In dieser lesenswerten Betrachtung Jerofejews erinnert doch manches an die deutsche Bevölkerung, insbesondere die ostdeutsche, die seit 1933 die Unterordnung unter eine Diktatur übte und in größeren Teilen eine Knechtsgesinnung entwickelte, verstärkt durch die Flucht und Verfolgung und Ermordung von abertausenden, nicht unterwerfungswilligen, bürgerlichen Menschen. Für Rußland, in dem sich bürgerliches Leben und individualistische Freiheiten kaum entwickeln konnten und die durch den kommunistischen Putsch Lenins völlig liquidiert wurden, gefolgt von einer beispiellosen, jahrzehntelangen Terrorherrschaft Stalins gegen Freund und Feind, die Kriegszerstörungen des Bürgerkrieges und des Hitler-Angriffs kommen noch dazu, stellt sich das Problem einer fehlenden bürgerlichen, unternehmerischen Tradition natürlich in aller Schärfe. In allergrößter Schärfe und Gefährdung, könnte man im Blick auf Rotchina vermuten. Es scheint, daß der maoistische Terror seit 1949 weniger nachhaltigen Schaden bewirkt hat, vielleicht einfach wegen der kürzeren Dauer. In den Grenzgebieten zwischen Rußland und China sind es die Chinesen, die weit nach Rußland hinein Handel treiben, Kleinhandel, während dies umgekehrt nicht der Fall ist.
Es gibt also Unterschiede bei ähnlichen Rahmenbedingungen, aber es gibt auch die Universalie der Gemeinschaftsorientierung, die fortwährend im Konflikt steht mit individueller, vielleicht sogar sehr egozentrischer Orientierung, wie sie besonders begabten Menschen nicht selten eigen ist. Seien das Wissenschaftler oder Unternehmer, Leute wie Goodyear und Gates schaffen Werte und Arbeitsplätze.
- Seelen im Sonderangebot: Bietet die Religion. Der Verstand der meisten Menschen ist außerordentlich beschränkt und bleibt es lebenslang. Aber sie haben ein Bedürfnis nach Erhöhung und Anleitung. Beides bietet die Religion. (Zum neuen Funkkolleg auf hr2)
- Sehr seelenlos und ohne feierliches Ritual:
Rumms! Da war der Kosmos da!
Mit Getöse schauderbar.
Moleküle und Atome, Sterne dann in großen Schwärmen,
Wirklich nichts zum daran Wärmen.
- Wenn postfreudianische Pornopropaganda, freudomarxistische Permissivität (Lehrerseite) und Jungmännerpöbel in der Gesamtschule zusammentreffen: "Vergewaltigungsopfer bleibt ohne jede Hilfe
rüb. WASHINGTON, 29. Oktober. Im Falle der Vergewaltigung eines 15 Jahre alten Mädchens in Richmond nahe San Francisco hat die Staatsanwaltschaft ... Schülerin der 'Richmond-Highschool' schwer verletzt nach einer Tanzveranstaltung auf dem Schulgelände zweieinhalb Stunden von bis zu zehn Jugendlichen und Dutzenden Zuschauern ..." FAZ .
/// Nicht umsonst nannte Popper Freud den größten Kulturvernichter aller Zeiten.
Samstag, 31. Oktober 2009
Rußland aus Jerofejews Sicht, Seelen im Sonderangebot
Kühl, aber sonnig, 5-9°C
- Rußland aus Jerofejews Sicht: "
Seelen im Sonderangebot
Wohlstand ja, Kapitalismus nein: Das russische Volk sehnt sich nach dem Lebensstandard des Westens, will sich aber weiter im Gefühl moralischer Überlegenheit sonnen. Der Kapitalismus und die russische Seele kommen nicht zusammen. Russland steckt in der Klemme. ... Einen besonderen Schlag gegen den Kapitalismus führte Nikolai Gogol schon um 1840 mit seinem Roman „Die toten Seelen“. Am Beispiel eines findigen Unternehmers, der Gutsbesitzern Listen verstorbener leibeigener Bauern abkauft, brandmarkte der Schriftsteller auf Jahrzehnte hinaus die Idee des Unternehmertums. Auf ihn folgten Dostojewskij, Tolstoi, Tschechow und später Gorki, der in der Verbannung auf Capri den revolutionären, antikapitalistischen Roman „Die Mutter“ schrieb, sodann Worte in Taten umsetzte und mit seinen Honoraren Lenins Kommunistische Partei unterstützte. ... Warum mögen die Russen den Kapitalismus nicht? Historisch erklärt sich das aus einer religiös begründeten Volksmoral, die den Einzelnen dem gemeinschaftlichen Ganzen unterordnet, das Leben auf der Erde als sündhaft und von teuflischen Mächten gelenkt begreift. Demut sowie Verweigerung jeglicher Erfolgsorientiertheit und Privatinitiative stellen das Herzstück der traditionellen russischen Weltanschauung dar. Darauf beruhte in vielerlei Hinsicht jene Form des östlichen Despotismus, die jahrhundertelang als Muster für die unumschränkte Herrschaft der Zaren diente, im Stalinismus vertieft wurde und neuerdings als nützliches Ideal hier und da wiederauftaucht. ..." FAZ 30.10.
///
Freitag, 30. Oktober 2009
Büchermassaker, Leopold Sonnemann, Afrikanische Kultur
Lesser Ury, Unter den Linden, 1925
Die Autokonstrukteure haben die Welt nachhaltig verändert. Herumdenker wie Marx und Heidegger haben sie zeitweilig verschlechtert.
- Gute Nachricht: Ban: Kein Klima-Vertrag in Kopenhagen
- Büchermassaker: "Ausgemistet, aussortiert, exiliert
Rückblick auf ein Büchermassaker: Wie der Rechtschreibreformwahn Lücken in die Schulbibliotheken riss
Als im Sommer 1996 die Einzelheiten der geplanten Rechtschreibreform bekannt wurden, glaubten besonders die Jugendbuchverlage, ihre Produkte ..." FAZ 29.10.09
- Afrikanische Kultur: Ritualmorde an Kindern in Uganda .
(dpa) Mehr als 20 Kinder sind seit Jahresbeginn Opfer von Ritualmorden in Uganda geworden. Laut einem Polizeibericht wurden seit Januar insgesamt 107 ...
Die Opfer werden häufig verstümmelt und enthauptet. «Das Opfern von Kindern ist eine nationale Gefahr geworden», so der Ethikminister Ugandas. Erst in der vergangenen Woche war ein wohlhabender Geschäftsmann aus Kampala verhaftet worden, der den Ritualmord an einem zwölfjährigen Jungen in Auftrag gegeben haben soll. Zwei «Zauberdoktoren» hatten ausgesagt, der Mann habe den Kopf des Jungen auf einem seiner Baugrundstücke als Opfergabe begraben wollen.
Uganda kündigte eine Verschärfung der geltenden Strafgesetze an, um Ritualmorde extra zu erfassen. «Das Gesetz ist schwach», hiess es. «Zauberdoktoren sollten streng bestraft werden und auch lebenslang hinter Gitter kommen können.» «Zauberdoktoren» verwenden abgetrennte Gliedmaßen für Rituale. (NZZ 24.10.09, SF)
/// Ähnliches gilt für den ganzen schwarzafrikanischen Teil des Kontinents.
- Dialektik
Der größte Feind des Fanatikers ist der andere Fanatiker.
- "Leopold Sonnemann
Der Musterbürger
Alleskönner: Leopold Sonnemann um 1870
27. Oktober 2009 Leopold Sonnemann ist ein Vergessener. Obwohl die Frankfurter täglich an seinen Werken vorbeigehen: am Palmengarten, am Frankfurter Hof. Über eine seiner Schöpfungen, den Eisernen Steg, laufen sie sogar. Doch kaum einer der Alteingesessenen und schon gar nicht die Eingeplackten wissen, dass Sonnemann der Spiritus Rector all dieser und noch zahlreicher weiterer Frankfurter Einrichtungen war. Allenfalls ist Lesern der F.A.Z. bekannt, dass Leopold Sonnemann die „Frankfurter Zeitung“ gegründet hat, das Vorgängerorgan der „Frankfurter Allgemeinen Zeitung“. ...' FAZ
- Hilf dir selbst, das weckt die Kräfte (alias: dann hilft dir Gott). Besitzstreben, Eigenzentrierung: "Wie die Klassiker über Besitzstreben urteilten .
Egoismus ist die Triebfeder der Wirtschaft, doch gibt es auch moralische Bremsen / Von Erhard Glogowski
Die Klagen über Profitgier und sich ausbreitenden Egoismus, wie sie in der aktuellen Finanz- und Wirtschaftskrise vielfach zu hören sind, fänden ..." 12.10.09 FAZ
- Schweiz: "Die EU in engeren Spielräumen .
Wenn in der Schweiz wieder das Thema EU-Beitritt angetönt wird, sollte man im Auge behalten, dass die EU-Länder durch die Krise stark belastet worden sind. Zudem muten die europäischen Wachstumsperspektiven düsterer an als die der USA. Von Beat Gygi"
Jugendarbeitslosigkeit (bis 25) Schweiz 5,3%, EU-Mittelwert 19,8%. NZZ 24.10.
- DOW: 9962 (+200), amazon Q 3 G +63%, dt. Arbeitslos. sinkt auf 7,7% (von 8%)
Donnerstag, 29. Oktober 2009
"Limit von zwei Grad Erwärmung ist praktisch Unsinn", Georges Geisterwege
Blüht so heimlich in der dritten Reihe - ein George-Blümlein? Nein, es ist Sedum telephium, die`Herbstfreude´, alias Fetthenne oder Fette Henne.
- Klima / Geoinsitute :
Interview zu Klimawandel und Erdpolitik, 28.10.09 FAZ
"Ein Limit von zwei Grad Erwärmung ist praktisch Unsinn
Drei große deutsche Geoinsitute stellen sich quer zur internationalen Klimapolitik. Statt nur über Temperaturen und Emissionen sollte über ein Erdsystemmanagement verhandelt werden, sagen die drei Direktoren. In Kürze soll das auf der gemeinsamen Konferenz "Klima im System Erde" in Berlin besprochen werden. Im Gespräch erläutern sie ihre Motive.
Die Klimadiplomatie hat formuliert, die globale Erwärmung auf maximal zwei Grad über das vorindustrielle Niveau steigen zu lassen. Warum kritisieren sie das in der Einladung zu Ihrer Konferenz?
MOSBRUGGER: Es ist zwar sinnvoll, sich ein Ziel vorzugeben, aber niemand wird Ihnen sagen können, ob mit dessen Erreichen das Problem gelöst ist. Das ist die eine Sorge. Wir wissen zu wenig, um sagen zu können, wo die Schwellenwerte für die wichtigsten Klimaelemente liegen. Das Problem, vor dem wir stehen, ist viel komplizierter als nur ein Klimawandel. Wir müssen das gesamte System in Betracht ziehen. Wenn ich das Zwei-Grad-Ziel erreiche und alle Tropenwälder abgeholzt sind, habe ich nicht unbedingt den Planeten, den die Gesellschaft haben will.
HÜTTL: Das Klima ist dynamisch. Im Laufe der Erdgeschichte gab es immer wieder dramatische Veränderungen, die weit über eine solche Grenze von plusminus zwei Grad hinausgingen. Und das war allein auf natürliche Faktoren zurückzuführen. Wir haben diese Faktoren heute nicht abgeschaltet, sie wirken weiter. Keiner von uns bestreitet den menschgemachten Anteil am globalen Wandel. Aber: Obwohl die Begrenzung der anthropogenen Einflüsse unbedingt notwendig ist, erreichen wir damit keine Klimakonstanz. ...
MOSBRUGGER: Ich denke, Modelle sind die besten Werkzeuge, die wir haben, um Zukunsftszenarien zu entwickeln. Aber man muss auch die Schwachstellen erkennen, die sie haben, und ich behaupte, die Schwachstellen sind nicht immer ausreichend dokumentiert. Das sage ich als jemand, der sich in der älteren Erdgeschichte auskennt, der weiß, dass die Klimamodelle typische Treibhausklimata, wie wir sie rekonstruieren können, nicht abbilden. Eine historische Situation, die komplett eisfrei ist und wo Wälder bis in achtzig Grad nördlicher Breite vorkommen, das bekommt man in Modellen bisher nicht hin. Da können Sie das Kohlendioxid hochfahren bis auf 1000 ppm, aber sie bekommen in achtzig Grad nördlicher Breite kein frostfreies Klima hin. Dennoch wissen wir, dass es das früher gegeben hat.
