Dienstag, 24. März 2020

Das diesjährige Beethovenfest ist abgesagt. /// Claudio Arrau Beethoven "Waldstein" (Full)

Rousseau und die Helden


«Tatsächlich macht die Sorge um seine eigene Glückseligkeit die gesamte Beschäftigung des Weisen aus, und für einen gewöhnlichen Menschen ist das zweifellos eine erfüllende Aufgabe. Die Absichten eines wahren Helden reichen weiter; sein Ziel ist das Glück der Menschen, und diesem erhabenen Werk widmet er die edle Seele, die er vom Himmel empfangen hat. Die Philosophen, ich gestehe es, behaupten, dass sie die Menschen die Kunst des Glücklichseins lehren, und als glaubten sie damit Nationen von Weisen bilden zu können, predigen sie den Völkern eine schimärische Glückseligkeit, die sie selbst nicht besitzen und von der diese weder eine Vorstellung haben noch Geschmack daran finden. [. . .] Von allen Eigenschaften der Seele ist also der Heroismus diejenige Eigenschaft, die die Völker bei denjenigen, die sie regieren, am dringendsten erwarten. Er versammelt eine grosse Menge erhabener Tugenden, die in ihrer Zusammenstellung selten sind, noch seltener in ihrer Ausprägung – umso seltener, als der am persönlichen Vorteil uninteressierte Heroismus, den sie ausmachen, allein die Glückseligkeit der anderen zum Ziel hat und allein ihre Bewunderung als Lohn erhält.»
Rousseau über die Tugend des Helden, 2.5.2009 NZZ

“Ach, das ist alles bloß Gefasel”, erwiderte Rousseau auf Boswells Frage, wie er zu seinen eigenen Büchern stünde.

(James Boswell, Besuch bei Rousseau und Voltaire, EVA 1981, S. 81) 
Auch Rousseau hatte also helle Momente.

Rousseau hielt sich eine Haussklavin, die fünf Kinder mit ihr entreißt er der Mutter und tritt sie als Säuglinge in die Deprivation des Findelhauses, was in dieser Zeit meist deren frühen Tod bedeutete; weitgehend kenntnislos dauerschwadronierte er über alles, völlig unsystematisch und unpräzise, er kreiste narzißtisch um seine albernen Gefühlchen - das sicherte ihm einen Ehrenplatz in der Geistesgeschichte.

Hier, im Text "Ü
ber die Tugend des Helden", plädiert er für den Diktator, den tugendhaften Blutsäufer Robespierre, den Massenschlächter Lenin, die Massenmörder Stalin, Hitler, Mao, Pol Pot etc.; sie alle verfolgten keine Vermögensvorteile, sondern waren mörderische Ideologen. 











































Donnerstag, 19. März 2020

Schwerer Junge mit leichtem Anschlag. /// Kuba Stankiewicz - Kilar "Trędowata"

Eine Einschätzung der Krankheitsschwere für verschiedene Altersgruppen durch Sars-2


Imperial College, London


Wenn es in der Gruppe von 0-9 Jahren Krankheitssymptome gibt, dann brauchen 0,1 % eine Krankenhausbehandlung. Von den 0,1% sind es 5%, bei denen ein schwerer Krankheitsverlauf eine Intensivbehandlung erfordert. Die Sterblichkeitsrate beträgt nach diesen Einschätzungen 0,002%.
Mit der Alterung sinkt die Wirksamkeit der Immunsysteme, die Altersgruppe 80 Jahre und höher trägt entsprechend das höchste Risiko bei einer Ansteckung, so wie das auch bei einer Grippe der Fall ist.
Quelle: 16 March 2020 Imperial College COVID-19 Response Team DOI: https://doi.org/10.25561/77482 Page 1 of 20 Impact of non-pharmaceutical interve















Dvorak: String Quartet No. 12 in F major, "American" - II. Lento

Sonntag, 15. März 2020

Pascal







ZERSTREUUNG.
“Wenn ich mich zuweilen damit beschäftigt habe, die vielgestaltige Unrast der Menschen zu betrachten, die Gefahren und Mühsale, denen sie sich aussetzen … habe ich entdeckt, daß das ganze Unglück der Menschen aus einer einzigen Ursache kommt: nicht ruhig in einem Zimmer bleiben zu können.” 

