Ein Geschmäckle habe es immer, wenn Politiker in die
Wirtschaft wechseln, sagte eben Günter Hetzer in „Wirtschaft am Mittag“. Damit
war Daniel Bahr gemeint, der ehemalige Gesundheitsminister, der zur
Krankenkasse der Allianz wechselt. Der Mann hat einen Master in
Gesundheitsökonomie gemacht und sich im Ministerium mit Fragen der
Massengesundheit befaßt. Und er wechselt nicht, wie Pofalla, als Lobbyist zu
einem Staatsbetrieb, sondern in das operative Geschäft eines
Privatunternehmens. Das ist ein großer Unterschied. Ein sehr großer.
Günter Hetzer läßt dann einen Vertreter von „Lobbywatch“ zu
Wort kommen, der den Verdacht äußert, der Minister Bahr habe schon durch die
Senkung der PrivatversicherungsSchwelle auf den Allianz-Bahr hingearbeitet. Das läßt vermuten, daß es sich bei
„Lobbywatch“ wohl um einen sozialistischen Hetz-Klub handelt, der alles
Private feindlich betrachtet. Dieser Hetz-Klub findet dann seinen Günter
Hetzer, der der üblen Nachrede bundesweite Verbreitung per Radio sichert. Das ist die
linke Doppelpaßmasche. Sehr erfolgreich.
Lobbyisten nehmen eine wichtige Informationsaufgabe wahr,
denn die Politiker sind meist so kenntnislos wie machtgierig. Trotzdem ist die
Transparenz beim Lobbyismus wichtig, denn Lobbyisten können als Einzelperson so
übel sein wie es einzelne Politiker, Klavierspieler oder Klimaforscher sein können.
Aufpassen
ist gut, üble Verdächtigung als Vehikel sozialistischer Gesinnung ist es nicht.