... " FAZ
- Hochlohnpolitik: Bauer-Verlag wird die Druckerei in Köln schließen und in Polen drucken. FAZ 28.10.
- Beate Uhse: "Vernunft wird Unsinn, Wohltat Plage; Weh dir, daß du ein Enkel bist!" (Faust I, Schülerszene) - Die Uhse wurde eines ZEITZEICHENS gewürdigt, affirmativ. Artikel zur Empfängnisverhütung und entsprechende Literatur standen am Anfang dessen, was wohl heute eher eine aufdringliche Pornoplage genannt werden muß.
- Was würde Georg Picht heute zur Pornoplage sagen? Ulrich Raulff forscht unermüdlich in Sachen Stefan George, im Interview mit Lorenz Jäger kommt auch Picht vor ("Wie hat George unser Land geprägt?", FAZ 24.10.09, s.a. Cord Riechelmann, "
Willkommen im Landerziehungsheim!"
FA Sonntagszeitung, 25.10.2009, zu Ulrich Raulff: "Kreis ohne Meister: Stefan Georges Nachleben. Eine abgründige Geschichte".)
"Ich habe auch Hellmuth Becker noch gekannt, den Sohn des Kultusministers. Ich wusste immer, dass es Verbindungen von George in die Reformpädagogik gab. Schon sehr früh, in Wickersdorf, dem Landschulheim; etwas weiter entfernt auch in Salem, der Schule von Kurt Hahn. Stärker wieder in dem Internat Birklehof im Schwarzwald, wo Picht wirkte." (Raulff) Im Sommer 1968 hielt Picht auf Anregung Johannes Schlemmers (sicher auch aus dem George-Kreis, darf man vermuten) zwölf Vorträge, die der Süddt. Rundfunk sendete. Einer widmete sich einem "Welt-Erziehungsproblem", dort heißt es ausgangs: "In ihrem tiefsten Kern ist die Bildungskrise eine moralische Krise der heutigen Welt. Man glaubt nicht an den Vorrang des Geistes, und weil man nicht an den Vorrang des Geistes glaubt, vermag man die materiellen Probleme nicht zu lösen." (Georg Picht, Mut zur Utopie, Piper 1969)
Da spuckten die Geister dann in die Hände und schickten alle, die ihren Namen fehlerfrei schreiben konnten, zu Gymnasium und Hochschule. Das hat uns eine zehntelgelehrte Barbarei eingetragen und Beate Uhse viele Freunde.
Mittwoch, 28. Oktober 2009
Steuersenkungen, Laffer-Kurve
Prima Klima! 8-13°C, Sonne!
Die Laffer-Kurve; man beachte auch die Senkrechten, die den amerikanischen und den EU-Einkommenssteuer-Durchschnitt markieren: etwa 30% in USA (bravo!), gut 40% in den EU-Ländern (pfui!).
- Steuersenkungen:
"Laffer-Kurve Steuerpolitik FAZ Plick.
Wann Steuersenkungen sich selbst finanzieren
26. Oktober 2009 Die Kunst der Besteuerung, bemerkte einst Colbert, besteht darin, die Gans so zu rupfen, dass sie möglichst viele Federn lässt bei möglichst wenig Geschrei. Bürger, die sich wie gerupfte Hühner fühlen, können renitent werden. Und sie ändern ihr Verhalten - zum Schaden des Fiskus. Wird ihr Einkommen zu stark besteuert, strengen sie sich weniger an, genießen mehr Freizeit oder tauchen ab in die Schattenwirtschaft. Werden Vermögenserträge zu hoch besteuert, sparen die Leute weniger und konsumieren mehr. Es wird weniger investiert und weniger Vermögen gebildet. Oder das Kapital flieht ins Ausland. Von einem bestimmten Punkt an führen höhere Steuersätze nicht mehr zu höheren Steuererträgen.
Diesen Gedanken hat der amerikanische Wirtschaftsprofessor Arthur Laffer 1974 in einer simplen Graphik verdeutlicht: Die Laffer-Kurve zeigt den Zusammenhang von Steuersatz und Steuereinnahmen. Erst steigt sie, ab einem bestimmten Punkt fällt sie wieder. Angesichts eines Spitzensteuersatzes in Amerika von damals 70 Prozent war zu vermuten, dass der Staat auf der falschen Seite der Kurve agierte. Durch niedrigere Steuern könnte er mehr Wachstum und letztlich mehr Einnahmen erzielen, sagte Laffer. Damit gab er den Anstoß für die Steuerreformen der Reagan-Regierung, die den Spitzensteuersatz in zwei Schritten auf 33 Prozent senkte. Zunächst gab es große Steuerausfälle, nach einigen Jahren starken Wirtschaftswachstums nahm der Fiskus aber mehr als je zuvor ein.
Steuersenkungen in Deutschland finanzieren sich selbst - ungefähr zur Hälfte
Wo stehen wir heute? Die Ökonomen Mathias Trabandt und Harald Uhlig haben aus einem volkswirtschaftlichen Modell für die Vereinigten Staaten und für vierzehn EU-Staaten die Laffer-Kurven der Einkommen- und Kapitalsteuern abgeleitet. Ihr Ergebnis: Der Fiskus könnte die Bürger noch etwas mehr ausquetschen - aber nicht mehr viel. In Amerika hätte er noch Potential für 30 Prozent mehr. In Europa, wo die Steuersätze schon deutlich höher sind, könnte er nur 8 Prozent, in Deutschland maximal 10 Prozent mehr Einkommensteuer erzielen. Bei den Kapitalsteuern ist der Spielraum deutlich geringer, weil Kapital mobiler ist und leichter ausweichen kann.
Die Hoffnung, dass niedrigere Steuern die Wirtschaft so stark stimulieren, dass der Staat am Ende gar mehr Steuereinnahmen hätte, wie es Laffer meinte, teilt Uhlig zwar nicht. Nach den Berechnungen von Trabandt und Uhlig würde sich eine Senkung der Lohn- und Einkommensteuer in Deutschland aber ungefähr zur Hälfte selbst finanzieren. „Etwa 80 Prozent des partiellen Selbstfinanzierungseffekts ergeben sich recht schnell, nach ein oder zwei Jahren“, schätzt Uhlig, der an der Universität Chicago lehrt.
Ein Schwachpunkt seiner Studie ist, dass sie nur mit Durchschnittswerten für die Steuern arbeitet. Für eine Unterscheidung nach Eingangs- und Spitzensteuersätzen reiche die Datengrundlage nicht, erklärt Uhlig. Dazu bezieht er sich auf eine Studie des französischen Ökonomen Thomas Piketty, der die Anreizeffekte auf einzelne Gruppen von Steuerzahlern genauer untersucht hat. Die größten Verhaltensänderungen ergeben sich demnach an den „Margen“, sagt Uhlig: „Dort, wo Menschen die Entscheidung treffen, mehr oder weniger zu arbeiten.“ Das betrifft etwa ältere Menschen, die überlegen, ob sie in den Ruhestand gehen. Oder Frauen, die den Eintritt in den Arbeitsmarkt erwägen. Oder all jene, die kein fixes Einkommen beziehen.
Der deutschen Regierung empfiehlt Uhlig, trotz der hohen Defizite Steuerentlastungen zu wagen: „Eine Steuersenkung, verbunden mit mittelfristiger Ausgabenkonsolidierung, wäre ein guter Weg“, meint er. Vorübergehend höhere Schulden seien bei den derzeit niedrigen Zinsen „das kleinere Übel“.
Mathias Trabandt/Harald Uhlig: How Far Are We From The Slippery Slope? The Laffer Curve Revisited. NBER Working Paper Nr. 15343, September 2009.
- Islamische Länder und Homosexualität: "In den meisten islamisch geprägten Staaten werden homosexuelle Handlungen mit unterschiedlich hohen Haftstrafen verfolgt. Hierzu gehören die Staaten Afghanistan, Algerien, Ägypten, Bahrein, Bangladesch, Brunei, Gambia, Guinea, Komoren, Irak, Katar, Libyen, Malaysia, Malediven, Marokko, Oman, Pakistan, Senegal, Singapur, Somalia, Syrien, Tunesien, Turkmenistan und Usbekistan.
Illegalität mit Todesstrafe:
In den sieben Ländern Iran, Nigeria (nördliche Landesteile), Mauretanien, Sudan (nördliche Landesteile), Jemen, Saudi-Arabien und Vereinigte Arabische Emirate droht die Todesstrafe." Wiki.
Warum wurde Westerwelle nicht Finanzminister? Er ist in der gesamten islamischen Welt eine Lachnummer. Schäuble scheint mir die einzige substanzstarke Person der Regierung zu sein, er war ein guter Innenminister, auf diesem Feld hat die FDP nichts zu bieten; Schäuble ist ein Staatsfunktionär bis in die Knochen und gegen Steuersenkungen; als Finanzminister kann er jede vernünftige Steuersenkung blockieren.
- Wird gespart? Bei den unsinnigen Windrädern? Bei dem extrem teuren Solarblödsinn? Die Mindestlohn-Lohntreiberei wird sowenig korrigiert wie der Trägheitsförderungs-Kündigungsschutz.
Dienstag, 27. Oktober 2009
Neid in der Gesellschaft, Parteienzulassung
FAZ, Treskow
- " Neid in der Gesellschaft.
Der Neid ist eine starke, wenn auch tabuisierte Emotion, die unsere Gesellschaft tief prägt. Er kann die Wirtschaft lähmen. Was die Soziologie des Neides den Ökonomen sagen kann.
Von Franz Kromka, FAZ 26.10.09
Polemisch könnte man die deutsche Gesellschaft als ein "großes Neidkraftwerk" (Peter Sloterdijk) bezeichnen. Der Neid ist indessen ein ubiquitäres Phänomen. Er ist Teil jener kulturell unterschiedlich geformten Strategie, die Charles Darwin "struggle for existence" nannte. Damit ist er eine wichtige Triebfeder des wirtschaftlichen und politischen Lebens. Man will besser sein als diejenigen, denen man gleicht, und das heißt, mit denen man sich vergleicht. Der Neider nimmt schmerzend die materiellen Güter wie immateriellen Vorteile anderer wahr, und er ist dabei oft stärker daran interessiert, diese zu vernichten, als sie selbst zu erwerben.
Anders als früher wird heute der Neid verdrängt und tabuisiert. Vor nicht allzu langer Zeit hat das Christentum den Neid als ein Werk des Teufels verurteilt und damit eine Kultur der einander Ungleichen ermöglicht. Heute dagegen wird das Gebot der Nächstenliebe als Aufruf zur scheinbar Neid eindämmenden Expansion des Umverteilungsstaates verstanden. Aber der Neid lässt sich so nicht zähmen. In den am weitesten ausgebauten Wohlfahrtsstaaten sind die Menschen nicht solidarischer, sondern im Gegenteil missgünstiger und weniger hilfsbereit. ..." FAZ 26.10.09
- Microsoft: Will in 09 4000 neue Stellen besetzen. Raytheon krisenfest.
- Parteienzulassung: " Fehlerbehebung ausgeschlossen?
Im Bundeswahlausschuss entscheiden die Bundestagsparteien darüber, wer ihnen Konkurrenz machen darf. Das ist problematisch genug. Unerträglich ist, dass es keinen Rechtsschutz gibt. Von Martin Morlok, Uni Düsseldorf
Heute tritt der 17. Deutsche Bundestag in Berlin zu seiner konstituierenden Sitzung zusammen. Vertreter der Partei "Die Partei" um Martin Sonneborn, den früheren Chefredakteur der "Titanic", und der "Freien Union" Gabriele Paulis sind nicht in den Bundestag gewählt worden. Die Wähler hatten am 27. September allerdings auch nicht die Möglichkeit, diese Parteien nicht zu wählen. Der Bundeswahlausschuss hatte beiden Gruppierungen die Zulassung verweigert und damit scharfe Kritik auf sich gezogen. "Die Partei" hat angekündigt, sie werde in dieser Woche Wahlprüfungsbeschwerde erheben.
Es geht um keine Nebensächlichkeit. Die Zulassung zur Wahl ist ein kritischer Punkt für die demokratische Legitimation der staatlichen Gewalt. Nicht zuletzt ist sie - zumal bei einem Wahlrecht mit einer prozentualen Sperrklausel - bedeutsam für die Offenheit des politischen Prozesses. Die aktuell erfolgreichen Parteien sollen jedenfalls unter dem Druck arbeiten, dass neue Konkurrenz auftreten kann.
