Dienstag, 8. Juli 2008

94 C Heizöl, Urwälder, Lichtenberg, Horkheimer


STRIZZ, Reiche, FAZ

13-15° Schauer, trüb und kalt

- "3. Juli. Heizen war in Deutschland noch nie so teuer. Am Freitag kostete der Liter Heizöl erstmals in einigen Regionen mehr als 96 Cent. Besonders teuer war es in Frankfurt, Leipzig und Süddeutschland. Aber auch in Norddeutschland, wo es wegen der Nähe zu den Häfen meist etwas billiger ist, zahlten die Verbraucher knapp 94 Cent je Liter. Das ist fast doppelt soviel wie zu Beginn des Jahres 2007, als Heizöl das letzte Mal zu einem im mittelfristigen Vergleich niedrigen Preis zu haben war. ... In Westeuropa und in Amerika sei bereits ein sparsamerer Umgang besonders mit Benzin festzustellen. Wenn nun auch noch die zahlreichen Schwellenländer, die Energie subventionierten, ehrliche Preise für Öl und Ölprodukte zuließen, könne die Nachfrage insgesamt tatsächlich spürbar geringer wachsen als über die zurückliegenden Jahre hinweg, heißt es." Text: F.A.Z., 04.07.2008, Nr. 154 / Seite 25"

- "Urwälder werden unvermindert weiter abgeholzt. jom. FRANKFURT, 30. Juni. Das Abholzen der Regenwälder setzt sich in diesem Jahrhundert unvermindert fort. Das geht aus einer neuen Datenauswertung der Forschergruppe um Matthew Hansen von der South Dakota State University hervor. Sie verknüpfte zum ersten Mal die Vorteile unterschiedlich hoch aufgelöster Satellitenmessungen miteinander. Seit dem Jahr 2000 ist eine Tropenwaldfläche von knapp 27 Millionen Hektar verschwunden, das entspricht mehr als zwei Dritteln der Größe Deutschlands. Besonders schlecht bleibt die Lage trotz mehrerer umweltpolitischer Initiativen in Brasilien, auf dessen Konto fast 48 Prozent der Waldverluste auf der Welt gehen. Damit wird im Amazonasgebiet nahezu viermal so viel Urwald vernichtet wie in Indonesien, das auf der Rangliste auf Platz zwei liegt. Insgesamt fallen drei Fünftel der globalen Tropenwaldverluste auf Südamerika, wo besonders auch Paraguay als eines der Länder mit steigenden Abholzungsraten auffällt. Ein Drittel der globalen Verluste entfällt auf asiatische Länder. Anders als in den Statistiken der Vereinten Nationen, wo man zuletzt das tropische Afrika als ein Gebiet mit den höchsten Abholzungsraten identifiziert hatte, zeigen die neuen Analysen, dass die Tropenwaldvernichtung dort um mehr als zwei Drittel unter den offiziellen Zahlen liegt. Text: F.A.Z., 01.07.2008, Nr. 151 / Seite 9
// Wer an die Klimafantasien des IPCC glaubt, hat Gelegenheit, die Äquatorwälder zu schützen, denn dort ist die Sonnenwärmeaufnahme besonders groß.

- "Wer nichts als die Chemie versteht, versteht auch die nicht recht", meinte Lichtenberg. Ich habe diese Bemerkung immer mit Skepsis betrachtet, obwohl Roald Hoffmann dem sicher zustimmen würde. Nun stellte sich zumindest ein bestätigendes Beispiel ein. Eine Linguistin sprach über "Technikbeschreibung und Technikbewertung - ein Problemaufriß am Beispiel Lichtenbergs", fast ganz ohne Beispiele, aber sehr wortreich. Zum Schluß gewährte sie doch noch einen Blick auf Lichtenbergs allgemein gehaltenen Blitzableiter-Text ("Gewitterfurcht und Blitzableitung" von 1794), war aber unfähig, die Hauptsache, die Textsorte als argumentative Werbeschrift zu bestimmen, weil sie nicht bemerkte, wohl aus mangelnden einschlägigen Grundkenntnissen, daß in dieser Werbung für den Blitzableiter Elektrotechnik fast nicht vorkommt.- Mit welchem Fahrschein kam die Dame wohl auf ihren Lehrstuhl?

- Todestag des Sozialisten Max Horkheimer 7. Juli 1973. Horkheimer wurde 1895 als Sohn eines Fabrikanten in Stuttgart geboren, als verwöhnter Bengel begann er seinen Anti-Vaterkampf marxistisch, wurde später Mitbegründer des mit Utopie vernebelten Instituts für Sozialfantasie, das den aggressiven Studentenklamauk von 68 anstachelte. Er starb nur wenig belehrt, aber im Wohlstand in der Schweiz.

1 Kommentar:

Lucilia hat gesagt…

Bloggen kann jeder - aber so lehrreiche und interessante Beiträge wie die in diesem Internet-Tagebuch sind rar! Danke!