(Pascal, Gedanken, Dieterich, Nr. 178 (136))








Montag, 9. März 2020

Beethoven Piano Sonata no.19 Richter

Lenin läutete die Massenmorde des 20. Jahrhunderts ein


"Gericht in Gelsenkirchen: Linksextreme Partei darf Lenin-Denkmal bauen

Die linksextreme Partei MLPD plant die Aufstellung einer 2,15 Meter hohen Lenin-Statue in Gelsenkirchen.
Die Stadt hat einen Baustopp gegen das Vorhaben verhängt.
Das Verwaltungsgericht hob diesen kommunalen Entscheid nun auf. ..."
05.03.2020 Redaktionsnetzwerk Deutschland (Funke)





























Expressway Sketches – Jazzklub Krefeld

Donnerstag, 5. März 2020

Brendel plays Beethoven Piano Sonata No.18, Op.31 No.3 (1/2)

Unklare Corona-Lage


<Die bisherige Kenntnis über die Ausbreitung des neuen Coronavirus lässt noch keine Aussage über dessen Gefährlichkeit zu. Die WHO meldet bisher neun Patienten, von denen fünf verstorben sind. Die Sterblichkeit ist, gemessen an dieser epidemiologischen Grundlage, über 50%. Da es bisher allerdings nicht klar ist, ob man alle Patienten sieht oder nur solche mit schweren Krankheitsverläufen, ist eine Aussage schwer zu treffen. Es ist möglich und in dieser frühen Ausbruchsphase auch wahrscheinlich, dass eine Dunkelziffer leicht Erkrankter nicht registriert wird.
Die Fälle, die man bisher im Labor bestätigt hat, waren schwer erkrankt.>>
https://www.dzif.de/de/virologische-studie-veraendert-die-einschaetzung-des-neuen-coronavirus


















Dienstag, 3. März 2020

Montag, 2. März 2020

Freeman Dysons Überblick


Biologische und kulturelle Evolution

Sechs Personen suchen einen Autor

An Edge Original Essay by Freeman Dyson [19.2.2019]

Vorwort

In naher Zukunft werden wir durch Gentechnik in der Lage sein, Gene präzise und zahlreich von einer Spezies zu einer anderen zu transferieren.

Sorglose oder kommerziell angetriebene Technik könnte das Konzept der Spezies bedeutungslos machen durch Mischen von Populationen und Paarungsverhalten. Ein weitgehender Verlust der Eigenart von Spezies wäre die Folge. Die kulturelle Evolution gab uns die Macht dazu. Um die existierenden natürlichen Arten aus der biologischen Evolution zu erhalten, müssen sie vor den Homogenisierungstendenzen der kulturellen Evolution geschützt werden.

Bedauerlicherweise wurde die erste von zwei unserer Aufgaben, die Entwicklung der Idee universaler Menschlichkeit, erst ermöglicht durch die dominante Rolle der kulturellen Evolution in den letzten Jahrhunderten. Die kulturelle Evolution, die die natürliche Diversität beschädigt und gefährdet, ist zugleich die treibende Kraft für die Idee universaler Menschlichkeit im Verstehen unterschiedlicher Gesellschaften. Wells Vorstellung einer menschlichen Geschichte als Aufhäufung von Kulturen, Dawkins Vision von Memen, die uns einander näherbringen durch das Teilen unserer Künste und Wissenschaften, Pääbos Vorstellung vom Teilen der Sprache und der Gene in der Höhle unserer Vorfahren zeigt uns, daß die kulturelle Evolution es war, die uns zu dem gemacht hat, was wir heute sind. Die kulturelle Evolution wird die Hauptkraft sein für unsere Zukunft.
(Übers. WD)



Biological and Cultural Evolution

Six Characters in Search of an Author

An Edge Original Essay by Freeman Dyson [2.19.19]
In the near future, we will be in possession of genetic engineering technology which allows us to move genes precisely and massively from one species to another. Careless or commercially driven use of this technology could make the concept of species meaningless, mixing up populations and mating systems so that much of the individuality of species would be lost. Cultural evolution gave us the power to do this. To preserve our wildlife as nature evolved it, the machinery of biological evolution must be protected from the homogenizing effects of cultural evolution.
Unfortunately, the first of our two tasks, the nurture of a brotherhood of man, has been made possible only by the dominant role of cultural evolution in recent centuries. The cultural evolution that damages and endangers natural diversity is the same force that drives human brotherhood through the mutual understanding of diverse societies. Wells's vision of human history as an accumulation of cultures, Dawkins's vision of memes bringing us together by sharing our arts and sciences, Pääbo's vision of our cousins in the cave sharing our language and our genes, show us how cultural evolution has made us what we are. Cultural evolution will be the main force driving our future.
FREEMAN DYSON was an emeritus professor of physics at the Institute for Advanced Study in Princeton. In addition to fundamental contributions ranging from number theory to quantum electrodynamics, he worked on nuclear reactors, solid-state physics, ferromagnetism, astrophysics, and biology, looking for problems where elegant mathematics could be usefully applied. His books include Disturbing the Universe, Weapons and Hope, Infinite in All Directions, Maker of Patterns, and Origins of Life. Freeman Dyson's Edge Bio Page