Politische Parteien, die bisher nicht mit mindestens fünf Abgeordneten im Bundestag oder in einem Landtag vertreten waren, werden nur zugelassen, wenn der Bundeswahlausschuss ihre Parteieigenschaft festgestellt hat. Der Ausschuss ist ein Kollegialgremium, das sich aus Vertretern der "etablierten" Parteien zusammensetzt und dem der Bundeswahlleiter vorsitzt. Gegen eine ablehnende Zulassungsentscheidung kann nichts unternommen werden, weder beim Ausschuss selbst noch vor Gericht. Paragraph 49 des Bundeswahlgesetzes sperrt allen gerichtlichen Rechtsschutz vor der Wahl und verweist auf das hier nur nachträgliche Wahlprüfungsverfahren. Lediglich gegen die Nichtzulassung einer Landesliste durch den Landeswahlausschuss ist die (verwaltungsinterne) Beschwerde zum Bundeswahlausschuss eröffnet. Auch europäischen Rechtsschutz gibt es nicht: Die Rechtsschutzgarantie in Artikel 6 der Europäischen Menschenrechtskonvention erfasst keine wahlrechtlichen Streitigkeiten. ..." Faz 27.10.09
Montag, 26. Oktober 2009
Enzensbergers & Co., Monet ohne Feinstaubplakette
Claude Monet. Le pont de l'Europe, Gare Saint-Lazare. 1877. (Ohne Feinstaubplakette!)
- Kalte Füße und Schnee auf der Mütze: "THUNDER BAY – Yesterday was the International Day of Action on Climate Change. In Ottawa, cold weather kept the crowd from hitting the 5,000 people that organizers hoped. About 500 people showed up. In Calgary, a snowstorm dumped wet heavy snow on the city. ..." http://wattsupwiththat.com/
/// Habet den Mut, euch eures eigenen Thermometers zu bedienen und es selbst abzulesen ...
- Hyundai mit Rekordgewinn im 2.+3. Quartal - die Abwrackprämie machts möglich.
- Enzensbergers. Schlimmer als die Schweinegrippe war/ist der Neomarxismus in all seinen Variationen : Hänschen E. zog mit Familie nach Berlin, trennte sich dort von der Familie, und seine Ex-Frau mit dem exquisiten Namen Dagrun wurde mit seinem Bruder Ulrich E. Mitglied der Kommune I (Uwe Johnson / Hans-Magnus Enzensberger: Der Briefwechsel, Rez. 24.10.09;
dort auch: ' als er im Oktober 1966 im Zuge der Auseinandersetzungen um die Notstandsgesetze auf dem Frankfurter Kongress „Notstand der Demokratie“ mit großer rednerischer Geste ins Ganze und Allgemeine ausgriff, wurde deshalb Johnson sofort zum schärfsten Kritiker von Enzensbergers politischer Rhetorik: „Das ist Hochstapelei. Du kennst die Arbeiter nicht, die du da zum Generalstreik aufrufst.“ ')
- Backenhauergaffer: Ganz nah dran am Ring des privitivsten Kampfspiels Jörg Immendorf, Lüpertz, Müller-West., Lindenberg, Wondratschek. "So schlägt man sich in der Nacht auf die Ohren", FAZ 24.10.09
- Fällt nach Kritik tot um: Waadtländer Autor Jacques Chessex verteidigte Polanski, wurde in einer Veranstaltung dafür kritisiert und erlitt einen Herzschlag.
- Carl Schmitt, auch ein Schriftsteller: " Tatsächlich ist Schmitts Furor in puncto Zivilisationskritik seit seinen frühen Arbeiten – etwa zu Theodor Däublers «Nordlicht» – mit Händen zu greifen. «Grosse Städte, Luxusdampfer und Hygiene» seien die Signaturen der Epoche, heisst es dort, und alles laufe darauf hinaus, die Welt in eine Maschine der Betriebsamkeit und der Funktionslogik zu verwandeln. Was wäre das Antidot? Nichts anderes als gläubiger Gehorsam und Unterwerfung unter jene Kräfte der Ordnung, welche die Lebensführung nicht bloss dem Drang diesseitiger Glücksverheissung überlassen. Schmitt ging so weit, die Leugnung der Erbsünde mit der Auflösung der sozialen Sicherheiten gleichzusetzen. Wer das Böse bestreitet, das seit der Versuchung durch die Schlange im Paradies und dann mit Kains Brudermord in die Welt gekommen ist, wandelt auf Satans Spuren und bedient das Werk des Antichrist. ..." Heinrich Meier: Die Lehre Carl Schmitts. Vier Kapitel zur Unterscheidung Politischer Theologie und Politischer Philosophie. 2009; NZZ 24.10.09
/// Ein besonders giftiger Unsinn, der da aus der Phil. Fakultät quoll. Es ist eine recht eigenartige Sucht nach Sinn, die den Menschen umtreibt und viel Übles direkt oder indirekt bewirkt hat. Ganz Übles, wie den militanten Nationalismus, und üble Marotten, wie den teuren CO2-Unsinn. Die konkrete Sinnhaftigkeit der Dampfmaschine, des Otto-Motors, der Turbine etc. haben dagegen die Welt verändert und die uralte Geißel des Hungers überwunden.
Sonntag, 25. Oktober 2009
Zeit, den Marienkäfer zu essen?
Mit Uhrenstellen und Marienkäferabwehr kann man heute viel Zeit verbringen. Der asiatische Marienkäfer drängt pünktlich mit der Umstellung auf die Winterzeit mit Macht ins Haus, obwohl das Wetter wieder mild geworden ist: 10-15°C, wolkig. In solchen Fensterecken verbringt er gern den Winter, wenn man ihn läßt.
Sollte man ihn lassen? Wie sieht denn seine CO2-Bilanz aus? Sollte man ihn lieber essen? Ich werde mal die Victoria University professors Brenda and Robert Vale, architects who specialise in sustainable living, anschreiben und um Rat fragen. (They
say pet owners should swap cats and dogs for creatures they can eat, such as chickens or rabbits, in their provocative new book Time to Eat the Dog: The real guide to sustainable living.)
Wahrscheinlich wären aber auch die Multikulti-Räte zu befragen, denn es handelt sich nicht um den heimischen, sondern um den asiatischen Marienkäfer, so ein Migrationshintergrund kann sehr bedeutsam sein! Allerdings hat er sich gut angepaßt, trägt kein Kopftuch, sorgt für sich selbst, hat sich so gut integriert, daß er nur an der vermehrten Punktzahl auf seinem possierlichen Rücken zu erkennen ist. Aber vielleicht wird durch die gesteigerte Punktzahl mehr Kohlendioxyd frei? Hier könnte man noch Steuergelder für die Forschung unterbringen!
Samstag, 24. Oktober 2009
Athens maritime Technik und Kultur
So geht's! (Reiche, Herr Paul, FAZ 24.10.09)
- Schlimmer geht Geschichte nimmer oder Winkler: „Geschichte des Westens“: "22. Oktober 2009 Mit dem lapidaren Satz „Am Anfang war ein Glaube: der Glaube an einen Gott“ hebt das vorliegende Riesenwerk an. Der Monotheismus war der Stammvater „des Westens“, behauptet Heinrich August Winkler, und er nahm seinen Anfang im Ägypten des vierzehnten vorchristlichen Jahrhunderts, als König Amenophis IV. (Echnaton) den Sonnengott Aton zum alleinigen Gott erklärte. Zwar fielen die Ägypter bald wieder in ihren gewohnten Polytheismus zurück, doch wurde Aton durch Moses am Leben erhalten, wenngleich unter dem neuen Namen Jehova und mit einer neuen Theologie versehen. Dieser jüdische Monotheismus war es, so Winkler, der den Prozess der „Rationalisierung, Zivilisierung und Intellektualisierung“ einleitete und den Westen schuf.
Bevor es dazu kommen konnte, bedurfte es jedoch einer weiteren entscheidenden Entwicklung. Auch sie war ein Ausfluss derselben religiösen Tradition, genauer gesagt, von Jesu Antwort auf die Frage, ob es recht sei, dass man dem römischen Kaiser Steuern zahle: „So gebet dem Kaiser, was des Kaisers ist, und Gott, was Gottes ist!“ Denn mit dieser Aufforderung nahm die Gewaltenteilung ihren Anfang. Im Mittelalter kam die Trennung zwischen dem Monarchen und den Ständen hinzu, deren dramatischste Episode sich 1215 ereignete, als König Johann auf Druck der englischen Barone die Magna Charta unterzeichnen musste. ...
Dieses Szenario wirft eine naheliegende Frage auf: Was ist mit den Griechen passiert? Die verblüffende Antwort lautet: Sie sind ausgeklammert worden. Winkler führt uns ohne Umschweife von Moses zu Jesus, wobei als einziges Bindeglied seine Beobachtung dienen muss, Jesus habe „in einer Tradition des hellenistischen Judentums“ gestanden. Aristoteles und Platon treten nur in Erscheinung, insofern sie Beiträge zur Entwicklung des Christentums und zur Renaissance in Italien geleistet haben. Der griechische Unabhängigkeitskampf in den 1820er Jahren nimmt in Winklers Darstellung breiteren Raum ein als das gesamte klassische Griechenland. Das Buch enthält mehr Verweise auf Frankfurt am Main als auf jede Phase der griechischen Geschichte. Den polytheistischen Römern geht es nur unwesentlich besser, dauerte es doch bis 312 nach Christus, bis endlich ein Kaiser - Konstantin - die Vorzüge des Monotheismus begriff. Dass Winkler die klassischen Wurzeln ignoriert, ist einigermaßen kühn und schreit nach einer wesentlich ausführlicheren Begründung, als hier gegeben wird, nämlich gar keine. ..." FAZ 22.10.09, Rez. Heinrich August Winkler: „Geschichte des Westens“
/// Gut, niemand weiß etwas Genaues, vor allem die Rolle des Zufalls ist schwer einzuschätzen und wird meist gar nicht gesehen. 480 vuZ vor Salamis. Die asiatische Despotie der Perser, die den Kotau pflegte (nach Art der Hunde, wie die Griechen meinten, heute noch in der Türkei nicht ausgestorben) wurde durch die überlegene attische Marinetechnik zurückgeschlagen; sonst wären die despotischen Perser weiter nach Westen vorgerückt, wie später die Türken. Athen stieg durch seine Flotte zur vorherrschenden Macht in Griechenland auf und der Attische Seebund entstand. Die athenische Mentalität von Rationalismus, Technikfreundlichkeit, Individualismus, Polytheismus und Demokratie sah sich bestätigt. Da knüpft der moderne Westen an. Übrigens zahlten die Athener keine Steuern, die Wohlhabenden zahlten freiwillig erwartet ein Kriegsschiff.
- Klimaerwärmung machts möglich: 1,20 m Neuschnee, alle Lifte laufen, das Zugspitzgebiet eröffnet die Skisaison.
8-12°C Kölner Bucht.
Freitag, 23. Oktober 2009
Miau oder konsequenter Klimawahnsinn, McEwan, acatech, Falken lieben Frankfurt
- Miau oder konsequenter Klimawahnsinn: "Sustainable living now includes “edible pets” to curb global warming. By TANYA KATTERNS – The Dominion Post
Save the planet: time to eat dog?
The eco-pawprint of a pet dog is twice that of a 4.6-litre Land Cruiser driven 10,000 kilometres a year, researchers have found.
Victoria University professors Brenda and Robert Vale, architects who specialise in sustainable living, say pet owners should swap cats and dogs for creatures they can eat, such as chickens or rabbits, in their provocative new book Time to Eat the Dog: The real guide to sustainable living.
The couple have assessed the carbon emissions created by popular pets, taking into account the ingredients of pet food and the land needed to create them.
“If you have a German shepherd or similar-sized dog, for example, its impact every year is exactly the same as driving a large car around,” Brenda Vale said. ..." http://wattsupwiththat.com/ 21.10.09
- McEwan, ein Belletrist lernt ein bißchen dazu: " Windkraft ist hässlich.
Mein Klimawandel: Ian McEwan rudert zurück
LONDON, 21. Oktober / / Als Ian McEwan vor einigen Jahren sein Haus an einem eleganten georgianischen Platz nahe dem Londoner Fernsehturm bezog, ..."
