Mittwoch, 30. September 2015

Überraschung


Die Herkunftsregion macht es - die Ausländer aus Europa zeigen keine Unterschiede, die Ausländer aus China, Vietnam und Korea zeigen positive Unterschiede, und die Ausländer aus Arabien und Afrika zeigen negative. Überraschung.  
http://www.faz.net/-gsn-73nmu


Bremen und Berlin vergrößern ihre Probleme bei mehr Schulausgaben. http://www.faz.net/-gpg-73hb0


Beim Lesen liegen die türkischen Schüler ein ganzes Jahr zurück. Das liegt auch am ständig laufenden Fernseher in türkischen Familien mit türkischem Programm über die Schüssel.   http://www.faz.net/-gpg-73dgo


Üben, üben, üben. Meinte schon Maimonides. Aber das Üben und Wiederholen gilt als unmenschlich und wurde stark abgebaut.- Kulturprotestantin Schmoll glaubt aber ein bißchen zu sehr an den Segen langer Schulzeit. Verkürzen und mehr fordern hilft weiter. Und eine reduzierte Schulpflicht für unseren Facharbeiternachwuchs aus den arabischen und afrikanischen Analphabetenländern.
http://www.faz.net/-gpf-73mvw

Dienstag, 29. September 2015

Blutgrätsche


#‎Denkpause‬: Politik ist nur der Spielraum, den die Wirtschaft ihr lässt. (Dieter Hildebrandt, Kabarettist)
Der SPIEGEL präsentiert diese Woche VW auf dem Titelblatt zur Beerdigung, Überschrift: "Der Selbstmord". Dieses Sau- und Blöd-Organ las ich viele Jahre in meiner Jugend, es hat sich nicht sehr viel verändert, sehe ich. Leider wird in allen Medien - eine Ausnahme kenne ich nur bei Müller-Dax - von einem "VW-Skandal" gequasselt. Das scheint die Lust am Untergang zu sein, denn die Auto-Industrie ist das letzte große Standbein der deutschen Großindustrie. 

Zur Erinnerung: GM hatte ein Problem mit den Zündschlössern. Es gab viele Idioten, die an den Autoschlüsselbund viele andere schwere Schlüssel hängten, die, je nach Gewicht, die Zündung ausschalten konnten. Das soll zu etwa 180 tödlichen Unfällen geführt haben. Hier könnte man angesichts offenbar schwerer Schäden von einem Skandal sprechen. 

IM FALLE VW GIBT ES KEINE UNFALL-SCHÄDEN ! ! 
Die Autos laufen wie Dopp! Erste Klasse! Sparsam, zuverlässig und einwandfrei. 
Bis auf die Petitesse nicht eingehaltener, aber versprochener Abgaswerte. Eine lächerliche Bagatelle, denn diese Grenzwerte wurden von grünen Sesselfurzern bestimmt, von albernen Politikern und ihren grünen Hintermännern. Da Ingenieure nicht selber denken, außerhalb ihres Faches, haben sie sich von Marketing-Fuzzis in diese Abgas-Dior-Duft-Spirale jagen lassen, und die deutschen Linksmedien von SPIEGEL bis Deutschlandfunk quaken: Skandal! Pausenlos schikaniert die Politik mit ihren hirnrissigen Grenzwerten die Wirtschaft, und dann kommen die linksradikalen Quasselbrüder vom Kabarett daher und quäken: "Politik ist nur der Spielraum, den die Wirtschaft ihr lässt."









Montag, 28. September 2015

"Hilfskultur"


"

Mit dem Slogan Hilfskultur statt Willkommenskultur wirbt ALFA für eine gleichermaßen humane und realistische Flüchtlingspolitik. Wir wollen Menschen in Not helfen, aber es ist offenkundig, dass wir nicht alle Willkommen heißen können, die zum Teil aus ganz anderen Gründen zu uns kommen.

