Donnerstag, 6. Januar 2011

Dioxin


Female supporters of Jamaat-e-Islami wave placards and a banner during a rally demanding punishment for Asia Bibi, a Pakistani Christian woman sentenced to death for blasphemy, in Karachi

Fears are growing over the safety of the first Christian woman to be sentenced to death for allegedly uttering blasphemy against Mohammed, the founder of Islam, as anti-Christian hysteria appears to reach fever pitch levels in Pakistan. A prominent Muslim leader has offered a reward for the murder of Asia Bibi if she wins her appeal, a call which has been supported. ( www.allvoices.com/contributed-news/7670135-fears-grow-for-safety-of-asia-bib/content/68449805-female-supporters-of-jamaat-e-islami-wave-placards-and-a-banner-during-a-rally-demanding-punishment-for-asia-bibi-a-pakistani-christian-woman-sentenced-to-death-for-blasphemy-in-karachi )


- "Die 45-jährige Aasia Bibi, eine arme Landarbeiterin, die weder lesen noch schreiben kann, ist im November von einem lokalen Gericht in der pakistanischen Provinz Punjab wegen Blasphemie zum Tode verurteilt worden. Die Christin hatte im Juni 2009 in Ittan Wali, einem Dorf knapp 100 Kilometer westlich von Lahore, auf den Feldern eines Grossgrundbesitzers mit anderen Landarbeiterinnen Beeren gepflückt. Die Frau des Landlords forderte die verheiratete Mutter von fünf Kindern auf, am Brunnen Wasser zu holen. Als sie mit dem vollen Krug zurückkam, brach ein Streit aus. Die anderen Frauen weigerten sich, das Wasser zu trinken, das Aasia Bibi berührt und als «unreine» Christin verschmutzt habe.
Andrea Spalinger, Delhi, NZZ 11.12.10



- Dioxin : Davon gibt es 75 verschiedene. Sie entstehen, wenn bei hohen Temperaturen Kohlenstoff verbrannt wird und sich Chlor in der Nähe befindet (Vulkanausbrüche, Waldbrände, Herbizidherstellung etc.)
Als das giftigste Dioxin gilt das 2,3,7,8-Tetrachlordibenzodioxin, bekannt als "Sevesodioxin".

Dazu gibt Auskunft u.a. TOXIKOLOGIE. Hg. Prof. Helmut Greim u. Dr. Erhard Deml. VCH 1996 :

"TCDD ist im Tierversuch krebserregend. ... Das kanzerogene Potential von 2,3,7,8-TCDD wurde in einer Vielzahl von epidemiologischen Studien vorwiegend an hoch belasteten Arbeitern untersucht. Die Ergebnisse sind uneinheitlich. ... Die in früheren Studien beobachtete erhöhte Krebshäufigkeit konnte nicht bestätigt werden. ... Die Studien bei Exponierten des Unfalls in Seveso 1976 ergaben bisher keine erhöhte Tumorinzidenz. Insgesamt sprechen die Ergebnisse dafür, daß 2,3,7,8-TCDD beim Menschen, wenn überhaupt, dann nur bei hoher Exposition eine schwache tumorigene Wirkung besitzt."
(Ebda. S. 456)

- "Dioxin in Hühnereiern.
GSF - Forschungszentrum für Umwelt und Gesundheit
03.06.1999
Die Gefahr einer Gesundheitsschädigung durch den kurzzeitigen Verzehr dioxinbelasteter Eier aus Belgien lässt sich aus toxikologischer Sicht aus den bislang bekannten Daten nicht ableiten. Dies ist das Ergebnis einer Abschätzung der Toxikologen Dr. Erhard Deml und Professor Johannes Filser des GSF - Forschungszentrums für Umwelt und Gesundheit.
Belgische TCDD-Eier - Gefahr für unsere Gesundheit? ..." (http://idw-online.de/pages/de/news11660)

