Mittwoch, 19. Februar 2014

Persönlichkeitsdimensionen mit großer Selbständigkeit


Auf dem Barock-Ball verkleidete er sich als Sonne, daher sein euphemistischer Spitzname “Sonnenkönig”. Sein Enkel Ludwig 15. trat ballmäßig als Taxus auf, Bukolik war angesagt. Die Moden kommen, die Moden gehen. Mode ist heute bei bestimmten Gesellschaften in der EU, Homosexualität zu hofieren. Ein Mitglied der heutigen Hofgesellschaft, Claudia Roth, läßt sich in der WELT vernehmen, “wer die sexuelle Orientierung eines Menschen abwerte, werte den ganzen Menschen ab.”

Das trifft nicht zu, genau so wenig wie bei anderen, genetisch bedingten Variationen, gerade auf der physiologischen Ebene. Mit einem kleinen Körperwuchs muß man eben leben, man kann aber trotzdem ein großer Kriegsverbrecher werden, das Beispiel Napoleons zeigt es.
In der Hauptsache kommt es aber auf die ‘Software-Eigenschaften’ an, die “die großen 5” genannt werden. Sie besitzen natürlich auch eine genetische Anbindung, sind aber in gewissem Rahmen trainierbar. Das archaische Sex-Programm läßt sich dagegen nur in der Intensität hormonal beeinflussen, in seiner Gerichtetheit scheinbar gar nicht.

Die großen 5 werden als Faktoren aufgefaßt:


Dienstag, 18. Februar 2014

Wer bekommt eigentlich politisches Asyl?




1994 schlachteten viele Hutus in Ruanda auf unsäglich bestialische Weise mit Knüppeln und Macheten etwa 900’000 Tutsis ab. Um 2002 kam ein Ruander nach Deutschland und erhielt politisches Asyl. Dieser Mann, Onesphore Rwabukombe, erwies sich als einer der Hutu-Massenmörder, direkt oder indirekt. Als Bürgermeister hatte er 1994 zum Massenmord an den Tutsis seiner Gemeinde aufgerufen. Heute wurde er zu vierzehn Jahren Gefängnis verurteilt.-
Wieso wurde dem Auslieferungsersuchen aus Ruanda nicht stattgegeben? (faz.net/aktuell/politik/ruanda-prozess-14-jahre-haft-fuer-beihilfe-zum-voelkermord-12807677.html)

Das erinnert an den Fall Khomeini, der in Frankreich politisches Asyl erhielt, bis er in der Lage war, den Schah zu stürzen und Persien in die islamistische Barbarei zu stürzen.

Montag, 17. Februar 2014

Montesquieu, Böckenförde und Klimaklamauker Kerry









“In einem Volksstaat aber bedarf es noch einer weiteren Triebkraft, nämlich der Tugend. … Die griechischen Staatsmänner, die mehr unter einer Volksregierung lebten, erkannten als deren einzige Sütze die Tugend an. Unsere heutigen dagegen reden uns nur von Handel und Gewerbe, Finanzen, Reichtum und gar von Luxus. … Wenn die Tugend verlorengeht, so zieht der Ehrgeiz in die dafür empfänglichen Herzen und Habgier in alle Gemüter ein. …” 
Montesquieu, Vom Geist der Gesetze 1, Buch III/3, Von dem Prinzip der Demokratie, S. 34f.
Unter “Tugend” versteht Montesquieu die Liebe zur Freiheit, weswegen die Überhöhung Einzelner abgelehnt und Gleichheit in der Machtverteilung angestrebt wird, sowie eine Beachtung gemeinsamer Interessen vor eigenem Machtstreben als Patriotismus.

Böckenförde umriß das mit seinem geflügelten Wort, daß der (demokratische) Staat von Voraussetzungen lebe, die er selbst nicht schaffen könne.
Allein daraus ergibt sich, daß Demokratien dem gesellschaftlichen Wandel unterworfen sind und ihre Lebensdauer beschränkt erscheint. Die Demokratien der griechischen Antike hat der Makedone Alexander hinweggefegt, Roms Republik mündete in das Kaisertum.

Die Demokratien der Gegenwart sind überwiegend von Parteien ausgehöhlt und zu Umverteilungsagenturen verkommen.

