Mittwoch, 31. März 2010

"Das Buch der Weisungen für Frauen"




Aber bitte ohne Parfüm!


Das neue Buch der Unruhe

800 Jahre alte Ratschläge an muslimische Frauen sind in konservativen Gesellschaften noch aktuell.

Von Karen Krüger
" Wenn eine Frau ausgeht, dann darf sie kein Parfum auflegen. Sie darf keinen Mann grüßen und ihre Stimme darf nicht vernehmbar sein. Ist eine Frau zu Hause, dann soll sie lieber weg vom Fenster bleiben, "denn sie sieht die Männer, und man kann sich nicht sicher sein, ob deren Anblick ihr Schaden zufügt, so wie der ihrige die Männer verstört", schreibt Ibn al-Djauzi. Sein vor achthundert Jahren entstandenes "Buch der Weisungen für Frauen" entwirft ein Wunschszenario, das wir aus der Gegenwart kennen: aus Ländern wie Afghanistan, Iran, aber auch aus konservativen muslimischen Gemeinschaften in Deutschland und anderen europäischen Ländern. Für sie haben Ibn al-Djauzis Worte bis heute Bestand: Der im Jahr 1200 in Bagdad verstorbene Religionsgelehrte war der Erste, der eine ausführliche Kompilation von Rechtsvorschriften für muslimische Frauen vorlegte. In der arabischsprachigen Welt hat das Buch in den vergangenen Jahren mehrere Neuauflagen erfahren. Und nun hat es der Verlag für Weltkulturen auf Deutsch herausgebracht. ..." FAZ 14.10.2009

Ibn al-Djauzi: "Das Buch der Weisungen für Frauen" ("Kitab ahkam al-nisa"). Verlag der Weltreligionen, Frankfurt/Main 2009. 324 S., geb., 26,- [Euro].

Dienstag, 30. März 2010

Meereis, Arktis, Antarktis; Elektro-Unsinn





UNTERES BILD: Globale Meereisfläche 1982-2009. Daten der Satellitenmessung
Ein bißchen hoch, ein bißchen runter, 's war immer so
Ein bißchen mehr in der Antarktis,
Ein bißchen weniger in der Arktis, 's war immer so

Bild: wattsupwiththat.com/2010/03/28/skating-on-the-other-side-of-the-ice/#more-17856

MITTLERES BILD: Durchschnitt aber praktisch wieder erreicht: die rote Kurve von 2010 schneidet die schwarze Kurve des langjährigen Monats-Mittels von 1979-2006
Bild: arctic-roos.org/observations/satellite-data/sea-ice/ice-area-and-extent-in-arctic / © 2000-2010 ${plonefoundation} et al. by the Nansen Environmental and Remote Sensing Center

OBERES BILD: Arktische Eiszunahme auch hier: nsidc.org/data/seaice_index/images/daily_images/N_timeseries.png




- Meereis-Unsinn: Bayer Climate Award 2010 für Professor Peter Lemke
Hohe Auszeichnung für Meereis- und Klimaforscher

Lemke : " Der internationale Klimabericht 2007
Die Signale sind eindeutig: Das Eis der Arktis zieht sich zurück und wird dünner. Noch nie wurde weniger Eis in der Arktis beobachtet als im September 2005, Messungen zeigen in der Arktis einen Temperaturanstieg um etwa ein Grad Celsius seit 1965."
Klimareport, 5.2.2007


- Elektro-Unsinn: " ... Kosten des Elektroautos, derzeit vor allem geprägt von immens teuren Batterien: Bei einem Elektrofahrzeug der unteren Mittelklasse, das in naher Zukunft auf den Markt kommen und eine Reichweite von 150 Kilometern haben werde, seien mit Mehrkosten von 10000 bis 15.000 Euro gegenüber einem Fahrzeug mit Verbrennungsmotor zu rechnen, sagte VDA-Präsident Matthias Wissmann. Selbst wenn die Technik über große Stückzahlen preisgünstiger werde: Im Jahr 2020 seien immer noch 7000 bis 10.000 Euro extra zu zahlen. " Das Elektroauto ist vor allem eine ökonomische Herausforderung, FAZ 30.3.


Montag, 29. März 2010

Mary Douglas, Allmächtiger Gruppendruck



















- Am Morgen haben sich zwei Selbstmordattentäterinnen in zwei Zügen der Moskauer U-Bahn in die Luft gesprengt und mindestens 35 Menschen mit in den Tod gerissen. Mehr als 70 Fahrgäste wurden verletzt.

- Allmächtiger Gruppendruck: " Wenn dieser soziale Druck hinreichend stark und das Klassifikationssystem hinreichend konsistent ist, kommt auf diese Weise ein Prozeß der wechselseitigen Bestätigung und Verstärkung in Gang; das betreffende soziale System wird auf diese Weise außerordentlich stabil ". M. D., Ritual, Tabu und Körpersymbolik. Sozialanthropologische Studien in Industriegesellschaft und Stammeskultur. Frankfurt/M 1974 / engl. 1970, S. 86 ///
Islamische Milieus zeichnen sich meist durch hohe Geschlossenheit aus mit starkem Gruppendruck. Individuelle Wertungen sind weitgehend verboten und werden hart geahndet. Die Leitung der Gemeinschaften obliegt Einzelnen (Vätern, Clan-Chefs, Stammeshäuptlingen etc.), die diktatorisch herrschen.

- Als Willy Brandt einmal recht hatte:
"Brandts Verhältnis zu den Intellektuellen beruhte nicht immer auf Gegenseitigkeit; „dieser oberlehrerhafte Klugsch . . .“, notierte Brandt, wie Axel Schildt berichtete, nach Lektüre eines längeren Briefes von Günter Grass." Die Welt als Willy und Vorstellung, FAZ 27. März 2010, Tagungsbericht

Sonntag, 28. März 2010

Wer ist es?





Wer ist denn das?
Der Förster vom Silberwald? Der Erfinder des Nationalismus? Der Prophet des Weltuntergangs?

Er flog vor dem Abitur von der Schule in Utrecht, aus nichtigem Anlaß, machte dann aber an der ETH Zürich die Aufnahmeprüfung, studierte erfolgreich und bekam später einen angesehenen Preis. Ziemlich introvertiert war er, schätzte jedoch den Rotwein.
Wer ist's?
Er erbrachte beeindruckend den Nachweis, daß eine Aufnahmeprüfung für das Studienfach allein entscheiden muß, ob jemand studierfähig ist oder nicht. Das Abitur irgendeiner Schule hat wenig Aussagekraft, es ist eher Ausdruck des Glaubens an das Stempelwesen in einer Laufbahngesellschaft. Das gilt für Zeugnisse insgesamt, die wenig vergleichbar sind.
Er war studierfähig, und mehr als das. Er war ein genialer Experimentator, der nicht dachte, sondern untersuchte, wie er sich selbst ausdrückte. So etwas lernt man kaum in der Schule, wo eher das Schwafeln gut benotet wird, das für eine Beamten- und Politikerlaufbahn prädestiniert. Universitäre Beamtenesel in Würzburg verweigerten unserem Mann die Habilitation, weil er keinen Abitursstempel besaß.
Er übernachtete im Labor, wenn ihn die Arbeit fesselte. So fand er die Röntgenstrahlen.


- Im islamischen Sudan hätte der Rotweintrinker Wilhelm Conrad Röntgen (27.3.1845 Remscheid-1923 München) nichts zu lachen gehabt:

" Baschir: Wer trinkt, wird ausgepeitscht - Zwei Wochen vor den Wahlen in Sudan hat Präsident Baschir Alkoholtrinkern mit harten Strafen gedroht. ' Jeder, der Alkohol trinkt, wird ausgepeitscht ', sagte er in einer Wahlkampfrede. ..." FAZ

/// Merke: Islam heißt 'Frieden'. Prost!

Samstag, 27. März 2010

Es eif're jeder seiner auch frivolen, doch selbstbezahlten Liebe nach ...



Friederike Kempner
Beim Anblick eines prachtvoll gewesenen Buketts

So sieht es aus das Irdische
Nach kurzer Zeit!
Das sind die blendenden Irrwische
Der Zeitlichkeit!

Nein, nein, Frau Kempner, das ist der Blüten schön Beruf!
Die Blume, die muß schnell verblühen
Damit was Rundes aus ihr wird.


5-11°C - Der Frühling legt eine Pause ein


- Gumbrecht empfiehlt Sternes neu übersetzte "Empfindsame Reise"; ich habe seinerzeit den witzigen "Tristram Shandy" abgebrochen (nach 100 Seiten), weil zu verschwätzt (700 Seiten!). Man hatte als Pfarrer offenbar viel Zeit damals - nicht die Bauern, nicht die Handwerker - und ein großes Bedürfnis nach Unterhaltung. Die Wissensanforderungen sind jedenfalls heute so groß, daß ich nicht viele Stunden für einen Roman übrig habe. Auch wenn er als Motto ein schönes Epiktet-Zitat voranstellt: Nicht die Dinge verwirren die Menschen, sondern die Meinungen darüber.

- Chemie muß man lesen, Atmosphärenchemie, Klimatologie - es sind immer mehr Scharlatane mit Weltwirkungsabsichten unterwegs wie Michael Mann, Phil Jones, Pachauri, Latif und Schellnhuber, denen man nicht auf den Leim kriechen sollte. Obwohl der Weltklimarat und seine Lieferanten inzwischen im Zwielicht stehen und vier Untersuchungskommissionen tätig sind, ebbt der Demonstrationsklamauk nicht ab - heute nacht sollen für eine Stunde global die Lichter ausgehen.

- Sterne ist immerhin ein geistreicher Autor, so etwas kommt im Theater nicht mehr vor. Im Zweifelsfall dreht der Regisseur einen geistreichen Autor bis zur Unkenntlichkeit durch seine Regiemühle. Es ist daher wärmstens zu begrüßen, daß Wuppertal sein steuerfinanziertes Theater schließen will - das ist landauf, landab seit Jahrzehnten überfällig. Das Theater finanziere sich und seine Blödigkeiten selbst - ohne den Griff in die Tasche anderer Leute.

- Das Gleiche gilt natürlich für die Opernhäuser. Wer in die Oper gehen will, soll das tun und auch selbst bezahlen. Er soll nicht andere dafür bezahlen lassen, die nicht hingehen.

- Das wäre überhaupt das Elfte Gebot: DU SOLLST DEINE HOBBIES SELBST BEZAHLEN.