ALFA hat unter der Federführung unseres Europaabgeordneten Bernd Kölmel einen umfangreichen Maßnahmenkatalog erarbeitet, den Siehier finden. Einige dieser Maßnahmen sind inzwischen auch von der Bundesregierung aufgegriffen oder zumindest ins Gespräch gebracht worden. Überhaupt überschlagen sich jetzt viele Politiker und Parteien mit Einzelforderungen, was man tun und machen solle. Aber anders als bei ALFA ist dies nie ein geschlossenes Konzept, sondern eher hektischer Aktionismus angesichts einer Situation, die außer Kontrolle geraten ist.

Europa sollte ein Raum des Rechts sein. In der Asyl-und Flüchtlingspolitik wird dieser derzeit in seinen Grundfesten erschüttert. Während die Regierungsparteien dies durch einen erratischen Zickzack-Kurs sogar noch befördern, will die AfD den Raum des Rechts einfach verkleinern, indem ein Kernbestand unserer Verfassung beseitigt wird: Das Recht, in Deutschland politisches Asyl zu beantragen. Beide Reaktionen sind unüberlegt und Zeichen mangelnder politischer Souveränität.

Um dies zu erkennen, hilft ein Blick auf die Rechtsgrundlagen. Für die Asyl- und Flüchtlingspolitik sind dies vor allem

1. Artikel 16a des Grundgesetzes  und
2. Die Genfer Flüchtlingskonvention.

Absatz 1 von Artikel 16a GG ist die Grundlage des Asylrechts: "Politisch Verfolgte genießen Asylrecht". Absatz 2 aber schränkt dies ein: "Auf Absatz 1 kann sich nicht berufen, wer aus einem Mitgliedstaat der Europäischen Gemeinschaften ... einreist". Damit ist ein unkontrollierbarer Zustrom von Asylberechtigten nach Deutschland faktisch unmöglich. Wer vor seiner Einreise nach Deutschland das Gebiet eines anderen EU-Staates durchquert, hat keinen Anspruch auf Asyl.

In der Tat ist Artikel 16a GG auch nicht das Problem. Nur 1% der Asylbewerber werden in Deutschland anerkannt. Aber 34% aller Asylbewerber erhalten statt dessen Schutz nach der Genfer Flüchtlingskonvention zugesprochen.

Der Unterschied zwischen "Politisch Verfolgten" und "Flüchtlingen" besteht darin, dass "politische Verfolgung" eine Verfolgung durch den eigenen Staat voraussetzt, während Flüchtlinge nicht von ihrer eigenen Regierung verfolgt werden sondern z. B. vor Krieg oder Bürgerkrieg fliehen.

Bundesregierung und Medien erwecken nun den Eindruck, dass Deutschland sich als Signatarstaat der Genfer Flüchtlingskonvention zum Prinzip der sog. "Nicht-Zurückweisung" verpflichtet habe und deshalb alle Flüchtlinge aufnehmen müsse, die in Deutschland oder an seinen Grenzen um Schutz nachsuchen. Dies jedenfalls dann, wenn andere EU-Staaten, die nach den sog. Dublin-Kriterien eigentlich für diese Flüchtlinge zuständig wären, deren Weiterreise nach Deutschland nicht unterbinden.

Ein Blick in die Genfer Flüchtlingskonvention zeigt aber, dass dies falsch ist. Das in Artikel 33 Absatz 1 der Genfer Flüchtlingskonvention formulierte Prinzip der Nicht-Zurückweisung besagt,

"Keiner der vertragschließenden Staaten wird einen Flüchtling auf irgendeine Weise über die Grenzen von Gebieten ausweisen oder zurückweisen, in denen sein Leben oder seine Freiheit ... bedrohtsein würde."

Diese Verpflichtung ist natürlich eine humanitäre Selbstverständlichkeit. Deutschland wird syrische Flüchtlinge nicht in das Herrschaftsgebiet Assads oder in die Gebiete des Islamischen Staates zurückschicken. Aber Deutschland hat jedes Recht, Flüchtlinge zurückzuweisen, die aus Österreich oder Tschechien kommend die Grenze überqueren wollen, weil sie in diesen Ländern sicher sind.

