Freitag, 6. März 2009

Kierkegaard: totaler Bankrott, Darwins Orang-Utan



Wenn schon nau, dann doch Akopalüze im Buick!

- " .. Im Jahre 1836 notierte Søren Kierkegaard – er war damals gerade dreiundzwanzig Jahre alt – in sein Tagebuch: «Man befürchtet im Augenblick nichts mehr als den totalen Bankrott, dem, wie es scheint, ganz Europa entgegengeht, und vergisst dabei die weit gefährlichere Zahlungsunfähigkeit in geistiger Hinsicht, die vor der Tür steht.» Nun ist der Untergang des Abendlandes schon so oft zu Unrecht vorhergesagt worden, dass man sich Schreckensszenarien sparen kann. Und doch ist die Welt, in der wir heute leben, mindestens so ungemütlich wie zur Zeit Kierkegaards. Für den Kampf gegen den «Bankrott» heisst dies: Er muss an ganz verschiedenen Fronten geführt werden." Ausserkapitalistisches Material 21. Februar 2009, Neue Zürcher Zeitung, Dieter Thomä. " Auch die Wirtschaft lebt von Voraussetzungen, über die sie selbst nicht verfügt.
«Der freiheitliche, säkularisierte Staat lebt von Voraussetzungen, die er selbst nicht garantieren kann.» – So lautet ein berühmtes Diktum des Rechtsphilosophen Ernst-Wolfgang Böckenförde. Der Ökonom Joseph Schumpeter hat von «ausserkapitalistischem Material» gesprochen, aus dem die Pfeiler der kapitalistischen Ordnung bestünden. Lassen sich daraus Fingerzeige für die gegenwärtige Situation gewinnen? ..."

WD: Die Welt von 2009 ist mental weit "ungemütlicher" als 1836 zu Kierkegaards Zeiten, der Mensch ist also außerordentlich flexibel - zugleich lebt der Zeitgenosse in einem großen Güterluxus, der seine Lebensspanne bei guter Gesundheit verdoppelt hat. Keine so schlechte Entwicklung, zumal durch die stärkere Individualisierung nach 1945 auch die Kriegsbereitschaft im Dienste kollektiver Entitäten zurückgegangen ist.

- FAZ-Darwin-Serie: "Down House (18) Darwins Orang-Utan. Von Oliver Hochadel.
06. März 2009 Am 28. März 1838, einem ungewöhnlich warmen Frühlingstag, ritt Charles Darwin in den Londoner Regent's Park. Im dortigen Tiergarten sah er zum ersten Mal in seinem Leben einen Menschenaffen: Jenny. Der Zoo hatte den etwa dreijährigen Orang-Utan im November 1837 für die stolze Summe von 105 Pfund erworben und im eigens geheizten Giraffenhaus untergebracht.
Darwin besuchte Jenny noch zwei weitere Male. Er brachte eine Mundharmonika mit, die die Orang-Dame prompt an ihre Lippen setzte, und untersuchte, ob ihr Pfefferminze und Eisenkraut schmeckten. In den nächsten Jahren und Jahrzehnten nutzte er den Londoner Zoo immer wieder als privates Versuchslabor. Die - heute würde man sagen - vergleichende Verhaltensforschung wurde ein Lebensthema Darwins. In seinem Notizbuch beschrieb er eindringlich nicht nur die Intelligenz - „als ob er jedes Wort verstünde“ -, sondern auch das breite Spektrum an Emotionen des Orang-Utans, das von Erstaunen beim Blick in den Spiegel, Zufriedenheit, Zuneigung, Traurigkeit und Trotz bis hin zur Wut reichte. Und ein paar Seiten später notierte er: „Der Mensch hält sich in seiner Überheblichkeit für ein großartiges Werk. Mir jedoch erscheint es wahrhaftiger, ihn als einen Abkömmling der Tiere zu betrachten. ...“

- Buick: "Der Todestag des amerikanischen Unternehmers David D. Buick. 5. März 1929
Er trug einen berühmten Namen – und starb verarmt an Krebs in einem Detroiter Krankenhaus. Im Jahr vor seinem Tod wurde bereits der zweimillionste Wagen der Marke „Buick“ verkauft – doch der Gründer und Namensgeber verdiente keinen Cent daran.
Die Lebensgeschichte von David D. Buick scheint die des „ewigen Versagers“ zu sein, der gute Ideen und guten Willen mitbrachte; dem aber die Fortune fehlte, die aus einem Unternehmer einen erfolgreichen Unternehmer macht.
Der 1855 geborene Buick verkaufte sein Patent zur Beschichtung von Badewannen, um mit 46 Jahren noch einmal umzusatteln. Er setzte auf das Automobil als Fortbewegungsmittel der Zukunft. 1901 war er in der Autoentwicklung weiter als Ford und andere Konkurrenten. Doch als die Motorisierung in den USA den Durchbruch schaffte, hatten die anderen aufgeholt. Buicks Mittel waren aufgezehrt. Er fand Geldgeber – und die fanden Buick bald überflüssig. Ob im Öl-Geschäft oder mit Immobilien: Auch danach klebte ihm Pech an den Fingern. Nicht jeder Tellerwäscher wird in den USA zum Millionär..." WDR5 Zz

- "Wie glücklich würde mancher leben, wenn man sich um anderer Leute Sorgen ein wenig kümmerte." Lichtenberg 1790
Wieviel besser ginge es manchem, wenn er sich um anderer Leute Sorgen ein wenig weniger kümmerte. Do. 2009

1 Kommentar:

MAAZ hat gesagt…

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