- „Trösten wir uns, das Geld ist nicht weg – es hat nur ein anderer!“
Das energiepolitische Dilemma in unserem Land besteht zu einem Gutteil darin, daß wesentliche naturwissenschaftliche und wirtschaftliche Grundtatbestände, nicht genutzt sondern ignoriert werden. Solarstrom beispielsweise gilt regelrecht als substraktive Energie, weil er die Gesamtbilanz verschlechtert und demzufolge nur in besonderen Nischen berechtigt ist. Es ist doch der Entropie-Tod, wenn heute für die Herstellung einer Solaranlage fast die Energiemenge aufgebracht werden muß, die über die Lebensdauer der Anlage erzeugt werden kann. Die starke Förderung der Solarstromanlagen ist daher kaum verständlich. Wir zahlen zuviel und erreichen zuwenig.
Die Einspeisung von 1% Solarstrom verteuert die Stromrechnung um 15%. Energiestandort Deutschland – quo vadis?
In technologischer und volkswirtschaftlicher Hinsicht wandelt sich Deutschland immer mehr zum Experimentierfeld für eine ideologisch motivierte einseitige Technologieförderung, ohne sich im geringsten Gedanken über deren Effizienz und Auswirkungen zu machen. Diese Belastungen der Stromkunden fehlen der Kaufkraft und damit der Konjunktur." Hans-Ulrich Pietz , Komm. auf faz.net

- Kann da Ovids Wort gelten: Wer gut verborgen blieb, hat gut gelebt?

Freitag, 26. März 2010

Elisabeth Noelle-Neumann verstorben, "Die Schweigespirale", Kernenergie






Elisabeth Noelle-Neumann und Otto Schlecht im Gespräch im Hotel Königshof Bonn am 12.4.1991, Tagung der Ludwig-Erhard-Stiftung - Verabschiedung des alten Vorsitzenden Karl Hohmann, Begrüßung des neuen Vorsitzenden Otto Schlecht (Amtswechsel am 1.3.1991, Foto: Engelbert Reineke / Bundesarchiv / Wiki.)







- Elisabeth Noelle-Neumann verstorben: "Schickt die Domestiken raus!" sagte angeblich bei einer Sitzung mehrmals Helmut Schmidt, Verteidigungs- und danach Finanzminister unter Brandt, und meinte damit die ranghohen Ministerialbeamten, so Reinhard Wilke in seinem Buch "Meine Jahre mit Willy Brandt - Die ganz persönlichen Erinnerungen seines engsten Mitarbeiters" (Rez. Blasius FAZ 15. März 2010). Hefty erwähnt in seinem lesenswerten Nachrufartikel heute in der FAZ "ihre Überheblichkeit". Was immer er damit meinen mag, Helmut Schmidts "Schickt die Domestiken raus!" wäre ihr nie über die Lippen gekommen. Sie war selbstbewußt, wie sollte sie nicht, und das nicht nur in der Wahl ihrer Garderobe, die recht farbig durch die grauen Einreiher blinken konnte, sie trug ihr Selbstbewußtsein aber nicht vor sich her wie Helmut Schmidt. Vor allem war sie aber die erste Dame der Demoskopie in Deutschland, ihr Allensbacher Archiv spiegelt die Befindlichkeit der Deutschen seit Bestehen der Bundesrepublik wider. Ihre Beiträge in der FAZ waren stets gewichtig, läppische Meinungsforschung interessierte sie nicht. In ihrem Buch "Die Schweigespirale" von 1980 gelingt ihr meisterlich die Verschränkung von praktischer Sozialpsychologie, die Literaturbefragung des Motivs der "Sozialen Haut" seit Platons "Politeia" und von demoskopischem Handwerk.
Sie stieß noch vor dem Verbot 1943 zur Frankfurter Zeitung, die 1949 zur FAZ wurde. Geboren 1916 gelang ihr ein beachtliches Lebenswerk, auf das sich positiv verweisen läßt. Jedes Gemeinwesen ist auf solche Figuren angewiesen. Von ihr bleiben Bücher und ihr Institut in Allensbach, das die Zeitgeschichte Deutschland weiter begleiten und dokumentieren wird.

- Kernenergie: Allensbach verzeichnet eine Zunahme derjenigen Bundesbürger auf 68%, die glauben, daß man nicht auf die Kernkraftnutzung verzichten kann, auf 15% fallen diejenigen die eine Umsetzung des Ausstiegs erwarten. Insgesamt verzeichnet Allensbach für die Kernenergie 44% Befürworter und 37% Gegner. ("Die Kernenergie regt nicht alle Bürger auf", FAZ 24.3.10)

- Bill Gates will sich bei der Entwicklung von kompakten Kernkraftwerken engagieren.

Donnerstag, 25. März 2010

Rätsel: Adolph Wagner, Derrida, Ramos und die Solinger Erzieherin




Zeichen zu Zeichen - das Beste im Feuilleton sind meist die Überschriften - die machen nicht die Artikelschreiber (hier ein schöner Titel v. 24.3.10 FAZ)



- Was verbindet den Nationalökonomen Adolph Wagner
(geb. 25. März 1835) mit Mel Ramos (geb. 1935), Derrida und der Solinger Erzieherin X ?
Das fällt nicht direkt ins Auge. Wagner ist schon tot, Derrida ebenfalls, Ramos malt immer noch nackte Frauen mit Reifen und Flaschen, und die Erzieherin schlägt vor, für die Gemeinde zu spenden. Zum Beispiel für die Gemeinde Tübingen? Dort zeigt die Kunsthalle gerade die größte Retrospektive des kalifornischen Malers Ramos, der so appetitliche Unbekleidete malt. Das zahlt er natürlich nicht selbst, das zahlt vor allem der Tübinger Steuerzahler. Weil die Betrachtung der netten Nackten das Gemeinwohl fördert? Weil das Gehirn der Betrachter in schöne Schwingungen versetzt wird, die direkt das Wahre, Gute und Schöne in der Gemeinde Tübingen, ja im ganzen Schwabenland fördern? Weil auf farbige und großformatige Weise der betrachtenden Jugend der sittliche Weg zum Gemeinwohl gewiesen wird?
Man müßte Wagner mal fragen, den Katheder-Sozialisten, der die Staatsquote erhöhen wollte zur Erbauung der Bürger. Jetzt haben wir eine Staatsquote, die den Bürger steuerlich ausplündert und das Geld in Pop-Plakate steckt. Und Herr Derrida, Denkbeamter mit Ausstrahlung nach Deutschland, trägt vielleicht etwas zum Nackten-Katalog bei, über Tübinger Kunsthistoriker, die aus Steuermitteln bezahlt werden, etwa dergestalt, daß Ramos die Idee der nackten Blonden mit der Catsup-Flasche dekonstruiere, und dadurch die Zeichenhaftigkeit der Kultur erweise, die alle Sujets zusammenspannen könne zur poststrukturellen Erleuchtung. Da würde es der Erzieherin aus Solingen, Motto "Gemeinsam sind wir stark", wie Schuppen von den Augen fallen, ja vielleicht fielen sogar ihre Hüllen, und sie stände da, im Gemeinwohlraum, eine Solinger Wonder Woman, ein Produkt des Kunst-Diskurses, wie es schöner nicht gedacht werden könnte.
Da spenden wir doch gerne noch ein paar Euros, für Ramos und die Transzendenz der Kunst!
(Außerdem hörte ich, daß Ramos gerne noch einen neuen Bentley hätte.)

- Finanzkrise : Greenspan meint, daß die Finanzkrise nicht zu verhindern gewesen sei, weil die FED nur die kurzfristigen Zinsen beeinflussen könne, die langfristigen Zinsen seien durch das Sparangebot aus den Schwellenländern gedrückt worden. Er warnt vor einem systemischen Regulierer. FAZ 22.3.10
/// Das hat seine Logik. Die Anlageströme sind weltweit unüberschaubar und können durch eine Zentralbank nur geringfügig gesteuert werden. Eine Abspaltung der Investmentbanken könnte die Haftung stärken, indem man sie für "systemunwichtig" erklärt. Allerdings sind die reinen Investmentbanken am besten durch die Krise gekommen, die Staatsbanken (Landesbanken, KfW) am schlechtesten. Höhere Eigenkapitalanforderungen sind vielleicht das wirksamste Mittel. Das hilft aber alles nichts, wenn ganze Märkte illiquide werden und eine Zeitlang keine Preise ermittelt werden können.
Man wird mit einer gewissen Unsicherheit leben müssen, wenn man nicht auf die Vorteile verzichten will. Wie überall.

- Evonik erklärt die Krise für beendet, zahlt Leistungsvergütungen für alle Mitarbeiter; Hochtief hat die Krise ignoriert (durch das Asiengeschäft) und erzielt besseres Ergebnis als 2008 .

Mittwoch, 24. März 2010

CO2-Steuer in Frankreich vom Tisch, Immer dicker: Eisdicken Arktis und Antarktis



Das Amselhähnchen wieder oben auf bei 4-18°C



- CO2-Steuer in Frankreich vom Tisch; ein weiterer Schritt zur Entsorgung der Klimaphantasien.

- Immer dicker: Eisdicken Arktis und Antarktis: Goddard-Institute-Temperaturen (IPCC) und die Eisdicken widersprechen einander. Der amerikanische Meteorologe Bastardi zeigt in einem Video (s.u.), daß die arktische Eismasse wie letztes und vorletztes Jahr auch diesen Winter wieder zugenommen hat und fast wieder bei dem Stand zu Beginn der Satellitenmessungen 1978 angelangt ist. (Vorherige Messungen sind nicht verwertbar und vergleichbar, weil sie meist auf unregelmäßigen und zufälligen U-Boot-Messungen beruhen, s. Chr. Haas, AWI-Report 2000+01, S.24.) Die Eismassen der mehr als doppelt so großen Antarktis liegen sogar darüber. Bastardi stellt daher fest, daß sich die Goddard-IPCC-Erwärmungsdaten und die Zunahme der Eismassen widersprechen:
Goddard Data and Global Sea Ice Doesn't Fit
Mar 22, 2010; Joe Bastardi Channel: If it is darn warm, how come there is so much sea ice? (accuweather.com/video/73159138001/goddard-data-and-global-sea-ice-doesnt-fit.asp?channel=vblog_bastardi) Siehe auch Kommentar des Meteorologen Anthony Watts auf wattsupwiththat.com/ : "Why Joe Bastardi sees red: A look at Sea Ice and GISTEMP and starting choices"

- Klimadatenmanipulation: In England wird von der Royal Society eine zweite Kommission unter Leitung des Geologen Lord Oxburgh zur Untersuchung der Datenqualität und der Aussagekraft des Phil Jones und seiner Kumpane eingerichtet ("Climategate"). Die bereits arbeitende inneruniversitäre Kommission von Sir Muir Russell beschäftigt sich mit dem Umgang mit dem Material und den kritischen Kollegen.

