So sieht konstruktives politisches Handeln aus
15-21° Sch . Dompfaffengeschwister aus einem Nest bleiben offenbar, wie bei den Meisen und Schwalben, erst einmal zusammen.
- 'Gedenken an den Mauerbau. „Instinktlos, geschichtslos und machtversessen“. Ausgerechnet den Jahrestag des Mauerbaus hätten sich die hessischen Sozialdemokraten ausgesucht, um über ein Bündnis mit der SED-Nachfolgepartei zu entscheiden, moniert die Berliner CDU. In der Hauptstadt wird derweil parteiübergreifend des Mauerbaus am 13. August 1961 gedacht. ...' FAZ
- George Harrison und sein SWEET LORD: Harrison starb früh an Krebs; im Konzert für Bangladesh mit Clapton an der halbakustischen Gitarre innerhalb einer kleinen Bigband mit drei Lead-Gitarren; Höhepunkt der Langhaarbartmode, George, Ringo, Clapton und Leon Russell schulterlang. Anti-Marketing als Supermarketing der Popausdifferenzierung. Clapton filigran. In Prophetenpose läßt Dylan seien harten Regen fallen. Seine prominente Arabernase. Spielt auch BLOWING IN THE WIND, die Pazifistenhymne; es war schon eine Überraschung, als er im Interview 2007 angab, nie Pazifist gewesen zu sein; Dylan war wie Jagger ein Wellenreiter des Zeitgeists. Im Titel BANGLADESH versucht Harrison vergebens, den vitalisierenden Modus des Rock zu übersteigen. Die Stones schafften das einmal mit SISTER MORPHINE, vielleicht auch in YOU GOT TO MOVE .
- Leidenschaften:
"Wohl hätte ich so höflich nicht gesprochen,
Als ich noch lebte, denn so voll Begierde
Mich auszuzeichnen ist mein Herz gewesen.
Für solchen Hochmut zahlt man hier die Strafe"
Dante, Göttl. Komödie, 11. Gesang, Fegefeuer
- "Es ist ein Fluch, in einem Volk als Dichter zu leben, das seine Sprache nicht kennt, nicht liebt, nicht pflegt, nicht schützt" (undatierte handschriftliche Notiz auf dem STEPPENWOLF), meinte Hermann Hesse vor dem 9.8.1962, seinem Todestag. Über das SCHÜTZEN läßt sich streiten. 1962 gab es noch das Gymnasium mit Aufnahmeprüfung, an dem die Deutschlehrer sogar noch die Rechtschreibung beherrschten.
Deutschland ist die einzige Demokratie, die die Elitebildung völlig abgeschafft hat um den Preis, daß nun auch das politische Personal drittklassig geworden ist.
- Was so seit 1970 auf Lehrstühlen landete. " Politikwissenschaft und praktische Politik .
Der Beitrag von Professor Werner Link "Europa ist kein Juniorpartner" (F.A.Z. vom 14. Juli) zeigt anschaulich, wie breit die Lücke ist, die zwischen der deutschen Politikwissenschaft und der praktischen Politik klafft. Seit mehreren Jahrzehnten sucht Link nachzuweisen, dass es für Europa endlich an der Zeit sei, sich von Amerika zu emanzipieren und aus dem Schatten des Juniorpartners herauszutreten. Zwar ist aus der von Link immer wieder beschworenen Europäischen Außen- und Sicherheitspolitik bis heute nicht allzu viel geworden, und das europäische Bedürfnis nach mehr Distanz zu den Vereinigten Staaten hält sich noch immer in überschaubaren Grenzen. Doch was zählt schon der Befund aus der Praxis, wenn man eine schöne Theorie hat: Jetzt ist es also der Anbruch der multipolaren Welt, in der das gefährliche Übergewicht Amerikas korrigiert wird und Europa, ebenso wie China oder Russland, seinen lange ersehnten Platz an der Sonne erhält.