- www.acatech.de/de/projekte/laufende-projekte/konzept-fuer-ein-integriertes-energieforschungsprogramm
- Beatles: Mit Liebe, Triebe, Pubertät haben sie angefangen, wie die Stones, die bis heute nicht viel weiter gekommen sind, auch musikalisch nicht; aber wie schnell sich die Beatles auf allen Ebenen weiterentwickelten, demonstriert fast jedes neue Album, das sie aufnahmen, 1966 REVOLVER, zB, mit TAXMAN (Harrison) und ELEANOR RIGBY (Martin).
- Falken lieben Frankfurt: Wanderfalken mögen Frankfurts Türme und Hochhäuser: 22 Jungvögel sind in diesem Jahr geschlüpft - so viele wie noch nie. FAZ
Donnerstag, 22. Oktober 2009
Stoizismus modern, Vorsicht mit dem Denken, Solarstrahlung
Zenon von Kition, Begründer der Stoa (um 300 vuZ)
Weltklimaanzeigefenster gratis bei: http://wattsupwiththat.com/
- Stoizismus modern: "Lust an der Entfremdung
Ein neuer Blick auf die antike Philosophie: Entspricht die Vergleichgültigung, wie die Stoiker sie lehrten, unserer Coolness? Andreas Urs Sommer hat eine Anleitung zum stoischen Denken verfasst.
Moral sei etwas Nebensächliches. Wir brauchen sie, wenn es darum geht, einer älteren Dame im ICE einen Sitzplatz zu verschaffen. Aber das genau funktioniere ganz gut. Normalerweise herrscht kein Moralmangel. Was wir dagegen bestimmt nicht brauchen, ist die Moralphilosophie. Eine Arbeitsbeschaffungsmaßnahme für die Drohnen der Gesellschaft nennt Andreas Urs Sommer sie. Moral gewinne nichts durch Begründung. In Wahrheit gehe es den Moralisierern darum, Priestermacht über die Gewissen der anderen zu erlangen, sie unter das Joch des Sollens zu spannen. Wenn er in dem Beckschen Bändchen "Die Kunst der Seelenruhe" den Stoizismus als Option für die zeitgenössische praktische Philosophie empfiehlt, so tut er das mit entschiedener Ausklammerung der moralischen Dimension. Nicht seines Moralismus, sondern seiner Illusionslosigkeit wegen sei der Stoizismus interessant. Denn unsere Lage sei immer die, als bestimmte, unverwechselbare Individuen in historisch zufälligen ("kontingenten") Situationen zu stehen. ..." Frankfurter Allgemeine Zeitung, 21.10.2009
- Vorsicht mit dem Denken: Mit Vollgas durch die großen Ideologien
Der französische Schriftsteller Pierre Drieu La Rochelle oszillierte zwischen den ideologischen Polen. FAZ 21.10.09
Vgl. Muriel Spark.
- Solarstrahlung als Wärmequelle der Erde, Ulrich Wolff, 10/2009 :
"Die Wirkung der Solarstrahlung als Wärmequelle der Erde
Ulrich Wolff
Oktober 2009
"Eine Berechnung der Temperaturen auf der Erde aus der Einstrahlung der Sonne ist
unmöglich. Selbst die Anwendung optimaler mathematischer Modelle erlaubt lediglich
Vorhersagen wahrscheinlicher Veränderungen von Temperaturen und anderen Wetterdaten,
die höchstens 14 Tage in die Zukunft reichen. Auch das gelingt nur mit Hilfe von Messungen
an einer Vielzahl von Stationen und Satelliten, die den jeweilige Ausgangszustand für die
Erstellung solcher Prognosen kontinuierlich aktualisieren. Daher muss es verwundern, wenn
das IPCC, das „Intergovernmental Panel on Climate Change”, einen Klimawandel mit einer
katastrophalen Erwärmung der Erde vorhersagt, wenn nicht unverzüglich die industrielle
Freisetzung von Kohlendioxid eingestellt oder zumindest drastisch reduziert würde (1).
Obwohl zu dieser Behauptung keine Beweise vorgelegt werden, finden die Vermutungen bei
Politikern und Opportunisten im Bereich der Wirtschaft Resonanz. Gegenbeweise sind per se
unmöglich, da originär keine Beweise vorgelegt werden. Kritik an den Vermutungen des
IPCC findet keine Beachtung. Im Folgenden soll daher untersucht werden, ob mit einer
Anwendung der bekannten Gesetze der Naturwissenschaft im Verständnis der Beobachtungen
Raum für die Vermutungen des IPCC offen bleibt. Ausgehend von der Strahlungsbilanz der
Erde und der Durchlässigkeit der Atmosphäre für Solarstrahlung wird dazu die Wirkung ihrer
Absorption auf die Temperaturen betrachtet, die sich auf der Erde einstellen."
Weiter: http://docs.google.com/Doc?id=dfxbprhp_914d7pjpbhq
- Mao oder wie das Gescherr so der Herr?: - Das Weiße Haus und seine Kommunikationsdirektorin Anita Dunn: "This last June, at a high-school commencement exercise, Dunn had this to say: ... the third lesson and tip actually comes from two of my favorite political philosophers Mao Tse-tung and Mother Teresa, not often coupled with each other, but the two people that I turn to most to basically deliver a simple point which is you're going to make choices, you're going to challenge, you're going to say why not…. In 1947, when Mao Tse-tung was being challenged within his own party on his plan to basically take China over, Chiang Kai-Shek and the nationalist Chinese held the cities, they had the army, they had the air force, they had everything on their side and people said, "How can you win, how can you do this, how can you do this, how can you do this against all of the odds against you?" And Mao Tze Tung said, "You fight your war and I'll fight mine." (mises.org 20.10.09)
/// Für die neuen Highschool-Anfänger die richtige Einstimmung zum Lernen. Wahrscheinlich hat sie auch die schönen Mao-Bilder Warhols an der Wand; da würde Stalin noch gut dazupassen: er hat nicht nur das ganze Politbüro liquidiert, sondern noch Abermillionen Russen dazu, Freunde wie Feinde.
- Credit Suisse: 2,4 Milliarden Franken Quartalsgewinn, Novartis hebt Umsatzprognose an, Amgen hebt Gewinnprognose an, Hyundai mit Rekordgewinn
- WTI wieder bei knapp 80$
Mittwoch, 21. Oktober 2009
Stallhasenstaat, Steuern
Dann doch lieber den hübschen Philosophen Sloterdijk (Bilder: FAZ)
- Stallhasenstaat oder : Er hat gebohrt
und wurde schon nach Nanometern fündig: Den ordentlich bestallten Meinungsverwaltern und Wahrheitsüberwachern Honneth und Menke geht es "um nichts anderes als die Verteidigung des allmählich verkommenden Sozialstaats", befindet Bohrer (s. FAZ 21.10.09). Nun konstruiert jeder Beobachter seine eigene Realität, aber die Zahl der Indizien ist im Laufe vieler Jahre angeschwollen. Prototypisch: Die alleinerziehende Mutter bekommt mehr Hilfsgelder, was (oft) für beide Eltern ein guter Grund ist, für die Abwesenheit des Vaters zu sorgen, was die Arbeit der Sozialarbeiter erhöht, was wiederum die Zahl der Sozialarbeiter vermehrt, wodurch die Unmündigkeit der Klientel befördert wird, die den Sozialarbeitern weitere Arbeit beschert, was die Sozialkosten treibt, die aus steigenden Steuern bestritten werden müssen usw. usf., und das geht so seinen Gang auf vielen Gebieten. Man betrachte auch die Arbeitslosenzahlen: Massenarbeitslosigkeit von 7,5 bis 10% seit Jahrzehnten im "sozialen" Deutschland, derzeit 8%, in der bürgerlicheren Schweiz aber nur 3,9% (also praktisch Vollbeschäftigung, wenn man die Wechselarbeitslosigkeit abzieht).
Geht die Entwicklung hin zu einem großen Wohlfahrtsausschuß, der alles fürsorglich überwacht und alles regelt? Am Ende eines solchen Stallhasenstaates steht der Kollaps mangels Produktivität. Bohrer hat hier zur Kritik der Wohlfahrtsideologie saftig und mit schönen Querverweisen beigetragen.
- "Steuern abschaffen .
Herr Bohrer trifft mit seiner Kritik ganz gut die Art und Weise der Debatte.
Das Augenmerk sollte aber noch einmal auf die Sache selbst gelenkt werden, wenn auch er die Abschaffung von Steuern als Utopie abtut. Denn Steuern sind keineswegs natürlich, solche "im Namen des Volkes" schon gar nicht. Und woher soll das Recht des einen kommen, den anderen zu besteuern? Woher das Recht der "Allgemeinheit" dem Einzelnen Steuern mit Gewalt aufzuerlegen? Die Fragen bitte so verstehen, nicht im Sinne von Macht, Moral oder Opportunität.
Daß freiwillige Steuern keine Utopie sind, zeigt darüberhinaus die Geschichte, denn es gab sie bereits: Es sei verwiesen auf den Steuersonntag in Irland, bei dem sich die unterdrückten katholischen Iren ihren Steuerbeitrag sogar vom hungrigen Mund absparte, um den "Katholischen Verein" in seinen Bemühungen gegen die englischen Zwangsgesetze zu unterstützen. Sicher es ist ein Unikum in der Steuergeschichte (Pirnat: Dämon Steuer, Wien 1956), mithin aber eine von Menschen lebbare Wirklichkeit.
Und noch etwas: Zwang führt gesetzmäßig zu Fehlhandlungen. Gelungene Antizipation für andere ist die seltene Ausnahme von der Regel. Mit der Umstellung auf Freiwilligkeit gewinnen wir also mehr als die Zivilgesellschaft."
Komm. auf faz.net von Stefan Sedlaczek
Dienstag, 20. Oktober 2009
Raus mit den Steuergeldern, Menschlichkeit
Drachensteigewetter, 2-9°C
- Raus mit den Steuergeldern: "Mit jedem Projektschritt steigen die Kosten
Der Steuerzahlerbund listet in seinem neuen Schwarzbuch 128 Fälle von Steuergeldverschwendung auf. Darunter 180 000 Euro für eine Skateranlage in Schleswig.
15. Oktober 2009 mas. BERLIN, 15. Oktober. Luxusklos in Lübeck, Abgeordnete auf Dienstreise in Sachen Kamelmilch und eine Nutztiermodenschau in Sachsen-Anhalt - das sind nur drei von insgesamt 128 Fällen, die der Bund der Steuerzahler als krasse Beispiele für den allzu sorglosen Umgang mit Steuergeld aufgelistet hat.
Der Steuerzahlerbund schätzte früher, dass auf diese Weise etwa 30 Milliarden Euro im Jahr verschwendet werden. "Wir gehen in diesem Jahr davon aus, dass die Summe größer ist", sagte Präsident Karl Heinz Däke am Donnerstag in Berlin. "Um die Steuerzahler vor dem sorglosen Umgang mit Steuergeld zu schützen, ist die Einführung eines Amtsanklägers zwingend notwendig", meinte er. Die Verfolgung von Pflichtverletzungen und Verstößen der Beamten dürfe nicht allein dem Ministerium obliegen, in dem die Beamten arbeiteten. Sonst blühe eine "kameradschaftliche Bürokratie" zu Lasten der Steuerzahler. Im Schwarzbuch des Interessenverbands finden sich unter anderem folgende Fälle:
- Schon im vergangenen Jahr berichtete der Steuerzahlerbund über den Kostenanstieg bei der Planung einer Skateranlage in Schleswig. Nachdem diese ursprünglich 8000 Euro kosten sollte, waren die Kosten im Laufe der weiteren Projektentwicklung auf 73 000 Euro gestiegen. Aktuell plane man den Bau für 180 000 Euro.
- Die Entsorgungsbetriebe Lübeck zahlen 130 000 Euro im Jahr für die Anmietung von zwei Toiletten in japanischem Design am Marktplatz. Hinzu kommen Reinigungs- und Wartungskosten. Der Steuerzahlerbund vergleicht dies mit einer modernen Toilettenanlage, die bei der Neugestaltung der Obertrave für 270 000 Euro errichtet wurde. "Mit zwei Jahresmieten hätte man also bereits einen kompletten Neubau, angelehnt an die historische Architektur, finanzieren können", heißt es.