- " Nuklearmüll ist deutlich leichter zu entsorgen als der "Kommentarmüll" mancher Autoren. Sorry, aber 30 Jahre grüne Gehirnwäsche haben im Lande sichtbar Spuren hinterlassen. Mir kann niemand plausibel erklären, warum 25 t Atommüll (der nach 1000 Jahren "ausgestrahlt" ist) gefährlicher sein soll, als 400.000 t giftiger Asche aus den Steinkohlekraftwerken, die auch nach 1 Mio Jahren giftig sein wird. Von giftigen Sondermüll der Solarherstellung mal ganz zu schweigen. Ebenso ist es völlig irrsinnig, daß 65fache an Baumaterial eines KKW in die Windkraftanlagen zu stecken, um die gleiche Leistung desselben KKW zu erzeugen. Wenn man auch noch bedenkt, daß es sich hierbei um Peakleistung handelt, die in der Praxis nur zufällig und selten erreicht werden (Windstrom = Zufallstrom), dann sind solche Projekte nicht nur unwirtschaftlich sondern auch verantwortungslos und hirnrissig. Statt preiswerter Energieerzeugung verschwenden wir unser Geld in die Öko-Abenteuer grüner Salon-Sozialisten und wundern uns, wenn kein Geld für Bildung und Renovierungen der Schulen, Straßen etc. übrig bleibt. ES ist ein Skandal, der aus politisch korrekten Gründen nicht zum Thema gemacht wird. Da ist es doch viel leichter gegen die "armen" katholischen Priester zu wettern. Armseliges Deutschland. " Harry Hain 11.3.10 faz.net
/// Viele Kernphysiker gehen davon aus, daß es große Fortschritte in der Aufbereitung abgebrannter Kernstäbe geben wird, so daß der jetzige Abfall wieder gebraucht werden wird und er nur zwischengelagert werden sollte.

Dienstag, 23. März 2010

Swifts Steuereinmaleins, Japan, Inlandsnachfrage D / F



Das sind keine Couch Potatoes, richtig, das sind Hühner in Sofahaltung - sie legen übrigens sonntags goldene Eier, eine schöne Sache, wenn der Goldpreis bei 1100 USD steht, wie derzeit - bei 4-12°C ist es auf dem Sofa einfach auch wärmer



- Galerie der Tüchtigkeit oder Vorgezeigt im Kölner Stadtanzeiger 4.3.10: Dreißigjähriger will zu Fuß nach Jerusalem und fordert die Leute auf, ihm Geld zu geben.

- Galerie der Tüchtigkeit oder Putschist, Folterknecht und Politmörder Guevara als Figur auf dem Hamburger Rathausmarkt und mit Bild und Artikel in der FAZ 23.3.10:
Moin, moin.
Ge'mer Bürger erschießen im Park! Hinterm Park machen wir ein fesches KZ.

- Steuereinmaleins
eine von J. Swift 1728 formulierte Erkenntnis, daß bei einer Verdoppelung des Steuersatzes sich die Einnahmen keineswegs verdoppeln müssen (Swiftsches St.). Heute als Steuerertragsgesetz bezeichnet (der Volks- und Betriebswirtschaft entnommen); es besagt, daß bei einer prozentualen Erhöhung des Steuersatzes der Steuerreinertrag mit einem geringeren Prozentsatz wächst oder sogar zurückgeht. Derartige Steuerausweicheffekte sind besonders bei einkommens- und vermögensabhängigen Steuern oder aufgrund von inflationsbedingten Einkommensverlusten zu erwarten. Bei Steuern auf die Einkommensverwendung werden sie durch Substitutionsvorgänge verursacht. - Vgl. auch Laffer-Kurve. (economia48.com/deu/d/steuereinmaleins/steuereinmaleins)

- Steuereinmaleins : Der Finanzminister bastelt an einer Bankenabgabe, er meint, das lasse sich gerade gut durchsetzen. Wenn er ehrlich wäre, würde er sich für die Schließung der staatlichen Landesbanken einsetzen, die, mangels eines tragfähigen Geschäftsmodells, sich in zweifelhaften Papieren engagiert haben und durch Steuergeld aufgefangen werden mußten (mußten sie wirklich?) Schäuble will seine Einnahmen erhöhen, sparen will er nicht.
Noch schlimmer: Der Herr Bundespräsident, ein Behördenkarrierist, rät von Steuersenkungen ab. Er hat sein Leben im staatsgeschützten Bereich zugebracht und lebt heute nur noch von Steuergeldern.
Noch viel schlimmer: Der Herr Bundespräsident schlägt auch noch eine Benzinsteuererhöhung vor. Das ist wirklich der Gipfel der Staatskunst, besteht doch der Benzinpreis bereits zu 2/3 aus Staatsabgaben. Der feine Herr sollte sich um einen 1-€-Job bemühen und einmal etwas Nützliches tun.

- Inlandsnachfrage D / F: 2009 betrug die deutsche Inlandsnachfrage 28.200 €, die französische 31.000 €. Die Deutschen geben ihre Euros lieber in Frankreich aus, in Spanien, Italien etc. Sollte die Hotelmehrwertbesteuerung (Pensionen, Bauernhofwohnungen u.ä.) ganz fallen? Mehr Inlandsnachfrage stützt Arbeitsmarkt und Beschäftigung. Im Inland.

- Japan: Zu den derzeit 53 Kernkraftwerken sollen bis 2030 vierzehn weitere kommen. Damit soll die Energieselbstversorgung auf 70% gesteigert werden.

Montag, 22. März 2010

Leipziger Buchmesse 1994 / 2010




ENFANT PERDU - Der Autor präsentiert seinen Essayband auf der wieder aufgelebten Leipziger Buchmesse 1994


- Leipziger Buchmesse 2010: Martin Walser war auch da mit seinem neuen "Mein Jenseits" und lobte die Religiösen. Wem die häßliche Welt ausreiche, der nehme auch mit dem Urknall vorlieb, "mir ist die Genesis lieber". Das hätte ich von Walser so nicht erwartet, aber es verwundert mich auch nicht zu sehr. Diese verwöhnten Knäblein der Gruppe 47 sind zwar immer noch von ihrer Unsterblichkeit überzeugt, allein, sie richten sich doch darauf ein, daß es ihnen so ergehen könnte wie Unseld, der sie mit dem goldenen Löffel gefüttert hat, und Augstein, der ihnen das Blatt bereitet hat. Und mit Klugheit hatten diese Autoren ohnehin nie viel zu tun, gelegentliche Einsprengsel ausgenommen. Immerhin war Walser sehr viel witziger als der bräsige Grass, das ist schon etwas, aber es ging ihm doch immer um seine Geschichten, die von den immer gleichen Leuten handelten, in stets ähnlichen Umwelten, die allerdings die Jahrzehnte aufnahmen in der Bewegung um den weltbedeutenden Nabel des Autors Walser.

- Bei der Musterung der Denkblasen zwischen Rechts und Links kommt man immer wieder auf Voltaire's Candide: "Arbeiten wir also, ohne viel zu grübeln", sagte Martin, "das ist das einzige Mittel, um das Leben erträglich zu machen." (29. Kap., 247)

- Es den Vögeln nachmachen: im kalten Regen zwitschern

Sonntag, 21. März 2010

„Humanistische Union“ antihuman, Unverfrorene linke Pädophiliepropaganda



Des Königs neue Kugel - der Zaunkönig brütet bodennah. Die Brutkugel besteht aus Holzbeton in zwei Hälften

Nacktschnecke unterwegs, Fledermäuse auch, 10-18°C gestern, heute 10°C

- „Humanistischen Union“: "Unter Humanisten, Von Lorenz Jäger
FAZ 19. März 2010 ...
Frau Leutheusser-Schnarrenberger weiß als Bundesministerin der Justiz, wie die Dinge geregelt werden müssen. Aber da sie seit April 1999 das Amt einer Beirätin der „Humanistischen Union“ versieht, weiß sie auch, wie sich diese laizistisch-liberale (will heißen: linksliberalsozialistische, WD) Vereinigung im September 2000 zum Sexual- und Jugendstrafrecht äußerte. Nämlich „mit großer Besorgnis“. Es ging schon damals um Kindesmissbrauch. Vor zehn Jahren also warnte man entschieden vor einer „Dämonisierung von bestimmten Tätern und Tätergruppen“. An politische Fahrlässigkeit, „wenn nicht Schlimmeres“, grenze es, die Bekämpfung der „außerordentlich raren Fälle“ zur Aufgabe staatlicher Politik „zu stilisieren“.

Mitglied im Beirat der „Humanistischen Union“ war bis zu seinem Tod vor zwei Jahren auch der Sexualpädagoge Helmut Kentler. 1994 hatte er erklärt, schon das Wort „Missbrauch“ sei meist irreführend: „Ich habe im Gegenteil in der überwiegenden Mehrzahl der Fälle die Erfahrung gemacht, dass sich päderastische Verhältnisse sehr positiv auf die Persönlichkeitsentwicklung eines Jungen auswirken können, vor allem dann, wenn der Päderast ein regelrechter Mentor des Jungen ist.“

Den Nekrolog auf Kentler verfasste der Sexualforscher Rüdiger Lautmann, der, wie sich manches eben so trifft, gleichfalls dem Humanisten-Beirat angehört. Was die positiven Wirkungen betrifft, äußerte Lautmann sich um eine Nuance zurückhaltender als Kentler: „Ganz offensichtlich kommen wenigstens einige Beziehungen vor, bei denen keine Intervention vonnöten ist: Die Kinder hängen an ihrem Liebhaber und könnten ihn jederzeit verlassen, wenn sie nur wollten.“ Also: Machen Sie sich Gedanken, Humanistin, schlagen Sie etwas vor! Ich glaube, es ist wirklich die Stunde da."