Die Genfer Flüchtlingskonvention und Artikel 16a des Grundgesetzes sind sich in diesem Punkt also recht ähnlich: Wer bereits in einem sicheren Staat ist, hat keinen Anspruch darauf, in Deutschland Schutz und Aufnahme zu finden. Deutschland ist keineswegs einem mengenmäßig unbegrenztem Zustrom von Flüchtlingen ausgesetzt, sondern es hat das Recht, selbst zu bestimmen, welche und wieviele Flüchtlinge es aufnimmt.

Dass dem so ist, sieht man ja auch an unseren Partnern in der EU. Alle EU-Länder, auch Staaten mit einer restriktiven Flüchtlingspolitik wie Großbritannien und Polen, haben die Genfer Flüchtlingskonvention unterzeichnet. Aber das heißt nicht, dass sie sich irgendwie verpflichtet fühlen, ihre Grenzen für Flüchtlinge zu öffnen.

Tatsächlich ist die Genfer Flüchtlingskonvention in weiten Teilen eher eine Bestimmung darüber, wie man Flüchtlinge, die man aufgenommen hat, behandeln soll, als eine Bestimmung darüber, wenman aufzunehmen hat. Und zur Behandlung der Flüchtlinge sagt die Genfer Flüchtlingskonvention im wesentlichen, dass aufgenommene Flüchtlinge nicht schlechter behandelt werden sollen als andere Ausländer, die in dem Gastland leben.

Und hier ist ein weiterer wichtiger Punkt zu beachten: Artikelt 34 der Genfer Flüchtlingskonvention besagt

"Die vertragschließenden Staaten werden so weit wie möglich die Eingliederung und Einbürgerung der Flüchtlinge erleichtern."

Davon ist erstaunlich wenig die Rede. Wir sollten uns dessen aber bewusst sein: Deutschland muss den Flüchtlingen, die es aufnimmt, die Einbürgerung ermöglichen, ja ihnen die Einbürgerung so weit wie möglich erleichtern. Es geht also bei der Flüchtlingsaufnahme keineswegs nur um vorübergehenden Schutz: Es geht von Anfang an um Einbürgerung.

Deshalb ist eine allgemeine Willkommenskultur falsch. Sympathische Gesten der Mitmenschlichkeit sind noch lange keine vorausschauende Politik. Deutschland kann und muss die Flüchtlingsaufnahme quantitativ und qualitativ steuern. Wir müssen festlegen, wieviele Menschen zu uns kommen und welche Menschen wir bevorzugt aufnehmen wollen. Bei letzterem kann es um Bildung, Sprachkenntnisse und Berufsqualifikationen gehen. Wenn man Menschen in Not helfen will, kann man sich aber auch dafür entscheiden, bevorzugt diejenigen aufzunehmen, die am verwundbarsten sind: Familien, Frauen und Kinder.

Statt eine undifferenzierte Willkommenskultur zu praktizieren, sollten wir eine Hilfskultur entwickeln. Denn natürlich soll Deutschland helfen und natürlich darf Deutschland nicht achselzuckend die Flüchtlinge abweisen und das Problem damit einfach den Nachbarstaaten überlassen. Deutschland muss Flüchtlingen helfen und Deutschland muss den EU-Partnerstaaten helfen, die eine Überlast an Flüchtlingen zu tragen haben. Wir können stolz sein, wenn Deutschland mit seiner Hilfsbereitschaft vorbildlich ist. Aber wer vorbildlich hilft, muss sich nicht schämen, auch Grenzen aufzuzeigen. Zumal Hilfe auch anders erfolgen kann als durch Aufnahme im eigenen Land. Großbritannien, das so oft kritisiert wird, weil es so wenig Flüchtlinge aufnimmt, finanziert großzügiger als jeder andere EU-Staat die Flüchtlingslager in Jordanien und in der Türkei. Auch das ist eine Form der Hilfe.