- Dresden wartet seit mehr als fünf Jahren auf die Bebauung eines riesigen Grundstücks am Hauptbahnhof. Die Erschließung des Baugrundstücks kostete die Stadt nach den Erkenntnissen des Steuerzahlerbunds bisher 151 Millionen Euro, davon 87 Millionen Euro eigene Mittel und 64 Millionen Euro Fördermittel. Dennoch sei bisher kein Investor gefunden worden. Allein die Sicherung der Baugrube verschlinge jeden Monat etwa 30 000 Euro. "Nun plant die Stadt, die Baugrube zuzuschütten - für weitere 2 Millionen Euro."
- Sachsen-Anhalt nutzte EU-Mittel, mit denen Öffentlichkeitsarbeit für die Landwirtschaft betrieben werden soll, für ein spezielles Projekt. Wie der Steuerzahlerbund berichtet, wurde im Rahmen des Programms für Nutztiere musiziert und eine Nutztiermodenschau veranstaltet.
- Neubrandenburg baute für rund 9 Millionen Euro eine Tiefgarage unter dem zentralen Marktplatz. Die steilen Zugänge schreckten Familien mit Kinderwagen, Senioren und viele andere Besucher ab, heißt es in dem Bericht. Die 200 Stellplätze würden, wenn überhaupt, nur an Wochenenden und Feiertagen frequentiert.
- Mit Mitteln aus dem Konjunkturpaket hat sich nach Angaben des Steuerzahlerbundes das Bildungsministerium in Bonn einen neuen Küchenboden geleistet - für 250 000 Euro. Und beim nur zwei Jahre alten Neubau des Bundesgesundheitsministeriums in Bonn solle der Eingangsbereich für 900 000 Euro neu gestaltet werden.' FAZ
- Eine Delegation des Bundestags-Umweltausschusses besuchte Kenia und Tansania. Wie es im Schwarzbuch heißt, informierten sich die Abgeordneten unter anderem über die Anzucht von Passionsfruchtsetzlingen sowie die Produktion von Kamelmilch. Der Steuerzahlerbund verweist nicht nur auf die Reisekosten von 35 000 Euro, sondern auch darauf, dass eine Abgeordnete teilnahm, obwohl sie nicht mehr für den Bundestag kandidiert hat." FAZ
- Menschlichkeit : Bewirkt mehr als Kapitalismus, meinte Reinhard Mohn im Porträtfilm; da steckt ihm die "Volksgemeinschaft" der Sozialisten aber noch in den Neuronen. MENSCHLICHKEIT ist eine Eigenschaft empathiefähiger Menschen (es gibt auch andere, das hat einen genetischen Hintergrund), und diese Eigenschaft ist in allen Wirtschaftsordnungen möglich und erstrebens- und lernenswert (soweit die Genetik mitspielt). Lenin kannte keine Menschlichkeit, als er die gesamte Zarenfamilie, Kinder und Dienerschaft inbegriffen, ermorden ließ. Der skrupellose Putschist begründete eine brutale Parteidiktatur, in der nur ähnliche Mördernaturen wie er selbst Karriere machen konnten: Dscherschinski, Trotzki, Stalin etc. . Stalin perfektionierte den grenzenlosen Terror, dem jeder, außer Stalin selbst, zum Opfer fallen konnte. Deswegen starb aber in der russischen Bevölkerung die Menschlichkeit nicht aus. Natürlich läßt eine politökonomische Ordnung, die den Einzelnen und sein Eigentum achtet, mehr Menschlichkeit zu, und das gilt vor allem für Wohlstand schaffende Ordnungen, in dem die Bürger den materiellen Spielraum für alle nicht lebensnotwendigen, aber schönen Dinge erhalten, statt ihre Lebenszeit eingemauert mit Mangelkompensation zwischen HO-Schlange und zeitraubender Ersatzteiljagd für den Trabant verbringen zu müssen. Mehr differenzieren, bitte, Herr Mohn, Sie haben doch selbst bei Bertelsmann einen konstruktiven Beitrag zum Kapitalismus geleistet (RTL zähle ich allerdings nicht dazu).
- Apple mit starkem Quartalsgewinn (Krisenzeichen?)
- Krisenzeichen: Die Gebäudereinigergewerkschaft verlangt 8,7% mehr Lohn.
- Die Opelpartie ist weiter offen: Opel baut gute Autos, aber die sind teurer als Toyota oder Kia, zB; warum? Zu hohe Löhne; durch hohen Lohnverzicht könnte Opel seine Arbeitsplätze sichern.
- Quelle vor der Schließung. Bedauerlich. Möglicherweise ist der Versandhandel von Textilien aber seit langem ein Auslaufmodell, weswegen ja die Quelle-Filialen bzw. -Agenturen eingerichtet wurden. Für das Land war das sicher nicht schlecht, doch waren die Agenturinhaber noch viel schlechtere Verkäufer als das Personal von Karstadt. Der Einzelhandel in großen Passagen ist viel attraktiver. Der niedrigere Preis muß also das Attraktivitätsdefizit ausgleichen, und das gelang, wegen steigender Löhne und höherer Kundenansprüche, immer weniger. Auch der Kaufhof, bei dem die Textilien anprobiert werden können, hat ein Personalattraktivitätsproblem. Die größere Einkaufsmacht zusammen mit Karstadt und gemeinsame Logistik konnten nicht so viele Einsparungen bewirken, wie das bei den Preisen offenbar erforderlich gewesen wäre. Insofern erscheint die Entwicklung durchaus folgerichtig.
Montag, 19. Oktober 2009
EU/Türkei, Verfassungsfragen, Finanzkrisen historisch
Lange Schatten
Sonnig und kalt: 3-9°C
- Türkei: "Im Gespräch: Der Europaabgeordnete Manfred Weber (CSU)
"Die FDP sieht die Realität nicht"
Der stellvertretende Fraktionsvorsitzende der Christlichen Demokraten (EVP) fordert, die Beitrittsverhandlungen mit der Türkei abzubrechen. / ..." FAZ 17.10.
/// Für den Abbruch gibt es hundert gute Gründe, die Kulturen sind nicht vereinbar.
- Die Homosexuellen Wowereit und Beust hätten gern eine Grundgesetzerwähnung. Das ist aus ihrer Interessensicht verständlich, aber es steht schon zuviel in der Verfassung. Eine gute Verfassung gibt es gar nicht, deswegen sind die Briten ohne seit langem sehr gut gefahren; die zweitbeste Verfassung läßt fast alles offen für den Wechsel der Zeiten, daher kann die US-Verfassung ganz gut bestehen; problematisch sind Verfassungen, die eine gute, neue Zeit begründen wollen, ohne auf einem Fundament zu gründen: Hugo Preuß versuchte das mit der Weimarer Verfassung, es scheiterte gräßlich; man kann allein durch Verfassungsrecht offenbar keinen großen, landesweiten Konsens begründen. Lange gewachsene Traditionen, die die Bürger verbinden, können aber durchaus Eingang in eine Verfassung finden. Die Weimarer Verfassung aus der Retorte scheiterte leider, weil zu weit entfernt von dem Denken weiter Teile der Bevölkerung, aber auch, weil sie eine sehr starke Zentralisierung vorsah, aus besten "volkserzieherischen" Gründen zwar, doch bewirkte dies die Möglichkeit für Putschisten, sich als "legitim" darzustellen und diktatorisch zu Werke zu gehen.-
Die Homosexuellen Wowereit und Beust führen natürlich nichts Böses im Schilde, sie wollen nur ihre privaten Lustinteressen, ihre spezielle sexuelle Orientierung aufwerten. Wer in deutschen Großstadtparks zufällig in die Ecke männlicher Homosexuellen-Primitivität gerät (lesbische Aktivitäten haben mit aggressiver männlicher Homosexualität offenbar nichts zu tun), den wird das Ansinnen der beiden regierenden Homosexuellen aber befremden. Diese unfruchtbare Sexualorientierung, für das die Betreffenden nichts können, gehört aber in keiner Verfassung erwähnt.
- - "Acht Jahrhunderte voller Finanzkrisen.
14. Oktober 2009 FRANKFURT, 13. Oktober. Über gut zwei Jahrzehnte war es leicht, einem Ratsuchenden ein Standardwerk über Finanzkrisen zu empfehlen: Kaum ein Weg führte an "Manias, Panics and Crashes" des mittlerweile verstorbenen amerikanischen Wirtschaftshistorikers Charles P. Kindleberger vorbei. Das Buch liest sich recht flüssig und besticht durch einen reichen Inhalt, leidet aber an einer Schwäche: Es fehlt eine Systematisierung von Finanzkrisen.
Nun liegt ein grundlegendes Werk über Finanzkrisen der vergangenen 800 Jahre vor, das die von Kindleberger hinterlassene Lücke schließt. Die amerikanischen Ökonomen Carmen Reinhart und Ken Rogoff hatten im vergangenen Jahr ein hochgelobtes Arbeitspapier über Krisen veröffentlicht, das als Nukleus für ein hochinteressantes Buch diente. Ihr Werk setzt nicht nur Maßstäbe; es verdeutlicht dem Laien auch, dass moderne Ökonomen nicht nur für den Elfenbeinturm arbeiten, sondern relevante und spannende Themen verständlich präsentieren können. Ein Verlag für eine deutsche Übersetzung sollte sich finden lassen.
Der Spruch "Dieses Mal ist es anders" (This time is different) kennzeichnet nicht nur den Titel des Buches, sondern auch eine Lebenseinstellung, die sich glänzend zur Vernichtung von Vermögen eignet und zudem erklärt, warum sich Finanzkrisen wiederholen und keine Lehren aus der Vergangenheit gezogen werden. In Zeiten stark steigender Vermögenspreise - seien es Aktienkurse oder Immobilienpreise - finden sich stets Vertreter der Ansicht, dass es sich bei der Hausse dieses Mal nicht um den Vorboten eines Zusammenbruchs handele, sondern um eine wirtschaftlich völlig gesunde Entwicklung. Diesen Vertretern des "Dieses Mal ist alles anders" wird gerne geglaubt - bis der Crash dann doch kommt und sich das Publikum völlig erstaunt fragt, wie es nur dazu kommen konnte und warum es nicht gewarnt wurde.
Reinhart und Rogoff gehen davon aus, dass keine ökonomische Theorie existiert, mit deren Hilfe sich der Eintritt einer Krise zuverlässig prognostizieren lässt. " FAZ
/// Da werden noch einmal 800 Jahre dazukommen, nur Sozialismus und Tod kennen keine Krise.
Sonntag, 18. Oktober 2009
Psychotizismus, Sonne steuert unser Klima, Blohm + Voss
Oktoberhochnebelmorgen
oder:
Septembermorgen
Im Nebel ruhet noch die Welt,
Noch träumen Wald und Wiesen:
Bald siehst du, wenn der Schleier fällt,
Den blauen Himmel unverstellt,
Herbstkräftig die gedämpfte Welt
In warmem Golde fließen.
Mörike, Eduard (1804-1875)
- "1. EIKE Forscher findet sensationellen neuen Beweis: Die Sonne steuert unser Klima! Solarindex!
Der EIKE Forscher und Physiker Dr. H. Borchert hat einen neuen sensationellen Beweis für den dominierenden Einfluss der Sonne auf unser Klima gefunden. In einer in Kürze zur Veröffentlichung anstehenden Arbeit verglich er die Langzeitdaten des Solarwindindex (SOWI) mit der Zeitreihe der mittleren Globaltemperatur. Wir veröffentlichen vorab das Ergebnis: Anders als bei der nicht korrelierenden CO2 Konzentration, findet man hier eine extrem enge Korrelation. Und das seit 129 Jahren!. Dr. Borchert schreibt dazu u.a. "Wichtig hierbei ist, dass dieser SOWI – Index, ein geomagnetisches Phänomen, zur Beurteilung des Einflusses der Sonnenwinde auf die globale Temperatur seit etwa 150 Jahren herangezogen werden kann: Die seit langem bekannte Verformung des Erdmagnetfeldes durch Sonnenwinde erscheint mir nach meinen Bearbeitungen der entsprechenden Daten von der NOAA/NASA als sehr geeignet, insbesondere die letzte, dem CO2 zugeschriebene globale Temperaturerhöhung und Ihre aktuelle Beendigung als solares Phänomen verstärkt zu bestätigen. Ich habe in der Literatur dazu Vergleichbares noch nicht gefunden nur die Vermutung, dass der Sonnenwindindex und die globale Temperatur in Zusammenhang stehen könnten ..." Den ganzen Text lesen Sie hier:
http://www.eike-klima-energie.eu/news-anzeige/eike-forscher-findet-sensationellen-neuen-beweis-die-sonne-steuert-unser-klima-solarindex/
- ThyssenKrupp, Blohm + Voss : "15. Oktober 2009 Der von der Wirtschaftskrise schwer gebeutelte ThyssenKrupp-Konzern will weite Teile der Hamburger Traditionswerft Blohm + Voss an ein arabisches Schiffbauunternehmen verkaufen. Die mehrheitlich staatliche Abu Dhabi MAR Group übernehme jeweils 80 Prozent an den Bereichen Mega-Yachten, Reparatur und Schiffskomponenten. Für den Bau von Militärschiffen wollen die Partner ein Gemeinschaftsunternehmen mit einem Anteil von je 50 Prozent gründen." FAZ
- Warzenschwein aus Singapur: "Ein Warzenschwein soll die Nato überzeugen .