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Vor der eigenen Türe kehren ... das ist schwer [11]
Stefan Neudorfer , Komm. auf faz.net

Die Humanistische Union hat auch enge Beziehungen zum Verein AHS e.V. ("Arbeitsgemeinschaft Humane Sexualität") auf deren Webseite Sätze stehen wie "Sexuelle Kontakte zwischen Kindern und Erwachsenen sind bei weitem nicht so schädlich wie allgemein angenommen." und vieles andere was bei einem normalen Menschen nur Übelkeit erzeugt.
Mitglieder vom AHS waren schon im Vorstand der Humanistischen Union aktiv und es gab schon häufig eine intensive Zusammenarbeit. Dazu gibt es viele Informationen im Internet ... über Google abzufragen.
Die Humanistische Union ist ein Sumpf und unsere Frau Justizministerin Sabine Leutheusser-Schnarrenberger steckt mitten drinnen. Frau Sabine Leutheusser-Schnarrenberger muss endlich deutlich machen für was sie steht und endlich auch deutliche Worte in die Richtung Ihres eigenen Vereins schicken. Denn dort wird nicht nur verheimlicht, sondern sogar pädophilenfreundliche Politik verharmlost, wenn nicht sogar unterstützt.
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Dank an die Herren Jäger und Neudorfer
Das eifernde Gehabe der Frau Leutheusser-Schnarrenberger gegenüber der kath. Kirche in den letzten vierzehn Tagen fiel unangenehm auf. Daß sie dem Eifererverein Humanistische Union angehört, erklärt einiges, macht die Frau aber noch unsympathischer, weil man gleichzeitig erfährt, daß sie an einem Tisch mit so üblen Sexideologen wie Helmut Kentler saß.
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- Unverfrorene linke Pädophiliepropaganda: "Arbeitsgemeinschaft Humane Sexualität e.V." (AHS): " Kind und Sexualität 1997
Beiträge zur Kindersexualität, Pädophilie, Angst und Mißbrauch
Schriftenreihe der Arbeitsgemeinschaft Humane Sexualität e.V. (AHS)
Wozu diese Broschüre?
Sexualität von Kindern, eine seit Freud psychoanalytische Selbstverständlichkeit, wird heute nicht mehr in Frage gestellt; man geht von ihr aus, man bejaht sie. Man fühlt sich dennoch bemüßigt, vor einer Sexualität zwischen Kindern und Erwachsenen zunächst einmal und generell zu warnen, auch wenn man sie im Grunde bejaht. Eine Überschrift wie "Pädophilie ohne Opfer" (betrifft: erziehung 4/73) ist heute kaum mehr vorstellbar. Aber: Es hat sich herausgestellt, daß eine Sexual-Erziehung, die im "Nein"-Sagen der Kinder gipfelt, verfehlt ist. ""
Die Diskriminierung der Pädophilen beruht auf der weitverbreiteten Un- oder Fehlinformiertheit der meisten Leute. Dem entgegenzuwirken ist eines unserer weiteren Ziele. Wir vermitteln die Möglichkeit, an Selbsthilfegruppen in Ihrer Region, sowie an Fachvorträgen über das Thema teilzunehmen." (ahs-online.de/kindund.)

/// Die linke Sexideologie wird als weiter gepflegt. Man beruft sich auf den Märchenonkel Freud, der vielfach schon als Psychoschwindler entlarvt wurde (vgl. u.a. Dieter E. Zimmer, Tiefenschwindel). Popper hat Freud in diesem Zusammenhang als Kulturvernichter bezeichnet - zu Recht.

Samstag, 20. März 2010

(Klima-)Made im Steuergeldspeck. Im Gestus reformerischer Schüler- und Weltbeglückung



Morgens schon 10°C - lang entbehrte Wonne! Da hält es die (asiatischen) Marienkäfer nicht mehr im Haus - hier vergewissert sich ein Exemplar (rechts), daß die Temperatur stimmt (man beachte in der Vergrößerung die vielen Punkte)


- Wie die (Klima-)Made im Steuergeldspeck: Kaiser Karl machte noch alles selbst (bis auf das Schreiben, das konnte er nicht), aber moderne, funktional differenzierte Gesellschaften haben für alles einen Fachmann, für den Wasserhahn, für's Auto, für's Wetter. Für das Klima natürlich auch. Und so, wie der Rat des Automechanikers befolgt wird, erfolgt das auch, wenn selbst ernannte "Klimafolgenforscher" wie Schellnhuber empfehlen, ein fünftes Rad an das Auto zu bauen. Blauäugige Ökonomen, die das erste Rad vom fünften Rad nicht unterscheiden können (Kaiser Karl konnte das noch), gehen sofort an die Arbeit und richten Klimafolgenforschungsfolgenabteilungen ein, die Klimafolgenforschungsfolgenforscherinnen einstellen wie die unsägliche Claudia Kempfert (DIW), die auch den wolkigsten Unsinn störungsfrei nachplappert. Eine FAZ-Journalistin des Jahrgangs 1979 porträtiert die unsägliche Klimafolgenforschungsfolgenforscherin auf einer ganzen Seite der Wochenendbeilage "Beruf und Chance" für junge Leser und so dreht sich das große Klimafolgenforschungsplapperrad fort und fort.
Die einfachen Gesellschaftsformen hatten auch ihre Vorteile, Kaiser Karl prüfte sein Wetter noch selbst. Er freute sich über die steigenden Temperaturen des Mittelalteroptimums wie ein Schneekönig.

- Im Gestus reformerischer Schüler- und Weltbeglückung:
Er war ein Star am Verdener Domgymnasium, erfahren wir von Leser Böhnel (FAZ 19.3.); er war erfolgreich als Lehrer und Schulleiter, bis er seine sexuellen Mißbrauchspraktiken offenbar überzog. Jetzt ist er das Schwein Gerold Becker. Spät, aber gut so.
- Marianum Fulda 1954-56: "Vor der Umwandlung in eine GmbH waren die Marianisten (katholischer Glaubensorden) die alleinigen Träger des Jungeninternats. Auf diesem war ich von 1954 - 1956 untergebracht. Ich bin Jahrgang 1944, war damals somit zwischen 10 und 12 Jahre alt. Über sexuelle Übergriffe weiß ich nichts, jedoch über heftige Züchtungen mit dem Rohrstock. ..." Das war der Stil der Zeit, zumindest im einfachen Milieu, soweit mir bekannt, weniger bei Akademikern (in meinem sog. Elternhaus wurde ohne Sinn und Verstand geprügelt, im Arzthaus eines Schwimmkameraden gar nicht). In der Grundschule war es normal (ich hatte das anstrengende Vergnügen, drei verschiedene zu besuchen). Was damals übertrieben wurde, wird heute zu lässig gehandhabt. Maß und Mitte fallen immer am schwersten.- Wenn das Prügeln auch von Patern angewendet wurde, und ganz offenbar war das nicht ungewöhnlich, so zeigt das, wie wenig einflußreich sanfte Texte wie das Neue Testament auch auf ihre Gläubigen wirken.
Von intelligenten Pädagogen auch ohne jeglichen Glaubenshintergrund wäre zu erwarten, daß sie erkennen können, wie Strafen beschaffen sein müssen und wie nicht: sie müssen zeitnah erfolgen und auf das Bewußtsein wirken, körperliche Berührung darf höchstens eine unterstützende Wirkung haben, keine tragende.


- Alkohol und Auto: Wieviel Glas sind wieviel Promille? Ein Trinkversuch des Instituts für Rechtsmedizin München ergibt, daß man für 1,1 Promille 5,5 Halbe Bier trinken muß - recht viel, kann man da nur sagen (vgl. FAZ 18.3., Gewichtswerte nicht angegeben). Daß die Ex-Bischöfin Käßmann mit 1,54 Promille überhaupt noch den Motor anlassen konnte, scheint auf eine harte Alkoholikerin hinzudeuten.


- Muß ich immer mal wieder loben: www.radio4.nl/

Freitag, 19. März 2010

BILDUNG, Carl Duisberg




Carl Duisberg (Porträt von Max Liebermann)


- BILDUNG, du erhabenes großes Wort, hast du auch einen Inhalt? Oder klingelst du nur so durch die Landschaft, ein wohltönend Blech?
Friedrich Wilh. Graf gibt in der FAZ v. 18.3.10 einen schönen Überblick über die kulturprotestantische Provinz seit Ende des 19. Jahrhunderts, die mit ihren systematischen Mißbrauchsfällen in der Odenwaldschule so prominent hervorgetreten ist. Ja, die Bildung lag den Pichts und Beckers besonders am Herzen, ganze Menschen sollten es sein, edel an Seele, Geist und Leib, harmonisch verschmolzen. Man könnte mit dem homoerotischen Winckelmann hinzusetzen: verschmolzen zu edler Einfalt und stiller Größe. Wissen, Wissensanwendung, Regeleinübung - das klingt einfach zu banal für höhere Bildungsherrschaften. Zudem wird der Wissenskanon extrem einseitig aufgefaßt, nur die schönen Dinge sollen es sein, die eine schöne Seele machen, eine ästhetische Erziehung eben. Solche Abgehobenheiten bei höheren Säugetieren führen leicht in die Irre, wie bei Klaus Mann, der sich über seine Schulzeit in der Odenwaldschule zur Zeit Paul Geheebs (mit "prächtig wallendem" Prophetenbart) in seinem "Lebensbericht" selbst äußert (Auszug FAZ 18.3.10). Es gibt immer unglückliche Naturen, die nie genug Disziplin für die eigene Lebenslenkung aufbauen können, möglicherweise gehörte Klaus Mann zu diesen, vielleicht geriet er aber in der Odenwaldschule an einen protestantischen Bildungsschamanen, der ihm in seiner grenzenlosen Verblendung zuviel Freiheit einräumte, ihm alles positive Wissen vorenthielt und dem Pubertierenden in seiner ganzen Haltlosigkeit und Desorientierung auch noch bestärkte. Klaus Mann endete sehr unästhetisch in Kokain und Freitod.

- Friedrich Carl Duisberg (* 1861 in Barmen; † 19. März 1935 in Leverkusen): machte als Chemiker BAYER zu einem Weltunternehmen. In der großen Deutschen Biographie war kein kein Platz für ihn (wohl aber für Farbverwender wie Kirchner und Beckmann) , aber, man staune, im Zeitzeichen des WDR5: " Schon als Prokurist der damals noch kleinen „Farbenfabriken vorm. Friedr. Bayer & Co“ legte er einen Aufbau- und Entwicklungsplan vor, in dem nicht nur ein großräumiges Werksgelände in Leverkusen sondern auch Wohnsiedlungen für die Arbeiter und Angestellten vorgesehen waren. Später, als Vorstand der Firma, ließ er den Zehn-Stunden Tag in einen Neun-, dann in den Acht-Stunden Tag ändern. Carl Duisberg war es, der die Fusion von Bayer, BASF und Agfa organisierte und den Vorsitz übernahm. Auch die Entstehung der IG Farben ging auf seine Initiative zurück."

Diese große Begabung für die Chemie soll sich schon mit 13 Jahren artikuliert haben. Da er nicht eine naturwissenschaftsfeindliche "Bildungs"schule wie die Odenwaldschule besuchte, wurde das akzeptiert und sogar von seiner Mutter gefördert, obwohl er von Vaters seiten die kleine Bandmanufaktur mit angeschlossener Landwirtschaft übernehmen sollte. Ein Glücksfall für den kleinen Fritz, für die deutsche Chemie, für die deutsche Wirtschaft, und, nicht ganz so wichtig, für die Region Köln aber bedeutsam, für den Umzug der Fa. Bayer auf das große Gelände in Leverkusen.