Mittwoch, 5. Januar 2011

Hoch und tief





Hochtief baut auch in Doha - aber nicht mit deutschen Bauarbeitern





Hochtief ist ein internationaler, weltweit tätiger Konzern unter deutscher Leitung mit nur 15% Gewinnanteil aus dem Inlandsgeschäft. Insofern kann grundsätzlich niemand etwas gegen eine Übernahme von HT aus dem Ausland haben. Es sei denn, die Aktionäre wollen nicht an ACS verkaufen.
Eine andere Sache ist, inwieweit spezifisch deutsche Interessen beachtet werden. Wenn man auf die Übernahme von Hoechst durch Sanofi sieht, muß man feststellen, daß die französische Seite ihre Interessen recht nationalistisch gewahrt hat. Das hat dem Unternehmen insgesamt wohl nicht geschadet, aber französische Standorte genossen Priorität, deutsche nicht.
In jedem Fall sollte sich aber die Politik mit ihrer unseriösen Politschau (s. Schröder/Holzmann) heraushalten. Sie kann einen anderen Beitrag leisten. Sie kann damit aufhören, sich an jeder Ecke "deutschfeindlich" zu verhalten, sich in den Schulen für eine stärkere "Deutschfreundlichkeit" einsetzen, sie kann "deutschfreundliche" Geschichtsinhalte in den Mittelpunkt stellen.
Ähnliches gilt für die tägliche "antideutsche" Propaganda der Linksmedien, etwa des WDR.
Das heißt natürlich nicht, in Nationalismus zu verfallen, wie er im Zentrum des französischen, spanischen, italienischen, englischen, polnischen, tschechischen und ganz extrem, im russischen und türkischen Bildungssystems steht.
Die Globalisierung ist geeignet, Nationalismus zu bremsen, aber sie kann das kybernetische Gebilde, das die nationalen Entitäten darstellen, nicht ersetzen.
Die weltweiten Prozesse sind schwer zu überschauen, schon das Geschehen in einem Lande überfordert sehr viele Menschen, wenn sie denn überhaupt ein Interesse haben, über den Tellerrand ihres Alltags hinwegzusehen. Das gilt auch für Politiker, insbesondere für deutsche Politiker, die im Schuldkult oder in der sozialistischen Diktatur erzogen wurden. Sie hofieren oft alles Nichtdeutsche und stellen deutsche Belange, wenn sie sie überhaupt wahrnehmen, gerne zurück.
Aber es gibt nur eine nationale Öffentlichkeit, kaum eine europäische und noch weniger eine globale, weil die Aufmerksamkeitsspanne der Menschen eben begrenzt ist. Die nationale Öffentlichkeit sitzt der nationalen Kultur auf und ist tausendfältig verflochten mit ihr. Sie bedarf als Gegenstück zur Globalisierung besonderer Pflege.
Wir profitieren alle von der internationalen Arbeitsteilung und Verflechtung, wenn die Chinesen einen sehr guten und billigen Weltempfänger anbieten, der mit einem digitalen Signalprozessor aus Kalifornien arbeitet; das Radio bestellen wir über ebay in Japan und in Deutschland bezahlen wir über das kalifornische PayPal-System. Gefühle kultureller Vertrautheit und heimatliche Verbundenheit stellen sich damit allerdings nicht her. Diese sind aber besonders für viele Menschen mit einfacher Signalverarbeitung sehr wichtig, für alle aber von Bedeutung. Für die Familiengründung und die langjährige Stabilität dieser elementaren sozialen Gruppe, die ohnehin durch Individualisierungsprozesse bedroht ist, bildet die Berechenbarkeit eines gemeinsamen kulturellen Hintergrunds eine wichtige Fundierung.
Es ist also wichtig, die kulturellen Gemeinsamkeiten zu pflegen und zu entwickeln, aber natürlich mit Augenmaß und grundsätzlicher Offenheit. Dafür bildet der Nationalstaat noch immer den einzig halbwegs verläßlichen Rahmen.
Adenauer, am 5. Januar 1876 geboren, und sein Gegenüber de Gaulle wußten das. De Gaulle lehnte sogar ein "Europa der Vaterländer" ab.