Bei seinem ersten Rüstungsauftrag aus dem Westen will Singapur nichts dem Zufall überlassen. Die früheren britischen Kolonialherren kaufen im tropischen Stadtstaat einen kleinen, wendigen Ketten-Panzer für Afghanistan ..." 8.10. FAZ
/// Schiffsbau, Panzerbau - die entwickelte Industrietechnik wandert aus den Hochlohn-, Hochsteuer-, Wahnsinnspreisenergie- und Hochbürokratieland Deutschland ab.
- Jeder dritte € aus dem Bundeshaushalt für "Soziales" - damit die Faulen faul bleiben und ihre Kinder noch fauler werden.
- Infosys spürt neue Nachfrage, PC-Markt legt weltweit 0,5% zu, Goldman und Citigroup übertreffen Quartalsprognosen.
- Psychotizismus: "Impulsiv - aber gewalttätig?"
Die Mutter eines Littleton-Täters äußert sich ratlos
gel. WASHINGTON, 15. Oktober. Zehn Jahre nach dem Massaker an der Columbine High School hat sich die Mutter des einen Attentäters, Dylan Klebold, erstmals ausführlich zu der verheerendsten Schulschießerei in der amerikanischen Geschichte geäußert. In der Zeitschrift "O - The Oprah Magazine" schreibt Susan Klebold über ihren Sohn Dylan, den Tag des Amoklaufs und ihre Reaktionen auf die Tat, auf die sich auch die Amokläufer in Erfurt und Winnenden bezogen. Dylan Klebold und Eric Harris töteten damals in der Nähe von Littleton(Colorado) zwölf Mitschüler und einen Lehrer und verletzten 24 Opfer, bevor sie sich selbst das Leben nahmen.
Der knapp vier Seiten lange Essay ist ein Zeugnis von Trauer und Gram, Hilf- und Ratlosigkeit. "Für den Rest meines Lebens werden mich das Entsetzen und der Kummer verfolgen, den Dylan angerichtet hat", schreibt Klebold. Es sei ihr immer noch "nahezu unbegreiflich", "dass ich die Tragödie nie kommen sah". Sie habe nicht "die leiseste Ahnung" von den Kämpfen gehabt, die Dylan vor der Tat in seinem Kopf ausgetragen habe.
Die Ermittlungen hatten ergeben, dass die beiden Schüler den Amoklauf mindestens ein Jahr lang vorbereitet hatten. Schulaufsätze, Gedichte, Tagebucheinträge und Einkaufslisten gaben Einblicke in die Gefühlswelt der Attentäter, die sich in Hass, Selbstmitleid, Größenwahn und Gewaltphantasien hineingesteigert hatten. "Wir haben diese Tagebücher nie gesehen", schreibt Klebold. Auch die anderen Aufzeichnungen ihres Sohnes hätten sie und ihr Mann erst gesehen, als die Polizei ihnen das Material später präsentierte. Da erst erfuhren die Eltern aus einem Gedicht von Dylan, dass er schon mindestens zwei Jahre vor dem Amoklauf Selbstmordgedanken hatte. Niemand habe bemerkt, dass er depressiv gewesen sei, schreibt die Mutter. Jahrelang habe sie nach einem Schlüsselerlebnis gesucht, das Dylan zu der Tat bewogen haben könnte. Ohne Ergebnis. Gewiss habe er sich in der Pubertät verändert. Der wissbegierige Grundschüler entwickelte sich zu einem zurückgezogenen Teenager, der viel Zeit mit Computerspielen verbrachte und keine Lust mehr auf Schule hatte. Außerdem war da der Autoeinbruch, den er ein Jahr vor dem Attentat mit Eric begangen hatte. "Unter gegenseitigem Einfluss konnten sie impulsiv und rücksichtslos sein", schreibt Klebold. "Aber gewalttätig?"
Niemand in ihrer Familie habe jemals eine Waffe besessen. Sie werde nie erklären können, was er getan hat. Anfangs habe die Familie die Augen davor verschlossen, dass Dylan seinen Tod und den Tod seiner Mitschüler gewollt habe. Er müsse versehentlich in die Sache hineingeraten oder dazu gezwungen worden sein, glaubten die Eltern, bis sie die Aufzeichnungen sahen. "Ich habe nichts getan, für das mir vergeben werden müsste", sagte Klebold 2004 in einem Interview. Nun erkennt sie an, die Tat impliziere, dass Dylan "nie die Grundsätze von Gut und Böse beigebracht wurden".
Die Reaktionen auf Klebolds Aufsatz sind gemischt. Während einige Opferfamilien sich anerkennend äußerten, argwöhnen andere, die Mutter wisse mehr, als sie preisgeben oder sich eingestehen wolle. Immerhin, so behauptet der Autor Jeff Kass, hätten die Klebolds damals bei der Polizei zu Protokoll gegeben, ihr Sohn sei ein Waffennarr gewesen." FAZ
/// Tja, Menschenkenntnis sollte man erwerben, kann man auch erwerben, aber schon in der Schule wird der neomarxistische Reich-Wittfogel-Marcuse-Horkheimer-Adorno-Habermas-Unsinn gelehrt (In einer Umfrage unter amerikanischen Wirtschaftssoziologen Anfang der achtziger Jahre gab die überwältigende Mehrzahl von diesen an, mit marxistischen oder neomarxistischen Ansätzen zu arbeiten (vgl. Makler et al. 1982). Charakteristisch für die deutschsprachige Renaissance von Marx in der Wirtschaftssoziologie ist die Darstellung in den Lehrbüchern (vgl. z. B. Türk 1987).Stefan Kühl, Handbuch der Wirtschaftssoziologie, 2008). Schwierig, diesen Hirnkleister wieder loszuwerden.
Samstag, 17. Oktober 2009
Bertelsmann, Olaf Henkel zu Sarrazin, Klimaerkältung, Synapsen der Nesseltiere
Liz Mohn (Bild: FAZ)(Liz? Heißt sie nicht Elisabeth?)
Erdogan zeigt den Weg (Karikatur: Klaus Stuttmann, 24.7.07 / Focus)
- Reinhard Mohn starb mit 88, Liz Mohn erbt alle Macht bei Bertelsmann : Die Mohns haben den Schaumschläger Middelhoff rechtzeitig verabschiedet; ich weiß nicht, wer bei Engagierung und Entlassung jeweils federführend war, die Bilder von Liz M. mit dem tiefen Ausschnitt bei sehr alter, unschöner Haut betrachtend vermute ich, daß sie den eitlen Geck geholt, und er ihn entlassen hat. Das protestantische Mohn-Milieu würde eigentlich nahelegen, jede Reiz-Entblößung zu vermeiden, auch in jungen, hautattraktiven Jahren, zumindest aber in fortgeschrittenem Alter bei ramponierter Haut. Aber Intelligenz scheint gegenüber den Gefühlen (hier Eitelkeit, Modeherdentrieb) stets und immer ...
- Yes, we can: Nach Obamas Vorschlag der Atomwaffenabschaffung will Moskau die Schwelle für den Atomwaffeneinsatz absenken.
- Yes, we can: Obama zeigt mehr Distanz zu Israel - die Türkei sagt ein vereinbartes Manöver mit Israel ab.
- Olaf Henkel zu Sarrazin: "Nach Entmachtung bei der Bundesbank
Schulterklopfen für Sarrazin
„Persönlich wollte ich Ihnen noch einmal zurufen, dass ich ihre Äußerungen ohne jedes 'wenn' und 'aber' unterstütze“: Hans-Olaf Henkel zu Sarrazin.
14. Oktober 2009 Die Reaktion der Bundesbank auf die umstrittenen Äußerungen ihres Vorstands Thilo Sarrazin über Berliner Türken und Araber ist von Politikern aus CDU und SPD kritisiert worden. Der bisherige finanzpolitische Sprecher der Unionsfraktion, Otto Bernhardt, bezeichnete die Entscheidung des Bundesbank-Vorstands, Sarrazin die Zuständigkeit für die Bargeldversorgung zu entziehen, als „nicht nachvollziehbar“, weil man ihm Bereiche weggenommen habe, die nichts mit seinen Aussagen zu tun haben. Ähnlich äußerte sich der SPD-Abgeordnete Peter Danckert.
Der ehemalige Präsident des Bundesverbandes der Deutschen Industrie, Hans-Olaf Henkel, pflichtete Sarrazin in einem offenen Brief bei: Der überwältigende Teil der Bevölkerung stimme ihm zu, behauptete Henkel. Er bezeichnete die Degradierung Sarrazins durch Bundesbank-Präsident Axel Weber als eines der „peinlichsten Beispiele opportunistischen Verhaltens eines Spitzenbeamten gegenüber der Politik“.
„Die Art der an Ihnen geübten Kritik aus dem politisch korrekten Milieu aus Politik und Medien stellt ein Armutszeugnis für den Zustand der Meinungsfreiheit in unserem Land dar“, schrieb Henkel. Er kenne keine Demokratie, in der das Aussprechen gewisser Wahrheiten solche Konsequenzen habe. Eine souveräne, selbstbewusste und unabhängige Bundesbank hätte nicht so kindisch auf die Aussagen reagieren dürfen.
- Synapsen der Nesseltiere, fängt alles klein an: "- "Synapsen-Organisation in stammesgeschichtlich ältesten Nervensystemen.
Bisher wurde für das ganze Tierreich eine zumindest in den Grundzügen einheitliche funktionelle Organisation chemischer Synapsen angenommen; es waren keine Stufen der Evolution dieser komplexen Organisation bekannt. Wir fanden elektronenmikroskopisch in den ältesten bekannten Nervensystemen, d.h. bei Nesseltieren, eine einfachere Organisationsform von Synapsen: Diese Synapsen enthalten eine minimale Zahl synaptischer Vesikel (1, selten bis 4) mit kompensierend großem Volumen. Der zuvor elektrophysiologisch getroffene Befund, dass auch diese Synapsen zu graduierter Signalübermittlung fähig sind, deutet auf eine Ähnlichkeit der Arbeitsweise früher Synapsen mit der endokrinen Exocytose großer Vesikel bei Vertebraten hin. – Im Berichtszeitraum wurde die Arbeit mit einer Publikation abgeschlossen."
Holtmann, M. and U. Thurm (2001) Variations of concentric hair cells in a cnidarian sensory epithelium (Coryne tubulosa). J. Comp. Neurol. 432: 550-563.
- "Warum war der Winter 2008/2009 rund um den Globus, von den USA über Europa bis
Thailand, mit Schnee sogar in Saudi-Arabien so fürchterlich kalt? Natürlich wegen der
Klima-Erwärmung! Die von Regierungen, Medien und interessierten Wirtschafts-Kreisen
geschürte Kampagne über die Entwicklung des Klimas entgegen jeder empirischen Evidenz
und im Widerspruch zu seriöser Wissenschaft wird immer dreister und grotesker.
Ungeachtet Monate langer klirrender Kälte haben wir uns gefälligst zu fürchten, es könnte
wärmer werden. Man erzählt dem Publikum rührselig konstruierte Geschichten über
schwindende Gletscher oder traurige Eis-Bären und vermeidet Informationen zu den
physikalischen Zusammenhängen, denn durch solche würde der unverfrorene Schwindel
rasch entlarvt. Es geht anscheinend um einen Test, wie lange die passiv duldende Mensch-
heit sich das noch bieten lässt; Wahnsinn mit Methode. ..." Werner Furrer, Klima-Schwindel,
(www.klima-schwindel.com/Text_Klima_Schwindel.pdf)
- 3-10°C, kalt, aber freundlich; zwei Buchfinken schlagen immer mal wieder.
Kräht der Hahn auf dem Mist, ändert sich das Klima oder es bleibt wie es ist!
