Montag, 24. Januar 2011

Alte Kamelle sin de beste




Francis Bacon (22.1.1561-1626)





“Denn die Zeit ist der größte Neuerer, und wenn sie die Dinge, wie es natürlich ist, zum Schlechteren wendet und nicht Rat noch Weisheit sie zum Besseren wenden - was soll das am Ende geben?”

Bacon, Von Neuerungen, Essays



- Ausbildung an neuem Gerät, Beispiel “Gorch Fock”:

Vernunft wird Unsinn, Wohltat Plage;
Weh dir, daß du ein Enkel bist!”

Goethe, Faust I, 1976f.

Sonntag, 23. Januar 2011

Vergebens, daß Ihr ringsum wissenschaftlich schweift, Ein jeder lernt nur, was er lernen kann. Faust 2015f.






Marc Aurel, der stoische Philosoph auf dem Thron





- Odenwaldschule: “Klaus Mann, 1922/23 Schüler der Odenwaldschule, hat nicht geschwiegen und in seiner Erzählung „Der Alte“ einen stark an Paul Geheeb erinnernden Lehrer porträtiert, der seine Schülerinnen sexuell nötigt.”
FAZ 21.1.11, Rez. Bärbel Meurer: „Marianne Weber“. Leben und Werk, 2010

Vorwürfe gegen "taz"-Gründer
phil. Bei einem der Kinderschänder an der Odenwaldschule handelt es sich um einen Gründer der Berliner "tageszeitung" (taz). Der 2009 gestorbene Dietrich Willier war von 1969 bis 1972 als Kunstlehrer an der Odenwaldschule in Ober-Hambach tätig.” FAS 23.1.11

Daß der Verstand nach den Leidenschaften rangiert, wollen nur die Vertreter des “Freien Willens” nicht glauben, und die Vertreter der linken Reformpädagogik auch nicht. Letztere hatten sogar 90 Jahre eine einschlägige Schule zur Verfügung, seit Geheeb die Schule gründete.
Man ist überrascht ob einer Schule mit jahrzehntelanger pädophiler Tradtion.
Marianne Weber beklagte schon 1920, daß nicht genügend Wert auf die Schulleistungen gelegt werde.
Allerdings gilt für das Schulwesen insgesamt, besonders für das staatliche und höhere, daß es mehr der der Bildungsbürokratie und den Lehrern dient, als den Schülern.

Wie meinte Marc Aurel: " Von meinem Urgroßvater stammte der Brauch, nicht in die öffentlichen Schulen zu gehen, sondern zu Hause bei guten Lehrern etwas Rechtes zu lernen, sowie die Erkenntnis, daß man für solche Zwecke nicht genug Geld ausgeben kann. " Marc Aurel, Selbstbetrachtungen, 1. Buch

Der Verlust des Erziehungsgedankens bei Kultusbürokratie, Lehrern und Eltern tut ein übriges.Diesen Punkt greift eine chinesische Amerikanerin auf und an:
“Bestseller: Erziehen auf ChinesischWie die Tigermutter ihre Kinder zum Siegen drillt
Erbittert streitet Amerika über eine Polemik aus der Feder der asiatischstämmigen Yale-Professorin Amy Chua: In ihrem Buch „Battle Hymn of a Tiger Mother“ erklärt die Immigrantentochter die westliche Erziehungsmethode für gescheitert. …” FAZ 22.1.11

- Lehrstellenbewerber: “ Die Bewerbungsgespräche haben mich schockiert. Fast alle Bewerber kamen völlig unvorbereitet, wußten nichts über unser Unternehmen und interessierten sich nicht für Mode.” Burmeister, Windsor, Hamburg in Focus 17/2004
/// Ob das etwas mit den Reformen der Johannes Rau, Helmut Schmidt und Friedeburg zu tun hat?

Samstag, 22. Januar 2011

Kalte Füße in Minnesota






Es ist kühler geworden in Deutschland - das gilt auch für 2010
(Quelle: Kowatsch / Eike)






- “Das vergangene Jahr war nach Angaben der UN-Organisation für Meteorologie (WMO) das wärmste in der Geschichte. Wie die Organisation am Donnerstag … 0,53 Grad über dem Mittelwert der Jahre 1961 bis 1990 ...” 21.1.11 FAZ
/// Man muß nur die Meßstationen sorgfältig aussuchen, dann bekommt man auch die Ergebnisse, die man gerne hätte, um sich weiter wichtig zu tun, neue Gelder zu bekommen und neue Mitarbeiter einzustellen. Jeder Behördenchef ist gerne der Häuptling von möglichst vielen Indianern.



