Donnerstag, 27. Februar 2014

Würde Putin auch gerne so machen











“Auch angesichts dieser terroristischen Entartung wuchs der Widerstand. Die Bauern erhoben sich gegen den Getreideraub und unzählige Grausamkeiten. Neue Quellenfunde belegen, daß ihr Protest weit mehr Regionen erfaßte als die sonst zumeist genannten nordukrainischen Schwarzerdgouvernements. Als sich im Februar 1921 auch noch die Vorkämpfer der ‘Revolution’ aus den Oktobertagen, die Matrosen von Kronstadt, erhoben und eine echte Rätedemokratie anstelle bolschewistischer Parteidiktatur forderten, ließ Lenin ihren Aufstand gnadenlos und blutig niederschlagen.” Manfred Hildermeier, Die Sowjetunion 1917-1991, Mchn. 2007, S. 21

Mittwoch, 26. Februar 2014

Rums! da ging das Weltall los!





Mit Getöse riesengroß?

Hier rechts ist es aber nur die Pfeife von Lehrer Lämpel, gezeichnet von Wilhelm Busch.



Zu ASTRONOMIE fällt mir nichts ein. Der S-ternengucker im TONIO KRÖGER Thomas Manns zählt nicht als Astronom. Auch Kant sah sich zwar gern den bestirnten Himmel an,  blieb aber doch überwiegend bei seinem Leisten. Höchstens Fred Hoyle und sein BIG BANG wäre zu erwähnen. Hoyle erfand diese Bezeichnung, um die anderen Astronomen zu verulken. Bumms, und dann war alles da. Fast alles. Prima. Viel Klimawandel gab’s dann aber noch. Geschenkt. Hoyle fand die Vorstellung eines BIG BANGs ulkig.

Auch Dominik J. Schwarz aus Bielefeld präsentierte da nichts Neues in seinem Vortrag “Dunkle Energie und die Expansion des Universums”. Im Anfang war der Abstand der Objekte null und der Raum unendlich. 
Das leuchtet so wenig ein wie die Genesis. Gut, daß man keine Zeit hat, sich darein zu vertiefen. Denn die tausend Probleme des irdischen Lebens sind schon zu viel für einen. Und warum nicht beides, Urknall und Genesis, nebeneinander stehen lassen? Wähle jeder, was ihm besser gefällt. Es kommt nicht darauf an im irdischen Leben. Man könnte sogar Vorteile für die Genesis erkennen. Anschaulich, leicht verständlich und weitgehend ausreichend. 
Wem das nicht reicht, ergänzt mit Fred Hoyle, Einstein und Hubble. Ist das immer noch nicht genug, wartet Stephen Hawking. Aber dessen bedürftig sind nur noch wenige. Die Genesis als Gleichnis reicht den meisten. 
Und das Neue Testament ist mit seiner Textsammlung für den Alltagsgebrauch konstruktiv, erhebend und anleitend. Nichts kommt dem gleich, wie die Geschichte zeigt. 
Gefährlich wird es, wenn geistig zugeklebte Texte umlaufen. Oder Animismus selbst die Ansätze rationaler Weltbetrachtung und Medizin bedroht, wenn zum Beispiel Rachitis von den Geistern kommend phantasiert wird, wie in Afrika. (Vgl. DLF, TAG FÜR TAG, 26.02.2014) 

Es gibt weder Geister noch Götter, aber die vielen christlichen Texte lassen wenigstens eine gewisse geistige Offenheit zu. Das ist geschichtlich belegt. So wie für andere Texte das Gegenteil gilt.       

Dienstag, 25. Februar 2014

Es gibt den schönen Odenwald, und den widerlichen


FOCUS-Redakteur Michael Odenwald ist das beste Beispiel für journalistische Desinformation. Seit Jahren. Er wählt sich etwas aus und trimmt es auf Alarm. Da ist das Klima besonders geeignet, weil es viele unseriöse Physiker und Meteorologen gibt, die Vorlagen liefern und Gegenmeinungen unterdrücken. Diese Vorlagen frisiert Michael Odenwald dann auf Alarmismus im BILD-Zeitungsstil, wobei er sich stets darauf verläßt, daß das breite Publikum die komplexe Materie nicht kennt. Widerlich. 



