, 30. August 2007
Bilder, Gruppenfremdbetreuung, Synapsen, Daseinsvorsorge
- Die ältesten Laubfrösche der Saison haben inzwischen Handtellergröße erreicht; interessant, daß die kleinen Spätlinge von etwa 2 cm sehr viel größere Sprünge machen, relativ gemessen an der Körpergröße.
- Wieder Mohamed-Karikaturen-Streit, M. als Hund in schwedischer Zeitung. Lohnt sich das? Schon in der Sprache gibt es immer ein sehr großes Verstehensproblem - dieses Problem ist zwischen archaischer, traditionell-islamischer Kultur und der aufgeklärten europäischen Kultur nur in wenigen Individuen überwindbar, etwa, wenn Frauen wie Kelek der brutalen Sklavenhaltermentalität der islamischen Männergesellschaft entfliehen - Bilder aber mit ihrem großen Irrationalitätspotential verschärfen dieses Problem noch zusätzlich. Wenn massenhaft archaische Einwanderer auf dem Sozialticket eingelassen wurden, was zweifellos einer der größten Fehler europäischer Politik war und die europäischen Länder bei ohnehin geschwächter Position viel kostet und noch viel mehr kosten wird, dann ist es sinnvoll, keine zusätzlichen, billigen Bildchenprobleme zu schaffen. Das gilt auch für solche Machenschaften wie die lebensgroße Kopftuchaktfigur „Turkish Delight“ des Kunstgewerblers Olaf Metzel, die in einem Wuppertaler Museum steht. Für diesen kleingeistigen Blödsinn fließt also auch noch Steuergeld. Derartige Nebenschauplätze tragen zur Reislamisierung von lässigen, bereits halb säkular eingestellten Einwanderern bei. Schade um die Bildchen. Aber man sollte drauf verzichten. Aus Sicherheitsgründen. Wenn man weiterhin den Sozialstaat reduziert, ist schon ein Teil des Problems erledigt. Der andere Teil erledigt sich vielleicht durch die Integrationskraft der Arbeit. Es scheint, als hätten die USA mit ihren nach passenden Kriterien zugelassenen Mohammedanern weitaus weniger Probleme.
- Endlich einmal eine sinnvolle Verwendung von Steuergeldern: "Müllentsorgung . Das Brötchentüten-Gutachten
In welche Tonne gehört die Brötchentüte? Das Bundeswirtschaftsministerium hat zur Klärung dieser wichtigen Frage ein Gutachten bestellt, das bis zu 20.000 Euro kostet."
- "Gruppenfremdbetreuung als Stress . Zur Leitglosse von Stefan Dietrich "Verdrängt" (F.A.Z. vom 23. August): Ein mutiger Beitrag. Auch der Kriminologe Christian Pfeiffer hatte damals natürlich recht: ... daß Gruppenfremdbetreuung Kleinkinder unter chronischen Streß setzt, erkennbar an den Streßhormonspiegeln in ihren Speichelproben. Erhöhte Streßhormone wiederum bremsen Wachstum. Im Alter zwischen null und drei Jahren wächst vor allem das Gehirn. ..."
Dr. Dorothea Böhm, Bielefeld, FAZ 29.08.07
- Langsamer Aufbau von Nervenkontakten:
Fettstoff für Nervenzellen
Cholesterin fördert die Entwicklung von Kontaktstellen
Nervenzellen kommunizieren untereinander über spezifische Berührungspole, sogenannte Synapsen. " Innerhalb von Minuten Verbindungen ... Nur an Verbindungen, die mindestens seit 15 Std. bestanden, waren regelmäßig Strukturen mit den Merkmalen von Synapsen zu erkennen." FAZ 29.8. N2 // Damit bestätigt sich, was die alte Pädagogik mindestens seit Maimonides weiß: Wiederholung ist die Mutter der Pädagogik.
- "Als die Bürger die Grenzen ihrer Zuständigkeit noch kannten
Ist die "Daseinsvorsorge" ein Existentialismus? Forsthoffs Schlüsselbegriff des staatlichen Handelns erfährt eine Historisierung
Dass die Nachricht vom Tod des Staates eine Ente war, hat sich inzwischen herumgesprochen. ... Denn die soziale Disziplinierung des Individuums , die mit der Daseinsvorsorge untrennbar verbunden sei, erfordere, daß die Bürger aktiven Einfluß auf die Vorsorge für ihr Dasein gewinnen könnten." (Jens Kersten) FAZ 29.8. N3
- Meteospinner: "Sommerbilanz: Zu warmer Regen: Sommer 2007, 29. August 2007
Zu nass, zu wenig Sonne, aber trotzdem zu warm - das ist laut Wetterdienst Meteomedia die Bilanz für den Sommer 2007. „Als Schulnote würde ich eine drei minus geben“, sagte Meteorologe Roland Reiter am Mittwoch. Für die Meteorologen endet der Sommer an diesem Freitag."
- "Es lebe der Sport, er ist gesund und macht uns stark" (Fendrich): "Wieder stirbt ein junger Fußball-Profi.
Kurz nach dem Tod des Spaniers Antonio Puerta wird der Profi-Fußball abermals vom Tod eines Spielers erschüttert."
"Deutsche Tennisprofis in New York - eine schmerzhafte Geschichte. Beine schwer, Schulter müde, Ellbogen malade
NEW YORK. Wer deutschen Tennisprofis bei den US Open zuhört, erweitert seinen medizinischen Horizont."
Mittwoch, 29. August 2007
Platonismus, Gegenstrahlung, Mohamed Sifaoui
- Karlauf, George: Edith Landmann: "vor der alleinigen magischen Kraft des Blutes sind wir wehrlos". Die abstrakten Begriffe wie Sein, Seele, Geist, Identität, Volk, Nation, Natur und hier eben Blut können nicht nur den bekannten Unsinn stiften, sie können sogar tödlich sein. Immer wieder erstaunlich, wie auch geistig ganz dürftige Konstruktionen wie BLUT als Metapher für Abstammung und Genom, das dabei ganz unverstanden ist, auch sehr intelligente Leute völlig irreführen können, Heidegger, Schmitt, Benn u.a. Und ist nicht die Ontologisierung des PROLETARIATS, von KLASSE, KAPITALISMUS auch nur Platonismus, der erst verwirrt und dann sogar zu Totschlag, Mord und Diktatur führen kann (s. auch die Religionen als unvernünftiger Platonismus)? Da fragen wir doch lieber statt: Was IST das? Wie funktioniert es? Das ernüchtert und führt weiter: „Wer weiß, wie der Staat funktioniert, hört auf, an ihn zu glauben.“
Wolfgang Reinhard
- Sehr geehrter Herr Physikprofessor Hebert,
nach Ihrer Meinung verstößt die Gegenstrahlung (auf der ja der umstrittene Treibhauseffekt beruht) gegen den Energie-Erhaltungssatz. Könnten Sie mir bitte anhand des beigefügten Energie-Flußbilds - es stammt vom IPCC - sagen, wo Sie die Diskrepanz(en) sehen? Ich hatte bisher den Eindruck daß die Flüsse ausbilanziert, also im "Fließgleichgewicht" sind. Zur Kontrolle habe ich die 324 W/qm˜ nochmal zusammengerechnet (rechts unten).
Übrigens kann die bodennahe Temperatur doch bei konstanter Solarstrahlung ansteigen - wenn nämlich die Strahlungskühlung der Erde innerhalb der Atmosphäre behindert wird. Ansonsten nennt man sowas einen "Wärmestau". Hierbei wird keine Energie erzeugt, sondern nur die Abfuhr der Energie behindert. Und genau das geschieht wenn CO2 sich erhöht und mehr IR im 15 µm-Bereich zurückgehalten wird, welches dann in anderen Wellenbereichen wieder emittiert werden muß.
Sie sehen das eindeutig am "Satellitentrichter" (allerdings ist nach meinen Berechnungen die Erwärmung etwa nur 1/4 von dem IPCC-Wert). Besonders ausgeprägt ist bekanntlich dieser Wärmestau-Effekt bei der extrem dichten CO2-Atmosphäre der Venus (wobei auch ein Großteil der Wärme aus dem Inneren stammen dürfte, also nicht nur auf einem TE beruht).
Mit freundlichen Grüßen, P. Dietze
- Respekt vor solchem Engagement: Mohamed Sifaoui - Journalist, Muslim und Demokrat ( Der aufgeklärte Islam hat das Wort, arte) und vor Necla Kelek: "Obwohl über diesen „Ehrenmord“ heftig und kontrovers öffentlich gestritten worden war, vermieden es nicht nur Verteidiger, sondern auch Ankläger und Richter, dem Fall eine gesellschaftliche Dimension zu geben. Doch die hatte er längst. Noch nie war die Differenz zwischen archaischer, religiös determinierter Kultur und einer aufgeklärten Gesellschaft so überdeutlich sichtbar geworden wie durch diese Tat. Jedem war klar, dass mehr als ein Mord verhandelt wurde: Die drei Schüsse entlarvten das wohlmeinende Wegschauen angesichts gegengesellschaftlicher Strukturen als tödliche Toleranz." FAZ, Der Fall Sürücü, Mehr als ein Mord
- 27. August 2007
"Kinderarmut in Deutschland nimmt zu
Die Zahl ist alarmierend: Insgesamt 2,6 Millionen Kinder und Jugendliche unter 18 Jahren sollen in Deutschland auf Sozialhilfe-Niveau leben. Vor allem Heranwachsende im Osten seien betroffen. Der Kinderschutzbund fordert deshalb eine Reform des Kinderzuschlags."
FAZ.NET // : So lügt man mit Statistik, von Holm Ay (holmay) , 27.08.2007:
Immer mehr arme Kinder, so wird es uns Jahr für Jahr ins Gehirn gehämmert. Dabei wird übersehen, dass Politik und Wohlfahrtsverbände - die übrigens mit ihren Tausenden Einrichtungen Hauptprofiteure der staatlichen Sozialausgaben sind - selbst die Ursachen dafür gelegt haben:
So wurde der Kreis der Anspruchsberechtigten durch HartzIV/ALG II erheblich ausgeweitet - und diese Veränderung im Nachhinein zur Klage über die "wachsende Kinderarmut" instrumentalisiert.
So wanderten und wandern zu 90% unqualifizierte Zuwanderer massiv - und meist direkt in die Sozialsysteme - ein, auch im Rahmen der Familienzusammenführung. Viele von ihnen, vor allem aus muslimischen Kulturen, bekommen auch in Deutschland überdurchschnittlich viele Kinder, die wiederum am Tropf des Sozialstaats hängen.
Hier schafft man also die Voraussetzungen selbst, die man hinterher beklagt.
Weitere Sozialtransfers an Eltern aus bildungsfernen Milieus werden ihren benachteiligten Kindern im Übrigen kaum helfen - dazu braucht es eine Ganztagesbetreuung in besseren Kindergärten und Schulen.
Dienstag, 28. August 2007
Killerkinder, „Loch“, bunte Dom-Smarties, Gül
mo 10° mi 19° w
- Sieben erschossene Kinder und Jugendliche in diesem Jahr in GB: "Auch die Gangs in englischen Großstädten, in Liverpool, Manchester und einigen Gegenden Londons, belohnen „Respekt“, also Unterordnung ihrer Mitglieder, mit Heimat und Zusammenhalt. Sie stellen den Ersatz da für jenen familiären Rückhalt, der den Kindern - nicht nur in sozial schwachen Verhältnissen - häufig fehlt. Die Zeitung „Daily Telegraph“ zitierte jetzt einen früheren Londoner Bandenjungen mit dem Schlüsselsatz: „Am einfachsten sind jene in eine Bande zu locken, deren Mutter abends lange weg ist und arbeitet, die keinen Vater in der Familie haben; also Kids, die noch spät auf der Straße sind und nach einer Gelegenheit suchen, an Geld zu kommen.“ Die würden dann als Klein-Dealer angeworben und in die Hierarchie der Gang gezogen." FAZ 27.8. // Die Folgen von Berufstätigkeitsideologie, Permissivität, Sorglosigkeit, Wohlstand (Geld für Medien, Drogen u. Waffen ist vorhanden), von völlig verwahrlosten Bild-Medien (Tötungs- und Brutalitätsdarstellungen ohne Ende und fast ohne Grenzen), einer naiven Gesetzgebung sind nicht wunderbar. Das NULL-TOLERANZ-KONZEPT, das New York seinerzeit eine starke Verbesserung der Bürgersicherheit brachte, sollte man nicht vergessen.