- Kalte Füße in Minnesota bei -43.3° Celsius:
From NWS Duluth, MN, an old record beaten by five degrees:
RECORD EVENT REPORT: NATIONAL WEATHER SERVICE DULUTH MN
518 PM CST FRI JAN 21 2011
...RECORD LOW TEMPERATURE SET AT INTERNATIONAL FALLS MN...

A RECORD LOW TEMPERATURE OF -46 DEGREES (-43.3° Celsius) WAS SET AT INTERNATIONAL
FALLS MN TODAY. THIS BREAKS THE OLD RECORD OF -41 (-40,5° Celsius) SET IN 1954.
(Fahrenheit-Grade, Quelle: WUWT)


- Ganz unten im Gras ist es noch kühler geworden, im mikro- und mesoklimatischen Bereich.
VORTRAG von Prof. Reichholf, LMU München, vor der Akademie der Wissenschaften NRW, Düsseldorf, 4.2.2010:
"Der gegenwärtige Klimawandel in Mitteleuropa und seine Auswirkungen auf die Natur".
Inhaltsangabe Reichholf:
" Die Erwärmung des Klimas in unserer Zeit wirft auch die Frage auf, wie sie sich auf unsere Natur auswirken wird. Nicht selten vorschnell und ohne hinreichende Überprüfung werden jedoch auftretende Änderungen dem „Klimawandel“ zugeschrieben. Genauere Betrachtungen zeigen, dass sich in Mitteleuropa bisher kaum eindeutige Auswirkungen der Erwärmung auf Vorkommen und Häufigkeit von Tieren und Pflanzen oder Naturereignissen, wie Hochwässer, nachweisen lassen. Die meisten Wärme liebende Arten stehen in den „Roten Listen der gefährdeten Arten“ und es ziehen sich gegenwärtig mehr von ihnen aus Mitteleuropa zurück als sich solche ausbreiten. Die Gründe liegen in der Art der Landnutzung: Die starke Überdüngung der Böden seit den 1970er Jahren lässt die Vegetation schneller und dichter aufwachsen als in früheren Zeiten. Im mikro- und mesoklimatischen Bereich herrschen daher zunehmend kühlere und feuchtere Verhältnisse als das die meteorologischen Standardmessungen anzeigen. Auch die Naturkatastrophen früherer Jahrhunderte waren größer als in der jüngeren Vergangenheit. Die landschaftsökologischen Gegebenheiten sind in den Projektionen der Klimamodelle bisher nicht ausreichend berücksichtigt. "

Stichworte aus dem Vortrag:
Seit 1781 liefert der Hohenpeißenberg in Bayern Wetterdaten, die vor allem den Vorzug haben, daß diese Wetterstation in etwa 1000m Höhe von der Urbanisierung nicht berührt wurde (wie alle anderen, Asphalt und Beton nehmen mehr Wärme auf, WD). Für die Sommer seit 1781 lieferten die Hohenpeißenberg-Messungen keine Veränderung, die Winter zeigten größere Ausschläge, teile man den Beobachtungszeitraum in zwei Hälften, seien in der ersten Hälfte 21 milde Winter zu verzeichnen gegenüber 19 in der zweiten Hälfte. Bei den Wetterextremen zeige sich eine Glättung.
Sehr beeindruckend die Hochwasserstände von Schärding am wasserreichen Inn bei noch nicht reguliertem Flußlauf in früheren Jahrhunderten (Bedeutende Hochwasserkatastrophen waren 1156, 1179, 1439, 1453, 1490, 1501, 1598, 1606, 1648, 1705, 1786 (12 m), 1848 (8 m), 1897, 1899 (12 m), 1954 (11,34m), 1959 und 1985 (8,52m), ff-schaerding.at/hochwasser.). Im allgemeinen spiele das Gletscherwasser bei der Wasserführung der Flüsse eine unbedeutende Rolle von nur ca. 4% . Insgesamt sei eine höhere Artenvielfalt zu verzeichnen, Vögel: Schleswig-Holstein +11%, Bayern +19%. Allerdings zögen sich wärmeliebende Vögel eher zurück, die Blauralle gebe es zB in Bayern nicht mehr. Das liege vor allem an der stärkeren Vegetation durch Düngung in der Landwirtschaft, was im mikro- und mesoklimatischen Bereich für mehr Feuchte und Abkühlung sorge. Ameisen, Eidechsen und Schlangen hätten daher abgenommen, entsprechend auch der Schlangenadler. Die Anophelesmücke habe es immer schon bis Südskandinavien gegeben. Interessant auch die regionalen Temperaturtrends 1901-2000 (Jahreswerte) nach Jones/Schönwiese,
die u.a. Abkühlungen für Zentralafrika zeigen.