- Duisbergs Werdegang kann dreierlei abgesehen werden: Eine starke Begabung, die früh in eine bestimmte Richtung drängt, wird sich in der einen oder anderen Weise immer durchsetzen, mit gutem oder schlechtem Elternhaus, mit oder ohne Schule. Aber das kann recht lange dauern. Eltern, die das Talent des Kindes erkennen und bejahen, sind ein großer Beschleunigungsfaktor für einen jugendlichen Werdegang. Und schließlich können Schule und Hochschule ebenfalls destruktiv oder förderlich wirken, so daß am Ende der Ausbildung zwar kein larifarigebildeter Mensch steht, der verschwätzte Romane liest wie Joyce's "Ulysses" und verquaste Wenders-Filme sieht, sondern eine Persönlichkeitspotenz, die für sich und andere erfolgreich in die Breite wirkt, abzulesen an Patenten und Produkten, an Medikamenten und Wohlstand für die ganze Region, ja, sogar darüber hinaus.
Talent, Elternhaus, Schule - diese Drei können sehr glücklich zusammenwirken, eines fehlt aber meist (manchmal auch alle drei). Und sie sind auch in dieser Bedeutungsfolge ersetzbar: das Talent bestimmt den Rahmen, der nicht überschritten werden kann; das Elternhaus ist oft hemmend und kann aufgrund der schon sehr früh beginnenden Beeinflussung (in der Schwangerschaft) nur schwer ersetzt werden, etwa durch Betreuungs- und Schulapparate, aber in einem gewissen Umfang ist das möglich. Die Schule hat den geringsten Einfluß und kann von Talenten durch Selbststudium spielend ersetzt werden, weil dann auch der mediatisierende Einfluß von Mitschülern und Lehrern entfällt - von schwulen pädophilen Schuldirektoren wie Gerold Becker (Odenwaldschule) gar nicht zu reden. Das Beste, was Großtalente oft tun können, ist, wie im Falle Bill Gates und Andreas Bechtolsheim, das Studium rechtzeitig abzubrechen.

Donnerstag, 18. März 2010

Die Kontroversen um die Evolutionslehre im heutigen Christentum



Weiß sind nur noch die Steine, der Frühling hat bei 1-16°C einen großen Schritt nach vorn gemacht



- "Die Kontroversen um die Evolutionslehre im heutigen Christentum." Prof. Dr. Michael Beintker, Münster. Aus dem Inhalt des Vortrages:
In der christlichen Theologie der Gegenwart gilt die Evolutionslehre als die plausibelste wissenschaftliche Erklärung für die Entstehung des Lebens und der Arten. Die theologische Interpretation der Welt als Schöpfung Gottes kann sich ohne Vorbehalte auf naturwissenschaftliche und naturphilosophische Theorien einlassen. In den an Kant und Schleiermacher orientierten Denktraditionen hat es einen wirklichen Konflikt mit Darwins Auffassungen nie gegeben. Dagegen formierte sich im angelsächsischen Bereich, besonders in den USA, von Anfang an eine offensiv agierende, einflussreiche Opposition gegen die Evolutionslehre, die als „Kreationismus“ auf der wörtlichen Auslegung der biblischen Schöpfungsaussagen beharrt und inzwischen auch in Europa eine deutlich wachsende Anhängerschaft findet, selbst unter christlich orientierten Naturwissenschaftlern. Der „Kreationismus“, der in mehreren Typen und Spielarten auftritt, macht sich die Lücken und bis heute ungeklärten Fragen der Evolutionslehre zunutze und bedient sich moderner wissenschaftlicher Einsichten, die er selektiv rezipiert, um die evolutionstheoretischen Annahmen als haltlos zu erweisen. Die zielgerichtete Weiterentwicklung zum Neo-Kreationismus führte zur Theorie des Intelligent Design und dem damit verfochtenen Anspruch, Kosmo- und Biogenese besser verstehen zu können als die Naturwissenschaften. Dieses Programm lässt sich freilich nicht einlösen. Der entscheidende Denkfehler besteht darin, dass die Unterschiede zwischen naturwissenschaftlichen, philosophischen und theologischen Theorieplateaus unkontrolliert eingeebnet werden. Der christliche Gottesgedanke ist eine sinnvolle Glaubensannahme, aber keine Arbeitshypothese im Horizont naturwissenschaftlicher Erkenntnisprozesse. Das wird auch vom weltanschaulich überspitzten „Ultra-Darwinismus“ übersehen, der den Atheismus auf die Evolutionstheorie zu stützen versucht. "

Bei Beintker gibt es auch immer etwas Neues zu Calvin. Neulich erwähnte er einen bisher nicht bekannten Trostbrief an die Mutter eines Selbsttöters, der bis weit in das 19. Jht. ein zu bestrafender Selbstmörder war (der Ausdruck wird heute noch verwendet), wobei die Strafe naturgemäß die Angehörigen betraf. In diesem Brief stellt Calvin Gott das Urteil über den Betreffenden anheim und tröstet so die Mutter. Im Falle des wörtlichen Verständnisses der Bibel fielen Calvin Ungereimtheiten im 1. Buch Mose auf. Er erklärte sie so, daß Mose für alle verständlich habe schreiben wollen, auch für Einfältige, und er daher der groben Anschaulichkeit den Vorrang vor der Genauigkeit gegeben habe. Diesem Ansatz folgte zwar Luther nicht, aber spätere protestantische Theologen wie Baumgarten und Schleiermacher bis zu Karl Barth in der Gegenwart. Bei der Bibel handele es sich um divinatorisch-poetische Texte, nicht um Vorlagen für die naturwissenschaftliche Forschung. Dem bequemte sich die Katholische Kirche erst spät an, Teilhard de Chardin blieb zeitlebens eine angefeindete Ausnahme. Interessant erscheint, daß die heutigen Kreationisten, in Deutschland namentlich Reinhart Junker und der Zellbiologe Siegfried Scherer, den Schulterschluß zu einschlägigen Naturwissenschaftlern suchen, die Lücken in der Evolutionstheorie ausnutzen. Sie gebärden sich dabei ähnlich eifrig wie von der anderen Seite her die "Ultra-Darwinisten", die alles Göttliche in der Evolutionstheorie aufgehen lassen wollen.-
Auch hier könnte man anmerken, daß sich rinks und lechts eben immer ähneln, die Brachialmaterialisten in der Nachfolge Haeckels geben sich ähnlich glaubenseifrig wie ihre kreationistischen Gegner. Beide Seiten maßen sich Wissen an, das sie nicht besitzen. Beide Seiten betreiben ihre Forschungen zu forciert und ohne den für gute Wissenschaft fundamentalen weltanschaulichen Abstand. Der inzwischen verstorbene Stanford-Evolutionsbiologe Robert Wesson berücksichtigt daher in seinem Buch von 1993 "Die unberechenbare Ordnung. Chaos, Zufall und Auslese in der Natur" vor allem die Biologen bei konkreten Forschungen, die keine speziellen theoretischen Absichten verfolgen. Er plädiert für eine Neueinrichtung der neodarwinistischen Evolutionstheorie, bei der er zu viele Lücken sieht, wo der Vulgärevolutionist Wuketits keine Probleme wahrnimmt.
Wie wichtig eine rationale Theologie ist, für die Theologen, die Gläubigen und die Wissenschaft gleichermaßen, ermißt sich am Islam, der keine rationale Theologie kennt, geschweige denn die Unterscheidung zwischen Religionserzählungen und Naturwissenschaft zu treffen weiß. Seit tausend Jahren steht der Islamische Raum geistig still, weil sich die Korankommentare im Kreise drehen und der Koran als wörtliche Offenbarung gilt. Der islamische Gott kennt keine Evolution. Jüngst erschien eine 13bändige Widerlegung der Evolutionstheorie durch einen ägyptischen Pharmazeuten. Da mutet die Annahme eines "Intelligent Design" auf christlich-evangelikaler Seite fast naturwissenschaftlich an.

- " Ich empfehle den Abschied von Gott
Nicholas Wade schlägt den Gläubigen von Christentum, Judentum und Islam einen evolutionsfesten Glauben vor
Ameisen brauchen keine Religion. Denn der soziale Zusammenhalt im Ameisenstaat wird durch enge Verwandtschaft und chemische Signale gewährleistet. ..." 17.3.10 Nic. Wade, THE FAITH INSTINCT, 2009, Rez. FAZ
/// Es geht bei Religion weniger um einen sozialen Zusammenhalt, als um die Verehrung großer Individuen, Euhemeros (340-260 vor) wies schon darauf hin im antiken Griechenland. Daraus entwickelt sich unter Zuhilfenahme von großem Vorstellungsvermögen und dem Bedürfnis nach einfacher Kausalität ein Religionsprogramm. Daher kann man es bei Goethes Wort belassen: "Wer Wissenschaft und Kunst besitzt, der hat auch Religion, wer diese beiden nicht besitzt, der habe Religion." Falls er sie noch nicht haben sollte. Aber dann am besten eine rational-protestantische.

Mittwoch, 17. März 2010

Her mit dem reinen Strom zu 5 Cent die Kilowattstunde!



Immer noch ist die Ostsee im Baltikum eingefroren. Hier wird es langsam Zeit für ein neues Amselnest. 2-10°C


- Billiger Strom rund um die Uhr, bei Windstille und nachts, wenn die Sonne nicht scheint, für Haushalte und Werkstätten, für Kupfer-, Aluminium- und Stahlhütten, für Zementwerke:
Aus einem Gramm Uran lassen sich 22.600 Kilowattstunden Strom erzeugen. Billig, sicher, konkurrenzlos machen da die deutschen Kernkraftwerke seit etwa 1960. Ohne Schaden im nuklearen Bereich.
Die Energieerzeuger müssen endlich reinen Kernkraft strom anbieten aus den abgeschriebenen Werken zu rd. 3 Cent die Kilowattstunde, den Erzeugungskosten, plus einer Gewinnspanne von 5-10%. Keine Verrechnung mit Zufallsstrom aus Wind und Sonne.
Ich würde sofort bestellen und wäre nicht der einzige!

- Japan setzt auf Kernkraftstrom: 30% der Energie erzeugen 54 Kernkraftwerke, zwei weitere sind im Bau. Der Brutreaktor von Tsuruga soll als Versuchsbrüter in eine Testphase gehen, 2025 als Versuchsreaktor in Betrieb gehen und ab 2050 kommerziell arbeiten. Die Brütertechnik nützt das Uran besonders effektiv, sie erzeugt mehr spaltbares Material, als sie verbraucht. (FAZ 17.3.10)

Dienstag, 16. März 2010

Japan, Deng Xiaoping, Publikumsalter in Deutschland



Von der Sonne sieht man sonst nichts, 2-8°C

- Deng Xiaoping: Die Organisation, der Deng beigetreten war, nannte sich Bewegung für fleißige Arbeit und zielstrebiges Lernen. Aus Deng ist etwas geworden. Aber erst sehr spät ist er auf sehr merkwürdigen und krummen Wegen ein großer, nein, der größte Reformer Chinas geworden, der ohne Etikettenwechsel gegen viele Widerstände den Weg aus Unterentwicklung, Hunger, Not und Sklaverei der KP China ermöglicht hat. Gegen die Struktur hat er große Geschichte gemacht und sich doch noch gegen den Massenmörder Mao durchgesetzt.