Doch auch dieser neuerliche Versuch Links scheitert kläglich. Denn was er an Beispielen für seine Theorie auffährt, ist alles andere als überzeugend. Dies zeigt sich vor allem beim Umgang mit dem iranischen Nuklearprogramm, bei dem Link mit dem lapidaren Hinweis, die Fakten seien "umstritten", gleich seine eigenen Fakten mitliefert. So suggeriert er dem Leser, dass die nuklearen Aktivitäten Teherans bestenfalls ambivalent zu beurteilen seien. Dem ist jedoch ganz und gar nicht so. Iran hatte bis zur seiner Enttarnung durch die Internationale Atomenergiebehörde etwa achtzehn Jahre lang ein geheimes Anreicherungsprogramm unterhalten und damit massiv gegen den Atomwaffen-Sperrvertrag verstoßen. Teheran hat dies sogar selbst eingeräumt. Damit ist Links Behauptung, die Verhandlungsposition des Westens beruhe letztlich auf bloßen Unterstellungen, schlichter Unsinn.
Gleiches gilt für Links Ausführungen zur Stabilität eines wechselseitigen nuklearen Abschreckungssystems im Nahen Osten. In dieser Region, in der politische und religiöse Irrationalität im Überfluss existiert, sind beruhigende Parallelitäten zur nuklearen Stabilität des Ost-West-Konflikts schlicht fehl am Platze. Zumal Link zu Recht feststellt, dass ein nukleares Iran vermutlich die Nuklearisierung der Region zur Folge hätte, das dort entstehende Abschreckungssystem mithin ein multipolares sein würde. Aber für Link ist eben alles, was "multi" im Namen trägt, positiv besetzt.
Nur noch grotesk wird es bei Nordkorea. Hier stellt Link fest, dass die Vereinigten Staaten durch andere Großmächte ausbalanciert würden, und suggeriert, dies sei für eine dauerhafte Lösung von Vorteil. Dazu ist festzuhalten, dass Amerika das Nordkorea-Problem über Jahre hinweg gegen die Passivität Russlands und gegen den ausdrücklichen Widerstand Chinas bewältigen musste. Ohne das Engagement der Vereinigten Staaten, deren Ordnungsrolle in Asien weit bedeutsamer ist, als Link annimmt, wäre eine Koalition zur Lösung des Problems gar nicht erst zustande gekommen. Diese Episode als Beispiel eines funktionierenden Multilateralismus anzupreisen, ist blanker Hohn - gewährt aber interessante Einblicke in die Gedankenwelt eines deutschen Hochschulprofessors, in der die Theorie offenbar die Realitäten definiert und nicht umgekehrt. Wer allen Ernstes glaubt, dass die Einschränkung der amerikanischen Handlungsfreiheit durch die EU, China und Russland die Welt schon stabiler macht, offenbart damit allenfalls seine Amerika-Phobie, nicht aber eine profunde Kenntnis der internationalen Politik.
MICHAEL RÜHLE, SINT STEVENS WOLUWE, BELGIEN, LB FAZ 2.8.08
- "Hubertus Bardt, Industriepolitik bleibt Industriepolitik . Dasselbe in Grün: Industriepolitik kommt immer öfter mit ökologischem Anspruch daher. Doch dadurch wird die staatliche Intervention zur Förderung bestimmter , angeblich zukunftsträchtiger Wirtschaftszweige nicht weniger problematisch ..." FAZ 5.7.08
- Todestag des französischen Malers Eugène Delacroix: 13. August 1863
"... Aufsehen: durch kühnen, dramatischen Bildaufbau, lebhafte Farben und politische Stellungnahme. Seine Bilder über den griechischen Befreiungskrieg (Das Massaker von Chios) und für die Juli-Revolution (Die Freiheit führt das Volk) führten zu einer Popularität, die selbst der Staat mit Aufträgen honorierte. ..." Struck-Schloon fällt gar nicht auf, daß es sich um aufgeregte Salonmalerei handelt.
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