- 24. August 2007
Astronomen entdecken riesiges „Loch“ im Universum
Es ist riesig groß, weit weg und völlig leer. Amerikanischen Astronauten haben ein Mega-Loch im Universum entdeckt. „Was wir gefunden haben, ist nicht normal“, sagt Liliya Williams. In der Tat: In der Blase mit fast einer Milliarde Lichtjahre Durchmesser gebe es so ziemlich nichts.
FAZ.NET Wissen / War da der Maxwellsche Dämon unterwegs? Hat ihn jemand gesehen?
- 25. August 2007
"Ein Ozean aus Glas im Kölner Dom
Das Fenster, das der Maler Gerhard Richter für den Kölner Dom gestaltet hat, wurde an diesem Samstag feierlich enthüllt. Mit einer derart bekennenden Profanität hat sich seit hundert Jahren keine zeitgenössische Kunst mehr in die Kirche getraut. Von Werner Spies." // Profanität oder bunte Banalität? Wenn mir zur Religion nichts für den Dom Passendes einfällt, dann vielleicht doch zum Menschen? Oder zur Geschichte? Tausend Möglichkeiten. Wenn mir partout nichts einfällt, na, denn nehme ich halt viele bunte Smarties oder Pixel. Die beeindrucken ohne geistigen Aufwand auch Glukose suchende Bienen. Das schöne Fenster in seiner ganzen geistigen Belanglosigkeit kann auch für den Status der herrschenden Belanglosigkeitskunst stehen, die viele nette Sächelchen macht, aber nichts von menschlicher Bedeutung.
- Kopftuchtürken Erdogan und Gül: "28. August 2007 Türkische Armee: Säkularer Staat bedroht
ANKARA, 27. August (AP). Einen Tag vor der erwarteten Wahl des türkischen Außenministers Gül zum Staatspräsidenten hat die türkische Armee vor einer Bedrohung des säkularen Staats gewarnt. Täglich würden hinterhältige Pläne bekannt, ...
F.A.Z., 28.08.2007, Nr. 199 / Seite 1" .
Briefe an die Herausgeber
Frankfurter Allgemeine Zeitung, 22.08.2007, Nr. 194, S. 15 : Taktische Läuterung
Der Artikel "Der islamische Demokrat" (F.A.Z. vom 24. Juli) stellt den türkischen Wahlsieger Erdogan als einen reifer gewordenen Demokraten dar. In seiner "politischen Jugend" sei er zwar ein "feuriger Islamist" gewesen, doch habe er sich "in den vergangenen zwei Jahrzehnten verändert". Tatsache ist, dass der türkische Ministerpräsident noch 1997 wegen öffentlicher demokratiefeindlicher, islamistischer Äußerungen vom Sicherheitsgericht in Diyarbakir zu vier Monaten Gefängnis verurteilt wurde. Auf einer Wahlkampfveranstaltung im südanatolischen Siirt hatte er aus einem Gedicht des Poeten Ziya Gökalp zitiert: "Die Demokratie ist nur der Zug, auf den wir aufsteigen, bis wir am Ziel sind. Die Moscheen sind unsere Kasernen, die Minarette unsere Bajonette, die Kuppeln unsere Helme und die Gläubigen unsere Soldaten." Erdogan war damals bereits 43 Jahre alt und Oberbürgermeister der Zwölf-Millionen-Metropole Istanbul. Diesen Ausspruch unkritisch als Verfehlung aus der "politischen Jugend" abzutun ist nicht nachvollziehbar. Vielmehr passt es exakt zur Logik der Aussage, dass Erdogan, der schließlich die Türkei in die EU führen will, aus taktischen Gründen im Nachhinein eine Läuterung und Bekehrung zur Demokratie vorgibt.
Dr. Rainer Rothfuß, Sulzbach/Rosenberg
- Ein alter Streit: "Schnapp! Da geht die Falle zu!
Hans Magnus Enzensberger erklärt, warum Intelligenztests so wenig mit Intelligenz zu tun haben
Ganz am Ende seines spritzigen Büchleins über die Idiotie von Intelligenztests scheint Hans Magnus Enzensberger von der Ahnung beschlichen zu ..." 27.8.07
- Ein noch älterer Streit: "Neue Sachbücher 27.08.07
Verdächtige Metaphern
Neues von der nackten Wahrheit
Die figürliche Rede hatte in der Philosophie die längste Zeit keinen guten Stand. Wo begriffliche Schärfe und terminologische Durchsichtigkeit ..."
- Nestle Kursziel neu 560 SF (UBS)
- 28.8. Sehr geehrter Herr Ermecke,
Sie haben mir aus dem Herzen gesprochen !
... auf den fundamentalen Sachverhalt konzentrieren : Die Temperatur der bodennahen Luftschicht kann nur ansteigen,wenn die solare Zustrahlung (1368 Watt pro Quadratmeter am Ort der Erdbahn ) wächst oder die Albedo (Erdrückstrahlung, ca. 30% ) infolge abnehmender Wolkenbedeckung oder aus anderem Grunde sinkt.
Nach Ansicht der Treibhaus-Gläubigen stehen anstelle der von der Sonnenstrahlung abzüglich Albedo verbleibenden 240 Watt pro Quadratmeter der Erdoberfläche 150 Watt/qm mehr zur Verfügung. Hier wird m.E. ganz einfach gegen den Energie-Erhaltungssatz verstoßen. Man glaubt an eine zusätzlich zur solaren Strahlung erfolgende Energierückstrahlung aus der Atmosphäre. Eine wärmereflektierende Schicht,die ohne Energieverlust arbeitet, gibt es aber dort nicht, wie man nachts selbst feststellen kann. Die Tatsache,dass InfraRot – aktivierbare Gasmoleküle Wärmeenergie aufnehmen und durch Stöße auf andere Moleküle übertragen bzw. in höheren Schichten der Atmosphäre auch wieder abstrahlen können,erzeugt doch keine Wärmeenergie !
Die Erdatmosphäre ist ein gewaltiger Wärmespeicher ( Wärmeaustausch-Zeitkonstante ca. 4 Monate ), der gekoppelt an den Weltozean für die Glättung der Tag – Nacht - und Sommer-Winter – Temperaturschwankungen sorgt. Im übrigen ist die Atmosphäre der Erde im Wellenlängenbereich der stärksten IR – Abstrahlung der Erdoberfläche und der Wolken ( 8…13 Mikrometer ) durchsichtig, so dass sich ein Strahlungsgleichgewicht immer einstellen kann.
Vier meiner Diskussionsbeiträge finden Sie unter www.physik.tu-freiberg.de/~wwwan/studium/hb_vl_atmosp.html .
Mit freundlichen Grüssen Detlef Hebert
p.s. Siehe unbedingt auch Arbeiten von Prof.Gerlich,Dr.Heiss,Dr.Thüne und DI Thieme !
Prof. Dr. D. Hebert Fakultät für Chemie und Physik Institut für Angewandte Physik
Bernhard von Cotta Straße 4 D - 09596 Freiberg
Montag, 27. August 2007
Weiblicher Kanon, noch Öl da, Pardon
- „Wir dachten, die setzen sich alleine durch – die sind ja Jungs!“
Jungen machen seltener Abitur als Mädchen, bilden die Mehrheit der Hauptschüler und gehen öfter ganz ohne Abschluss von der Schule. Jugendforscher Klaus Hurrelmann meint, das männliche Geschlecht sei viel zu lange viel zu wenig beachtet worden. FAZ.NET Wirtschaft 26. August 2007 .
Weiblicher Kanon: Die Herren und Damen Pädagogen haben meist etwas so herumgedacht, weil ihnen die verhaltensbiologische Bildung fehlt; zum anderen sind sie selbst eher weiblich geartete Männer, die, als Schulbeamte, weibliche Bildungsstoffe stärker wichten, wie zum Beispiel das Nacherzählen auf Kosten von Inhaltsangaben, Beschreibungen und Gebrauchsanweisungen; das gilt überhaupt für die Bevorzugung von literarischen Stoffen zuungunsten von lebensnahen Sachtexten. Bemerkenswert hier auch die vielen literarischen (Gouvernanten-)Texte im Deutschunterricht, die moralisches Wohlverhalten transportieren sollen.
Auch in den nichtliterarischen Fächern wird das BE-GREIFEN, also der praktische Zugang, nicht als wichtig erachtet, wie auch die Phänomene der Naturwissenschaften meist gar nicht der Ausgangspunkt sind. Im braven Auswendiglernen von reduktionistischem naturwissenschaftlichem Stoff sind die Mädchen aber auch besser.
Im ganzen Bildungs-Curriculum steckt ein Hang zum schönen Reden, verstärkt seit 1970, was den Schülerinnen leichterfällt.
Zentrale Fächer der Lebensorientierung und Lebensführung wie Technik und Wirtschaft, die Jungen stärker ansprechen, fehlen völlig.
- Geschätzte 7,5 Mrd. Barrel:
Der größte chinesische Ölkonzern Petro China hat das möglicherweise größte Erdölvorkommem in Ostasien seit rund 50 Jahren entdeckt. FAZ 5.5.07
- Geschätzte 7,5 Mrd. Barrel:
Der größte chinesische Ölkonzern Petro China hat das möglicherweise größte Erdölvorkommem in Ostasien seit rund 50 Jahren entdeckt. FAZ 5.5.07
- 1962 wird Pardon von Hans A. Nikel gegründet;
"Unbehagen über die Spießbürgerkultur der Adenauerzeit" oder grober Unfug? Satire oder Sex? WimSpiegel
Ende von Pardon: Nikel wird Esoteriker. Fand ich damals als 15jähriger Schüler ganz toll: alles wurde gekonnt lächerlich gemacht, ironisiert und verspottet; hat meine Pubertät entscheidend geprägt, auch, was schlechten Geschmack angeht. Die Witzelattitüde verstellt leicht den Blick auf ernsthafte Probleme, das Blödeln verhindert Nachdenklichkeit und das Ironisieren berauscht den Pubertären.
- Kollabiert: Läufer Kiplagat, Geher Höhne: "Sport ist gesund und macht uns stark" (Fendrich?).
- Brot und Spiele: Bei Sensationen, auch bei nur eingebildeten, fällt bei n-tv die Wirtschaftsberichterstattung aus.
Sonntag, 26. August 2007
"kollektivistische" Kulturen, Entwicklungshilfe, Brot und Spiele
- "Ein weiteres Gegensatzpaar in der Diktion des Holländers bilden die Begriffe "Neutralität" versus "Emotionalität". Der Feststellung, es sei in ihrer jeweiligen Gesellschaft unprofessionell, offen seine Gefühle zu zeigen, stimmen 74 Prozent der Japaner zu, aber nur 19 Prozent der Spanier. Für besonders wichtig hält Trompenaars die Unterscheidung zwischen "individualistischen" und "kollektivistischen" Kulturen. Denn diese Dimension beschreibt einen wesentlichen Unterschied zwischen westlichen und asiatischen Gesellschaften." FAZ 12.8.07, Management-Gurus (4), Der Kulturbeauftragte
- Noch einer (nach Shikwati, Asserate): "Statt auf Entwicklungshilfe, die er für gescheitert erklärt, setzt Prahalad auf Unternehmertum und Innovationen." F.A.Z., 25.08.2007, Nr. 197 / Seite C4, "Der Entwickler.
Coimbatore Krishnao Prahalad hat ein Faible für die Peripherie. Geboren in der indischen Provinz Tamil Nadu, erwarb Prahalad mit 19 Jahren einen Bachelor-Abschluss in Physik sowie einen Abschluss in Unternehmensführung am Indian Institute of Management Ahmedabad."
- Brot und Spiele: NRW-Tag in Paderborn, "Love-Parade" in Essen (Mega-Ereignis, meint der Oberbürgermeister)
Samstag, 25. August 2007
17 Morde, Hybridmotorisierung, Deklination
Allein in London wurden seit Januar dieses Jahres 17 Kinder und Jugendliche von Kindern und Jugendlichen erschossen und erstochen. (n-TV)
Da steht Ostdeutschland recht friedlich da. Anführer der Bande "Murdering Pussies" soll ein Dreizehjähriger sein (war in der WESTSIDE STORY noch anders).