- Japan: Fleißige Arbeit und zielstrebiges Lernen sind Japanern eigen. Ihre Industrialisierung erfolgte spät, aber rasend schnell. Seit den Neunziger Jahren, spätestens seit dem Erdbeben von Kobe, befindet sich Japan in einer Krise. Seitdem versucht die Regierung mit keynesianischen Mitteln, durch immer höhere Verschuldung, die inzwischen eine weltweit völlig einzigartige, astronomische Höhe von 200% des Bruttoinlandprodukts erreicht hat, eine Deflation zu verhindern, ohne daß ihr dies gelänge. Preise und Löhne fallen weiterhin langsam. Ohne den starken Export in alle Welt, aber besonders auch nach China, wäre Japans Lage schwierig, trotz der außerordentlich konkurrenzfähigen Wirtschaft. Der Grund scheint ein orientalischer zu sein: zuviel Lenkung von oben durch das Ministerium für Technik und Industrie (das haben deutsche Sozialdemokraten einmal als Vorbild gesehen), und zuviel Kollektivismus, der bei allem Fleiß der Japaner (da unterscheiden sie sich himmelweit von den Griechen), offenbar große Beweger wie Gates, Ellison, Bechtolsheim, Welch etc. nicht hervorbringt oder nicht zum Zuge kommen läßt. Große Wirtschaft wird von großen Unternehmern gemacht, das mag gefallen oder nicht. "Daß sich das größte Werk vollende, genügt ein Kopf für tausend Hände", das hätte Goethe auf Bill Gates oder Welch formulieren können und auf viele andere Unternehmer. Die Herde läuft mit und ist es zufrieden, in Japan ein bißchen zuviel: zu langsame und staatlich vermittelte Bereinigung der Immobilien- und Bankenkrise seit zwanzig Jahren, zu wenig Konsum im Inland. Im hierarchisch verfaßten Japan fehlen trotz sehr hohen Ausbildungsstandes Innovationsherde wie die Internetindustrie, die Nano- und Biotechnik. Sony hat den alten Glanz verloren und wird jetzt von einem Amerikaner geführt; aber Unterhaltungselektronik bauen die Koreaner auch gut und billiger. Gleichzeitig altert die japanische Gesellschaft, es muß also für das Alter gespart werden, was den Verbrauch nicht anregt, und die verminderten Kinderzahlen drücken den Konsum von der anderen Seite. Zu allem Unglück hat jetzt eine sozialdemokratisch orientierte Partei die Regierung übernommen und steigert für Sozialleistungen die Verschuldung noch mehr als bisher. Man darf gespannt sein, wie es weitergeht. Schnell kann es nicht besser werden, dafür fehlen die individualistischen kulturellen Voraussetzungen vom Kindergarten bis zu den Unternehmens- und Staatshierarchien. Die Abhängigkeit von China als Absatzmarkt und Fabrikationsort für Vorprodukte wird weiter zunehmen wie insgesamt die Exportabhängigkeit. Das ähnelt der deutschen Situation, nur ist die deutsche Lernbereitschaft schon bei den Schulkindern empfindlich gestört.

- Publikumsalter in Deutschland: Bei Vorträgen aller Art, insbesondere bei wissenschftlichen, bei denen es früher immer junge Gesichter gab, beträgt das Durchschnittsalter oft über fünfzig Jahre, Dreißigjährige sind schon selten geworden, Schüler und Studenten sieht man fast nur noch, wenn sie ein Lehrer oder Hochschullehrer mitbringt.

- Graue Deflation
Wird es die Sonne wenden?
Silbern blinkt das Haar.

Montag, 15. März 2010

Beatles, Taxman; Stalin und Heinrich Mann; Die schwul-sozialistische Pädagogik, Hotelsteuer



Aber Herr Gerold Becker, was wird Hartmut sagen?


- Stalin: "Zum Todfeind erklärt.
Nationale Minderheiten im Fadenkreuz des sowjetischen Sicherheitsapparates
Mehrere Millionen Deutsche, Tschetschenen und Tataren wurden während des Zweiten Weltkrieges aus ihrer Heimat vertrieben und nach Zentralasien ..." Rez. Victor Dönninghaus, Minderheiten in Bedrängnis. Sowjetische Politik gegenüber Deutschen, Polen und anderen Diaspora-Nationalitäten 1917-1938, 2009. FAZ 15.3.10

- Heinrich Mann u.a.: " Während Stalin seine Rivalen vernichtete, während sich die Zwangsarbeitslager füllten, während bei der Kollektivierung der Landwirtschaft Millionen Menschen umkamen, während Schdanow die Künste zu Handlangern der Propaganda erniedrigte, sahen diese berühmten deutschen, französischen, englischen und amerikanischen Schriftsteller, Naturwissenschaftler, Soziologen, ja selbst einige Kirchenmänner in der Sowjetunion die große Hoffnung der Menschheit.

„Ich möchte meine Liebe zu Rußland in die Welt hinausschreien, ich möchte, daß mein Ruf gehört wird und Bedeutung hat", verkündete Andre Gide. „Man erzählt uns, daß Stalin manchmal nachts auf die Moskauer Güterbahnhöfe geht, um selbst mitanzupacken!", schwärmte der Biologe Julian Huxley. „Zu wissen, daß es einen solchen Staat gibt, macht mich glücklich", schrieb Heinrich Mann, und seine Verblendung ging so weit, daß er die grauenhaften Moskauer Prozesse als einen Beweis für die „Intellektualität der Revolution" betrachtete. Jean-Richard Bloch in Frankreich und die Fabier Sidney und Beatrice Webb in England bekräftigten angesichts der Selbstbeschuldigungen und Hinrichtungen der alten Bolschewiki ihre unerschütterliche Bewunderung für die Sowjetjustiz. " Warum so viele westliche Intellektuelle mit dem Stalinismus flirteten, Von Robert Lucas, ZEIT online

/// Nicht nur Intellektuelle, auch Lehrer und Hochschullehrer setzten sich für Hitler, Stalin und Mao ein. Heinrich Mann starb kurz vor seinem Umzug in die Sowjetisch Besetzte Zone, wohin ihn die SED, Ulbricht und Becher eingeladen hatten. Der SBZ-Sozialismus übernahm die Nazi-KZs und füllte sie mit allen Nichtkommunisten, die ihnen verdächtig vorkamen, auch mit 16jährigen Schülern, die zum Beispiel auf Stalin-Plakaten gekritzelt hatten, wenn sie nicht erschossen wurden (vgl. den „Werderaner Widerstand“ und die Erschießung des Studenten Günter Beggerow, der Verkäuferin Johanne Kuhfuß und ihres Bruders, des Konditorlehrlings Karl-Heinz Kuhfuß, des Maurers Günther Nawrocke, des Buchhalters Wilhelm Schwarz, des Studenten Joachim Trübe, der Stenotypistin Ingeborg Wolff und ihres Freundes Heinz Unger, FAZ 28. Juli 2008) Der Stalinismus konnte Leute wie Becher, Gysi (Vater) und Bertolt Brecht nicht irre machen am Sozialismus, und die 68er auch nicht, die sich die alte Sexpolitik von Wilhelm Reich neu zurechtlegten, neben Reimut Reiche, Günter Amendt u.a. ist auch noch der Sozialpädagoge Helmut Kentler zu nennen, der 1970 bei Rowohlt das Büchlein "Sexualerziehung" herausbrachte und das sehr massenwirsam wurde, weil es bei Pubertierenden wie auch bei Pädagogen, die mit den Pubertierenden Sex haben wollten, gut ankam. Und der Professor empfahl es auch noch für die Weltverbesserung, weil freier Jugendsex auch für den Sozialismus gut sei.

Der Sozialismus wollte nicht kommen. Aber es wird immer noch davon geträumt, und von Sex auch.


- Die schwul-sozialistische Pädagogik: Über den interessanten Freundeskreis und den Werdegang des langjährigen Serientäters und Schuldirektors Gerold Ummo Becker hat Heike Schmoll heute einen interessanten Artikel in der FAZ beigesteuert; es fehlt kein linker "Reformpädagoge": Heinrich Roth, Georg Picht, Hartmut von Hentig, Hellmut Becker .


- Hotelsteuer: Die "Sexuelle Revolution" Wilhelm Reichs hat Rotgrün auf die Seite gelegt. Gut so. Rotgrün hat etwas an Realismus gewonnen. Gut so. Sogar den Tourismus lassen sie gelten, sogar die Mehrwertsteuer sollte im Hinblick auf Hotels im Ausland gesenkt werden:

"Den Anstoß für eine Angleichung der Umsatzsteuer für Hotels gab die sozialdemokratische Fraktion im Bayerischen Landtag, registriert in der Landtagsdrucksache 15/4595. Die Grünen im Bayerischen Landtag schlossen sich diesem Vorstoß der SPD zugunsten der Hotelbranche am 11. Mai 2009 durch ihr Fraktionsmitglied Dr. Martin Runge an. In den vor der Bundestagswahl publizierten politischen Leitlinien der Bundes-SPD wurde der Antrag der bayerischen Genossen bestätigt. Auch die Linkspartei gehörte vor der Bundestagswahl zu den Freunden der Tourismusbranche. Auf Seite 30 einer Publikation der Linkspartei wird eine Senkung der Mehrwertsteuer für Hotels auf sieben Prozent verlangt." (LB FAZ 2.3.10 PROF. KARL MOERSCH)

Aber jetzt werden die guten Argumente vergessen, jetzt wird Wahlkampf in NRW gemacht, jetzt wird gelogen und gehetzt.

Es fehlt Rotgrün noch viel an Realismus und noch viel zu der Einsicht, daß jeder Euro in Staatshand zur Hälfte verplempert wird für die unsinnigsten Dinge (jedes Jahr aufgelistet in den Berichten der Rechnungshöfe). Gerade basteln sie an einem mit üppigen Steuergeldern ausgestatteten Europ. Währungsfond. Nur Steuerentzug kann die Staatsbürokraten von ihrer Steuersucht befreien, und das geht nur durch Steuersenkung auf breiter Front.



Beatles, Taxman
:

Let me tell you how it will be,
There’s one for you, nineteen for me,
‘Cos I’m the Taxman,
Yeah, I’m the Taxman.
Should five per cent appear too small,
Be thankful I don’t take it all.
‘Cos I’m the Taxman,
Yeah yeah, I’m the Taxman.

(If you drive a car car), I’ll tax the street,
(If you try to sit sit), I’ll tax your seat,
(If you get too cold cold), I’ll tax the heat,
(If you take a walk walk), I’ll tax your feet.
Taxman. ...