"Katastrophaler Focus-Artikel stellt die Klimawissenschaften auf den Kopf: Folgen für den seriösen Wissenschaftsjournalismus sind fatal

Michael Odenwald zeigte am 24. Februar 2014 im Focus wieder sein ganzes Talent im Verfassen von Klimaalarm-Klamauk, der den Fachleuten Schauer über den Rücken laufen läßt:
Ende des Temperaturstillstands? Fataler Wärmeschub: El Niño könnte das Weltklima auf den Kopf stellen
Deutsche Forscher prognostizieren, dass noch in diesem Jahr ein El Niño einsetzen könnte. Damit hätte die Stagnation der Klimaerwärmung wahrscheinlich ein Ende. Die Folgen für die Erde wären katastrophal.
Ende des Temperaturstillstands, nur weil eine kleine El Nino-Temperaturspitze aus dem Temperaturplateau herausragt? Scherz lass nach. Was soll am El Nino fatal sein? Fatal ist hier allein die Dramatisierung eines natürlichen Wetterphänomens zu eigenen, fragwürdigen Zwecken. “Ende des Halbmondes? Fataler Vollmond im Anmarsch!”.  Klimaforscher schütteln den Kopf. Ein einziges wärmeres Jahr gehört ganz klar in die Kategorie Wetter, nicht Klima. Katastrophal ist hier nur die schlimme Fehlinterpretation des aktivistischen Focus-Redakteurs. Odenwald sollte sich dringend einmal bei seiner lokalen Volkshohschule erkundigen, wann das nächste Nachschulungsseminar zu den Grundlagen des Klimawandels stattfindet. Falls er es einrichten kann, könnte er auch gerne zum Klimaseminar in Mannheim am 10. April 2014 kommen, um sich den aktuellen Stand der klimarealistischen Forschung anzuhören. Kalte-Sonne-Coautor ist übrigens auch als Vortragender mit dabei."
(http://kaltesonne.de/?p=16882)  
Odenwald weiß bescheid. Da hilft keine Nachschulung. Er ist ein Überzeugungsschreiberling.

Montag, 24. Februar 2014

Helmut Schmidt, Yingluck, Merkel und Kiew







“Aber die Ukraine war zu diesem Zeitpunkt (1921, WD) tatsächlich im großen und ganzen unterworfen; der erste osteuropäische Staat, der erfolgreich vom Kreml übernommen wurde.”

R. Conquest, Ernte des Todes, S. 55



Helmut Schmidt: „In einer Demokratie wird der gewählt, der sich dem Publikum angenehm macht. Das ist einer der schweren Geburtsfehler jeder Demokratie. . . . Die Demokratie hat so manchen Fehler.“

So ist es. Deswegen haben so viele Schaumschläger in der Politik so gute Chancen. Weit schwieriger ist es, eine Unternehmerkultur aufzubauen, eine wettbewerbliche Marktwirtschaft ohne Korruption. Daraus resultiert der Wohlstand eines Landes. 
Die Regierung Yingluck in Thailand hat etwas Ähnliches getan wie der Blockflöteneinheitsbundestag mit dem EEG: garantierte Preise. Manipulierte Preise. Subventionsbetrugspreise. Um gewählt zu werden, hat Yingluck den Bauern die Reispreise in großzügiger Höhe aus Steuermitteln garantiert. Und konnte das nicht durchhalten, weil einerseits nun auch aus dem Ausland zu dem überhöhten Preis Reis schwarz nach Thailand verbracht wurde, andererseits die Reispreise fielen, so daß die Regierung Yingluck nun auf dem unverkäuflichen teuren Reis sitzt. Das müssen die Steuerbürger bezahlen, so wie die Stromverbraucher im deutschen Mietshaus dem Solardacheigentümer seinen überteuerten Strom über das EEG zwangsweise bezahlen. Die Regierung Merkel hat die Marktwirtschaft im Energiesektor aufgehoben und demontiert auch an anderen Ecken den
Wohlstand, den die Unternehmen erwirtschaften. 

