Sonntag, 1. Juni 2008

Kältetechnik, Stadtnatur

Schwül, 15-25°, b/s
Kältetechnik: "An einem heißen Tag im Jahr 1620 versucht in der Westminster Hall ein Alchimist, den Sommer in Winter zu verwandeln. Auch wenn das Ganze nur zur Unterhaltung von König James vorgeführt wurde, hatte Cornelis Drebbel - ohne es zu wollen - die Klimaanlage erfunden. 200 Jahre später führte Michael Faraday in der Royal Institution einige Experimente durch, die unbeabsichtigt zu Explosionen führten. Dabei wandelte er Gase in Flüssigkeiten um und entdeckte das Prinzip der Kältetechnik. Sein Konzept setzte sich jedoch nicht sofort durch. Denn noch beherrschte der amerikanische Unternehmer Frederic Tudor den Markt. Er hatte die verrückte Idee gehabt, das Eis aus Neuenglands zugefrorenen Seen in der Karibik zu verkaufen. Bis es schließlich den elektrischen Kühlschrank gab, verkaufte der "Eiskönig", wie Tudor genannt wurde, sein Eis in der ganzen Welt.
Die wahrscheinlich merkwürdigste Geschichte ist wohl die, wie die Tiefkühlkost entdeckt wurde. Der Forscher Clarence Birdseye war in Labrador beim Eisfischen, die Temperatur betrug minus 30 Grad Celsius. Als er seinen Fang aufhob und über die Schulter warf, war der Fisch nach ein paar Minuten steif gefroren. Einige Wochen später taute Birdseye ihn wieder auf und kochte ihn, und der Fisch schmeckte erstaunlich frisch. Birdseye hatte das Geheimnis des Schockgefrierens entdeckt. Das Konzept an sich war einfach, aber er brauchte weitere zehn Jahre, um die Schnellgefriermethode für den Handel zu perfektionieren. ( Absolute Zero, Grossbritannien, 2007, 96mn, ARTE F 1.6.08, Regie: David Dugan)

- Der Schlaf der Vernunft gebiert Ungeheuer, der Wohlstand veranstaltet Naturschutzkonferenzen, die die Delegierten bezahlen lassen. Welcher dieser Spesenritter kennt: Josef H. Reichholf: Stadtnatur. Eine neue Heimat für Tiere und Pflanzen, Oekom Verlag, April 2007, Preis: EUR 24.90, ISBN-13: 978-3865810427.

- Sloterdijks Doppelkinn wächst, er geht aber immer noch nicht zum Friseur; SED-Sprinterin Geipels Nase wird immer länger; Messeners Haaransatz rückt weiter vor zur Nasenspitze.

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