- Hybridmotorisierung: gelobt und unbekannt in der Wirkungsweise: im Stadtverkehr mit vielem Bremsen von Vorteil, auf der Autobahn von Nachteil. Deutsche Autobauer haben daher auf die Verbesserung der Motortechnik gesetzt, die bei jedem Fahrbetrieb Vorteile hat. Mit einem Normverbrauch von 6,3 l liegt der BMW 320i an der Spitze seiner Klasse. (FAZ 25.8.)
- „das kostet der Wirtschaft viel“ (n-tv); was kostet mir die Deklination? Gib mich mal die Butter! Sollte man nicht für die Absolventen des neuen Willi-Brandt-Gymnasiums die Fälle ganz abschaffen?
Freitag, 24. August 2007
Augstein, Schmitt, Hegel
Da freut sich auch der Igel und zeigt seine skurrilen, erstaunlich langen Hinterläufe.
- Man glaubt es nicht: "Rudolf Augstein suchte Rat bei Carl Schmitt
apl. FRANKFURT, 22. August. Im Jahr 1952 haben sich zwei Männer getroffen, die kaum gegensätzlicher sein könnten: Rudolf Augstein, Herausgeber ..." "Rudolf Augstein rief Carl Schmitt zu Hilfe
Mit Heft 28 fing alles an: Im Nachlass des verfemten Staatsrechtlers ist sein Briefwechsel mit dem "Spiegel"-Herausgeber aufgetaucht".
- Fragen rund um die Turbulenzen an den Finanzmärkten beantwortet vom besten Teil der FAZ, dem Wirtschaftsteil: sehr gut! :
"Banken-Spezial
Sieben Antworten zur Krise an den Finanzmärkten
Was ist los mit den Finanzmärkten? Meistens funktionieren sie spannungsfrei, doch besonders nach langen Hausse-Phasen neigen sie zu Krisen. Antworten auf Fragen, die der Wirtschaftsredaktion der F.A.Z. in den vergangenen Tagen von Lesern häufig gestellt wurden." (http://www.faz.net/s/Rub5CAECB7768E046A3976500B4D416A560/Doc~EC36D33B662AE418FB6AA3F3244607061~ATpl~Ecommon~Sspezial.html)
Ob danach von Seiten der Schulen eine so hohe Nachfrage erfolgen wird wie seinerzeit nach der Feuilletonausgabe, die völlig einseitig ausschließlich vom Klimapropagandainstitut Potsdam gestaltet wurde?
- Hubert Kiesewetter, in Eichstätt emeritierter Wirtschaftshistoriker, studierte in den 1960er Jahren bei Popper und war dessen Freund in Poppers letzten Jahren. Bekannt sein Buch "Von Hegel zu Hitler": eine Analyse d. Hegelschen Machtstaatsideologie u. d. polit. Wirkungsgeschichte d. Rechtshegelianismus: Golo Mann:
„Das, was schon in Hegel Gefährliches war, übernahm Spengler; die Verherrlichung des Krieges, die Vergottung von Macht und Erfolg.“ S. 731 + 103 ff. (Dt. Geschichte)
- Lale Akgün kritisiert die türkische Religionsbehörde Ditib in Deutschland: "Es sei falsch, daß der Vorsitzende nur für jeweils vier Jahre aus der Türkei komme und kaum Deutsch spreche; daß kein Interesse an gemeinsamen Veranstaltungen für deutsche und türkische Kinder und Jugendliche bestehe; daß Ditib ein konservatives Rollenbild propagiere. ..." (FAZ 24.8.07)
Bei der Ditib handelt es sich um eine ausländische Staatsbehörde, deren Anliegen, bei Moscheebauten u.a., die Verbreitung islamischen Türkentums im Ausland ist. "Demokratie sei unser Weg, Minarette seien unsere Schwerter", verkündete der heutige Ministerpräsident Erdogan in den neunziger Jahren, was ihm eine Verurteilung in der Türkei eintrug.
Donnerstag, 23. August 2007
Halt in der Kontingenz des Lebens, Logik der Forschung
- Endlich Halt in der Kontingenz des Lebens: Die neue Steuernummer begleitet jeden Bürger von der Wiege bis zur Bahre. Vielleicht sollte man sie ihm gleich eintätowieren?
- Leserbrief zum Artikel Tönnies, Angst ohne Furcht, FAZ 22.8.07
Eine Erwärmung ist eine Erwärmung ist eine Erwärmung ... oder: Logik der Forschung
Ein Gespenst geht um, heißt es eingangs des Artikels Tönnies, Angst ohne Furcht, FAZ 22.8.07, und liefert so ein gutes Beispiel für die Endlosspirale sich selbst verstärkenden Denkens, das die Ausgangspunkte aus dem Blick verliert und überall ein Gespenst sieht, wo doch nur im Schlaf kritischen Denkens Gespenster an die Wand geträumt werden.
Triebkraft solcher Gaukeleien dürfte das Geltungsbedürfnis von Berufsmenschen sein, denen das Bohren dicker Bretter in der Wissenschaft und anderswo zu langweilig geworden ist und die sich gern einmal in der Propheten- und Weltretterpose probieren wollen, bei Tönnies fällt der Name Al Gore. Nicht zu unrecht. Dieser Kampagnenapostel mit seiner 30.000 $-Stromrechnung strebt mit seinem Panik-Film weltweite Wirkung an. Tönnies empfiehlt in diesem Kontext das Wiederlesen des „Prinzip(s) Verantwortung“ von Hans Jonas. Das hat seine Logik. Unter wohlklingenden Großetiketten lassen sich sekundäre Motive gut verstecken und Alarmismus gut verkaufen. Und in der Tat ähnelt sich die Umgangsweise mit den abstrakten Begriffen bei den Katastrophenaposteln und bei Jonas. Im Mittelpunkt steht ein holistischer Begriff NATUR, in dem die Obertöne des Garten Edens mitschwingen. Der Begriff NATUR ist aber weitgehend inhaltslos, weil er nur eine Differenz zur KULTUR ausdrückt, aber nicht erkennen läßt, daß es Myriaden von natürlichen Phänomenen gibt, die sich nicht sehr sinnvoll unter einem Begriff NATUR einordnen lassen, wenn es nicht um die Differenz zur Kultur geht. Diese Myriaden von natürlichen Phänomenen in ihrer unerschöpflichen Vielfalt und in ihrer Geschichte zu studieren und sich kurzschlüssiger Verallgemeinerungen in sokratischer und cusanischer Demut zu enthalten, dieser Aufgabe stellen sich viele Klimaforscher, stellt sich die Philosophie des Hans Jonas leider nicht. Ähnliches gilt für die Verwendung von hochaggregierten Begriffen wie LEBEN etc. Recht entlarvend schreibt Tönnies: “Die Philosophie der Gegenwart ist daran gehindert, die nötige Weltverbesserungsmentalität zu erzeugen ...“; dem will sie mit Jonas auf die Beine helfen. Mir scheint, seit Platons „Politeia“ mit seinem Menschenzüchtungsprogramm haben die Philosophen zuviel „Weltverbesserungsmentalität“ erzeugt; sie sollten vielleicht zur Abwechslung einmal ihre geologischen und biologischen Wissenslücken schließen, damit konkret, nüchtern und ohne Wissensanmaßung über die Vielzahl natürlicher Phänomenen und mögliche Handlungsimplikationen gesprochen werden kann. Das wird zum Beispiel in dem Film Al Gores nicht getan, der mit Bildern des verschneiten und schneelosen Kilimandscharos jongliert. Am 23.4.07 erfuhren wir in der FAZ, „ dass der Gletscherschwund des Kilimandscharo wenig mit der Temperatur, viel hingegen mit dem Niederschlag zu tun hat.“.
Aus Hypothesen dürfen nicht vorschnell Verantwortungsimperative geschmiedet werden.
Allen Beteiligten kann man die Lektüre von Poppers „Logik der Forschung“ wärmstens anempfehlen, um den Rahmen der Wissenschaft nicht zu überdehnen und Wissenschaft nicht für politische Missionen zu mißbrauchen.
- - "Verdrängt ... Dt. Die Studien, in denen die Symptome jugendlicher Gewaltbereitschaft beschrieben und Motive für ausländerfeindliche Exzesse analysiert werden, sind kaum noch zu überschauen. Doch lange suchen muss man nach fundierten Erklärungen dafür, wie es überhaupt dazu kommt, dass Jugendliche massenhaft der Trunk- oder Rauschgiftsucht verfallen und sich in autoritären Jugendbanden besser aufgehoben fühlen als in ihren Familien. Wie werden aus Kindern ich-schwache, manipulierbare, aggressive Jugendliche?
Der Kriminologe Pfeiffer, der es vor Jahren einmal wagte, eine Erklärung in der Krippenerziehung der DDR zu suchen, wurde niedergemacht. Wissenschaftlich widerlegt wurde er nie. Doch Unterstützer seiner These hat er auch nicht (mehr) gefunden. Dieses Eisen ist zu heiß, als dass jemand seine akademische Karriere dafür riskieren würde. Nur zu leicht gerät man dabei in Konflikt mit dem All-Parteien-Konsens in der Familienpolitik: der Anpassung der Familie an die Erfordernisse der Wirtschaft. Die hochgelobte staatliche Obhut für Kleinkinder jedoch wird ganz bestimmt keine selbstbewussten, emotional gefestigten Menschen hervorbringen. Sie züchtet, was man zu bekämpfen vorgibt. Auch da wird weggesehen."
Text: F.A.Z., 23.08.2007, Nr. 195 / Seite 1 Pfeiffer ist übrigens ein SPD-Mann und war bei Schröder Justizminister in Hannover.
- Geht doch, allerdings nicht dort, wo drittklassige Personnage regiert: "Tschechien führt einheitlichen Steuersatz ein
Einkommensteuersatz sinkt auf 15 Prozent / 19 Prozent Körperschaftsteuer
kps. RIJEKA, 22. August. Am 1. Januar 2008 tritt in einem weiteren EU-Land der einheitliche Steuersatz, Flat Tax genannt, für die persönliche Einkommenssteuer in Kraft." FAZ 23.8.
Mittwoch, 22. August 2007
Nährmittel Steuern
Von Sonn' und Welten weiß ich nichts zu sagen,
Ich sehe nur, wie sich die Menschen plagen.
Faust Vv. 379 f.
Und geplagt werden:
"Unverfroren
nf. Monat für Monat laufen Zehntausende Telekom-Kunden zu einem anderen Anbieter über. Jahr um Jahr kehren Hunderttausende Arbeitnehmer ihren Gewerkschaften den Rücken. Hat man deshalb gehört, dass einer von beiden nach staatlicher Hilfe gerufen hätte? Natürlich nicht. Das wäre ja auch noch schöner. Genau das aber machen nun die Parteien. Sie wollen die Löcher, die der starke Mitgliederschwund in ihre Kassen gerissen hat, vom Steuerzahler mit vielen Millionen Euro auffüllen lassen. Die Unverfrorenheit dieses Ansinnens ist kaum zu überbieten. Schon die bestehende Finanzierungsregel, nach der die Zuweisungen an die Parteien entsprechend der Preissteigerungsrate und der Zunahme der Nettoverdienste im öffentlichen Dienst angehoben werden, ist mehr als fragwürdig. Sie entspricht dem gleichen Geist, der schnell mal höhere Regelsätze für Hartz-IV-Empfänger verlangt, weil die Milch teurer geworden ist. Warum sollen ausgerechnet Parteien und Arbeitslose einen automatischen Inflationsausgleich erhalten, während jene, die das alles finanzieren müssen, mit steigenden Preisen und Abgaben alleine gelassen werden? Wer - dazu noch fast unbedrängt von neuen Wettbewerbern - eine so miserable Politik betreibt, dass ihm die Mitglieder davonlaufen, hat sein Programm zu ändern oder sich der knappen Finanzlage anzupassen."