Alte Bauern-Regel
Freitag, 16. Oktober 2009
Immer wieder tödliches Justizversagen, Putin möchte Atombomben auch gegen Georgien, Lettland etc. einsetzen, Lasst Euch nicht sozialdemokratisieren!
Ermordete Läuferin
- Entführt und ermordet von einem Wiederholungstäter kurz nach der vorzeitigen Haftentlassung (wg. "guter Führung") : " Enlèvement à Milly-la-Forêt .
NOUVELOBS.COM | 29.09.2009 | La femme de 42 ans a été enlevée alors qu'elle faisait son jogging. Elle a pu contacter la police depuis le coffre de la voiture de son ravisseur. Un homme est en garde à vue. ..."
(beim Waldlauf entführt und ermordet, s. "Gefängnispsychiatrie am Pranger", NZZ 3.10.09, "sieht Ministerin Alliot-Marie die Möglichkeit, die pharmazeutische 'Kastration' auch ohne Zustimmung des Betroffenen anzuordnen.")
- Kriminalität und Staatsversagen: "Seit Anfang 2000 haben 217 Straftäter den Ausbruch aus deutschen Gitterburgen geschafft. Nicht mitgezählt sind Kriminelle, die aus dem offenen Vollzug entwichen (etwa der Mehrfachmörder Dieter Zurwehme), die aus dem Maßregelvollzug türmten (wie der Kinderschänder Frank Schmökel) oder die sich auf dem Transport in Kliniken absetzten. 29 der „klassischen Ausbrecher“ – darunter üble Kapitalverbrecher – laufen bis heute frei herum (siehe Grafik Seite 60). ..." Focus 45/2007
- Abwracken, bevor die 30% unterschritten werden: Die Frau Dr. Merkelmeier und ihr Hausmeier Rüttgers werden nicht aufhören, die CDUSPD zu bauen. Man muß jetzt ihren Sturz einleiten. Bravo Junge Union.
- Bravo, bravissimo, lasst Euch nicht sozialdemokratisieren!
Dieter Spethmann, Komm. auf faz.net:
Bravo, bravissimo. Das erst würde meiner Stimmabgabe für die CDU neuen Inhalt geben, und so empfinden und denken viele meiner Freunde. Die EU, von der Frau Merkel meint, sie sei durch den Euro unumkehrbar geworden, bedarf der Überprüfung. Dazu die FAZ: „Die Kommissionsprojektionen (der EU für die Staatsschuld) für 2060 belaufen sich für die Gesamt-EU auf rund 480 Prozent des BIP, für den Euro-Raum auf 420 Prozent. Überdurchschnittlich stark ausfallen würde der Anstieg in Lettland (2060: 900 Prozent), Spanien (880 Prozent), Griechenland (850 Prozent).“ Meinen jungen JU-Freunden rufe ich zu: Erstens vermeidet die Überschuldung Eurer Kinder schon bei der Geburt, und zweitens erinnert den bis 1989/90 in Deutschland geltenden Dreiklang „Schaffen – leben – sparen,“ von der CDU mit dem Grundgesetz erfunden und von ihr mit dem Maastricht-Vertrag (1992) de facto wieder abgeschafft. „Pumpen“ ist an die Stelle von „Schaffen“ getreten. Das ist die Wahrheit in der EU, von der Frau Merkel meint, sie sei durch den Euro unumkehrbar geworden. Möge die JU mutig bleiben
- Obama-Erfolg: "Neue Militärdoktrin. Moskaus Liebe zu Atomwaffen.
Russland arbeitet mit Hochdruck an einer neuen Militärdoktrin. Die wichtigste Änderung: Die Schwelle für den möglichen präventiven Einsatz von Nuklearwaffen soll weiter gesenkt werden. Mit ihnen könnte Moskau künftig auch bei regionalen und sogar lokalen Konflikten drohen. ..." 15.10.09 FAZ
- Sarrazin: "Nachttöpfe , Leserbrief FAZ 16.10.2009
Die Kritik an den Äußerungen Sarrazins erinnern mich an einen Satz von Günter Kunert: "Weil ich gesagt habe: Hier stinkt's, wurden über meinem Kopf einige Nachttöpfe entleert: als Gegenbeweis."
Isolde Nimmerrichter, Friedrichshafen
- Wilde, Oscar (* 16. Oktober 1854): Den "Dorian Gray" mußte ich einmal im Nachhilfeunterricht machen, ich kannte ihn zuvor nicht und fand ihn abgeschmackt und plüschig, das Englisch völlig ungeeignet für spätere Zwecke des Schülers, was ja für die meisten englischen Lektüren gilt. Non vitae, sed scholae discimus, meinte schon Seneca. Schulgerümpel.
- Novemberwetter 3-7°C, Schauer, gusts of wind (in welcher Kurzgeschichte kommt das vor?)
Donnerstag, 15. Oktober 2009
Einwanderung und Einwandererfamilie Sarrazin
Kommt ein Vöglein geflogen,
Setzt sich nieder auf mein' Stuhl
Ist dort wärmer
Als da draußen
Wenn auch nicht ein warmer Pfuhl
-2 bis 6°C, vier Frosttote in Polen
- Einwanderung und Einwandererfamilie Sarrazin: Es wäre ja so einfach: Ein Einwanderungsland wie Kanada (USA, Australien) sucht sich aus, wen es brauchen kann. Wen es nicht brauchen kann, der bleibt draußen. Das gilt es ganz einfach nachzumachen. Man braucht nur die Einwanderungsgesetze der klassischen Einwanderungsländer zu übernehmen. Es wäre wirklich ganz einfach. So verstehe ich den Ex-Sarazenen (Ex-Sabäer? Jedenfalls schon länger her.) Sarrazin, der als SPD-Finanzsenator Unglaubliches geleistet hat.- In der Regel macht man ja Karriere auf dem Bauch kriechend, als Opportunist, der den nassen Finger in den Wind hält - das kann man sicher Sarrazin nicht vorwerfen. Den Bereich 'Bargeldumlauf' kann man jedem Bankvorstand übertragen, aber der Blick über den Berufshorizont hinaus erfordert etwas mehr als Karrierebewußtsein.
- Das Ende der ersten Belagerung Wiens durch die Türken:
15. Oktober 1529
Vom Mittelalter an dehnte sich das osmanische Reich von seinem Zentrum in Nordwestanatolien nach allen Seiten hin aus. Nachdem die Türken die Balkanvölker unterworfen hatten, versuchten sie 1529 unter Sultan Süleyman mit der Eroberung Wiens endgültig das Tor ins Herz des Abendlandes aufzustoßen." (Zz)
Wien gab nicht auf, aber Budapest und Belgrad blieben erobert.
"Die Zweite Wiener Türkenbelagerung fand vom 15. Juli bis 12. September 1683 statt, wobei sich die Truppen des Heiligen Römischen Reiches Deutscher Nation und seiner Verbündeten abermals behaupten konnten. Österreich, der Staat der Habsburger, stieg zur europäischen Großmacht auf. Die sogenannte Türkengefahr, die seit der Niederlage von Nikopolis 1396 und dem Fall Konstantinopels 1453 Europa in Bann hielt, war endgültig vorbei.
Bereits 1529 war es im Zuge der Ersten Wiener Türkenbelagerung zu einer ähnlichen Situation gekommen. Damals konnte das knapp 100.000, nach manchen Quellen 150.000 Mann starke osmanische Heer, das vom Wintereinbruch überrascht wurde, abgewehrt werden. Diesmal bestand die Streitkraft des Osmanischen Reichs aus rund 120.000[1] Soldaten. Nach anderen Angaben sollen es rund 150.000[3] oder 350.000[2] Soldaten gewesen sein." (Wiki.) Der polnische König Jan III. Sobieski spielte mit seinem Heer in der Schlacht am Kahlenberge eine entscheidende Rolle.
/// Die heutigen Probleme des Balkans einschließlich Griechenlands und Süditaliens haben in direkter Weise etwas zu tun mit der jahrhundertelangen islamischen Besatzung durch die Türken; im Machtbereich des Islams wurde jeder Ansatz von rationaler Aufklärung mit Verfolgung und Tod geahndet. Der geistigen Sklerose, die dem Islam inhärent ist, fiel schließlich auch die kalifatische Türkei zum Opfer. Mustafa Kemal ("Atatürk") verjagte mit der Maschinenpistole die Imame. Seit den neunziger Jahren schleichen sich diese zurück zur Macht.
- " Vural Öger musste nicht gehen.
Zu "Rücktrittsforderungen an Sarrazin" (F.A.Z. vom 5. Oktober): Muss Sarrazin wirklich gehen? Zunächst ist festzustellen, dass keiner der Kritiker Sarrazins bestritten hat, dass seine Darstellung und die Analyse der Berliner Lage richtig ist. Da diese leider nicht nur auf Berlin, sondern auf alle Ballungsgebiete der Bundesrepublik zutreffen, handelt es sich um ein wirtschaftlich und finanzpolitisch bedeutsames und ständig wachsendes Problem, das nicht so schnell zu beheben ist wie der Reputationsschaden für die Bundesbank, den ihr Präsident Weber sehen will. Für Risiko-Controlling ist Sarrazin in seinem Amt zuständig. Genau darum geht es, wenn diese Aufgabe nicht zu eng definiert wird. Schon lange warten viele Menschen in unserem Land darauf, dass die Eliten in Politik und Wirtschaft ehrlich mit ihnen umgehen, ohne Rücksicht auf die "political correctness".
Man muss feststellen, dass sich die Einwanderung in der jetzigen Form in allen Schulen und Erziehungseinrichtungen als ein Programm zur Senkung des Bildungsniveaus auswirkt. Diese Misere ist ein Fass ohne Boden, und sie birgt für die Entwicklung unseres Landes erhebliche wirtschaftliche und finanzielle Risiken. Auch andere Lösungsvorschläge, die Sarrazin in dem Interview nur andeutet, sind richtig, zumindest aber bedenkenswert: Familienzusammenführung dort, wo der kulturelle Mittelpunkt beider Ehepartner liegt. Die Entwicklung der Parallelgesellschaft in Deutschland zeigt, dass der kulturelle Mittelpunkt für viele Familien nicht in Deutschland, nicht einmal in Europa liegt.
Längst ist in den Köpfen vieler arabischer und türkischer Einwanderer Zielvorstellung geworden, was Vural Öger 2004 ironisch gemeint haben will: Was der Sultankalif Süleyman 1683 vor Wien nicht geschafft habe, schafften heute die geburtenfreudigen Türkinnen in der Bundesrepublik. Neue Mehrheiten werden in jedem Fall neue Realitäten schaffen, spätestens wenn alle in Deutschland Geborenen wahlberechtigt sind.
Übrigens: Der damalige Spitzenkandidat der SPD für die Europawahl in Hamburgs, Vural Öger, musste nicht gehen, nachdem er gesagt hat, was Sarrazin jetzt nur mit anderen Worten wiederholte."
Josef Heinz, Rüsselsheim, LB, Text: F.A.Z., 10.10.2009
- Integration und Migration im Spiegel harter Daten: " So beträgt beispielsweise der Anteil von Personen ohne Schulabschluss bei der männlichen Bevölkerung ohne Migrationshintergrund 1,4 Prozent und 1,3 Prozent bei der weiblichen. Für die Bevölkerung mit Migrationshintergrund als Ganzes ist das Niveau mehr als fünf- beziehungsweise siebenmal so hoch: 8 Prozent Männer und 10,3 Prozent der Frauen haben keinen Abschluss.
Die besten Werte nach den Deutschen haben Zugewanderte aus Polen (Männer und Frauen je 3,3 Prozent). Für die aus Herkunftsländern der EU-27 Zugewanderten sind es 6,5 beziehungsweise 6,8 Prozent, für Europa als Ganzes 9,9 beziehungsweise 13 Prozent bei den Frauen. Überraschend schlecht schneiden Zuwanderer aus Griechenland (12,3 beziehungsweise 16,2 Prozent) und Italien (11,2 beziehungsweise 13,1 Prozent) ab, ihre Zahlen liegen viel näher bei denen afrikanischer Migranten (16,5 für Männer und 19,1 Prozent für Frauen) als bei denen für die Deutschen.
