Montag, 10. Juni 2024

EU-Parlamentswahlen Juni 2024

 

"Die Union hat die Europawahl in Deutschland mit großem Abstand gewonnen – vor der AfD, die zweitstärkste Kraft wurde. Wie die Bundeswahlleiterin um 4:16 Uhr nach Auszählung aller 400 Kreise auf ihrer Homepage mitteilte, legten CDU und CSU zusammen auf 30,0 Prozent zu. Die AfD verbesserte sich deutlich auf 15,9 Prozent. Von den in Berlin regierenden Koalitionsparteien fiel die SPD auf 13,9 Prozent und damit ihr schlechtestes Ergebnis bei einer bundesweiten Wahl zurück.


Die Grünen stürzten noch stärker ab auf 11,9 Prozent, die FDP erlitt mit 5,2 Prozent leichte Einbußen. Das neu gegründete linke Bündnis Sahra Wagenknecht (BSW) kam aus dem Stand auf 6,2 Prozent, die Linke auf 2,7 Prozent. Auch die Parteien Freie Wähler, Volt, Die Partei, ÖDP, Tierschutzpartei und Familienpartei errangen Mandate. Die Wahlbeteiligung in Deutschland hat mit 64,8 Prozent einen neuen Höchstwert seit der Wiedervereinigung erreicht."


Eine grüne Fanatikerin in Berlin - pars pro toto - ist sehr ungehalten über das EU-Wahlergebnis, und über die vielen Wähler, die ihr Kreuz aus grüner Sicht an der falschen Stelle gemacht haben. Was die sich eingebildet haben! Von wegen freien Wahlen!

Vermutlich würde sie solche Falschwähler gern in eine Strafkolonie schicken, eine Umerziehungskolonie, wie sie in Rotchina und Nordkorea üblich sind; dort könnte man ihnen das Richtigwählen beibringen, vielleicht auch mit Hilfe eines Apparats, wie ihn Kafka in seiner Erzählung “In der Strafkolonie” beschreibt.

Freitag, 7. Juni 2024

Grenzen sichern, Asylrecht ändern

 Grenzen sichern, Asylrecht ändern

Die Damen und Herren Grundgesetz-Autoren waren erfüllt vom Schrecken der Hitler-Diktatur. Daher stammt der Asyl-Artikel, der heute und seit Jahrzehnten massenhaft mißbraucht wird. Die schnellen Kommunikations- und Reisemöglichkeiten der Gegenwart machen den Mißbrauch möglich und laden dazu ein. Das konnte niemand voraussehen. Differenzierung tut heute not. Dazu muß man aber das individuelle Anrecht auf Asyl aus dem Grundgesetz streichen zugunsten eines Kontingents, das im Innenministerium verwaltet wird und in Zahl und Anpassungsfähigkeit der Asylbegehrenden Rücksicht auf die heimische Bevölkerung nimmt.
Das Asylrecht in der jetzigen Form ist eine Gefährdung der inneren Sicherheit. In der Verfassung, die in Artikel 146 angemahnt wird, kann die Gewährung eines Massenmißbrauchsasylrechts nicht mehr stehen.

Donnerstag, 6. Juni 2024

Kafka und das ewige Leben

 