Glosse Wirtschaft F.A.Z., 21.08.2007, Nr. 193 / Seite 11
Wer dazu noch an den aufgehäuften staatlichen Schuldenberg denkt, dem fällt auch automatisch Max Webers Politikerunterscheidung ein:
solche, die für die Politik leben, und solche, die von der Politik leben (M. W., Politik als Beruf). Die letztere Sorte dürfte die sehr große Mehrheit bilden.
- Selbstverstümmelung eines Landes ohne Rohstoffe, da lachen die Inder und Chinesen und noch viele andere mehr:
In der einschlägigen Literatur für den weltweiten Ausstoß von Kohlendioxid wird ein Wert von etwa 32 Milliarden Tonnen genannt, so daß der deutsche Anteil bei nur 2,7% liegt.
Würde man die Emissionen in Deutschland langfristig um insgesamt 20% vermindern können (ein sehr ambitioniertes Ziel), so würde das weltweit einer Verminderung um etwas mehr als 0,5% entsprechen, und eine Verminderung im deutschen Verkehrsbereich um 20% hätte einen weltweiten Effekt von 0,1%. Die zu erwartenden Zuwächse der Kohlendioxid-Freisetzung in den Entwicklungs- und Schwellenländern, z.B. Indien und China, würden die deutschen Einsparungen weit übertreffen.
- Wer modisch orientiert ist sollte doch überlegen, ob er nicht den Wasserstoff-Honda bestellen will, der nächstes Jahr für 150.000 € auf den Markt kommen soll.
Dienstag, 21. August 2007
Ontischer Holismus, Landesbanken, Foucault
- "Darwin leuchtet: Ein dreifacher Großstreit: Was ist der Mensch?" Trilogie im Meiner-Verlag. Rez. FAZ 20.8.07
Die holistischen Fragen, die bisher zu nichts Sinnvollem geführt haben, siehe Kant, bleiben reizvoll. Und natürlich ist die Arbeit am Menschenbild sinnvoll. Aber nur empirisch, im Kleinen. Mehr als eine Skizze kann daraus nie werden. Crick und Watson scheinen mir doch heute mehr zu leuchten als Darwin, ohne dessen Leistung schmälern zu wollen. Aber der Entwicklungsgedanke war schon bei Goethe deutlich formuliert, zuletzt im Faust II:
Da regst du dich nach ewigen Normen
Durch tausend, abertausend Formen,
Und bis zum Menschen hast du Zeit.
Vv. 8324 ff. (Thales zu Homunculus)
- Arbeit am Konzentrationsabbau: Nachrichtenunterlegung mit Musik (gilt auch für Geschichtsreihen wie ZEITZEICHEN in WDR 5)
- Landesbanken
Blind ins Risiko auf Kosten anderer
"Die Welt der Landesbanken gerät in Bewegung. In Amerika fing alles an: Banken vergaben zu großzügig Hypothekenkredite, die nun zum großen Teil nicht zurückgezahlt werden. Warum haben sich ausgerechnet öffentliche Banken aus Deutschland dort engagiert? Ein FAZ.NET-Spezial." Na, wenn der deutsche Steuerzahler bürgt.
- Ein Fall für den Datenschutzbeauftragten:
"Aachen
Serienmörder nach 17 Jahren gefasst
Der Aachener „Anhalter-Mörder“ ist gefasst. Ermittler stießen durch Zufall auf den Mörder von fünf Frauen, der die Taten zwischen 1983 und 1990 begangen hat. Der 51 Jahre alte Mann konnte durch seinen genetischen Fingerabdruck überführt werden."
- Frankfurter Allgemeine Zeitung, 21.08.2007, Nr. 193, S. 9
Viagra-Rezept für Kinderschänder
PARIS, 20. August (dpa). Nach Bekanntwerden des Falls eines Gefängnisarztes, der einem Kinderschänder die Potenzpille Viagra verschrieben hatte, hat sich der französische Präsident Nicolas Sarkozy für die Sterilisation von Kinderschändern ausgesprochen. Er befürworte die chemische Sterilisation von Sexualstraftätern, sofern diese der Behandlung zustimmten, sagte Sarkozy am Montag. Am Ende ihrer Haftzeit sollen Sexualstraftäter in Frankreich künftig von Experten untersucht und falls nötig in eine geschlossene Anstalt eingewiesen werden. In den vergangenen Tagen hatte der Fall eines mutmaßlich rückfällig gewordenen Kinderschänders in Frankreich Aufsehen erregt. Der Gefängnisarzt des Mannes hatte am Montag zugegeben, dem Mann noch während der Haft Viagra verschrieben zu haben. Der 61 Jahre alte Täter war Anfang Juli entlassen worden und hatte anschließend einen fünf Jahre alten Jungen entführt und missbraucht. Bei der Festnahme des Mannes fand die Polizei bei ihm eine angebrochene Viagra-Packung. Der mutmaßliche Straftäter sagte, dass er das Medikament verschrieben bekommen habe. Unterdessen empfing der französische Präsident Nicolas Sarkozy den Vater des missbrauchten Jungen. "Er hat mir versprochen, dass die Gesetze verschärft werden und solche Täter nie mehr entlassen werden", sagte der Mann anschließend."
Der Mann hat seine Seminare bei Foucault ernstgenommen.
"Weniger Professuren in Deutschland
1451 Stellen in zehn Jahren gestrichen / Geisteswissenschaften besonders betroffen
oll. FRANKFURT, 20. August. Die geisteswissenschaftlichen Fakultäten haben in den vergangenen zehn Jahren 663 Professuren verloren." Das ist die große Chance, in den Geisteswissenschaften wieder Qualität einzuführen. Schwierig genug in der wolkigen Fakultät. Repräsentieren Foucault, Rorty und Habermas Qualität? Nicht im Vergleich mit Max Weber. Aber doch unter den 1000 Gartenzwergen der Phil. Fak. Das Problem bei diesen Spitzenschwaflern liegt in ihrem Desorientierungspotential, siehe den Arzt, der dem Sexualverbrecher Potenzmittel verschreibt.
- In der Mai-Nummer der Schweizer Monatshefte fürchtet der tschechische Staatspräsident Klaus aber ganz andere Gefahren. Drei interne Herausforderungen sind nach seiner Überzeugung besonders gefährlich für die Freiheit: der Sozialdemokratismus, der Europäismus, der Ökologismus. Der Sozialdemokratismus sei nichts anderes als eine weichgespülte Form des Kommunismus. Was Europa angeht, sei er immer ein Anhänger freundschaftlicher Zusammenarbeit unter den europäischen Ländern gewesen. Jedoch habe er stets darauf hingewiesen, dass der Drang zu einem immer enger verfassten Europa, die sogenannte "Vertiefung" der EU, die rasche politische Integration und die supranationalen Tendenzen - die nicht von einer authentischen europäischen Identität, einem europäischen Demos gestützt würden - Gift für die Demokratie und die Freiheit seien. "Die dritte Gefahr für die persönliche Freiheit tritt uns entgegen als Umweltbesessenheit. Ich teile die Besorgnis über eine allfällige Zerstörung der Umwelt, aber dies macht mich nicht blind für die Gefahr, die von der neuen Ideologie des Ökologismus ausgeht. Dieser Bewegung dient der Umweltschutz bloß als Vorwand. Hinter ihrer menschen- und umweltfreundlichen Terminologie verbirgt sich der Ehrgeiz ihrer Anhänger, die Welt, die Gesellschaft, unser Verhalten und unsere Werte radikal umzupolen und neu zu organisieren."
Montag, 20. August 2007
Geldpolitik, Rotchina, Kongo, Gentechnik
Ein schwieriges Feld:
"... Der pensionierte Präsident der amerikanischen Notenbank, Alan Greenspan, hatte wegen turbulenter Märkte häufig die Leitzinsen gesenkt - 1987 nach dem Börsen-Crash, 1998 beim Beinahekollaps des Hedge-Fonds LTCM sowie während der Kurseinbrüche zwischen 2001 und 2003. Kurzfristig haben die Liquiditätsspritzen gewirkt. Das gilt vor allem für 1987: Nach dem Crash im Oktober 1987 hatte Greenspan die Zinsen um 75 Basispunkte gesenkt und die Märkte mit Liquidität geflutet. Bereits Anfang Dezember 1987 hatte der amerikanische Aktienmarkt seinen Tiefpunkt durchschritten. Die Leitzinssenkungen hatten die Investoren vor weiteren Verlusten bewahrt. Damit haben sie ähnlich gewirkt wie Verkaufsoptionen, auch Puts genannt. Diese räumen Anlegern die Möglichkeit ein, Aktien zu einem festgesetzten Kurs zu verkaufen, auch wenn der Kurs am Markt eingebrochen und somit niedriger sein sollte.
Aber die Greenspan-Puts hatten regelmäßig die Liquidität aufgebläht, das Risikobewusstsein eingeschläfert und neuen Übertreibungen Vorschub geleistet. Noch nie ist diese problematische Seite des Greenspan-Puts so klar geworden wie zuletzt: Die amerikanischen Unternehmen hatten 2001 begonnen, ihre während der Aktienhausse in die Höhe geschossenen Schulden zu reduzieren und ihre Bilanzen zu reparieren. Aber die amerikanischen Konsumenten haben seitdem das Gegenteil gemacht. Angestachelt durch Greenspans Niedrigzinsen, haben sie Hypothekenschulden aufgetürmt, leichtfertig Immobilien gekauft und deren Preise in die Höhe getrieben. Im Frühjahr dieses Jahres wurde klar, dass immer mehr Bürger ihre Darlehen nicht bedienen können, die amerikanische Immobilienkrise nahm ihren Lauf. Sie geht maßgeblich auf den Greenspan-Put zurück. ..."
F.A.Z., 20.08.2007, Nr. 192 / Seite 22
Marc Faber meinte letzte Woche, ohne die Zentralbanken und ihre Interventionen seien wir alle reicher.
- Wieder ein sehr informativer Beitrag von Matthias Rüb! Die Entwicklung an der Straße von Taiwan ist besorgniserregend. :
"Militärische Macht
Das Pentagon warnt vorm chinesischen Drachen
Von Matthias Rüb, Washington ... Militärisches Hauptaugenmerk Chinas auf Taiwan
China lässt die Welt über die strategischen Gründe seiner Aufrüstung im Unklaren. Amerikanische und internationale Rüstungsfachleute sind sich jedoch darüber einig, dass die Modernisierung der veralteten Ausrüstung der chinesischen Streitkräfte längst nicht mehr der einzige Grund für die wachsenden Militärausgaben sein kann. Denn Chinas Aufrüstung begann, als der regionale und weltanschauliche Rivale Sowjetunion von der Bühne der Weltgeschichte abtrat und keine militärische Bedrohung mehr darstellte. In die gleiche Zeit fielen (inflationsbereinigt) sinkende Militärausgaben Taiwans, während sich auch das von Wirtschaftskrisen geschüttelte Japan - der einzige potentielle Großmachtrivale in der Region - allenfalls ein stagnierendes Militärbudget leistete.
Nach wie vor liegt Chinas militärisches Hauptaugenmerk auf Taiwan. Peking verstärkt sein auf Taiwan gerichtetes Raketenarsenal nach amerikanischen Erkenntnissen jährlich um etwa 100 Kurzstreckenraketen und hat inzwischen fast 1000 Abschussrampen mit Raketen, die Taiwan erreichen können, am Westufer der Straße von Taiwan errichtet. Zudem sind fast 400.000 Mann der Volksarmee in der Region stationiert. ..." FAZ 20.8.07
- Kongo / Katanga : Globalisierung als neue Chance oder alte afrikanische Mißwirtschaft?
