- Neues aus Japan: < Prof. Kanya Kusano ist Programmdirektor und Gruppenleiter des Erdsimulators derJapanischen Agentur für Meeres-Erdwissenschaft und –technologie (JAMSTEC). Er konzentriert sich auf die Unreife der Simulationsarbeiten, die vom IPCC alsBestätigung des menschengemachten Klimawandels herangezogen wurden.
„In dem 4. IPCC-Bericht wurden einige potenziell bedeutende Prozesse diskutiert,
aber weil das wissenschaftliche Verständnis zu gering war, um Entscheidungen zu
treffen, wurde die Bewertung dieser Prozesse einfach ausgespart. Es muss jedoch
gerade der Grund für das Fehlen des wissenschaftlichen Verständnisses und der
Grund der Unsicherheiten geprüft werden. Schließlich müssen diese Unsicherheiten
abgeschätzt werden.
Zum Beispiel sind die Wirkungen der Veränderung der kosmischen Höhenstrahlung
auf Wolken, die durch Sonnenflecken-Aktivität verursacht werden, die Wirkung des
Sonnenwindes und energiereicher Protonen auf die oberen Atmosphärenbereiche
sowie begleitende NOx- und Ozoneffekte nicht ausreichend verstanden – und fehlen
deshalb in den Computermodellen.
Die größten Unsicherheiten stammen von den indirekten Wirkungen der Aerosole
sowie der Aerosol-Bildung. Dies ist anerkannt, aber nicht ausreichend verstanden.
Ebenfalls ist die Diskussion der Eigenschaften und der Lebensdauer von Aerosolen
in Wolken im 4. IPPC-Bericht mangelhaft.
Im 4. IPCC-Bericht wird behauptet, dass die bisher gemessenen Daten nicht von
dem Modell (also der CO2-Hypothese) abweichen. Aber eine überzeugendere
Abschätzung seiner tatsächlichen Fähigkeiten zu einer Prognose wurde nicht
präsentiert. Dieser Praxistest fehlt. Erforderlich wäre die Reproduktion der Klima-
Vergangenheit, wie sie sich nach dem Modell ergibt und dann ein quantitativer
Vergleich mit den vorgelegten Langzeit-Klimaabschätzungen.
„Als Zusammenfassung der bisherigen Diskussion muss festgestellt werden, dass
sich die Klima-Modelle des IPCC immer noch in der Phase des Vertrauens auf
Versuch und Irrtum bei experimentellen Modellen befinden. Es gibt immer noch
keinerlei erfolgreiche Präzedenzfälle dafür.“
„Die Verwendung dieser Modelle ist mit antiker Astrologie vergleichbar.“
„Die Schlussfolgerung des IPCC, dass von jetzt an die Atmosphärentemperaturen
wahrscheinlich einen kontinuierlichen, gleichmäßigen Anstieg aufweisen werden,
muss als eine unbeweisbare Hypothese begriffen werden.“
„Stattdessen ist es notwendig, weiter zu forschen und die natürliche Variabilität zum Gegenstand von Vorhersagen über die Zukunft zu machen.“ > Bericht japanischer Wissenschaftler: Die globale Erwärmung ist nicht vom
Menschen verursacht. Die Klima-Modelliererung entspricht antiker Astrologie.
Quelle: Andrew Orlowski (andrew.orlowski@theregister.co.uk), veröffentlicht in
Environment, 25. Februar 2009, www.klimamanifest-von-heiligenroth.de/japan.pdf
- Im Spiegel der Papierqualität: 2 Handbücher zum Geschichtsunterricht ( beide alte Geschichte ), eines von 1913: das Papier zeigt kaum Alterungsspuren; eines von 1970: sehr braun und verfleckt. Das will natürlich nicht bedeuten, daß seit Willy Brandt das Niveau des Geschichtsunterricht auf das Niveau der Papierqualität von 1970 fiel.