Bei diesem und bei allen folgenden Vergleichen fallen türkische Migranten durch extrem ungünstige Werte auf, sie übertreffen sogar die ohnehin hohen Zahlen afrikanischer Migranten: Von den Männern haben 17,4 Prozent und von den Frauen 25,9 Prozent keinen Schulabschluss. Für eine kleine Teilgruppe türkischer Migranten (Eingebürgerte und hier Geborene ohne eigene Migrationserfahrung) sind die Werte zwar "nur" doppelt bis dreimal so hoch wie bei der Bevölkerung ohne Migrationshintergrund. Aber für die wesentlich größere Hauptgruppe mit eigener Migrationserfahrung, darunter viele mit türkischer Staatsangehörigkeit, übertreffen die Zahlen die der Deutschen um das Zwanzigfache bei den türkischen Männern und sogar das Fünfunddreißigfache bei den Frauen. ..." Integration und Migration im Spiegel harter Daten.
Zuerst leugnete die Politik die Existenz demographischer Probleme. Dann wollte man sie durch Zuwanderungen aus dem Ausland lösen. Inzwischen wird behauptet: Zuwanderung, Alterung, Schrumpfung sind große Chancen. Aber man entgeht der demographischen Zukunft nicht, indem man sie überholt. Von Herwig Birg; Birg ist Volkswirt und Professor emeritus für Bevölkerungswissenschaft der Universität Bielefeld. Er lebt und arbeitet in Berlin.
Text: F.A.Z., 09.04.2009 (s. http://docs.google.com/Doc?docid=0Af1zNho8N6c8ZGZ4YnByaHBfNzY4ZGY3Y25xZms&hl=de )
Mittwoch, 14. Oktober 2009
Nicht Keynes hatte recht, sondern Hayek, Kopftuchstreit am Nil
Klimaerwärmter Eiseshauch auch am Rande der Kölner Bucht - 0 bis 6°C, sonnig.
- Also, ich bin ja ein bißchen enttäuscht, kein Preis für mich dieses Jahr, nicht mal den Friedensnobelpreis, hätte ich weniger geschwätzt als Obama?
- " Was immer Konrad Adenauer an neuen, zum Teil geradezu revolutionären Konzepten auf den Weg brachte – stets war es dem Kanzler darum zu tun, seinen Landsleuten, die er für politisch verwirrt und wenig talentiert erachtete, ein Gefühl wachsender Sicherheit zu vermitteln. ..." Eckart Conze: Die Suche nach Sicherheit. Eine Geschichte der Bundesrepublik Deutschland von 1949 bis in die Gegenwart. Siedler-Verlag, München 2009. 1071 S., Fr. 68.90. / NZZ 3.10.09
- «Nicht Keynes hatte recht, sondern Hayek»
Eine Replik auf die Thesen von George Akerlof zur Finanz- und Wirtschaftskrise
In der NZZ vom 5. 9. 09 führte George Akerlof aus, die Finanzkrise sei durch das Überschiessen «spekulativer Märkte» zu erklären. Joachim Starbatty sieht die Hauptursache dagegen in der zu lockeren Geldpolitik.
Joachim Starbatty ist emeritierter Professor der Universität Tübingen und Vorsitzender der Aktionsgemeinschaft Soziale Marktwirtschaft.
«Diese Krise zeigt, dass Keynes recht hatte», behauptet George Akerlof, Nobelpreisträger für Wirtschaftswissenschaft. Er drückt damit auch die Überzeugung der meisten Ökonomen aus. Ganz in diesem Sinne wird die zweite Weltwirtschaftskrise der Moderne therapiert: «deficit spending» und Billiggeldpolitik. Die Durchsicht des Hauptwerkes von John Maynard Keynes – «The General Theory of Employment, Interest, and Money» (1936) – zeigt, dass er die Ursache dauerhafter Arbeitslosigkeit auf die Annahme einer sinkenden Grenzleistungsfähigkeit des Kapitals gründet: «Heute und vermutlich auch in Zukunft ist die Tabelle der Grenzleistungsfähigkeit des Kapitals aus verschiedenen Gründen viel niedriger als im neunzehnten Jahrhundert.» Die Ertragskraft zusätzlicher Investitionen sei zu gering, um die ersparten Einkommen ganz zu absorbieren. Und daraus entstehe Arbeitslosigkeit. ... Wiener Erklärungsmuster:
Der Nachfrageeinbruch kann vielmehr mit Hilfe des Wiener Erklärungsmusters erklärt werden, das wir auf Eugen von Böhm-Bawerk, Knut Wicksell, Joseph Schumpeter, Ludwig von Mises und F. A. von Hayek zurückführen können. Ich konzentriere mich hier auf die entscheidenden Punkte in F. A. von Hayeks Analyse zur Entstehung gesamtwirtschaftlicher Fehlentwicklungen: Ein künstlich niedrig gehaltener Zinssatz, zu dem sich die Geschäftsbanken bei den grossen Zentralbanken haben refinanzieren können, und die «perverse Elastizität des Kreditangebotes» (Hayek) des Geschäftsbankensektors haben zu einer Verzerrung des gesamtwirtschaftlichen Produktionsaufbaus geführt und so Blasen entstehen lassen. Alle Blasen seit 1989/90 lassen sich mit Hilfe des Hayekschen Ansatzes erklären: die japanische Immobilien- und Aktienblase aufgrund der Billiggeldpolitik der Bank of Japan (auf Druck der US-Regierung, um den Dollar aus einem Abwertungssog herauszuhalten), die Südostasien-Blase – vor allem durch die Billiggeldpolitik der Bank of Japan finanziert –, die New-Economy-Blase in den Vereinigten Staaten, aber auch in Europa, und schliesslich die Immobilienblase in den USA und in der Peripherie der EU, hervorgerufen durch die Billiggeldpolitik der US-Zentralbank und der Europäischen Zentralbank. In den Peripheriestaaten der Europäischen Währungsunion lag der Refinanzierungssatz unter Berücksichtigung des harmonisierten Verbraucherpreisindexes zeitweise unter dem US-Niveau." 3. Oktober 2009, Neue Zürcher Zeitung
- Überraschung: "Ägypten. Kopftuchstreit am Nil.
Der Großscheich der Azhar-Universität in Kairo hat den Niqab, den Vollschleier, als unislamisch verboten. Ägypten steckt nun in einer religiösen Kontroverse. Zuvor waren solche Verbote fast immer gescheitert. ..." 13.10.09 FAZ
Dienstag, 13. Oktober 2009
Schnee und Eis in Mecklenburg-Vorpommern, Erzgebirge, Wisconsin, Minnesota und Nebraska, Kernkraft
So sieht ein klimaerwärmter Briefkasten heute im Erzgebirge aus, Schnee und Eis in Mecklenburg-Vorpommern, Erzgebirge, Wisconsin, Minnesota und Nebraska. Zwischen D'dorf und Köln 2-12°C, sonnig.
- Italien hat den (Gesetzes-)Weg für den Bau neuer Kernkraftwerke freigemacht.
- Weißt du wieviel Reaktoren stehen in dem Frankenland? Jemand hat sie alle gezählet zwischen Seine und Nizza-Strand: 58
- Belgien verlängert die Laufzeit seiner älteren Reaktoren bis 2025. Nachmachen!
- Kernkraft: Trittin Lindner 16.7.09
Zwölf falsche Behauptungen über die Kernenergie
Zu "Die Realitäten der Kernenergie" (F.A.Z. vom 16. Juli): Die von Jürgen Trittin dargestellten Realitäten der Atomenergie sind in vielen Punkten falsch, unsachlich oder überzogen.
Behauptung: Kein Kernkraftwerk ist vor einem Super-GAU sicher. Trittin hat sich offenbar nicht ausreichend mit den Mehrfachabsicherungen der deutschen Kernkraftwerke befasst. Der häufig geäußerte Hinweis auf Tschernobyl zieht bei deutschen Kernkraftwerken nicht.
Zweite Behauptung: Fast nirgends ist die Entsorgung gelöst. In Deutschland könnte dies längst erledigt sein, wenn Trittin und Gabriel die Weitererkundung von Gorleben nicht seit neun Jahren sabotiert hätten. In der Vereinbarung vom 14. Juni 2000 steht, dass bisher nichts gegen die Eignung von Gorleben spricht. Das hat die rot-grüne Bundesregierung mit dem damaligen Umweltminister Trittin unterschrieben. Die ganze Welt beneidet uns um unsere Salzstöcke.
Dritte Behauptung: Der Ausbau erneuerbarer Energien kommt viel schneller voran als gedacht: Möglich macht es das von Trittin durchgesetzte Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG). Die unwirtschaftlichen Stromvergütungen für Wind- und Solarstrom bezahlen wir als Bürger über den Strompreis. Das ist eine massive Subvention. Mit solchen Subventionen könnte man auch Ananas am Nordpol anbauen.
Vierte Behauptung: Die Regierung veranschlagt die bisher geflossenen staatlichen Subventionen für die Kernkraftwirtschaft auf 30 Milliarden Euro. Jede neue Technologie braucht Anschubfinanzierung. In den vergangenen acht Jahren sind fast 22 Milliarden Euro in die Solarstromerzeugung geflossen und rund 30 Milliarden Euro in die Förderung der Windenergie. Während jetzt mit der Kernkraft echtes Geld verdient wird, werden die erneuerbaren Energien weiter subventioniert.
Fünfte Behauptung: Die ältesten laufenden Kernkraftwerke kommen im Laufe ihres Betriebes je auf 400 Störfälle. Das sind nach der Internationalen Ines-Skala meldepflichtige Ereignisse, keine Störfälle. Alle kleinsten Vorfälle müssen gemeldet werden, wie der Ausfall einer Pumpe.
Sechste Behauptung: Die Energieversorger haben die Vereinbarung zum Kernkraftausstieg nicht in einer Art Blackout, sondern auf Basis einer nüchternen Kalkulation unterschrieben. Falsch! Das war damals fast eine Erpressung der rot-grünen Bundesregierung. Die EVUs erwarteten damals mit der Zustimmung zum Atomausstieg eine Beruhigung der Situation.
Siebte Behauptung: Die ältesten sieben deutschen Atomkraftwerke sind schlecht ausgerüstet, so dass es bei einem Absturz eines Verkehrsflugzeuges auf das Kraftwerk zu einer Freisetzung von Radioaktivität kommen würde. Wenn das stimmt, dann gilt das erst recht für die mehr als hundert Atomkraftwerke rundherum um Deutschland. Aber nur in Deutschland wird das Spiel mit der Angst getrieben.
Achte Behauptung: In der EU-27 ist die Zahl der Atomkraftwerke rückläufig. Waren 1988 noch 177 Anlagen in Betrieb, so sind es heute nur 145 Anlagen. Diese Aussage ist unseriös. 1988 gab es die EU-27 noch nicht, damals existierte noch der Ostblock. Dort wurden Kernkraftwerke stillgelegt wegen der zusammengebrochenen Infrastruktur.
Neunte Behauptung: Statt der vereinbarten drei Milliarden Euro wird das neue Kernkraftwerk in Finnland 4,5 Milliarden Euro kosten. Das ist für die Offshore-Windanlagen ähnlich. Deren Strom wurde zunächst mit Erzeugungskosten von 10 Cent je Kilowattstunde veranschlagt, inzwischen hat die Windstromlobby durchgesetzt, dass die Vergütung 15 Cent betragen muss, um kostendeckend zu sein.
Zehnte Behauptung: Gerade 2,5 Prozent der weltweit genutzten Endenergie stammen aus der Kernspaltung. Da wird mit unzutreffenden Begriffen gerechnet. Die Endenergie beinhaltet auch den Verbrauch an Wärmeenergie und den Kraftstoffverbrauch für den Verkehrssektor. Das ist ein Trittin'scher Taschenspielertrick. Man muss hier die Stromproduktion betrachten, diese beträgt weltweit 12 Prozent aus Kernenergie.
Elfte Behauptung: Die erneuerbaren Energien kosten die Bevölkerung 1,50 Euro pro Person und Monat. Das wären 72 Euro pro Jahr für einen Vier-Personen-Haushalt. Diese Zahl ist viel zu niedrig. Für einen Vier-Personen-Haushalt liegt sie heute bei 500 Euro pro Jahr mit steigender Tendenz bei weiterem Ausbau des Solarstroms.
Zwölfte Behauptung: Die Grundlast sei bereits erneuerbar. Der Strom, der zuerst eingespeist werde, sei aus erneuerbaren Energien. Dies ist eine falsche Argumentation. Grundlast heißt: Dies ist Strom, der immer verfügbar ist. Wind- und Solarstrom sind wetterabhängig und nicht kalkulierbar.
DR. LUDWIG LINDNER, MARL
/// Danke, Herr Lindner!
Abonnieren
Posts (Atom)