"... Die Demokratische Republik Kongo (Kongo-Kinshasa) gilt als eines der rohstoffreichsten Länder der Welt. Von Holz über Wasser und Diamanten bis hin zu seltenen Erzen wie Coltan, Uran und Kobalt findet sich nahezu alles, wobei speziell die Kupfer-, Kobalt- und Uranvorkommen in der südlichen Provinz Katanga konzentriert sind. Die Bergbauprovinz war seit jeher der wirtschaftliche Motor Kongos, sowohl unter belgischer Kolonialverwaltung als auch nachdem Kongo 1960 von Belgien in die Unabhängigkeit entlassen worden war. Die blühende Bergbauindustrie aber verfiel im Laufe der Jahre durch unglaubliche Korruption und Missmanagement, und heute gibt es nicht einmal mehr eine Straße, die Lubumbashi, die Hauptstadt von Katanga, mit der Regierungshauptstadt Kinshasa verbindet. Gleichwohl ist Katanga nach den ersten freien Wahlen in der Geschichte Kongos im vergangenen Jahr zum neuen Mekka der internationalen Bergbaukonzerne geworden. Hintergrund ist die Nachfrage nach Kupfer und Kobalt aus China und Indien, die zu Preissteigerungen von bis zu 150 Prozent geführt hat. Katanga verfügt über rund ein Zehntel aller weltweit bekannten Kupfervorkommen und wohl über knapp die Hälfte des mittlerweile extrem teuren Kobalts. ..."
Text: F.A.Z., 20.08.2007, Nr. 192 / Seite 12
- Der Irrationalismus nimmt zu:
"Gentechnik
Wohliger Ekel
Von Christian Schwägerl
Von liebevollen Menschen herangezogen? Mitnichten
26. Juli 2007 FAZ
Wer hat vor Gentechnik in Lebensmitteln keine Angst? Nur Menschen, so scheint es, die bei Fastfood-Ketten frühstücken, schimmliges Brot essen und sich auch sonst nicht sonderlich darum scheren, was sie ihrem Körper zumuten. Die große Mehrheit ist dagegen, sagt der Ernährungsminister, und richtet sich, statt aufzuklären, nach der kollektiven Angst. Als drohe die Pest oder Schlimmeres, lässt Horst Seehofer Äcker, auf denen genveränderte Pflanzen wachsen, mit Sicherheitskorridoren umgeben, Spuren von Gentechnik mit Labortests verfolgen und schreibt Warnhinweise auf Verpackungen vor.
In den Kirchen wird gegen den „Eingriff in die Schöpfung“ gepredigt, in bayerischen Städten verbieten CSU-Bürgermeister den Anbau von „Gen-Pflanzen“ auf kommunalem Pachtland, in Bio-Supermärkten wird „Frei von Gentechnik“ als Qualitätsmerkmal und Kaufanreiz präsentiert, was allgemeinen Beifall findet, vom Stammtisch in Niederbayern bis zur schwulen Bio-Einkaufsgemeinschaft in Kreuzberg.
Ein selbstverstärkendes System
Den Verbrauchern wird es leichtgemacht, pauschal gegen Gentechnik zu sein. Dort, wo gentechnisch veränderte Lebewesen längst eingesetzt werden, als Futtermittel für Rinder und Schweine beispielsweise und als bakterielle Fabriken für Vitamine und Enzyme, erfahren sie nichts davon. Eine umfassende Kennzeichnungspflicht für alle Produkte, die mit Hilfe genveränderter Organismen hergestellt werden, haben die „Verbraucheranwälte“ in der Regierung soeben verhindert - wohl wissend, dass sonst auf fast allen Produkten ein Gentechnik-Zeichen zu finden wäre. Was eine Massenhysterie auslösen würde - oder einen raschen Gewöhnungseffekt. Produkte wiederum, für die eine Kennzeichnung vorgeschrieben ist, bekommt der Verbraucher gar nicht zu sehen: Vor nichts haben die Lebensmittelketten mehr Angst als vor der Angst ihrer Kunden. Ein selbstverstärkendes System.
„Ohne Gentechnik“ - wie natürlich das klingt. Fast wie: Meine Lebensmittel kommen aus dem Garten Eden. „Ohne Gentechnik“, das signalisiert: alles in Ordnung, diese Karotte wurde von lächelnden und liebevollen Menschen herangezogen. Keine Gentechnik, und schon ist das Gewissen rein. Pestizide, Pilzgifte, Wasserverschwendung für Treibhausware, alles halb so wild. Hauptsache, keine Gentechnik. ..."
Sonntag, 19. August 2007
Unschärfe des Dichtens und geisteswissenschaftlichen Denkens
Die schlimme Unschärfe und logische Beliebigkeit des Dichtens und geisteswissenschaftlichen Denkens:
"'Als 1932/33 zahlreiche George-Jünger sich für die Nationalsozialisten begeisterten ...', so Jünger Morwitz. ..." Focus 33/07, S. 49
Das Denken in Bildern, so unvermeidlich es ist und so schön es sein kann, bleibt immer ein großer Unsinnsgenerator.
Der Taugenichts
Die ersten Veilchen waren schon
Erwacht im stillen Tal;
Ein Bettelpack stellt' seinen Thron
Ins Feld zum ersten Mal.
Der Alte auf dem Rücken lag,
Das Weib, das wusch am See;
Bestaubt und unrein schmolz im Hag
Das letzte Häuflein Schnee.
Der Vollmond warf den Silberschein
Dem Bettler in die Hand,
Bestreut' der Frau mit Edelstein
Die Lumpen, die sie wand;
Ein linder West blies in die Glut
Von einem Dorngeflecht,
Drauf kocht' in Bettelmannes Hut
Ein sündengrauer Hecht.
Da kam der kleine Betteljung,
Vor Hunger schwach und matt,
Doch glühend in Begeisterung
Vom Streifen durch die Stadt,
Hielt eine Hyazinthe dar
In dunkelblauer Luft;
Dicht drängte sich der Kelchlein Schar,
Und selig war der Duft.
Der Vater rief: "Wohl hast du mir
Viel Pfennige gebracht??"
Der Knabe rief: "O sehet hier
Der Blume Zauberpracht!
Ich schlich zum goldnen Gittertor,
Sooft ich ging, zurück,
Bedacht nur, aus dem Wunderflor
Zu stehlen mir dies Glück!
O sehet nur, ich werde toll,
Die Glöcklein alle an!
Ihr Duft, so fremd und wundervoll,
Hat mir es angetan!
O schlaget nicht mich armen Wicht,
Laßt Euren Stecken ruhn!
Ich will ja nichts, mich hungert nicht,
Ich wills nicht wieder tun!?"
"O wehe mir geschlagnem Tropf!?",
Brach nun der Alte aus,
"Mein Kind kommt mit verrücktem Kopf,
Anstatt mit Brot nach Haus!
Du Taugenichts, du Tagedieb
Und deiner Eltern Schmach!?"
Und rüstig langt' er Hieb auf Hieb
Dem armen Jungen nach.
Im Zorn fraß er den Hecht, noch eh
Der gar gesotten war,
Schmiß weit die Gräte in den See
Und stülpt' den Filz aufs Haar.
Die Mutter schmält' mit sanftem Wort
Den mißgeratnen Sohn,
Der warf die Blume zitternd fort
Und hinkte still davon.
Es perlte seiner Tränen Fluß,
Er legte sich ins Gras
Und zog aus seinem wunden Fuß
Ein Stücklein scharfes Glas.
Der Gott der Taugenichtse rief
Der guten Nachtigall,
Daß sie dem Kind ein Liedchen pfiff
Zum Schlaf mit süßem Schall.
Gottfried Keller
Samstag, 18. August 2007
Vorläufiges Wissen, Grönländer, Sonne zu 53,9 Cent/kWh
- Gang der Wissenschaft, Arbeit am Irrtum:
Weniger Blutarmut durch späteres Abnabeln
LONDON, 17. August (AFP). Ärzte und Hebammen sollten laut einem am Freitag veröffentlichten Bericht des "British Medical Journal" mit dem Durchschneiden der Nabelschnur nach einer Geburt mindestens drei Minuten lang warten.
F.A.Z., 18.08.2007, Nr. 191 / Seite 7
- "Der Grönländer
... Hans Enoksen. Er ist Ministerpräsident auf der größten Insel der Welt und trägt den offiziellen dänischen Titel Landsstyreformand. Das hängt mit der komplizierten staatsrechtlichen Konstruktion Grönlands zusammen, das Teil Dänemarks ist, aber seit 1979 weitgehende Selbstverwaltungsrechte hat. ... Enoksen strebt die Unabhängigkeit an. Auftrieb könnte ihm dabei die Erwartung geben, dass Grönland über große Ölvorkommen verfügt. Deren Erschließung würde durch das Zurückweichen der Gletscher erleichtert. Vorerst freilich sieht er als positive Folge des Klimawandels: dass man jetzt auch in Grönland Gemüse anbauen könne und dass das Tourismusgeschäft floriert."
F.A.Z., 18.08.2007, Nr. 191 / Seite 8
"... Dass der Ökostromabsatz, wenn man die höheren Erzeugungspreise ehrlich in Rechnung stellt, nicht funktioniert, hat schon E.ON mit dem deutschlandweit angebotenen "Mix power"-Tarif zu spüren bekommen, bei dem für alle Erzeugungsarten nachvollziehbar kostengerecht kalkulierte Preise von Kernenergie zu 2,6 Cent/kWh, Kohle zu 4,4 Cent/kWh, Wasser zu 5,3 Cent/kWh, Biogas zu 10,0 Cent/kWh, Wind zu 11,4 Cent/kWh bis Sonne zu 53,9 Cent/kWh erhoben wurden. Trotz einem erheblichen Werbeaufwand von rund 22,5 Millionen Euro hatten sich innerhalb der Kampagne bis zum Jahr 2002 neben unserem Nationaltorhüter Oliver Kahn nur rund 1100 Kunden zu einem kostengerechten Mix mit nennenswertem Ökoanteil entschieden. ..." Leserbrief Alt, RWTH Aachen, 18.8., FAZ
Freitag, 17. August 2007
Grünland, Tugendgesetz, warmes 1934
- Madam Merkel ist es noch nicht kühl genug in Deutschland, sie geistert auf Steuerzahlerkosten im noch kühleren Grönland herum - leider nicht, um nach unterirdischen Ausläufern des Teutoburger Waldes bis zum Nordpol zu fahnden, sondern um noch weiter in die Nebelschleier der fixen Klima-Idee einzutauchen.
Mein Bekannter in Reykjavik, Rasmussen, sie heißen ja fast alle Rasmussen, muß ein potenter Bursche gewesen sein, der Ur-Rasmussen, also Rasmussen dagegen träumt vom künftigen warmen Sommer, so wie er früher einmal war, Grünland nannten die Wikinger das Land vor der Vereisung, und er träumt von wunderbaren Ölquellen auf der grünen Wikinger-Wiese, wenn erst einmal das grausige Eis verschwunden sein würde, aus denen sich dann der wonnige Erdsaft billig fördern ließe; wie in Saudi-Arabien würden die Steuern fallen, gestrichen würden sie, aufgehoben, verdammt in alle Ewigkeit; im grüngelbblauen Sechsliter-Thunderbird würde er des hochoktanigen Nektars genießen, der süß und frei aus der Zapfsäule strömen würde - und eine wie Madam Merkel, so eine Eisbärfreundin, die würde er höchstens als Haushälterin einstellen.
Träume sind Schäume: Wie ist die Situation in Grönland wirklich?
Bernd Stroeher auf faz.net (17.08.2007) sagt es uns:
Ob Frau Merkel weiß wie die Situation in Grönland wirklich ist?
Die Temperaturvariabilität ist in Grönland außerordentlich groß. So war es in den 30iger und 40iger Jahren ohne CO2 wärmer als derzeit mit damals schmelzenden Gletschern, die sich in den Folgejahren wieder erholten. Viele Gletscher waren damals kleiner als heute.
Ab 1950 bis ca.1990 kühlte Grönland insgesamt ab. In einem Papier von Howat, publiziert in Science im Februar 2007, wird zudem darauf hingewiesen, dass zwei der größten Gletscher ab dem Sommer 2006 ihr Schmelzen stark eingeschränkt haben. Einer der größten Gletscher, der Kangerdlugssuaq, hat sein Masseverlust auf praktisch Null gebracht. Innerhalb Grönland wächst das Eis leicht.
Das kann unsere Kanzlerin alles nicht erschüttern, wenn auch Gletscher in Norwegen wieder wachsen. Und dass sie ihr Wissen hauptsächlich durch die Angaben des Potsdam Instituts bezieht, was macht es.
Zur Ergänzung : Es gibt auf dem Globus ca. 160.000 Gletscher, wobei lediglich bei 180 mehr als hundertjährige Masseberechnungen vorliegen. Gletscher als unbestechlichen Zeugen für eine hundertjährige Klimaerwärmung der Öffentlichkeit zu nennen, ist schon ziemlich dilettantisch, wenn auch politisch erfolgreich."