- Unbrauchbares Wissen über Geburtenzahlen
FAZ 28.2.09 LB
Zu "Vereinbarkeit stärkt Wirtschaftswachstum" (F.A.Z. vom 17. Februar): Nach der klassischen Definition von Augustinus ist eine Lüge "eine Aussage mit dem Willen, Falsches auszusagen". Das sei der Familienministerin natürlich nicht unterstellt. Aber angesichts der Jubelrufe über die Geburtenzahlen in den ersten drei Quartalen 2008 und der tuschartigen Begleitmusik in manchen Medien kommt einem der Buchtitel "Das unbrauchbare Wissen" des französischen Publizisten François Revel in den Sinn. Der erste Satz in diesem medienkritischen Buch lautete: "Die Lüge ist die stärkste aller Kräfte, die die Welt beherrschen." Das mag manchem Zeitgenossen übertrieben erscheinen. Revel dachte auch nicht an die Lüge im augustinischen Sinn, sondern an die Halb- und Viertelwahrheit, die Verzerrung, die Beschönigung, die Vorverurteilung. Da stellt sich ja auch schon die Frage nach dem Nutzen.
In der Tat: Unbrauchbar ist das verkündete Wissen der Familienministerin in Sachen Geburtenzahlen, weil die Steigerungen sich statistisch im Zufallsbereich verlieren, weil dabei nicht berücksichtigt wurde, dass wir 2008 ein Schaltjahr hatten und deshalb schon mal fast die Hälfte der Steigerung hätte herausgerechnet werden müssen, und schließlich, weil noch drei Monate fehlten, um ein halbwegs seriöses Kalkül aufzustellen. Nun kommt die erste Rechnung: Die Geburtenzahlen des Statistischen Bundesamtes für Oktober zeigen einen rapiden Abfall. Im Vergleich zum Oktober 2007 wurden im vergangenen Oktober 7701 Kinder weniger geboren. Damit sind die Jahreszahlen deutlich im Minus, wenn auch immer noch im Zufallsbereich, so dass auch hier nicht von einer Wende gesprochen werden kann. Es ist aber kaum damit zu rechnen, dass die Monate November und Dezember bessere Zahlen bringen, denn im letzten Quartal 2007 war die Krisenstimmung schon spürbar, und in Krisenzeiten werden historisch nachweisbar weniger Kinder geboren. Der Oktober deutet es ja auch schon an. Wir haben es, um ein Bild zu gebrauchen, mit einem Waschbrett zu tun, wie Hausfrauen es früher gebrauchten: Kleine Hubbel mit kurzen Wellen nach oben, insgesamt aber geht die Bewegung nach unten.
Zum unbrauchbaren Wissen gehört auch noch eine andere Behauptung, die jüngst im allgemeinen Jubel des Familienministeriums aufgestellt wurde: Die Geburtenzahlen in den neuen Bundesländern würden sich denen in den alten annähern, und dies sei auf die staatliche Betreuungsinfrastruktur zurückzuführen. Als Beleg wurden die Zahlen in Tschechien angeführt, wo die Geburtenrate bei einem Kind pro Frau verharre, ebenfalls wegen der Betreuungsinfrastruktur, die im derzeitigen Präsidiumsland der EU aber familiär und nicht staatlich ausgerichtet sei. Leider stimmt auch diese Zahl nicht. In Tschechien liegt die Geburtenquote bei 1,44, also deutlich höher als in Ostdeutschland. Richtig aber ist, dass es in Tschechien kaum Krippen gibt und die Mütter ihre Kinder lieber selbst erziehen, als sie in fremde Hände zu geben (politisch korrekt: "professionelle Hände").
Man fragt sich, wem diese Zahlenspiele zur Unzeit nutzen sollen. Der Politik sicherlich nicht, sie kosten ein gerüttelt Maß an Glaubwürdigkeit. Dem Publikum auch nicht, es wird derzeit mit anderen Zahlen belastet. Vielleicht einigen Journalistinnen oder Journalisten, die, vom Tagesgeschäft übermannt, sich nicht die Mühe machen konnten, die Zahlen aus dem Familienministerium zu hinterfragen, und nun die Stirn in Falten legen. Schopenhauer bezeichnete die Journalisten einmal als "Tagelöhner des Geistes". Der alte Pessimist hätte an dieser Debatte ein brauchbares Vergnügen gehabt.
JÜRGEN LIMINSKI, ST. AUGUSTIN
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