Dienstag, 4. Januar 2011

Triumph









Zu den ganz wenig aufregenden und anregenden Dingen auf dieser Welt, ja zu den denkbar langweiligsten Betätigungen, die gleichwohl höchste Priorität besitzen und Fragen des ewigen Seelenheils in den Schatten stellen, zu diesen kleinen Qualen gehört das Zähneputzen. Dreimal täglich alle Zähne gleichberechtigt zu bedenken, zeitlich durchzuhalten bis zum letzten Quadranten - wer schaffte das unter der Sonne?
Ja, da meldet sich niemand.
Außer den Besitzern und Benutzern der Triumph Oral B mit Zeitkontrollanzeige für jeden Quadranten einschließlich Erfolgsrückmeldung - wirklich ein Triumph der abendländischen Technik und des Kapitalismus schlechthin!
Man bleibt beim Putzen sogar wach, weil man gebannt die Zeitanzeige verfolgt, die das ersehnte Ende signalisiert: mit einem lachenden Gesicht, dessen Mundwinkel mit absolvierter Zeit breiter lachen. Großartig.

Montag, 3. Januar 2011

Will in Bädern und in Schenken, heil'ger Hafis, dein gedenken








Meine Berliner Ausgabe von 1965 ist ein bißchen angebräunt - das macht das sozialistische Papier







- Ägypten: Die Verfassung erklärt den Islam zur Staatsreligion und den Koran zur alleinigen Rechtsquelle. Seit den neunziger Jahren werden die ägyptischen Christen ("Kopten") immer wieder Ziel staatlicher und privater Verfolgung. In Alexandria, wo jetzt 21 Christen durch einen Bombenanschlag auf eine Kirche starben und 40 verletzt wurden, gingen die Angriffe gegen Christen seit längerem von einer bestimmten Moschee aus.
Sie berufen sich auf den Koran:
Sure 8, 39: “Kämpfet wider sie, bis kein gottlosem Treiben mehr ist und bis alles an Allah glaubt.”
Sure 4, 90 : " Sie wünschen, daß ihr Ungläubige werdet, so wie sie Ungläubige sind, und ebensolche Bösewichte wie sie. Schließt daher eher kein Freundschaftsbündnis mit ihnen, als bis sie Allahs Weg einschlagen. Weichen sie aber ab, so ergreift und tötet sie, wo ihr sie auch finden mögt, und nehmt keine Freundschaft und Unterstützung von ihnen an."
(Vgl. auch u.a. den „Schwertvers“ 9,5 sowie 9,25f., Schlacht von Honein)
Ägypten bekommt "Entwicklungshilfe" aus Deutschland. Millionen. Trotz dieser Verfassung, die Armut und Barbarei festschreibt.

- Goethe, der auch, hat allerhand Blödsinn zu Papier gebracht: den WERTHER-Unsinn, die FARBENLEHRE, die er sogar - Gipfel der Verblendung - für sein bedeutendstes Werk hielt, und anderes mehr, besonders, wenn er in "wiederholte Pubertät" geriet.
Der persische Dichter Hafis verhalf ihm einmal dazu, ein Freund von Wein, Weib und Gesang. Weimar war zu dieser Zeit nicht sehr aufregend, das ist es bis heute nicht, die Sardanapals wohnten anderswo. Und da gefiel ihm die sinnliche, vorislamische Beduinenlyrik (MOALLAKAT) gut; diesem Treiben habe Mohammed dann eine "düstere Religionshülle" (Abschn. "Araber", S. 167) übergestülpt, wie er in den NOTEN UND ABHANDLUNGEN zu besserem Verständnis DES WEST-ÖSTLICHEN DIVANS schreibt. Diesem Erklärungstext stellt er einen Vierzeiler voran:
Wer das Dichten will verstehen,
Muß ins Land der Dichtung gehen;
Wer den Dichter will verstehen,
Muß in Dichters Lande gehen.