Bernd Kölmels Papier stellt im einzelnen dar, wie wir Flüchtlingen helfen und Wirtschaftsmigranten begegnen wollen. Wie wir mit Menschen ohne Ausweise verfahren wollen, wie wir Schlepper bekämpfen und illegale Bootsanlandungen verhindern wollen. Es stellt dar, wie wir Integration fördern und die Entwicklung in den Heimatstaaten verbessern wollen. Wie wir soziale Brennpunkte in Deutschland schützen und wie wir die Flüchtlingsflut reduzieren wollen. Eine Zusammenfassung des Papiers finden Sie hier, ein ausführlicheres Hintergrundpapier hier.

Hilfskultur statt Willkommenskultur soll das Markenzeichen von ALFA in der Flüchtlingskrise sein."

Immerhin. "Hilfskultur" ist allerdings ein weiter und schwammiger Begriff. Klingt ja nett. 
Nehmen wir den Fall Mali. Demokratiebesoffene stürzen den Diktator Gaddafi in Libyen. Danach wird aus den schlimmen, aber relativ geordneten Verhältnissen die absolute libysche Katastrophe, die wir noch immer sehen. Gaddafi kauft vor seinem Sturz zur Verteidigung Nomaden-Söldner im Norden Malis. Nach der Niederlage plündern diese die libyschen Waffenlager und ziehen wohlgerüstet gegen Bamako, gegen den halbwegs zivilisierten Süden Malis, dessen Mohammedanismus sie viel zu lasch finden und die in den eroberten Gebieten alles außer Koranzitieren verbieten. Bereits vorher drang die malische Armee auf eine bessere Ausstattung, die ihr die Politik aber versagte mit dem Hinweis, die westlichen Staaten und Organisationen übten Druck aus, den Verteidigungsetat zu kürzen. Als die islamistischen Tuareg angriffen, war die malische Armee zur Verteidigung zu schwach, Frankreich mußte eingreifen. Die Lage in Mali ist noch immer prekär. "Hilfskultur" hätte also geheißen, nicht nur Gaddafi als das kleinere Übel zu akzeptieren, und die malische Armee in jedem Falle aufzurüsten gegen die islamistischen Barbaren im Norden und den Diktator Gaddafi im Nordosten. 

Ob Lucke und Kölmel soweit denken? In Syrien herrscht auch ein Diktator, allerdings ein weniger schlimmer als Gaddafi, aber ebenfalls bedroht von den sunnitischen Barbaren.














Samstag, 26. September 2015

Luhmann hatte richtig was auf'm Kasten! :) STIMMT !









"Jesus von Nazareth wurde allerdings nicht einmal halb so alt/ der ist sozusagen doppelt so früh verstorben ... und von dem ist noch so einiges zu erwarten! ;)) "
(Kommentar zu Luhmanns Zettelkasten, s. Uni Bielefeld, Video)

Luhmann hatte richtig was auf'm Kasten! :) STIMMT !

Von der Legenden-Figur Jesus kann man vielleicht sagen, daß er nichts ‚auf dem Kasten’, aber viel auf dem Herzen hatte, doch zu früh starb, um noch zu Verstand zu kommen.

Luhmann sagt dazu im Interview:
“Was unterscheidet Sie von dem, was Sie ‘Alteuropa’ nennen?
Luhmann: Vor allem kritisiere ich den Humanismus des alten Europas. Im 18. Jahrhundert kam es zu einem radikalen Wendepunkt und zur Geburt der Moderne. Sind wir fähig, diesen Wandel fortzusetzen? Oder beziehen wir uns, wie es so oft geschieht, auf alte Konzepte? Wenn wir noch im 21. Jahrhundert in Begriffen wie Natur, Mensch, Moral und Vernunft sprechen, verlieren wir den ‘Sinn’ des Ganzen. Das ist unsere Krise: ein ‘Sinnverlust’”.  
(Luhmann, Archimedes und wir. Interviews. S. 58f.)