- Da spürt man doch den strengen Sparwillen! Staatskommissare wollen immer gern das Doppelte: Aber nur schlappe 5,6 Millionen Euro Steuergelder für die Überwachung der Abschaffung der Vertragsfreiheit:
"Toleranzgesetz
Unter der Rubrik "Finanzielle Auswirkungen" hieß es im Gleichbehandlungsgesetz, die jährlichen Aufwendungen beliefen sich auf 5,6 Millionen Euro. Das bezog sich aber lediglich auf die Einrichtung der Antidiskriminierungsstelle im Familienministerium. ... dass dieses Gesetz, das sie mit Leben erfüllen soll, die Gesellschaft nicht friedlicher macht, sondern streitlustiger, nicht freier, sondern unfreier, nicht toleranter, sondern verlogener. Die Toleranz, die angeblich damit gefördert werden sollte, bleibt ein hehres Ziel. Der Versuch, sie mit gesetzlichen Mitteln durchzusetzen, konnte nur danebengehen."
F.A.Z., 17.08.2007, Nr. 190 / Seite 1Dt.
JA! Klaro. Und noch etwas:
Es gibt die unschöne Neigung sehr vieler Menschen, eigene Unzulänglichkeiten zu übersehen und für mißgünstige Unzufriedenheit äußere Umstände bzw. andere Menschen verantwortlich zu machen (Sündenbocksyndrom). Hier setzen die Brüsseler Tugendkraten an.
Was es kostet? :
Ein Jahr nach seinem Inkrafttreten sorgt das Allgemeine Gleichbehandlungsgesetz (AGG) für kontroverse Diskussionen über den Nutzen der neuen Antidiskriminierungsregeln. Die Leiterin der Antidiskriminierungsstelle des Bundes, Martina Köppen, verteidigte die Vorschriften und warb bei der Wirtschaft für die Vorteile der Gleichbehandlung (F.A.Z. vom 15. August). Dagegen stößt das neue Regelwerk auf heftige Kritik von Arbeitsrechtlern sowie Vertretern von Arbeitgeberverbänden und des Handwerkes. Sie sehen darin vor allem einen Zuwachs an Bürokratie und Kosten.
Einer Studie des Dortmunder Wirtschaftsprofessors Andreas Hoffjan zufolge haben die Unternehmen im Zusammenhang mit dem AGG rund 1,73 Milliarden Euro insbesondere für Schulungen ihrer Mitarbeiter und die Einführung neuer Standards ausgegeben. Damit belaste das Gesetz jedes Unternehmen durchschnittlich mit 72,50 Euro je sozialversicherungspflichtigen Mitarbeiter, heißt es in der Untersuchung, die Hoffjan im Auftrag der Initiative Neue Soziale Marktwirtschaft erstellt hat. "Das AGG verursacht hohe Mehrkosten für die Unternehmen, trägt zur beabsichtigten Antidiskriminierung nichts bei und enthält ein großes Missbrauchspotential", kritisiert er."
(Kritische Bilanz zum Gleichbehandlungsgesetz, Von Corinna Budras und Kerstin Schwenn, FAZ 17. August 2007
- Nasa führt an Nase herum:
Leipziger Volkszeitung, 17. August 2007
Klimawandel
Nasa-Irrtum: 1998 nicht das heißeste Jahr
Washington (dpa). Ein Fehler in der US-Temperaturstatistik hat das Jahr 1998 zum wärmsten Jahr seit 1880 gemacht. In Wahrheit war es jedoch das Jahr 1934. Das liberale Politik-Institut Nationales Zentrum für Politik-Analysen hat die US-Weltraumbehörde Nasa beschuldigt, in aller Stille weitere alarmierende Klimadaten der vergangenen 120 Jahre korrigiert zu haben. So stehe jetzt fest, dass von den zehn heißesten Jahren seit 1887 sechs zu einer Zeit gewesen seien, als es noch keinen erhöhten Ausstoß von Treibhausgasen gab. Der führende Nasa-
Klimaforscher James Hansen hatte früher fälschlicherweise behauptet, dass die meisten Hitze-Rekordjahre seit 1990 registriert worden seien und so den Klimawandel begründet.
"korrigiert"? Muß wohl heißen: gefälscht.
Donnerstag, 16. August 2007
Nestlé, Zelle, Dummie-Nachrichten u. -soziologie
http://www.heise.de/netze/artikel/93149 Ethernet-/ATM-Technik-Probleme
Aktie von Nestlé erreicht neues Allzeithoch
Nestlé hat sehr gute Zahlen vorgelegt und will Aktien zurückkaufen. Die Anleger freute es. Am Mittwoch kletterte der Aktienkurs um elf Prozent und erreichte ein neues Allzeithoch. Besser noch: Die Party könnte weitergehen.
Was Soziologen so treiben können: Joachim Renn, "Vertraute Fremdheit und desperate Vergemeinschaftung - Ethnizität und die doppelte Normalisierung kultureller Differenz in der Moderne", in: Zur Überwindbarkeit kultureller Differenz. Grundlagentheoretische Reflexionen, hg. von Jochen Dreher und Peter Stegmaier, Transcript Vlg. Bielef. 07 (FAZ 15.8.07)
Nachrichten für Dummies WDR 3 9 Uhr : 1. Duisburger Morde - 2. Erdbeben in Peru - 3. Afghanistaneinsatz - 4. Merkel in Grönland - 5. US-Grubenunglück - 6. Regen in NRW - - von 6 Meldungen dienen nur 2 der politischen Orientierung.
Informationspakete von Zelle zu Zelle : Zellen kommunizieren nicht nur über Botenstoffe, sondern tauschen auch ganze Informationspakete aus. In diesen kann neben Proteinen auch Ribonukleinsäure ... 15.8.07 FAZ N 2
15. August 2007
Eins zu eins EZB
wmu. Im Prinzip sollte der neue EU-Reformvertrag ja keine substantiellen wirtschaftspolitischen Veränderungen mit sich bringen, sondern in erster Linie Änderungen der Entscheidungsverfahren. Doch der Teufel steckt wieder im Detail, wie schon vor der Diskussion über den Verfassungsvertrag.
Mittwoch, 15. August 2007
Die Kultur macht's, und die Genexpression, Nathan
Die Kultur macht’s:
- „Wohlan!
Es eifre jeder seiner unbestochnen
Von Vorurteilen freien Liebe nach!
Es strebe von euch um die Wette,
Die Kraft des Steins in seinem Ring' an Tag
Zu legen! komme dieser Kraft mit Sanftmut
Mit herzlicher Verträglichkeit, mit Wohltun,
Mit innigster Ergebenheit in Gott
Zu Hilf'! Und wenn sich dann der Steine Kräfte
Bei euern Kindes-Kindeskindern äußern:
So lad' ich über tausend tausend Jahre
Sie wiederum vor diesen Stuhl. Da wird
Ein weisrer Mann auf diesem Stuhle sitzen
Als ich; und sprechen. Geht! - So sagte der
Bescheidne Richter.“
(Lessing: Nathan der Weise - Die Ringparabel, veröffentlicht 1779,
Dritter Aufzug vierter Auftritt; Nathan erzählt die Parabel von den drei Ringen: Ein reicher Mann im Osten besaß einen Ring, der die geheimnisvolle Auswirkung hatte, 'vor Gott und Menschen angenehm zu machen, wer ihn mit Zuversicht trug'. Er hatte drei Söhne und vererbte jedem von ihnen einen Ring, der dem echten völlig gleich war, so daß keiner der Söhne wußte, wer den echten Ring besaß.)
Es braucht keine tausend Jahre, um deutlich zu sehen, wie sich Israel, Europa und die islamischen Länder entwickelt haben. Sechzig Jahre reichen völlig. 1947 wurde Indien unabhängig und die islamischen Landesteile trennten sich durch den Druck islamischer Fanatiker als Pakistan von Indien ab; Resultat :
"Indien im Aufwind - Pakistan in der Krise
Sechzig Jahre nach der blutigen Teilung des Subkontinents unterhalten Indien und Pakistan so gute Beziehungen wie nie zuvor. Zugleich sind sie einander nie ferner gewesen: Indien schließt zu den Großen auf, Pakistan steht am Rande des Zusammenbruchs. Von Jochen Buchsteiner." (15. August 2007 FAZ)
- „Die PLO stelle Frau Arafat weiterhin jährlich 22 Millionen Dollar zur Verfügung, die zuletzt "unzufrieden mit ihrem Lebensstil" gewesen sei, wie es weiter hieß.“ (15. August 2007 FAZ) Wieviel zahlt die EU der PLO? Was? Nur 250 Mio.? Bitte etwas drauflegen!
Stefan George, Vorabdruck der Biographie von Thomas Karlauf in der FAZ:
Die gestrige und auch noch die heutige Folge lassen an Thomas Manns DOKTOR FAUSTUS denken, speziell an den Kridwiß-Kreis, aber auch an die BETRACHTUNGEN EINES UNPOLITISCHEN; da werden die Zeitgeistereien und geistigen Schwulitäten aufgerufen, aus denen ThM sich herausarbeiten mußte, was ihm auch weitgehend gelang, ohne in die linke Kolportage oder den Diamat abzugleiten.
Aber vor der Kultur ist die Genexpression dran, und davor noch: „15. August 2007 FAZ
Schon vor mehr als dreißig Jahren hatten amerikanische Evolutionsbiologen wegen der geringen Unterschiede zwischen den Proteinen von Mensch und Schimpanse vermutet, dass nicht so sehr Mutationen in den Genen selbst neue Arten entstehen ließen, sondern Veränderungen in den Steuerungszentralen der Gene. Diese Hypothese zu beweisen fiel den Wissenschaftlern indessen schwer.
Mit Computeranalysen von Genomsequenzen allein kam man bei der Suche nach den die Evolution vorantreibenden Mutationen nicht weiter. Forscher um Anthony Borneman von der Yale University in New Haven (Connecticut) haben nun die Variationen in genetischen Regulationsbereichen ermittelt. Dabei stießen sie auf große Veränderungen.
Mechanismen der Evolution
Die als Promotoren bezeichneten Steuerungszentralen liegen in aller Regel unmittelbar vor den Genen. Sie enthalten in diesem Bereich verstreut zahlreiche, nur wenige Genbausteine lange Kontaktstellen für unterschiedliche Regulationsproteine, die sogenannten Transkriptionsfaktoren. Diese kooperieren miteinander und signalisieren gemeinsam dem nachgeschalteten Gen, wann und wie stark es aktiv werden soll und dann in eine entsprechende Botennukleinsäure zu übersetzen ist.“
Schon ganz schön interessant. Das scheint ja auf eine Kephalisierung, eine Steuerungszentralisierung hinzudeuten. Woher aber weiß der Promotor, daß ein bestimmtes Protein innerhalb einer Zellorganelle innerhalb einer bestimmten Zellart innerhalb eines bestimmten Organs innerhalb einer bestimmten Architektur von Organverbänden, die alle auf einen bestimmten Zuckerstoffwechsel angewiesen sind u.s.w. gebildet werden soll? Der Greis wird zum Mystizisten, meinte Goethe.
Ein großes Lob übrigens der FAZ, die seit etwa fünf Jahren im Feuilleton einen festen Platz für naturwissenschaftliche Artikel hat!
Dienstag, 14. August 2007
Endfünfziger, Magerbetrieb, Fuest: Konsumsteuer
Wir Endfünfziger wissen natürlich alles besser, schließlich haben wir ein paar Jährchen die Eliteuniversität LEBENSERFAHRUNG besucht. Einige von uns wissen sogar alles am besten. Zu diesen Superfünfzigern gehört Helmut Becker, früher bei BMW, der auf die Werbepauke haut für sein neues Buch **”Ausgebremst”**Wie die Autoindustrie Deutschland in die Krise fährt“. Dazu läßt er sich von dem WDR 5-Moderator Ralf Erdenberger einladen, der bei diesem Duo in die schrille Öko-Trompete stößt. Eine Guggenmusik, die die Bremsbeläge abfallen läßt.