Dawkins und Kafka

Kafka, Eine kaiserliche Botschaft

Der Kaiser – so heißt es – hat dir, dem Einzelnen, dem jämmerlichen Untertanen, dem winzig vor der kaiserlichen Sonne in die fernste Ferne geflüchteten Schatten, gerade dir hat der Kaiser von seinem Sterbebett aus eine Botschaft gesendet. Den Boten hat er beim Bett niederknien lassen und ihm die Botschaft ins Ohr geflüstert; so sehr war ihm an ihr gelegen, daß er sich sie noch ins Ohr wiedersagen ließ. Durch Kopfnicken hat er die Richtigkeit des Gesagten bestätigt. Und vor der ganzen Zuschauerschaft seines Todes – alle hindernden Wände werden niedergebrochen und auf den weit und hoch sich schwingenden Freitreppen stehen im Ring die Großen des Reichs – vor allen diesen hat er den Boten abgefertigt. Der Bote hat sich gleich auf den Weg gemacht; ein kräftiger, ein unermüdlicher Mann; einmal diesen, einmal den andern Arm vorstreckend schafft er sich Bahn durch die Menge; findet er Widerstand, zeigt er auf die Brust, wo das Zeichen der Sonne ist; er kommt auch leicht vorwärts, wie kein anderer. Aber die Menge ist so groß; ihre Wohnstätten nehmen kein Ende. Öffnete sich freies Feld, wie würde er fliegen und bald wohl hörtest du das herrliche Schlagen seiner Fäuste an deiner Tür. Aber statt dessen, wie nutzlos müht er sich ab; immer noch zwängt er sich durch die Gemächer des innersten Palastes; niemals wird er sie überwinden; und gelänge ihm dies, nichts wäre gewonnen; die Treppen hinab müßte er sich kämpfen; und gelänge ihm dies, nichts wäre gewonnen; die Höfe wären zu durchmessen; und nach den Höfen der zweite umschließende Palast; und wieder Treppen und Höfe; und wieder ein Palast; und so weiter durch Jahrtausende; und stürzte er endlich aus dem äußersten Tor – aber niemals, niemals kann es geschehen -, liegt erst die Residenzstadt vor ihm, die Mitte der Welt, hochgeschüttet voll ihres Bodensatzes. Niemand dringt hier durch und gar mit der Botschaft eines Toten. – Du aber sitzt an deinem Fenster und erträumst sie dir, wenn der Abend kommt.

Wäre Dawkins überzeugender, wenn er sich der Methode Kafka befleißigen würde? Vielleicht, jedenfalls ist Kafka weit behutsamer und phantasiereicher als der polemische Atheist. Am Abend, am Lebensabend, wünscht sich der Wartende eine spezielle Nachricht, die Botschaft des ewigen Lebens. Die Botschaft stammt von einem Sterbenden, dessen Macht verlischt wie sein Leben. Kräftigt das die Botschaft? Nur in der Erwartung des Wünschenden. Es ist eine Botschaft der Unmöglichkeit, geboren aus dem Sterbeprozeß. Das ist ein origineller Kommentar Kafkas zur Legende der Heilsgeschichte.

Mittwoch, 5. Juni 2024

Kafka und der Liberalismus

Du mußt ihn selber finden!
Denke selbst, sapere aude.
Kafka und der Liberalismus

Franz Kafka
Gib’s auf!

Es war sehr früh am Morgen, die Straßen rein und leer, ich ging zum Bahnhof. Als ich
eine Turmuhr mit meiner Uhr verglich, sah ich, dass es schon viel später war, als ich
geglaubt hatte, ich musste mich sehr beeilen, der Schrecken über diese Entdeckung ließ
mich im Weg unsicher werden, ich kannte mich in dieser Stadt noch nicht sehr gut aus,
glücklicherweise war ein Schutzmann in der Nähe, ich lief zu ihm hin und fragte ihn
atemlos nach dem Weg. Er lächelte und sagte: „Von mir willst du den Weg erfahren?“
„Ja“, sagte ich, „da ich ihn selbst nicht finden kann.“ „Gib’s auf, gib’s auf“, sagte er und
wandte sich mit einem großen Schwunge ab, so wie Leute, die mit ihrem Lachen allein
sein wollen.

Montag, 3. Juni 2024

Kafka und die Pfadabhängigkeit

Franz Kafka (1883-1924)
Kleine Fabel

„Ach“, sagte die Maus, „die Welt wird enger mit jedem Tag. Zuerst war sie so
breit, dass ich Angst hatte, ich lief weiter und war glücklich, dass ich endlich
rechts und links in der Ferne Mauern sah, aber diese langen Mauern eilen so
schnell aufeinander zu, dass ich schon im letzten Zimmer bin, und dort im
Winkel steht die Falle, in die ich laufe.“ - „Du musst nur die Laufrichtung
ändern“, sagte die Katze und fraß sie.

Ein Fall von Pfadabhängigkeit. Einer solchen ist schwer zu entgehen, sowohl positiv wie negativ. Kafka wäre aber nicht Kafka, wenn er nicht unbedingt die negative Laufrichtung - nicht nur hier - bevorzugen würde.
Religionen sind besondere Systeme zur Erzeugung von Pfadabhängigkeit.