Freitag, 20. Juni 2014

Europas Köpfe







Hatte eigentlich Grund zu lachen - Alexandre Yersin (1863-1943). Das Foto entstand vor 1909 (Rvallette/Wiki.); in Europa und den USA wurde bereits fotografiert.




“Hier war die Arzenei, die Patienten starben,
Und niemand fragte: wer genas?
So haben wir mit höllischen Latwergen
In diesen Tälern, diesen Bergen
Weit schlimmer als die Pest getobt.
Ich habe selbst den Gift an Tausende gegeben:
Sie welkten hin, ich muß erleben,
Daß man die frechen Mörder lobt.”
Goethe, Faust I, Osterspaziergang


So war das vor der naturwissenschaftlichen Medizin. Die Pest wurde oft religiös gedeutet. Und mit Kräutern behandelt. Auch mit Zopf hätten die Chinesen naturwissenschaftlich denken können. Sie taten es aber nicht. Als 1894 die Pest in Südchina ausbrach, holten die Briten einen Japaner aus Berlin und einen Schweizer aus Paris: Alexandre Yersin. Pasteur schickte ihn. Und tatsächlich war Yersin erfolgreich und entdeckte mit Leeuwenhoeks Mikroskop am 20.6.1894 den bakteriellen Erreger: Yersinia pestis, nach dem Entdecker benannt.
Die Pest ist heute gebannt, aber die Chinesen kräutern immer noch medizinisch herum. Immer wieder mit Leberschäden.








Donnerstag, 19. Juni 2014

Nicht jede Medizin heilt

Sind qualitativ schlechte Kräuter die Ursache? 
“Chinesische Medizin schlägt auf die Leber”, 
überschrieb Hildegard Kaulen ihren Artikel (FAZ 28.5.14). 
Die Ursachen der berichteten Leberschäden sind unklar, weswegen westliche Ärzte das jetzt mit chinesischen Kollegen untersuchen wollen. 
Warum erst nach tausend Jahren? Warum kamen die chinesischen Ärzte nicht früher auf diese Idee und brauchten erst einen Impuls aus dem Westen?














Mittwoch, 18. Juni 2014

Londres en Grande-Bretagne







Marienplatz 1915 


Waren Sie schon einmal in Londres? Wahrscheinlich. Das liegt weit nördlich von Munich. Kennen Sie bestimmt. Aber Lwiw? Unbekannt? Hinter dem Kongo rechts? Nein. Eher hinter der Donau geradeaus. Im Stadtwappen stand Civitas Lemburgensis. Jetzt haben Sie es: Lemberg. Es besaß das Magdeburger Stadtrecht und unterstand der polnischen Hoheit. Die Amtssprache war Deutsch, aber in Galizien wurden auch andere Sprachen gesprochen. Mitteleuropa war vielsprachig, man sprach Polnisch, Ukrainisch, Jiddisch, Armenisch, Lemberger Dialekt - und Deutsch. Heute wird dort, in der Westukraine, die nicht mehr österreichisch und nicht mehr russisch ist, vor allem Ukrainisch gesprochen. Das ist aber wirklich kein Grund, Lemberg im deutschen Rundfunk Lwiw zu nennen, wie das im DLF und anderen Sendern der Fall ist. (Vgl. „Einen Neuanfang wagen - Wie der Bürgermeister von Lviv die Ukraine verändern will“, EUROPA HEUTE / Beitrag vom 18.06.2014 DLF) 

Es gibt auch anderswo merkwürdige Redakteure, aber die bleiben doch bei ihrer Sprache und sprechen von der Grande-Bretagne. Ils sont fou, ces Allemands!






Dienstag, 17. Juni 2014

Wolfgang Abendroth, Georg Fülberth, Werner Hofmann, Gerd Meyer





Die Marburger DKP-Profs und ihre Freunde haben sich zur brutalen Niederschlagung des Ostberliner Aufstands durch Moskau sehr bedeckt gehalten bzw. den CIA verantwortlich gemacht.

Montag, 16. Juni 2014

Abendroth, Abendroth, leuchtest uns zum Geistestod











Außen rot und innen rot, der Abendroth. 
Und Querpaß zu Suhrkamp, von da zurück an die Uni, nicht nur in Marburg, und so ging das seinen sozialistischen Gang.
Die Linke sorgte mit dem Zusammenbruch und der Überwältigung der Nazis gleich für die Bereitstellung der nächsten totalitären Ideologie und brachte sich in Stellung, die sie seit Abendroth verbreiterte und auf alle Unis und Medien ausdehnte. Während die SED Ulbrichts und Honeckers "konkret" und DKP finanzierte, sorgte Abendroth für einen starken marxistischen Fachbereich und für viele DKP-Stadträte. Da war Hessen vorn, besonders vorn Hessen-Süd.



"Die eigentliche Misere begann damit, dass Anfang der siebziger Jahre durch Hausberufungen und „Überleitungen“ die Abendroth-Schüler am Marburger Fachbereich 03 eine Dominanz erreichten, die sie nun mit allem geschichtsphilosophischen Hochmut spürbar machten. Das hatte gelegentlich mit Wissenschaft kaum mehr zu tun, und selbst wer gegenüber Abendroth als Person den höchsten Respekt empfand, konnte seine Berufungspolitik nicht anders als katastrophal nennen. Wir erinnern uns an den Lehrbeauftragten Gerd Meyer, der in einem Seminar über das sowjetische System allen Ernstes die vom Moskauer Staatsverlag publizierte Broschüre „Der Kolchosbauer“ als wissenschaftliche Quelle anpries."
So Lorenz Jäger in seiner Rezension eines roten Marburger Nostalgie-Buches von Lothar Peter in der FAZ (11.6.14, "Als Marx an der Uni war"). 

Peter vermißt wahrscheinlich das solidarische Gefühl, das totalitäre Ideologie spendet.