Und angesichts von Politikern wie John Kerry, der sich für die nächste Präsidentschaft bewerben wird, fragt man sich, wie stabil die amerikanische Demokratie in Zukunft sein wird. Kerry ist ein Mann des Klimaklamauks und schreckt vor nichts zurück:
Jakarta. US-Außenminister John Kerry hat in Indonesien den Klimaschutz zu einer der wichtigsten Herausforderungen der Politik erhoben. Der Klimawandel sei die „beängstigendste“ Massenvernichtungswaffe der Welt und daher müsse dringend gehandelt werden, sagte er am Sonntag bei einer Rede in Jakarta.” 
(handelsblatt.com/politik/international/us-aussenminister-kerry-nennt-klimawandel-massenvernichtungswaffe/9490094.html)  

Sonntag, 16. Februar 2014

Varianten "Abendmahl": abent-ezzen, jüngest maz, abent spise - Niederdeutsch, Mitteldeutsch, Alemannisch, Bayrisch



Die religiöse Schrift “Interrogatio St. Anselmi de Passione Domini”, Fragen an Maria zum Leiden des Herrn, fand im 14. und 15. Jahrhundert eine besondere Verbreitung, vor allem in Frauenklöstern. Am stärksten verbreitet war die Schrift, deren ursprünglicher Autor unbekannt ist, in der niederdeutschen Fassung mit 65 bekannten Abschriften.

Interessanter als der Inhalt dieser Erbauungsschrift ist die sprachliche Seite, die eine Station der deutsche Sprachgeschichte belegt.
Die Dialektverbreitungskarte vermittelt einen Eindruck, wie lang der Weg zur hochdeutschen Einheitssprache und zu einem deutschen Nationalbewußtsein war. Noch weit schwieriger stellt sich die heutige Situation in Europa mit seiner Sprachenvielfalt dar. Englisch ist nur für einen Teil der Bürger verfügbar, und einstweilen fällt die Vorstellung schwer, daß dereinst Englisch die neue Einheitssprache sein wird.

Samstag, 15. Februar 2014

Wie Papst Urban 8. einmal einem guten Bekannten unentgeltlich zu einem besseren Buchtitel verhalf




Der Schwabe aus dem Raum Stuttgart und protestantische Theologe Johannes Kepler (1571-1630) trieb es mit den Zahlen halb erleuchtet, halb okkult. Die Astronomie war zugleich Astrologie und beides diente in der Sicht der katholischen wie der protestantischen Theologen dem Glauben.

(Bild: Wiki.)




"Dialog über Ebbe und Flut" sollte der Titel sein, aber Urban 8. verhinderte das. Sonst wäre Galilei (15.2.1564-1642) mit einem großen Irrtum bekannt geworden. Unterschiedliche Erdumlaufgeschwindigkeiten machte er für die Gezeiten verantwortlich, obwohl der Zeitgenosse und Korrespondenzpartner Kepler zutreffend den Mond für die Meeresbewegung identifiziert hatte. Einen Narziß wie Galilei konnte das aber nicht irritieren, denn er sah sich als den Größten an. Seine Gezeitentheorie sollte als Beweis für die Heliozentrik dienen. So entstand der neue Titel "Dialog über die beiden hauptsächlichen Weltsysteme, das ptolemäische und das kopernikanische", mit dem Galilei der Nachwelt im Gedächtnis blieb, obwohl dort die Kreisbewegung der Planeten behauptet wurde, die ebenfalls Kepler als elliptisch geklärt hatte nach den Berechnungen Tycho Brahes. Erare humanum est, wie die Schwaben sagen.

Vgl. Ms.Gal.72 / Florentiner Nationalbibliothek oder gleich:
Thomas de Padova, "Das Weltgeheimnis - Kepler, Galilei und die Vermessung des Himmels" (Piper Verlag, 352 S., 19,95 Euro)





War kein hemmungsloser Schwätzer wie Aristoteles, muß aber trotzdem vor der Aristoteles-Uni in Thessaloniki stehen: 

Aristarchos von Samos, der Entdecker der Heliozentrik (310-230 vor Seneca)

(Foto: Manuel/Wiki.)