Luh. handelt von System, Beobachtung und Paradox. Er will weg von dem dämlichen Sandalenträger Platon und der platonischen Vorstellung von Realität. Die Dinge in der Welt existieren nicht als Substanzen mit einem Wesensgehalt. Die Dinge „sind“ nicht. Sie warten nicht darauf, entdeckt zu werden. Menschen haben keine speziellen Fähigkeiten – wie Vernunft und Einsicht – so etwas wie „die Wahrheit“ der Dinge um sie herum herauszufinden. Stattdessen produzieren soziale Systeme die Realität, die sie selbst beobachten. Oder: soziale Systeme entsprechen der Realität, wie sie sie beobachten.
(Beobachtungen erfolgen unterschiedlich in der Welt der physikalischen Gegenstände, dem subjektiven Wissen und den theoretischen Systemen, s. Poppers 3 Welten.)
Und:
“Man kann - in der modernen Gesellschaft! - sehr gut ohne Religion und vielleicht ohne Kunst leben. Man kann aber nicht ohne Recht und ohne Geld leben.”
(Luhmann, Archimedes und wir. Interviews. S. 79)

Wenn aber jemand an der Religion hängt, dann sollte er sich unbedingt auf das bewährte Alte Testament konzentrieren, und dort auf die späten Texte wie das "Buch des Predigers", keinesfalls aber die Blüten der Gefühlsduselei wie die “Bergpredigt” im NT für voll nehmen.


Freitag, 25. September 2015

Ernst Troeltsch










<<"Von einer Erzeugung der modernen Kultur durch den Protestantismus kann nicht die Rede sein. Nur um seinen Anteil hieran kann es sich handeln. Aber auch dieser Anteil ist nichts Einheitliches und Einfaches. Er ist auf den verschiedenen Kulturgebieten ein verschiedener und auf allen ein mehr oder minder verwickelter und undurchsichtiger."
Wenn der Altprotestantismus zum Durchbruch der Moderne beigetragen hat, dann unfreiwillig und gegen seine Absicht. Erst die Aufklärung, die entstehenden modernen Wissenschaften und die gesellschaftlichen Emanzipationsprozesse brachten die im Protestantismus angelegten modernen Kulturelemente zu Entfaltung.>>  

So ist es wohl. Der Protestantismus war einerseits ein Rückfall in naiven Legendenglauben, wo die Medici-Päpste bereits Distanz zur Schriftgläubigkeit übten. Noch heute nehmen die Evangelikalen - sola scriptura - jeden Buchstaben der Bibel bierernst. Andererseits entsprang dem eine innerliche Frömmigkeit, die die Blödigkeit leerer Rituale in einzigartiger Weise überwand. Das lockte viele intelligente Geister an, die sich vom Katholizismus gehemmt fühlten, und die eine Tüchtigkeitselite darstellten. Auch eine genetische, denn das protestantische Pfarrhaus wurde ein Ort zur Entwicklung des IQs und versorgte den Wissenschaftsbetrieb zunehmend mit hochintelligenten Köpfen, die die katholische Kirche mit Weihrauch benebelte. Ihren intelligenten Köpfen im Priesteramt verbietet sie bis heute in archaischer Weise die Genweitergabe. Die große Mehrheit der Hochschullehrer war um 1900 protestantisch. Troeltsch war einer ihrer herausragendsten Köpfe. Er fand nicht nur den Weg zur Unterstützung der Weimarer Republik, sondern wurde auch preußischer Kulturbeamter und Mitglied – wie der ebenfalls frühverstorbene Kollege Max Weber – der Deutschen Demokratischen Partei (DDP). Heute blickt man auf den Niedergang des Protestantismus. Weite Teile der EKD plappern nur noch den rotgrünen Blödsinn daher, wie der Papst auch. Immerhin riecht der Weihrauch noch weihevoll.  

http://www.deutschlandfunk.de/ernst-troeltsch-und-der-liberale-protestantismus-der.886.de.html?dram:article_id=332061

