Wenn nicht einmal gestandene Marktwirtschaften vor politischen Machenschaften sicher sind, die den Wohlstand in der Zukunft gefährden, wovon sich viele dämliche Wähler keine Vorstellung machen, um wieviel schwieriger ist der Aufbau einer korruptionsfreien, wettbewerblichen Marktwirtschaft in der postsowjetischen Ukraine. Denn das ist die Hauptaufgabe nach der Entmachtung des russischen Statthalters Janukowitsch. Der hatte auch überall subventioniert, die Gaspreise zum Beispiel, und so die Verschuldung Kiews hochgetrieben. Durch Subventionen werden aber die Marktsignale ausgeschaltet und der Mißwirtschaft Tür und Tor geöffnet. 
Durch die lange sowjetische Besetzung der Ukraine durch die Moskauer Kommunisten verfügt die Ukraine nicht mehr - wie Rußland selbst auch nicht - über eine gewachsene Unternehmerschicht, sondern fast nur über Wirtschaftsrüpel, Oligarchen genannt, und Geschäftemacher. Vor allem in der stark russifizierten Ost-Ukraine. In der West-Ukraine wurde zudem die Bauernschaft von Moskau fast ausgerottet.
Der Weg zum Wohlstand, die Überwindung des täglichen Mangels, wird also schwierig werden und langwierig sein. Dafür muß man der neuen ukrainischen Führung viel Glück wünschen, und möglichst wenige Politiker, die sich den Wählern genehm machen, aber gegen die Wohlstand erzeugende Marktwirtschaft handeln.

Sonntag, 23. Februar 2014

Die zivilisatorische Grenze zwischen Europa und Eurasien verläuft mitten durch den postsowjetischen Zwitter Ukraine

Das Badehaus in Czernowitz im 19. Jahrhundert, gemalt von Franz Xaver Knapp (1809-1883)(Bilder: Wiki.)


Die drei Appeasement-Apostel Steinmeier, Fabius und Sikorski haben den Gang der Kiewer Dinge nicht aufhalten können. Der Politgangster aus der Ost-Ukraine hat sich in seine Heimat abgesetzt. Dort, in der Barbarei der russischen Rückständigkeit, wird er sein destruktives Spiel fortsetzen. Wenn er kann. So lange Putin keinen Ersatz für ihn hat.
In der ukrainischen West-Ukraine beginnen die Mühen der Ebene. Der ostukrainische Bedränger, nur mit ostukrainischen Stimmen an die Macht in Kiew gekommen, stellt keine unmittelbare Gefahr mehr dar, aber die Wahlstimmen aus dem Osten bleiben ein Damokles-Schwert für Lemberg und Czernowitz.
Und natürlich die Spezies “Politiker”. Von außen sehen sie aus wie Timoschenko, von innen wie Edathy. Manchmal. Leider zu oft. Es ist eine spezielle Sorte, die sich nach vorne drängt. Man weiß nie genau, ob sie ein Adenauer werden oder ein Alex Salmond oder eine Merkel. Auf Timoschenko dürften die Scharfschützen schon angesetzt sein. Was wird sie dieses Mal aus der neuen Chance machen? Wird es wieder einen Juschtschenko geben? Dann würde der Osten mit seiner großen russischen Majorität wieder gewinnen.  
Die zivilisatorische Grenze zwischen Europa und Eurasien verläuft mitten durch den Zwitter Ukraine. Die eigentliche Ukraine im Westen will weg von Moskau und hin nach Europa. Das wird wohl nur durch eine Begrenzung der Ukraine auf die eigentliche Ukraine gelingen.