Beim DIVAN handelt es sich also um Dichtung, nicht um einen Aufsatz. Entsprechend schrill kann es zugehen:

Und solang du das nicht hast,
Dieses: Stirb und werde!
Bist du nur ein trüber Gast
Auf der dunklen Erde.

DIVAN, Buch des Sängers, Selige Sehnsucht (S. 22)

Nun ja, das kann man als Pubertätslyrik in fortgeschrittenem Alter werten, voller Weisheit scheint es nicht zu sein. Der DIVAN verlangt einen entsprechenden Leser, mir gefällt eigentlich nur:

Volk und Knecht und Überwinder,
Sie gestehn zu jeder Zeit:
Höchstes Glück der Erdenkinder
Sei nur die Persönlichkeit.

Jedes Leben sei zu führen,
Wenn man sich nicht selbst vermißt;
Alles könne man verlieren,
Wenn man bliebe, was man ist.

Goethe, WEST-ÖSTLICHER DIVAN, Suleika, Buch Suleika, Gingo biloba (S. 95)

Die "Persönlichkeit" aber ist eine individualistische Kategorie, die im Islam nicht vorgesehen ist, die er indirekt sogar verbietet.
Katharina Mommsen hat sich vor Jahren mit Goethe und dem Orient beschäftigt, dieses Buch erschien 2001 neu herausgegeben und auf den Islam verkürzt von dem Islam-Propangandisten Peter Anton von Arnim. 1995 war bereits eine noch stärker frisierte arabische Übersetzung in Kuweit erschienen: "Goethe und die arabische Welt" .
Lese jeder, was er will, aber schneide er nichts ab vom Text und berücksichtige er, was der Verfasser selbst zur Erklärung seinem Text mitgegeben hat. Bei Goethes DIVAN muß zudem daran erinnert werden, daß es 1805 noch keine Orientalistik gab, auf deren Erkenntnisse Goethe hätte zurückgreifen können. Eine Instrumentalisierung dieser poetischen Textsammlung für den Islam sollte jedenfalls strikt unterbleiben. Goethe war Pantheist, wohl im Geiste Spinozas, vielfach gilt er als der "große Heide" und die katholische Kirche betrachtete ihn sehr kritisch. Nicht nur alles Vergängliche, auch Orient und Okzident mit ihren Dichtungen und Religionen galten ihm nur als Gleichnis, und von Weimar aus betrachtet wirkte der Orient anregend exotisch.
Die Europäer neigten zu solchen Phantasien und Sehnsuchtsprojektionen, und manche Oper und Mode entsprang daraus wie etwa die "Chinoiserie".

(Vgl. auch Dieter Borchmeyer, Der Dichter als Muselmann, FAZ 13.10.01; Manfred Osten, Furchtbares werde human, Goethe u. Mohammed, FAZ 28.11.07)

Sonntag, 2. Januar 2011

Schwarzerde peinigt Säugling







Dieser Säugling hatte nichts zu schwitzen, und dann noch das kalte Wasser -
warum lächelt der Melanchthon so ich-weiß-nicht-wie?






- Rückblicke

Meine Großmutter trug Hut und Kopftuch - letzteres nur zur großen Wäsche, offenbar zum Schutz der Haare. Der Hut hatte reine Zierfunktion, so wie die Damen in der Wittenberger Stadtkirche 1547, gemalt von Cranach d. Ä. auf einem dreiflügeligen Altar. Der besondere Schmuck des Kopfes hat schon bei den Löwen u.a. Säugetieren seine bedeutungssteigernde Funktion, die weibliche Hutzierde steht wohl in dieser Tradition, wie mir dieses Bild zu unterstreichen scheint. Gegen die Männerbärte treten hier die Damenhüte und Kopfputze auf. Nur verheiratete Frauen durften die 'Haube' tragen.


Zum alten Jahr

Glückauf auch Thilo Sarrazin.
Er schaut nicht weg, schaut gründlich hin.
Und auch der Däne sei gepriesen,
Hat er doch großen Mut bewiesen


"Wie der Adler fleucht zur Speise,
So vergeht auch unsere Zeit",
singt der Bückeburger Bach.