Mittwoch, 23. September 2015

Berufung, Beruf, Familie



Der Puritaner wollte Berufsmensch sein, – wir müssen es sein. Denn indem die Askese aus den Mönchszellen heraus in das Berufsleben übertragen wurde und die innerweltliche Sittlichkeit zu beherrschen begann, half sie an ihrem Teile mit daran, jenen mächtigen Kosmos der modernen, an die technischen und ökonomischen Voraussetzungen mechanisch-maschineller Produktion gebundenen, Wirtschaftsordnung erbauen, der heute den Lebensstil aller einzelnen, die in dies Triebwerk hineingeboren werden – nicht nur der direkt ökonomisch Erwerbstätigen –, mit überwältigendem Zwange bestimmt und vielleicht bestimmen wird, bis der letzte Zentner fossilen Brennstoffs verglüht ist. Nur wie »ein dünner Mantel, den man jederzeit abwerfen könnte«, sollte nach Baxters Ansicht die Sorge um die äußeren Güter um die Schultern seiner Heiligen liegen389. Aber aus dem Mantel ließ das Verhängnis ein stahlhartes Gehäuse werden. Indem die Askese die Welt umzubauen und in der Welt sich auszuwirken unternahm, gewannen die äußeren Güter[203] dieser Welt zunehmende und schließlich unentrinnbare Macht über den Menschen, wie niemals zuvor in der Geschichte.”
(Max Weber, Die protestantische Ethik und der Geist des Kapitalismus, Religionssoziologie I, UTB S. 203)
Man sollte sich gelegentlich daran erinnern, daß die griechische und römische Antike die Erwerbsarbeit geringschätzte, und der europäische Adel hielt es ebenso. Der englische Gentleman machte sich nicht die Hände schmutzig, noch Agatha Christie erzählt dies von ihrem Vater:
"Ich verstehe nicht, was an Arbeit moralisch richtig sein soll. Mein Vater war ein Gentleman und machte sich sein Leben lang nie die Hände schmutzig, und doch war er ein höchst angenehmer Mensch.“
Ja, sowas.
August Bebel war da ganz anderer Ansicht. In “Die Frau und der Sozialismus” postulierte er, daß nur die Berufsarbeit die Frau emanzipieren könne. So blöd sind sie, die Sozen. Bis heute.

Lassen wir doch die Leute nach ihren Möglichkeiten und Begabungen wählen. Die Menschen unterscheiden sich nämlich beträchtlich. In jedem Fall gilt, daß die Kindererziehung eine in jeder Hinsicht wertvollere Tätigkeit darstellt als ein Dutzendbürojob. Und auch sehr viel mehr Freude gewährt - neben der anstrengenden Arbeit - , als das Politikschwatzfach zu ergreifen. Womöglich schon im Kinderzimmer, wie Christian Lindner.






















Dienstag, 22. September 2015

Fatal, was Adenauer da gemacht hat







”Jedes Modell, für das sich ein Paar individuell entscheidet, sollte möglich oder machbar sein.” 

Das scheint mir der richtige Ansatz zu sein, und es ist auch der amerikanische. Das Geschäftsmodell “Kindergeld” bzw. erhöhte Sozialleistungen bei alleinerziehenden Müttern wurde allerdings durch Clinton abgeschafft, weil es ein weiteres Motiv für die Väter war, die Mütter alleinzulassen, die oft in Verwahrlosung versanken.
Das spricht auch in Deutschland für die Abschaffung des Kindergeldes, insbesondere im Hinblick auf türkische und arabische Familien, die die Frauen aus den Heimatländern importieren, dann wegsperren und ihr Familieneinkommen ohne Arbeit mit vielen Kindern bestreiten.
Stattdessen ist das französische Modell der Steuerentlastung vorzuziehen. Und, solange das dubiose Rentenumlageverfahren existiert, bei dem die Kinder der Familien die Rente der Kinderlosen bezahlen müssen, die zusätzliche Belastung der Kinderlosen für die Bezahlung der zukünftigen eigenen Rente. Ein Angebot von Ganztagskindergärten und -schulen mag dazutreten. Für das Kinderglück ist das nicht die beste Lösung. Einmal im Hinblick auf die Einschränkung des nachmittäglichen freien Spiels und dem Entkommen der Herde der Mitschüler, unter denen es immer auch ganz üble gibt - zum anderen erhält der Staat, solange nicht alternativ viele freie Schulen existieren, einen übergroßen Einfluß, um seine Ideologien in die Schülerköpfe zu drücken - von der Propagierung der Berufstätigkeit über die marxo-freudianische Ideologie bis hin zum Klimaklamauk.

