Freitag, 6. Februar 2015

Hemingway : „Ich töte gerne“ in Rainer Schmitz, Was geschah mit Schillers Schädel









Ein bekannter Friedensfreund




“Die Nachricht, daß der Krieg endlich erklärt worden war, versetzte den damals 58jährigen Sigmund Freud in eine Hochstimmung: ‘Ich fühle mich aber vielleicht zum ersten Mal seit dreißig Jahren als Österreicher und möchte es noch einmal mit diesem wenig hoffnungsvollen Reich versuchen.’ Und an anderer Stelle: ‘Meine ganze Libido gehört Österreich-Ungarn.’” 
(Clark, Schlafwandler, S. 602)
Freud schrieb dies in einem Brief an Karl Abraham am 26.7.14 in Karlsbad.

Die angebliche Kriegsbegeisterung von 1914 gab es nicht, sie war eine Erfindung und - teilweise - Inszenierung von interessierter Seite.
Umsomehr überrascht diese Äußerung Freuds, der nicht zu den handelnden Politikern gehörte, nicht einmal Bürobote im Außenministerium war. Aber Intellektuelle, besonders Schriftsteller und Professoren, waren immer allerhand Blödsinn zugänglich. Während überall in Europa eine gedrückte Stimmung herrschte, auch in den Regierungen und Ministerien, da fühlt sich der Psycho-Fabulierer im reifen Alter plötzlich von Kriegshochstimmung bewegt. Seltsam. Diese Anwandlung kam ihm später wohl selbst rätselhaft vor, und das könnte der Grund für die Erfindung seines "Todestriebs" gewesen sein in der Schrift "Jenseits des Lustprinzips" von 1920.


Es wäre aber sinnvoller gewesen, sich seine Stimmung von 1914 eher mit der drohenden Primitivität Rußlands und der aggressiven Giftigkeit Serbiens und dem Chauvinismus Frankreichs zu erklären, als mit einem ominösem Todestrieb. Freud war ja kein vitales Mannsbild, der gerne an den damals beliebten Dorfschlägereien teilnahm. Für diesen maskulinen Typus, der sich gerne schlug, für den hätte er im Testosteron eine endokrinologische Erklärung finden können. Zu allen Zeiten wurde Krieg geführt. Der Typus "Achill" spielte darin stets eine große Rolle. Auch in den Söldnerheeren, mit denen viele Heerzüge bestritten wurden. Erst mit der Emergenz des Nationalismus in der Französischen Revolution änderte sich das. Napoleons zog mit national Kriegsbegeisterten bis Moskau, und er mußte erst aufgeben, als die Hälfte der französischen Männer tot und Frankreich ruiniert war.






Donnerstag, 5. Februar 2015

Ungleiche Brüder











Jules Cambon 1845-1935


Die Brüder Cambon waren beide Botschafter, aber sonst recht verschieden geartet. 
Paul Cambon war ab 1898 Botschafter in London und betrieb u.a. mit dem Außenminister und Deutschenhasser Delcasse die Annäherung an England, was zur Entente cordiale und folgend zur Triple entente mit Rußland führte, schlußendlich zur Aufgabe der englischen Neutralität. Der jüngere Jules Cambon war ab 1907 Botschafter in Berlin. 

“Im Frühjahr 1912 machte sich Jules Cambon Sorgen, daß der Chauvinismus der französischen Presse das Risiko eines Konflikts steigern könnte: 
‘Ich wünsche mir, daß jene Franzosen, deren Beruf es ist, die Meinung zu bilden oder zu repräsentieren, (sich zurückhalten) würden, und daß sie nicht ihren Spaß daran hätten, mit dem Feuer zu spielen, indem sie von einem unvermeidlichen Krieg schreiben. In dieser Welt ist nichts unvermeidlich ...’” 
Clark, Schlafwandler, S. 307







Mittwoch, 4. Februar 2015

4.2.1897 - Geburtstag einer realen Legende











“Die soziale Marktwirtschaft kann nicht gedeihen,
wenn die ihr zugrunde liegende geistige Haltung, d. h. also die Bereitschaft, für das eigene Schicksal Verantwortung zu
tragen, und aus dem Streben nach Leistungssteigerung an
einem ehrlichen freien Wettbewerb teilzunehmen, durch
vermeintliche soziale Maßnahmen auf benachbarten Gebieten zum Absterben verurteilt wird. …”  

(Ludwig Erhard, “Wohlstand für alle”, 12. Kap. VERSORGUNGSSTAAT - DER MODERNE WAHN, S. 245)
Die Ludwig-Erhard-Stiftung hat das ganze goldene Buch ins Netz gestellt unter: http://www.ludwig-erhard-stiftung.de/files/wohlstand_fuer_alle.pdf


“Wohlstand für alle” hat der Praktiker und Politiker Erhard sein Buch benannt, sogar die Sklaven hat er nicht ausgeschlossen! 
Der Lehrer Alexander des Groben, Aristoteles, hätte sich bei diesem Gedanken übrigens geschüttelt, denn:
"Es ist wohlbegründet, daß Hellenen über Barbaren herrschen", da Barbar und Sklave von Natur dasselbe ist.” Aristoteles , 1. Buch der Politik, Schütrumpf 9 I, S. 12
Aber dieser Behinderer des Prozesses der europäischen Zivilisation quasselte stets von “Maß und Mitte”.