Sonntag, 14. März 2010

Rest in Rotten Row, Fragilitäten und Flexibilitäten




Rose Maynard Barton 1856-1929 A Rest in Rotten Row. 1892

Elfriede Petzold aus Leipzig-Stötteritz, meine Mutter, auf einer meinem Vater gewidmeten Fotokarte, die handschriftlich auf den 18.3.1947 datiert ist (das Bild selbst dürfte 1944/45 entstanden sein).
Überall, wo Menschen sind, menschelt es, merkte Golo Mann in seiner "Deutschen Geschichte" an, auf Menschen sei kein Verlaß, und so ist es in der Tat. Da das immer schon so war, besitzt der Mensch auch eine erstaunlich große Flexibilität, mit den schwankenden Vertrauensverhältnissen und menschlichen Fragilitäten zurechtzukommen. Zum Glück funktioniert sein biographisches Gedächtnis auch nicht wie eine Computerfestplatte, die einmal Gespeichertes unverändert festhält, das ist eine seltene Ausnahme, sondern die Inhalte werden immer wieder modifizierend überschrieben, wenn sie nicht ganz vergessen werden. Es können aber auch über die Phantasie völlig neue Elemente in eine Erinnerung hineinkonstruiert werden, und das emotionale Licht, das Erinnertes umgibt, kann ganz in das Gegenteil schwenken. Humoristisch karikierend kann man sich die Funktionsweise des Gedächtnisses vorstellen wie die witzige Befehlskette des Wolfgang Neuss: Sagt der Oberst zum Adjutanten: Morgen seltene Sonnenfinsternis, Kompanie soll auf dem Kasernenhof antreten und sich das ansehen. Beim einfachen Soldaten kommt über Offizier, Unteroffizier und Gefreiten an: Morgen verdunkelt der Oberst auf dem Kasernenhof die Sonne, kommt nicht alle Tage vor, Kompanie soll sich das ansehen.



- Nichts Neues, alle Kinder- und Jugendeinrichtungen überall ziehen Pädophile magisch an. Es erstaunt auch nicht, daß das linke Odenwaldschulinternat bei den sexuellen Mißbrauchswiderwärtigkeiten alles andere in den Schatten stellt, die ehemalige Schülerin Amelie Fried schreibt: "

Diese Kinder und Jugendlichen haben ihren Betreuern vertraut - oft hatten sie sonst niemanden, dem sie vertrauen konnten -, und diese Betreuer haben ihr Vertrauen aufs widerwärtigste ausgenutzt, haben seelische Abhängigkeiten hergestellt und gefördert, um ihre pädophilen Neigungen auszuleben. Sicher ist es kein Zufall, dass besonders viele Kinder betroffen waren, die vom Jugendamt auf die Odenwaldschule geschickt worden waren, weil sie aus schwierigen Verhältnissen kamen. Die keine Eltern hatten, denen sie sich hätten anvertrauen können, die ihren Nötigern und Vergewaltigern auf Gedeih und Verderb ausgeliefert waren.

Einer von ihnen schrieb mir: „Ich habe in meinem ganzen Leben mit niemandem darüber sprechen können. Nicht mit meinen Eltern, nicht mit meiner Frau, mit niemandem.“ Wenn ich so etwas lese, fühle ich mich schuldig. Ich wünschte, ich hätte damals den Mut gehabt, mich gegen die - vergleichsweise harmlosen - Grenzüberschreitungen, die ich erlebt habe, zur Wehr zu setzen. Ich wünschte, ich hätte die Signale meiner vom Missbrauch betroffenen Freunde richtig gedeutet und etwas zu ihrer Hilfe unternommen. Ich wünschte, ich hätte damals etwas geschafft, was keiner meiner Mitschüler und - viel schlimmer - keiner der Lehrer geschafft hat, die heute behaupten, sie hätten „von alldem nichts gewusst“.

Inzwischen gibt es Hinweise darauf, dass deutlich mehr Lehrer in die damaligen Vorgänge verwickelt waren, auf unterschiedliche Weise. Dass sie profitiert haben von jenem System aus Machtmissbrauch und Abhängigkeiten, das von Gerold Becker installiert und durch ihre Duldung stabilisiert wurde. Dass es mindestens zwei Lehrer gab, die nicht nur Verhältnisse mit Schülerinnen hatten, sondern sich auch an Jungen vergriffen. Und weitere Lehrer, die sexuelle Kontakte zu Schülerinnen pflegten. Und von alldem wollen alle nichts gewusst haben?

Meine Mitschüler und ich waren damals 13, 14 Jahre alt. Müssen wir uns heute mit Schuldgefühlen quälen, während diese verbrecherischen „Pädagogen“ sich in Schweigen hüllen? Oder in schmierigen Pamphleten ihr Verhalten verteidigen? In denen sie die Schuld auch noch den Opfern zuschieben? ..." Die rettende Hölle, FAZ 13.3.10

/// Die Sexualität in ihrer primitiven Vitalität entfaltet ihre Wirksamkeit vor aller Zivilisation und Weltanschauung, daß aber ein linkes Projekt ein Sammelort für Sexualtäter wurde, daß der linke Vorzeigepädagoge und praktizierende pädophile Homosexuelle Gerold Becker ein Mißbrauchssystem als Direktor der Schule installierte - das übersteigt die übliche linke Heuchelei. Ein Ziel aller ehrlichen Erziehung ist das EGO NON gegenüber den Zumutungen des Kollektivs und seinen Autoritäten, das ICH NICHT gegenüber den Verführungen durch die Herde des Zeitgeistes - Vater Fest hat es seinen Sohn Joachim Fest in schlimmer Zeit gelehrt und dafür schwere Opfer gebracht. Das ICH NICHT hat eine aufklärerische Wurzel, aus der auch die Linke entsproß; in der Odenwaldschule wurde offenbar im Kern nur linkes Stroh gedroschen bei guter Besoldung und wurden die Schülerinnen und Schüler sexuell gefügig gemacht. Daß der adrette Hartmut von Hentig, Ex-Leiter der Bielefelder Laborschule, seinen Schwulenkumpan Becker in Schutz nimmt, macht die Sache noch ekelhafter.

Es fällt in diesem Zusammenhang auf, daß auch der frühere Leiter des Internats Salem, Kurt Hahn, von dem mir keine Übergriffe bekannt sind, homoerotisch veranlagt war.



- Wirre Wege der Subjektivierung. Der Begriff, aus einem Foucault/Butler-Kontext kommend, meint den Prozess der Ontogenese von Subjekten (psychischen Systemen) und beschreibt, wie dieser geprägt ist einerseits durch Unterwerfung unter Macht, andererseits aber zu individueller Handlungsmacht führt.

Da Subjektivierung über eine lange Zeit geschieht, schreiben sich Effekte verschiedenartigster ‚Mächte‘ ins psychische System ein, indem sie jeweils nur als Außenirritationen die Autopoiesis des Systems beeinflussen und sich letztlich in einer von den jeweils einzelnen Beeinflussungen völlig unabhängigen Struktur sedimentieren. Dies ist schwache Emergenz: Zwar lässt sich ontologisch alles, was ein psychisches System ausmacht, auf die Menge der auf es eingewirkt habenden Mächte zurückführen (was allerdings aufgrund der Komplexität epistemisch unmöglich ist), aber das psychischen System ist eine den ‚Mächten‘ gegenüber emergente Ebene, bildet sich doch durch seine selbstreferentielle Eigendynamik eine nicht auf die Außeneinflüsse reduzierbare Struktur.



Erinnerung

Er

Gedenkst du noch der Stunden

Wo eins zum andern drang.

Sie

Wenn ich dich nicht gefunden

War mir der Tag so lang.

Er

Dann, herrlich! ein Selbander,

Wie es mich noch erfreut.

Sie

Wir irrten uns an einander:

Es war eine schöne Zeit.

Johann Wolfgang Goethe (1830 für Schwiegertochter Ottilies "Chaos" geschrieben)

Samstag, 13. März 2010

Verfertigung der Geschichte: " Mr. Gorbachev, tear down this wall! “, Abkühlung






Die Raupe ist schon grün (wenn man in der Vergrößerung genau hinsieht), der Rest läßt noch auf sich warten bei 1°C-3°C



- Sowjetwende 11.3.1985: Gorbatschow wird Generalsekretär der KPdSU
: Schon Jahrzehnte dauerte die Diktatur, schon Jahrzehnte krankte die Wirtschaft, schon Jahrzehnte hielt allein das Militär das kolonialistische russische Imperium zusammen. Es hätte noch ein kleingeistiger Betontyrann nach dem anderen kommen und das Moskauer Siechtum verlängern können. Die Russen lassen sich mit KGB und Kalaschnikows sehr gut regieren. Da gleichen sie den Kubanern. Es kam aber ganz anders, es kam ein ganz anderes Individuum an die Spitze der Diktatur, eine Art von Mensch, wie er seit dem Putschisten Lenin in Rußland nicht an die Zentralmacht gekommen war. Der Umstand ist erstaunlich genug, in der Regel sind es skrupellose Gewaltmenschen wie Stalin, Hitler und Mao, die sich in einer diktatorischen Partei durchsetzen. Aber es geschieht zuzeiten, und auch in anderen historischen Konstellationen, daß nicht Apparate und Strukturen die Geschichte bestimmen, sondern quere Individuen, meistens Männer, aber aber auch Frauen wie Katharina in Rußland, die englische Elisabeth I. oder Margret Thatcher. Gorbatschow steht allerdings für eine so tiefgreifende Wende, wie sie sehr selten vorkommt, und die Männer in seiner unmittelbaren Umgebung haben denn auch 1991 gegen ihn geputscht. Sie kamen nicht durch, weil eine robuste Kampfnatur sich ihnen in den Weg stellte, der russische Präsident Jelzin, der seine neue Macht verteidigte und die Putschisten zurückschlug. Auch bei Jelzin spitzte sich die Machtfrage persönlich zu, ohne ihn säße Gorbatschow vielleicht in einem sibirischen KZ und die SU gäbe es heute noch. Aber Jelzin verbot die KPdSU und die kommunistische Kolonialmacht zerfiel. Wir haben es gesehen. Heute regiert ein KGB-Ersatz-Zar die immer noch beträchtlich großen, atombewaffneten Reste.