Schon Marc Aurel erwähnt in seinen „Selbstbetrachtungen“ lobend, daß er keine öffentliche Schule besucht habe, desgleichen Goethe und andere mehr. Sicher ist auch Andy vom Ammersee Bechtolsheim der teilweise Unterricht durch den Vater gut bekommen. Natürlich gibt es auch schlechte Beispiele, aber in der staatlichen Schule mit dem one-for-all-Lehrplan ist das Eingehen auf den einzelnen Schüler gewissermaßen institutionell ausgeschlossen. Dazu paßt gut, daß auch die Persönlichkeitspsychologie - die zur Beurteilung von Menschen während des gesamten Lebens, bei Partnerwahl, Lehrer- und Dozenten- und mitarbeiterbeurteilung etc. sehr wichtig ist - nicht vorkommt, stattdessen ideologische Menschenbilder verbreitet werden.
Schon beim Unterrichtsbeginn wird der Menschentyp der “Eule” gnadenlos untergebuttert. Und die wenigsten Lehrer wissen, daß introvertierte und extravertierte Schüler etwas anders lernen, wie die meisten überhaupt lernpsychologisch halbe  Analphabeten sind. Es gibt selbst bösartige Lehrer, denen sich betroffene Schüler in der Staatsschule schwer entziehen können. Schicken die Eltern sie in private Schulen, drohe möglicherweise solche wie die Odenwaldschule oder das Jesuitenkolleg mit angeschlossenem Mißbrauch. Nichts kann aufmerksame, einfühlsame und kenntnisreiche Eltern ersetzen. Näheres bei Asendorpf (Persönlichkeitspsychologie), Hassenstein (Verhaltensbiologie) und natürlich Remo Largo (Kindes- und Schülerentwicklung).

Familienpolitik sollte also breit angelegt sein und viele Spielräume eröffnen, was allerdings kein besonderes Anliegen des Staates ist; Politiker sind eher engstirnige Funktionäre ohne Angst, ihre Marotten brutal durchzusetzen. Das trifft selbst auf solche wie Adenauer zu mit seiner blödsinnigen Bemerkung “Kinder kriegen die Leute immer”, mit der er das Rentensystem auf Umlage umstellte. Gegen die Bedenken Ludwig Erhards, übrigens.

Patentrezepte gibt es nicht, aber viele Wege. Und die Erwersarbeit nicht zum alleinigen Maß machen, geschweige denn den Wohlstand. Den Schulaberglauben abbauen, die Schulzeiten verkürzen. Drastisch. Auch das entlastet die Familien und läßt die Kinder früher reifen.

Montag, 21. September 2015

Klassenziel verfehlt






Sehet das bescheidene Moos unter der Sonne, es wird nicht gefördert, es fordert nichts, und es vermehret sich doch. 


Wird die Familie in Deutschland gefördert? Die Zahlungen, verglichen mit 1960 und den folgenden, geburtenstarken Jahren, sind sehr stark gestiegen. Sarrazin nennt für 2008 eine Zahl von 64 Milliarden für Kindergeld, Ehegattensplitting, Kinderfreibeträgen und Elterngeld. (A.a.O., S. 387) 

Die 70 Mrd. jährlich dürften inzwischen erreicht sein. Die USA kennen eine solche finanzielle Familienförderung nicht, haben aber eine höhere Geburtenrate (Deutschland 1,4 je Frau, USA 1,97). Seit vielen Jahren.