Dienstag, 3. Februar 2015

Gehopst wie gesprungen?













Die menschliche Phantasie ist unerschöpflich. In der Technik kann man sich nur darüber freuen, im Feld der Religionen eher nicht. Theoretisch spielt es keine Rolle, ob man an Abraham oder Zarathustra glaubt, doch sind die kulturellen Auswirkungen sehr unterschiedlich, sie können Wohlstand und Wissenschaft stark blockieren. 


Zivilisatorisch war letztendlich nur der Protestantismus erfolgreich, aber auch die protestantische Erziehung besitzt einen gravierenden Nachteil. Sie klammert den Menschen als ein Evolutionsprodukt und ein kompliziertes Körperwesen weitgehend aus zugunsten unfruchtbaren theoretischen Wissens aller Art. Daher lernen die Schüler ihre Körperlichkeit nicht richtig kennen, das unerhört komplexe Zusammenspiel der Zellen, der Organellen und Organe, der Hormone und Nerven und des Gehirns mit dem Körper. Das wirkt sich auch teuer auf die medizinische Versorgung aus. Medizinisches Wissen wird so durch die ideelle und theoretische Betrachtungsweise hinterrücks behindert. Diese Seite der Religionen ist fatal, das gilt auch für die quasi-religiöse Philosophie der Platon, Aristoteles, Hegel, Marx, Heidegger etc.












Montag, 2. Februar 2015

Mit den Stichlingen schwimmen gehen


Gerade vermeldeten die an Latif und Schelli angeschlossenen Medien, daß 2014 wieder das wärmste Jahr gewesen sei mit durchschnittlich 14,6°C. Latif sagte im SPIEGEL-Interview letzte Woche, daß die Erhöhung etwa 0,1° (sic!) betrage.
Da ist man doch froh über die neue, grundstürzende Nachricht aus dem Hause AWI (Alfred-Wegener-Inst.):

"Stichlingsweibchen stimmen Nachwuchs auf Klimawandel ein
Bremerhaven/Sylt, Januar 2015. Wissenschaftler des Alfred-Wegener-Institutes, Helmholtz-Zentrum für Polar- und Meeresforschung (AWI) haben erstmals nachgewiesen, dass Dreistachlige Stichlinge aus der Nordsee Informationen über ihre Lebensbedingungen und Umwelt auch ohne Genveränderungen an ihren Nachwuchs weitergeben. Diese Fähigkeit könnte ein wichtiger Baustein für die Anpassung der Art an die Folgen des Klimawandels sein, berichten die AWI-Forscher in einer kürzlich erschienenen Studie im Fachmagazin Functional Ecology. Interessanter Weise obliegt die Informationsweitergabe jedoch hauptsächlich den Stichlingsweibchen. Die Temperaturerfahrungen der Männchen spielen bei dieser Art nur eine kleine Rolle.

Der Klimawandel und die damit einhergehende Erwärmung der Meere beschäftigt Wissenschaftler weltweit. Vor allem geht es um die Frage: Was passiert mit den Meereslebewesen, wenn die vorhergesagten Veränderungen Wirklichkeit werden? Werden sich die vielen Arten zum Beispiel an die steigende Wassertemperatur anpassen können? Dieser Frage sind Dr. Lisa Shama und Dr. Mathias Wegner vom AWI-Sylt am Beispiel des Dreistachligen Stichlings (Gasterosteus aculeatus), gefischt aus dem Sylter Wattenmeer, nachgegangen. …" 
http://www.awi.de/de/aktuelles_und_presse/pressemitteilungen/

Ich kann Lisa Shama zumindest im Hinblick auf meine Person beruhigen; ich werde, falls die selbstgebastelten Prognosen der Klimapatentwissenschaftler eintreffen sollten, öfters in der Nordsee mit den Stichlingen schwimmen gehen. Auch im Atlantik. Und im kalten Pazifik. 
Leider sind die Klimaklamauker aber völlig unglaubwürdig. Die Nordsee wird so kalt bleiben, wie sie ist.