Montag, 9. Februar 2009

Glos-Rücktritt, Toyota


Glos

Noch hat sich der Winter nicht in rauhe Berge zurückgezogen. -2 bis +2°C.

- Glos-Rücktritt, meine faz.net-Kommentare: Die Lage war noch nie so ernst o.ä.
Mit Glos scheidet der letzte bürgerliche Politiker aus dem Kabinett. Er hat viele positive Impulse und einen großen Pflock gesetzt : FAZ 27. Juli 2007 „Steuersenkung wird Wahlkampfthema“. Wirtschaftsminister Glos lässt nicht locker. Im Gespräch mit der F.A.Z. kündigt er an, Steuersenkungen zum Wahlkampfthema zu machen. " Kommt jetzt Seehofers Freundin?

- Mehr Sozialdemokratismus als im Berliner Kabinett geht auf keine Kuhhaut, er hat es getragen fast sieben ...
Glos will eine Beweisumkehr bei öffentl. Bauvorhaben in Sachen "Naturschutz" (der meist ein bösartiger Naturfanatismus ist). (FAZ 21.1.09) Allein dieser Punkt, der eine Pionierausstrahlung hätte, ist wirtschaftspolitisch von allergrößter Bedeutung und macht Glos zu einem anderen Kaliber als seine Vorgänger und unseligen Selbstdarsteller und Großschuldenmacher Karl Schiller, Helmut Schmidt und, zwei Eitelkeitsnummern kleiner, Werner Müller u.a. Solchen Vorschlägen fehlt leider in einem Kabinett, in dem sonst kein einziger Martwirtschaftler mehr sitzt, die Unterstützung, und das gilt ähnlich auch für München, wo der aktive Antimarktwirtschaftler und Ulla-Schmidt-Kumpel Seehofer die Macht übernommen hat.

- Länger als Merz
Länger als Merz hat er sich von den Antimarktwirtschaftlern Merkel, Steinbrück und Seehofer in die Pflicht nehmen lassen, er hat die wettbewerbsfeindliche Krankenversicherungspolitik Seehofers schlucken müssen ebenso wie Merkels Autolobbyabwracksubventionen, während seine großartigen Vorschläge wie eine Beweisumkehr bei öffentl. Bauvorhaben in Sachen "Naturschutz" (der meist ein bösartiger Naturfanatismus ist) und seine Forderung nach Steuer- und Abgabensenkungen keine Unterstützung in Berlin fanden. Nachdem jetzt Seehofer schon an seinem Stuhl herumfummelte ...

- Göbels Kommentar in allen Ehren, das Problem wurzelt tiefer: Kohl, der den wohlstandsfeindlichen IG-Metaller Blüm zum Arbeitsminister macht, erkiest auch die Ex-FDJ-Funktionärin Merkel zur Ministerin - jeweils in der Hoffnung, daß aus dem jeweiligen Saulus auch ein erstklassiger Paulus würde. Eine solche Vermutung ist nicht von der Hand zu weisen. Aber fehlte ihm nicht die Persönlichkeitsbeurteilungskompetenz? Fehlte ihm nicht völlig die Kompetenz zur Abschätzung, wann private Spenden keinen privaten Charakter mehr haben? Kohl war leider seit 1990 in der falschen Partei. Anders als der opportunistische Kohl ist Glos nicht bereit, jeder Wendung des Zeitgeistes gegenüber seinen Hut zu ziehen. Länger als Merz hat er sich von den Antimarktwirtschaftlern Merkel, Steinbrück und Seehofer in die Pflicht nehmen lassen, er hat die wettbewerbsfeindliche Krankenversicherungspolitik Seehofers schlucken müssen ebenso wie Merkels Autolobbyabwracksubventionen ...

- Das Amt des Wirtschaftsministers
( von R.J. Povel ) hat unter der Generalsekretärin des Zentralkomitees des Kanzleramts, und des Genossen Steinbrück, keinerlei Bedeutung mehr. Hier wird Verstaatlichung beschlossen, werden Schulden gemacht, die Kapitalgeber, Aktionäre, sollen ihr Kapital nicht verzinsen dürfen, keine Dividende. Die Beschlüsse des Komitees werden dann, mit Hilfe williger Diener ihrer Herrin, im Parlament, der Kammer des Volkes, durchgereicht. Schönes neues Deutschland.

- - Toyota macht in 08 4 Mrd. € Verlust (erster Verlust seit 1950) - vielleicht hilft die Abwrackprämie des deutschen Steuerzahlers, die ja nicht auf deutsche Autos beschränkt ist.
- Gewinnbank: Barclay's verdient 6,1 Mrd. in 08
- Der Saatgutkonzern Syngenta: Kräftige Umsatz- und Gewinnsteigerung / Zuversicht für 2009. ZÜRICH, 6. Februar. In der Kette schlechter Unternehmensnachrichten bildet Syngenta derzeit eine der wenigen Ausnahmen. Der Pflanzenschutz- ... 7.2.09 FAZ
- Auch Visa und Mastercard haben in 08 ordentlich abgeschnitten.

- Tolle Runde im Rotfunk am Sonntag: 60 Jahre Bundesrepublik Deutschland
Streitbar2: Deutschland zum Sechzigsten. Kultur der Ökonomie.
Mit Gabriele Gillen (WDR) und Hermann Theißen (DLF)
Am 20. Juni 2008 feierte die „soziale Marktwirtschaft“ ihren 60. Geburtstag und keiner ging hin. Wer es noch nicht wusste, ahnte zumindest, dass das Prinzip Wettbewerb Kapitalverbrechen ermöglicht. Mit dem Zusammenbruch des realen Sozialismus schien der Wettbewerb der Systeme entschieden; alle dritten Wege verstellt. Dann platzte die Finanzblase und mit ihr die Blase neoliberaler Heilsversprechen. Die Ideologen des Markts stehen heute so nackt da wie Jahre zuvor die Ideologen des Plans. Deutlich wird auch, dass im „Säurebad der Konkurrenz“ (Karl Marx) Ideale wie Solidarität, Gerechtigkeit oder Autonomie zersetzt wurden und die Vision einer besseren Gesellschaft überfällig ist.
Es diskutieren:
Elmar Altvater (Marxist), Norbert Blüm (Herz-Jesu-Marxist), André Gorz (Marxist)(Tondokumente), Friedhelm Hengsbach, Jürgen Kuczynski (Marxist), Sahra Wagenknecht (Marxist)

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