Während der Volkswirt Becker den deutschen Autobauern harsch vorwirft, den Hybrid verschlafen zu haben, erklärt der Ingenieur Hack am gleichen Tag:“Die Zukunft gehört dem Magerbetrieb“; bereits jetzt verbrauche der BMW 530i mit Direkteinspritzung mit 7,5 l, damit weniger als der Lexus-Vollhybrid GS 450h mit 7,9 l. (FAZ 14.8.; Autor Hack: Mehrventilmotoren - Entwicklung- Technik - Typen). Hack ist möglicherweise aber noch nicht fünfzig.)
- Dafür lohnte es sich, die Monarchie wiedereinzuführen, Monarchen sind einfach bescheidener und rationaler als „Volksvertreter“: "Fuest hat eine andere Vision. Er befürwortet einen grundlegenden Wechsel in der Besteuerung. Wenn man sich zwei Arbeitnehmer mit gleichem Verdienst anschaue, zahle heute derjenige in seinem Leben mehr Steuern, der spart. Damit sei das Steuersystem weder neutral noch gerecht. Sein ideales Modell sieht anders aus: „Wenn ich König nicht nur von Deutschland, sondern auch von Europa wäre, dann würde ich Einkommen nur nachgelagert in Form einer Konsumsteuer belasten.“
F.A.Z., 13.08.2007, Nr. 186 / Seite 13
Montag, 13. August 2007
Giordano: schleichende Islamisierung, Sommer in der Arktis besser als in Köln
Ralph Vaughn Williams: Phantasie über ein Thema von Tallys: sehr hübsch.
- Giordano warnt vor Islamisierung
F.A.S. Frankfurt. Der Schriftsteller Ralph Giordano warnt vor einer "schleichenden Islamisierung" Deutschlands. In einem Beitrag für diese Zeitung schreibt Giordano, die Integrationspolitik der vergangenen Jahrzehnte sei gescheitert.
Frankfurter Allgemeine Sonntagszeitung vom 12.08.200
- FAZ 13.8.07:
„Forscher sehen beispiellosen Rückgang der Packeisfläche
Wissenschaftler rechnen mit einem neuen absoluten Minusrekord: Nie zuvor seit Beginn der Satellitenmessungen ist das Meereis in der Arktis in so kurzer Zeit so stark geschmolzen wie in den Sommermonaten Juni und Juli.“
„Seit Beginn der Satellitenmessungen“: das ist nicht gerade lange her! Die Erde gibt’s schon etwas länger: 4,6 Mrd. Jahre sollen es sein, und bis zur Krustenbildung angeblich 1 Mrd. Jahre. Per Satellit gemessen wird seit etwa seit 1985, wenn ich nicht irre – ein geradezu lächerlicher Zeitraum. In den Warmzeiten war die Erde vollständig eisfrei: wie schön, das sparte Heizöl.
Sonntag, 12. August 2007
Bürger und Sarg, Nachrichten für Dummies, Rotzsport
WDR 5: Die Unsinnsnachrichten werden ausgebaut: Friedens-Jirga in Kabul, Taliban-Entführung, zwei Verkehrsunfälle, die ausführlich dargestellt werden, Rudermeisterschaften – keine Nachrichten für Perikles, den mündigen Bürger.
- Werbung der deutschen Sporthilfe: „Leistung, Fairplay, Miteinander – die Prinzipien des Sports stärken unser Land“. Damit sind doch nicht die rotzenden Rasen-Rüpel gemeint?
- Der Bürger als Monument: „... Wie vor 40 Jahren war Beitz Ende Juni aus Kampen angereist, um am Grab von Krupp einen Kranz niederzulegen. Nun jährt sich am 13. August der Geburtstag des letzten Namensträgers der Krupp-Dynastie zum hundertsten Mal. Für Beitz wird auch dies eine Stunde der Erinnerungen sein. Aber sein Blick ist nach vorn gerichtet: Er will den zweihundertsten Geburtstag des Familienunternehmens Krupp im Jahr 2011 mitfeiern.“ (F.A.Z., 11.08.2007, Nr. 185 / Seite 11)
Vgl.: „ Wie die jüngste Studie von TNS Infratest im Auftrag von Aeternitas belegt, will nur noch rund die Hälfte der Deutschen (51 Prozent) eine Beisetzung im traditionellen Erd- oder Urnengrab. Vor neun Jahren waren das immerhin 87 Prozent, seitdem sinkt die Quote. ... moderne Formen sind jetzt schon für rund 16 Prozent (1998 rund 12 Prozent) der Befragten erste Wahl. Dazu zählen vor allem Bestattungen unter Bäumen, die mittlerweile an rund 100 Stellen in Deutschland angeboten werden, aber auch die Urnenaufbewahrung zu Hause oder eher kuriose Formen wie das Pressen der Asche zu Diamanten, das ein Schweizer Unternehmen im Programm hat. Das Verstreuen vom Heißluftballon aus ist in Deutschland nicht zulässig, wird aber im Elsass angeboten. Es hat mit dem Klassiker der Alternativen, der Seebestattung, und der anonymen Beisetzung gemein, dass sich anschließend niemand mehr um das Grab kümmern muss – indessen fehlt den Angehörigen aber ein Ort des Andenkens.
„Der Anteil derer, die das wünschen, liegt bei etwa 15 Prozent. Er hat sich in den vergangenen Jahren nicht wesentlich verändert“ ...““ (FAZ 18.7.07)
Hat die Minderwürdigung der eigenen Überreste auch einen Perspektivwechsel im Leben im Gefolge, eine Art unsentimentale EX-UND-HOPP-GESINNUNG, eine Verkleinerung der Selbstvorstellung und eine Begrenzung der Perspektive auf die eigene Lebenszeit?
Die römischen Kaiser ließen sich verbrennen im Übergang zur Vergöttlichung; auch dann noch, als es bei den Untertanen die Sargbestattung Mode wurde.
Der Verzicht auf Monumentalität und prästierte Würde verringert zumindest eine versteinerte Kapitalbindung und stärkt vielleicht die Präsenzbindung.
Freitag, 10. August 2007
Sklaverei in Mauretanien, Folter in Gaddafi-Land
Und noch schneller:
""Libyen
Gaddafis Sohn: Bulgarinnen wurden gefoltert
"Es gab die Drohung, ihre Familien anzugreifen"
10. August 2007 FAZ
Saif al Islam al Gaddafi, Sohn von Libyens Staatschef Muammar al Gaddafi, hat ohne Umschweife bestätigt, dass die einst in dem Land festgehaltenen bulgarischen Krankenschwestern und der palästinensische Arzt gefoltert wurden. „Sie wurden mit Strom gefoltert“, sagte Gaddafi dem arabischen Fernsehsender Al Dschazira laut Angaben auf dessen Internetseite. „Und ihnen wurde angedroht, ihre Familien anzugreifen.“
Der Arzt und die fünf Krankenschwestern waren acht Jahre lang unter dem Vorwurf festgehalten worden, hunderte libysche Kinder vorsätzlich mit dem HI-Virus infiziert zu haben. Sie wurden zum Tode verurteilt, bevor die Strafe nach der Zahlung von 460 Millionen Dollar Entschädigung an die Familien der Opfer in lebenslange Haft umgewandelt wurde. Am 24. Juli wurden sie nach Bulgarien überstellt, dort begnadigt und freigelassen.
„Es war eine Tragödie“
Sie hatten stets ihre Unschuld beteuert und berichtet, dass ihnen in libyscher Gefangenschaft unter Folter das Geständnis abgepresst wurde, die Kinder absichtlich mit dem HI-Virus infiziert zu haben. Über die Aussagen des palästinensischen Arztes, der nach Angaben seines Anwalts mit Hilfe der Vereinten Nationen gegen Libyen vorgehen will, sagte Gaddafi Al Dschazira, bei vielem handele es sich um „nichts als Lügen“.
Nach Angaben der Nachrichtenagentur Reuters soll Gaddafi zudem bestätigt haben, dass die Kinder bereits vor der Ankunft der fünf Krankenschwestern und des Arztes mit dem HI-Virus infiziert wurden. „Es war eine Tragödie, aber es geschah nicht absichtlich“, sagte Saif al Islam demnach über die Erkrankungen. Auf der englischen Internetseite von Al Dschazira war diese Aussage zunächst nicht zu finden.
„Die Europäer haben uns auch erpresst“
Gaddafis Sohn, der kein offizielles Amt in der Regierung ausübt, hatte in den vergangenen Tagen öfters mit freizügigen Angaben über den Fall überrascht. Im amerikanischen Magazin „Newsweek“ gestand er ein, sein Land habe die EU tatsächlich erpresst, indem es für die Freilassung der Krankenschwestern und eines Arztes die Entschädigung in Millionenhöhe ausgehandelt habe. „Aber die Europäer haben uns auch erpresst.“
Es sei in der Tat „ein unmoralisches Spiel“ gewesen, „aber die Europäer haben die Regeln aufgestellt, und jetzt zahlen sie den Preis dafür“, sagte Gaddafi dem Magazin. Auf die Frage, was Frankreich im Gegensatz zu anderen Ländern geboten habe, damit es nun den Zuschlag für ein großes Rüstungsgeschäft erhielt, sagte er: „Wir reden von hunderten Millionen Euro für das Gesundheitswesen in Libyen.“
Die französische Regierung hatte bestätigt, eine umfangreiche Rüstungsvereinbarung mit Libyen abgeschlossen zu haben. Es wäre die erste Lieferung seit Ende des Waffenembargos gegen das nordafrikanische Land im Jahr 2004."
- Afrikanisches Verhältnis zur Medizin: Die südafrikanische Gesundheitsministerin „ist gegn eine Behandlung mit Aids-Medikamenten und sagt, das HIV-Virus könne auch mit Knoblauch und Roter Beete bekämpft werden.“ 10.8. FAZ
Europ. Friedenspolitik Kleine Hufnase ABS
- ABS-Problem: Daß Menschen zur Panik neigen, ist allgemein bekannt. Das gilt für Finanzmarktakteure in gleicher Weise. Da der Herdentrieb auf global in Echtzeit vernetzten Märkten recht unkonstruktiv ausfallen kann, müssen sich verantwortliche Behördenvertreter so verhalten wie Axel Weber, Trichet und Bernanke: kontrolliert, diszipliniert und konstruktiv (schnelle Tender), damit sie nicht das auslösen, was sie besorgen. Herr Sanio hat sich als unverantwortlicher Boulevard-Redner aufgeführt.
Er hätte ruhig und besonnen seinen Amtsbesorgungen nachgehen müssen, statt die Brandglocke zu läuten. Man kann jedes Problem durch pausenloses Herumschwätzen vergrößern nach dem Motto: wäre doch gelacht, wenn wir aus der Kakerlake nicht eine Raubkatze machen könnten. (FAZ, Banker am Rande des Nervenzusammenbruchs, 9.8.)
- Spielverderber: auch durch anhaltendes Geschwätz läßt sich der Kölner Pegel partout nicht auf 8 m bringen. Gut so.
- Europ. Friedenspolitik im 21. Jahrhundert, Entwurf von Bahr, Stützle, Gießmann (FAZ 9.8.): Alter SPD-Aufguß, der gar nicht erst versucht, global zu denken; die Aufrüstung Irans etwa kommt gar nicht erst vor. Dagegen, trotz Tibet-Annektion, Darfur, Zimbabwe u.s.w. wird der alte Kinderglaube an die UN bekräftigt, in der die Diktaturen über eine qualifizierte Mehrheit verfügen. Europa als Sicherheits-Trittbrettfahrer der USA und glücklicher wirtschaftlicher Nutznießer der Weltkonjunktur soll in seiner Inkompetenz gestärkt werden. Das Gaukelbild der auszubauenden strategischen Partnerschaft mit Rußland wird Putin sicher gut gefallen.