(Immer gilt aber, daß die Zahl der Meßstationen, ihre Lage und Datenerhebungsmethodik eine genaue Vergleichbarkeit nirgendwo erlaubt. Wer hätte denn im Kongo 1901 gemessen, oder auf dem Pazifik, in der Antarktis etc.? Gleiches gilt für die sog. Ersatzdaten (Proxies). Sogar auf dem Hohenpeißenberg gibt es Änderungen der Methodik, wie Reichholf auf Nachfrage angab; die alten Messungen wurden morgens, mittags und abends durchgeführt, während heute mit Minima-/Maxima-Thermometern gemessen wird. Das beeinflußt natürlich die Mittelwerte. WD)

- In Odenthal bei O°C Schneeregen; -1°C nachts.

Freitag, 21. Januar 2011

Gipfeltreffen







Gipfeltreffen





- Ein Chinese in Amerika: Hu Jintao, derzeit China-Chef; kein Lehrer wie Massenmörder Mao, sondern Wasserkraftwerksbau-Ingenieur. Gibt sich flexibel in Washington, indem er Menschenrechtsnachholbedarf einräumt. Das wird er nicht als wichtigste Aufgabe sehen, zumal er die Verirrungen, Instrumentalisierungen und Perversionen der Menschenrechteideologie kennen wird, etwa die Rechtsprechung des Europäischen Gerichtshofes für Menschenrechte, der jüngst dafür sorgte, daß als sehr gefährlich eingestufte Sexualserientäter in Deutschland entlassen werden mußten.
Obama hat Juristerei gelernt. Er zeigte sich, etwa beim Klimaaberglauben, ebenfalls als realitätstüchtig.
Schlimm schneidet die Physikerin Merkel ab. Noch schlimmer der Physiker Lafontaine.
Vom Experimentalphysiker Lichtenberg stammt die Bemerkung, wer nur etwas von Chemie verstehe, verstehe auch davon nicht viel. Das dürfte überholt sein. Die Arbeitsteilung hat sich in den Einzeldisziplinen als fruchtbar erwiesen, allerdings hat es zu einem gewissen “Fachidiotentum” geführt, und der Graben zwischen den Geisteswissenschaften und den Natur- und Ingenieurswissenschaften vertieft sich ständig weiter.
Das macht die Führerauswahl für Staatspersonal schwieriger.
Könnte man Ingenieuren mehr Realitätsverbundenheit zutrauen, mehr Nähe zu den wirkungsmächtigen Entwicklungen technisch verfaßter Gesellschaften als etwa Philosophen und Physikern? Meistens scheitern sie wohl daran, daß sie außerhalb der Technik naiv sind und zudem kommunikativ meist wenig begabt. Da sind Juristen meist überlegen. Auch das Recht vermittelt einen spezifischen Realitätsbezug. Allerdings sind Juristen meist der Technik gegenüber naiv, sie denken eher nominell, nicht technisch-konstruktiv.
Das Problem ist grundsätzlich nicht lösbar. Als Wähler sollte man aber den Familienhintergrund und den Bildungsgang von Kandidaten beachten. Aufsteiger wie Napoleon, Hitler, Stalin und Mao sind potentiell gefählich. Berufe mit Realitätsferne wie Philosophen und Physiker empfehlen sich nicht.

- Sehr erfreulich: Der neue "Wirtschaftsweise" Lars Feld will über wichtige Euro-Fragen abstimmen lassen. Die Bevölkerung! Das hört sich ja verdammt nach Demokratie an. Wo hat der Mann das her? Ach, er hat auch in der Schweiz studiert. Na, dann. Diese verklemmten Schweizer haben ja sogar einen Haushaltsüberschuß statt Schulden.

Donnerstag, 20. Januar 2011

Meisenhaft









Die ersten Meisen treten paarweise auf
0-3°C






Franz Blei poträtierte seine Autorenkollegen in seinem “Großen Bestiarium”, teilweise recht originell.
Die Meise kommt aber nicht vor, obwohl Mascha Kaleko ganz nett gezwitschert hat.

Eine Autorin der Gegenwart käme vielleicht auch für den unprätentiösen Typus MEISE in Frage: Maria Beig. Geboren 1920 wuchs sie mit 14 Geschwistern auf einem schwäbischen Bauernhof auf, war Hofmädchen, dann Lehrerin und zuletzt schrieb sie, 8 Romane, darunter "Hermine. Ein Tierleben". Dabei geht es aber weniger um Tiere, als um das Mädchen Hermine.

- Wie erfreulich: Schweiz mit 3 Mrd. Fr. Staatsüberschuß; ja, wie machen die das denn?
Man sollte Schäuble und Merkel dort in die Lehre schicken.

- Solarsubventiosempfänger Conergy meldet sehr großen Verlust.