- Da lachen die Chinesen: „Denn sie, die Kleine Hufeisennase, ist es, die in letzter Sekunde den Baubeginn der Dresdner Waldschlösschenbrücke verhindert hat: Das Dresdner Verwaltungsgericht gab gestern einem Antrag von drei Umweltverbänden statt, die vorläufigen Rechtsschutz zur Klärung von Naturschutzfragen forderten. Erst wenn zweifelsfrei geklärt sei, ob die Brücke das Leben dieser bedrohten Tierart beeinträchtigen würde und wie dies gegebenenfalls verhindert werden könne, dürften die Bauarbeiten beginnen.“ (F.A.Z., 10.08.2007)
Donnerstag, 9. August 2007
Dauerregen
Mittwoch, 8. August 2007
Gentechnik Demokr. Korruption Sündendialektik
"150 Meter Abstand sind ein politischer Wert"
FRAGE: Im Koalitionsvertrag der Regierung steht, dass man Forschung und Anwendung "grüner" Gentechnik "befördern" wolle. Fördert oder hemmt die Gesetzesnovelle einen Saatgut-Züchter?
ANTWORT: Aus unserer Sicht fördert es die Züchtung überhaupt nicht.
F.A.Z., 08.08.2007, Nr. 182 / Seite 11
FRAGE: Kann denn eine demokratisch gewählte Regierung überhaupt gentech-freundlich sein, wenn die Mehrheit der Wähler diese Technik nicht haben will? Müssen die Politiker die Menschen quasi nötigen, weil die Technik so bedeutsam ist? ...“
Das ist auch die Frage an das ideologisierte, desolate deutsche Bildungssystem.
Fällt das unter Korruption?: LESERBRIEFE
Es ist ja bereits viel schlimmer, als Herr Professor Schmitt Glaeser beschreibt: Durch die Regularien unserer Demokratie und das Verhalten der Parteien, die sich seit Jahrzehnten ihre Wählerstimmen auch durch soziale Wohltaten erkaufen, ...
Frankfurter Allgemeine Sonntagszeitung vom 05.08.2007
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„Der erste deutsche Imam: Schon als Kind habe er den Wunsch nach spiritueller Erkenntnis verspürt. Die katholische Oma nahm ihn mit in die Kirche, doch mit der christlichen Glaubenslehre verband er vor allem Schuldgefühle. ...“ faz.net / VGL. DAZU:
Buchrezension 23.6.07 NZZ
Blockade der Moderne
ujw. Der Frankfurter Soziologe Ulrich Oevermann hat in einem bedenkenswerten Aufsatz «Modernisierungspotenziale» und «Modernisierungsblockaden» der monotheistischen Religionen untersucht (in: Manuel Franzmann et al.: «Religiosität in der säkularisierten Welt», VS Verlag für Sozialwissenschaften, Wiesbaden 2006). Der Begründer der sogenannten objektiven Hermeneutik interessiert sich insbesondere für die Frage, wieso sich im islamischen Kulturkreis jene Dynamik nicht zu entfalten vermocht habe, die im jüdischen und im christlichen Monotheismus im Laufe der Zeit dazu führte, menschliche Lebenspraxis als selbstbestimmt zu verstehen und Religion von der Politik zu trennen.
Als zentral erachtet Oevermann, dass der Koran bei seiner Aneignung jüdisch-christlicher Motive die eigentümliche «Dialektik des Sündenfalls» getilgt habe. Aus dieser Dialektik gehe ein für die menschliche Lebensführung schlechthin grundlegender, unausweichlicher «Zwang zur Bewährung» hervor – ein Zwang, der Freiheitsspielräume eröffne. Im Koran hingegen werde der Sündenfall lediglich als Akt des Ungehorsams begriffen, der durch erneuten und unbedingten Gehorsam wettgemacht werden müsse. Solch bedingungsloser Gehorsam lasse nichts anderes zu als «die ungeschiedene Einheit von politischer und religiöser Praxis» sowie die Ablehnung jeglicher Pluralisierung. Staatliche Organisation sei dem einen Zweck, der religiösen Vergemeinschaftung, untergeordnet. Dem wiederum entspreche, dass der Islam eine Religion der «imperialen Herrschaft» sei – und keine der Diaspora.“
Vgl. auch: http://www.focus.de/wissen/bildung/Islamlexikon_K-Z/schiiten_aid_12321.html
Dienstag, 7. August 2007
Dummkopf Dürrenmatt / Fremdbetreuung
Fall Madeleine
Polizei weiß seit Wochen, dass „Maddy” tot ist (faz.net 7.8.)
Der Artikel (und viele ähnliche Pädophiliefälle) läßt an Dürrenmatts Mörderfigur Albertchen Schrott denken und wie naiv Dürrenmatt Mädchenmorde in seinem Text
"Das Versprechen" ganz im Zeichen der Milieutheorie phantasiert hat.
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Schöne neue Krippenwelt
"Schreckgespenst"-Argument, Leser-Brief Zietek FAZ 6.8.07
In der Kleinkinderfremdbetreuungsdiskussion läuft das Hauptargument der Leserin Zietek darauf hinaus, daß "Frankreich, Skandinavien oder Polen" es machen und "eher selten" höre man von "psychisch gestörten Kindern aus diesen Ländern". Alle machen es also, wird suggeriert, und was alle machen, könne nicht falsch sein. Damit dürfte sie von Schwarzer bis von der Leyen alle auf ihrer Seite wissen. Dieses Lemminge-Argument braucht keine besondere Betrachtung. Wir wissen ja genug von den Massenbewegungen.
Ich möchte den Blick einmal ins Subjektive lenken, weil das bisher in der Debatte fehlt. Von keiner Seite las man bisher über die schönen Erlebnisse der Fremdbetreuung aus eigener Erfahrung. Fehlt den bisherigen Autoren diese Fremdbetreuungserfahrung, weil sie alle mittelstandssozialisiert sind und sie in keine Fremdbetreuung kamen, vom Kindergarten einmal abgesehen? Wuchsen sie ohne den Zeitdruck der berufstätigen Mutter auf, die sie nicht in die Kinderkrippe gab? Hatten sie vielleicht in späteren Jahren nach der Schule mütterliche Ansprache und Hilfe, die eben nicht die von fremden Personen ohne besonderes Eigeninteresse war? Man könnte es fast vermuten, wenn man selbst diese Fürsorge entbehren mußte und schon früh in die Hände von besoldeten Betreuungsmenschen geriet. Aus eigener Erfahrung kann ich versichern: es macht keinen Spaß. Es macht gar keinen Spaß. Man überlebt zwar die abertausend Lieblosigkeiten, Einsamkeiten und Betrübnisse, aber es baut nicht auf, sondern belastet. Und schon gar nicht verhilft es zu dem angenehmen Gefühl, eine schöne Kindheit verbracht zu haben. Möglicherweise macht man auch späterhin immer wieder die Erfahrung, sein individuelles Potential nicht recht ausschöpfen zu können.
Aber den Freunden der Fremdbetreuung scheint es zu reichen, wenn die Kinder im Ergebnis nicht die Schule anzünden oder sonst kriminell werden. Das ist ihnen genug: keine Verhaltensauffälligkeiten zu berichten.
Auch für die Freuden der Teilnahme an einem neuen Leben fehlt ihnen der Blick. Die Berufstätigkeit zählt ihnen um so mehr. Welches Glückspotential liegt darin? Das muß jeder für sich selbst herausfinden. Die Antike verachtete die Berufstätigkeit. "Lohn ist ein Zeichen von Sklaverei", notierte Cicero in "Von den Pflichten". Das kann man ja heute anders sehen. Dubios ist es aber, die Zumutungen und Beschränkungen der Berufstätigkeit zu verschweigen und zu erklären: Lohnarbeit macht frei und glücklich. Es fehlen im Deutschland der Frau von der Leyen und anderer wichtigtuerischer Funktionärinnen nur noch die großen Flächenplakate im DDR-Format, die das verkünden. Die Zeitungsanzeigen des Ministeriums sind ja schon da.
Sonntag, 5. August 2007
Heidegger Steuer
Das zieht dem Sommer die Schuhe aus:
' "Vielleicht ist die Verblendung gegen die äußerste Not des Seins in der Gestalt der herrschenden Notlosigkeit inmitten aller Bedrängnis des Seienden, auf die Dauer der Seinsgeschichte hinausgesehen, gefährlicher noch als das grobschlächtige Abenteuer des nur brutalen Gewaltwillens." Dieser Satz Martin Heideggersaus dem Aufsatz "Das Wesen des Nihilismus", der zwischen 1946 und 1948 niedergeschrieben wurde, belegt die Macht des Gedankens der Not in der deutschen politischen Sprache des zwanzigsten Jahrhunderts.
(In der Rechtsnot schluckt der Teufel Kröten
Spurensuche eines Enkels: Zu einem Debattenbegriff der Weimarer Republik / Von Ulrich Krüger') FAZ 4.8.
Von der Ungerechtigkeit des Leistungsfähigkeitsprinzips NZZ 23.6.07
Rechtsanwalt Meier ist dreissig Jahre alt, arbeitet viel und kommt, so nehmen wir einmal an, auf ein Bruttoeinkommen von 200 000 Fr. im Jahr. Darauf zahlt er als Verheirateter mit Wohnsitz in der Stadt Zürich nach allen Abzügen nicht ganz 40 000 Fr. Steuern. Sein Berufskollege Müller ist gleich alt und hat das Studium ebenso brillant abgeschlossen wie Meier. Er könnte es ihm in jeder Hinsicht gleichtun, hat aber andere Präferenzen. Als begeisterter Segler will er genug Zeit für sein Hobby zur Verfügung haben. Er beschliesst, nur 50% zu arbeiten, und verdient daher 100 000 Fr. Der Staat belohnt dies, indem er ihm nicht, wie Meier, fast 20% des Einkommens an Steuern abverlangt, sondern 10%. Er schenkt Herrn Müller mit andern Worten jährlich 10 000 Fr. dafür, dass er nicht so viel arbeitet, seine Talente nicht nachfragegerecht einsetzt, sein Studium nicht in dem Ausmass «amortisiert», wie es möglich wäre. Sein Einkommen nach Steuern liegt bei 90 000 Fr., das des ambitionierteren Meier bei 160 000 Fr. Müller verdient unter dem Strich mehr als die Hälfte von Meier, obwohl er nur halb so viel arbeitet. Der Grundsatz «Gleicher Lohn für gleiche Arbeit» gilt also nach Steuern nicht."
Dazu ist noch anzumerken:
Die Prozentregelung als solche ist bereits realiter progressiv, wer den Zehnten (war das damals nicht traumhaft!!? 10 % !! Paradiesisch!) von 100.000 zahlt, zahlt natürlich viel mehr (das Doppelte!) als derjenige, der 10 % von 50.000 zahlt (für die Absolventen des neuen Gymnasiums: 10.000 zu 5.000).
Ein gleicher Prozentsatz für alle ist also das mindeste Postulat, wenn nicht von Abzocke alias Ausbeutung die Rede sein soll.
Samstag, 4. August 2007
Genosse Mugabe, Ringelnatter aus dem Busch
"Angolanischer Freiheitskämpfer tot" (FAZ 4.8.) - Freiheitskämpfer ohne Anführungszeichen; ich erinnere mich, daß der monströse Mugabe 1970 von westlichen Journalisten ebenso betitelt wurde. Südafrikas Mbeki nennt ihn heute noch "Comrade Bob"(Genosse Robert Mugabe). Ian Smith, der Rhodesien als wohlhabendes Land übergab, galt als Hardliner. Siehe auch: "Schicksalsfluss Limpopo /
Täglich fliehen Tausende Zimbabwer nach Südafrika / Die Sperranlagen am Fluss erinnern an die deutsche Zonengrenze" (FAZ 4.8.).
Donnerstag, 2. August 2007
Völkerrecht schützt Mugabe, CDUgrünes-Windrad
Probleme des Völkerrechts: in Zimbabwe erreicht die Inflation bald 100.000%; verglichen mit den heutigen entsetzlichen Zuständen war die britische Kolonie Rhodesien 1970 für die schwarze Bevölkerung ein paradiesisches Land; der furchtbare Diktator Mugabe hat seit seiner Machtübernahme das Land ruiniert, aus einer Kornkammer ein Hungerhaus gemacht; das Völkerrecht sichert diesem Schurken über die Anerkennung seiner Staatlichkeit die gleichen Rechte zu wie einem zivilisierten Staatswesen, z.B. auch in der UNO.
Seltsame Paarungen sind möglich zur Destabilisierung des Stromnetzes und zur Verspargelung der Landschaft: Windrad in Burscheid: CDU und Grüne dafür, SPD und UWG dagegen (K-St-A 26.7.07)