Meist trotten die Individuen nur in ihren Herden mit, und dann wirken Apparate und Strukturen bestimmend. Für die Sozialwissenschaften bleibt es jedoch sinnvoll, beides zu veranschlagen, die gesellschaftliche, die soziale Komponente, und die individuelle. Den systemischen Aspekt so zentral zu setzen, wie es Luhmanns Theorie sozialer Systeme tut, verstellt den Blick auf die Individuen und ihre Möglichkeiten im Kleinen wie im Großen. Ähnlich verkleinert Wehlers 'Gesellschaftsgeschichte' die Bedeutung der jeweilig Handelnden und überdehnt den Einfluß von allgemeinen Entwicklungen. Ohne Gorbatschows angeborene Klarsicht und Eloquenz wäre es nicht zu Glasnost und Perestroika gekommen, ohne den brachialen Jelzin hätten sie nicht überlebt.
Für Demokratien spielt die individualspychologische Sicht ebenfalls eine Rolle. Gegenspieler Gorbatschows war nicht der quietistische und idealistische Jimmy Carter, sondern der offensive und mutige Reagan, der sich als einziger an die Berliner Mauer gestellt hatte mit der klaren Aufforderung: „Come here to this gate! Mr. Gorbachev, open this gate! Mr. Gorbachev, tear down this wall!“

- Abkühlung / Waren früher schon klüger als die stets ideologiefreundlichen Europäer, die Kommunismus und Faschismus erfanden : " Nur noch 32 Prozent der Amerikaner glauben, dass der Klimawandel ihr persönliches Leben beeinflussen oder beeinträchtigen werde, zwei Drittel haben diese Sorge nicht; erst vor zwei Jahren war mit 40 Prozent der Höchststand bei den um ihr persönliches Leben Besorgten ermittelt worden. Nur noch jeder zweite Amerikaner glaubt, dass es einen wissenschaftlichen Konsens zum Klimawandel gibt; 46 Prozent äußerten die Ansicht, Wissenschaftler könnten nicht mit hinreichender Gewissheit behaupten, dass es wärmer werde auf der Erde. ..." Die Abkühlung. Immer weniger Amerikaner glauben an die vom Menschen gemachte Erderwärmung / Von Matthias Rüb, FAZ 13.3.10, S. 10
/// Der Klimaklamauk dürfte seinen Höhepunkt überschritten haben. Kyoto ist mausetot. Es wird kaum ein neues Abkommen geben. Klimaverdiener Al Gore ist als Filmfälscher enttarnt, Oberlehrer Pachauri wird nach seinem Rücktritt, das darf man nach seinem Pornoroman "Rückkehr nach Almora" vermuten, ein Bordell aufmachen, und den Klimadatenfälschern Michael Mann und Phil Jones im Zentrum des IPCC (UN-Klimarats) wird niemand mehr etwas glauben.

Freitag, 12. März 2010

Redlichkeit oder Du sollst dir und anderen nichts vormachen, Lamas Badelatschen




Wird hier über die Redlichkeit sinniert? Melencolia I – Albrecht Dürer (Kupferstich 1514)

- "Weit offene Ohren vergessen leicht, was ihnen anvertraut wurde." - Horaz, Briefe I, XVIII, 70
(Original lat.: "Nec retinent patulae commissa fideliter aures." Noch halten offene Ohren Geheimnisse treu zurück.)
Von Redlichkeit kann da keine Rede sein. Im Sinne der Goldenen Regel bricht eine Seite die Vertraulichkeit, die im gleichen Fall beansprucht würde: Was du nicht willst, das man dir tu, das füg auch keinem andern zu.
Aber wann? Wahrscheinlich hängt "Redlichkeit" etymologisch mehr mit "ratio" als mit "Rechenschaft geben" zusammen, aber beide Bedeutungskreise berühren einander. Wer in der Rede Rechenschaft gibt, verfährt rational, tut es mit Verstand im Sinne einer Logik. Allerdings gibt es viele Rationalitäten: rational verhält sich ein Solar- und Windstromeinspeiser, der andere Stromkunden für sein Hobby bezahlen läßt, und mit Verstand handelt auch derjenige, der verlangt, daß jeder sein Hobby selbst bezahlen muß. Letzterer kann zu Recht behaupten, daß versteckte Finanzierungen und unüberschaubare Quersubventionierungen Unklarheit schaffen und nachfolgende Rationalitäten in den Nebel hängen. Deswegen wertet Nietzsche die Redlichkeit als Kardinaltugend, die keiner Umwertung von Werten zugänglich ist. Redlichkeit als Klarheitswert, der Orientierung erlaubt, wie das der Preis eines Gutes tut, den das Gesetz zu den sog. "Erneuerbaren Energien" systematisch vernebelt. Redlichkeit ist ein Verhalten sowohl des Einzelnen und der Vielen in der Gesellschaft, das Orientierung erlaubt. Und zwar allen, welche Werte er auch immer vertreten mag. Ist der Einzelne nicht redlich sich selbst gegenüber, verschafft er sich nicht Klarheit über sich selbst, seine Antriebe, seine Fähigkeiten und seine Fehler, dann wird ihm die Selbstlenkung schwer fallen, da er überall falsche Bewertungen vorgenommen, "falsche Preisschilder" angebracht hat, so wie der extrem hohe Solarstrompreis den Wahn erzeugt, es handele sich um umweltschonenden Strom. Redlichkeit betrifft also die Erkenntnis, die rationale Haltung "sine ira et studio", ohne Zorn und Interesse, ohne Gefühle, die unkontrollierbar verführen können zu falschen Bewertungen. Daher die Wendung: Was dem einen die Nachtigall, ist dem anderen die Eule. Intellektuelle Redlichkeit verlangt eine Bewertungsebene über den persönlichen Vorlieben. Darin liegt die große Schwierigkeit. Das Belohnungssystem im Zwischenhirn färbt automatisch alle Wahrnehmung, und nur ein hoher Aufwand an Selbstdisziplin und Selbstüberwindung erlaubt, im glücklichen Fall, daß man sich selbst über die Schulter sieht und seinen blinden Fleck, die persönliche Verzerrung klarzeichnet. Und sein Verhalten danach einrichtet, gehe es um das Gesetze machen, gehe es um Alhohol beim Autofahren.

- Es gibt mehrere Strategien, sich der Redlichkeitsprüfung durch andere zu entziehen: zu schmeicheln, den Neid auf Gegner zu schüren, sich moralisch oder wissenschaftlich zu inszenieren oder alles zusammen. Dem Bochumer Theologen Joh. Schreiber verdanken wir den Hinweis auf das Dissertationsthema der Frau Kä.: "Armut und Reichtum als Anfrage an die Einheit der Kirche". Er merkte als Koreferent an: "Mehr Rationalität ist ... gegenüber jeglicher Ideologie (in Frau Käßmanns Sprache formuliert) 'angesagt' ". (Leserbrief Prof. Schreiber FAZ 11.3.10)

- Lamas Badelatschen: Ich habe keine Sympathien für den tibetische Buddhismus des Dalai Lama, jedoch gefällt mir, wenn er das Weiße Haus in Badelatschen betritt. Muß doch jemand daran erinnern, daß es auch weniger glänzend geht.

Donnerstag, 11. März 2010

Maß und Mitte, Kompromiß, Gesinnungsethik und Weltverbesserungsjournalismus




Dieses kleine, krebsartige Tierchen flüchtete vor dem Nachtfrost (-4°C) ins Warme - kann man verstehen; immerhin wundert es, daß er bei dieser Kälte überhaupt schon unterwegs ist. Die Scheren sind etwa so lang wie der Rumpf, ca. 5mm Gesamtlänge (Bild vergrößern durch daraufklicken).


- Spielen wir Euros verbrennen, Zuschrift zu 0,0004712% deutschen CO2s am menschenerzeugten Welt-CO2 (8.3.) : " Sie haben völlig recht mit Ihrer Meinung. Warum wird Ihre Zahlenwerk CO2 nicht öffentlich gemacht ? Unterliegen wir nicht langsam einer Experten-Diktatur-Meinung ? China baut demnächst 4 KKWs . USA ebenso. ..."

/// Es wird ja öffentlich gemacht, bei der FAZ, in Blogs, in zahlreichen Internetseiten, nur in vielen deutschen Medien wird klimafromm geschrieben. Die deutschen Journalisten haben überwiegend Geisteswissenschaften studiert, dort blüht die Gesinnungsethik und daher neigen die meisten deutschen Journalisten zu Weltanschauungsjournalismus, sie wollen die Welt verbessern (war Ergebnis einer Bertelsmann-Studie). Auch viele Naturwissenschaftler, speziell Physiker. Weltverbesserer neigen zu allerhand Maßlosigkeiten und kooperieren mit anderen Weltverbesserern, die ganze Weltverbesserungsnetzwerke wie den Weltklimarat (IPCC) geschaffen haben. Damit muß man eben leben und außerdem dazu beitragen, die Kenntnisse zu verbreiten, die die Weltanschauungsjournalisten aus dem Germanistischen Seminar nicht besitzen bzw. nicht verbreiten. Machen wir es einfach.

- Maß und Mitte: "Ideale können uns etwas Wichtiges darüber sagen, was wir gern wären. Kompromisse aber verraten uns, wer wir sind." aus: Avishai Margalit: "On Compromise and Rotten Compromise". Princeton University Press, Princeton und Oxford 2009. 221 S., geb., 21,- [Euro].

- Der Kompromiß scheint in OMAN, das nach Indien orientiert ist, eine größere Rolle zu spielen, auch wenn das Land durch eine absolute Monarchie regiert wird; alle Religionen sind zugelassen, alle schulpflichtigen Kinder gehen in die Schule und es gibt sogar Ministerinnen. Sultan Qabus wurde in Sandhurst ausgebildet und diente sogar in der Rheinarmee.

- Irak: 2. Parlamentswahlen mit 60% Beteiligung


- Die Kaiserbirne

Ich hab sie gepflanzet vor zwanzig Jahr
Die Wühlmaus fraß an ihr
Sie quälte sich manchmal eine Birne ab
Ich danke ihr dafür
Erlöset ging sie heute hinab
Ins ewige Birnenrevier.

Mittwoch, 10. März 2010

Henley: INVICTUS, Merkel und Schäuble wollen schon wieder Geld verplempern, Cisco




Wunderbar, diese Märzsonne! Noch eingepackt in Eis.
-3°C / 5°C




Als Larmoyanz noch kein Tagesgeschäft war:

INVICTUS (Unbesiegt)

Out of the night that covers me,
Black as the pit from pole to pole,
I thank whatever gods may be
For my unconquerable soul.

In the fell clutch of circumstance
I have not winced nor cried aloud.
Under the bludgeonings of chance
My head is bloody, but unbowed.

Beyond this place of wrath and tears
Looms but the Horror of the shade,
And yet the menace of the years
Finds and shall find me unafraid.

It matters not how strait the gate,
How charged with punishments the scroll,
I am the master of my fate:
I am the captain of my soul.

William Ernest Henley (1849–1903)


- Ein Politiker hat noch nie ein Dach gedeckt, ein Auto gebaut, einen Router konstruiert: 66.000 Steuer-§§, Vorschriften, Regulierungen, unbezahlte statistische Dienstleistungen für die Politik, jahrelange Genehmigungsverfahren, eine wachsende Zahl von Steuern und Abgaben - Unternehmer sind ein Melkkuhstand geworden zugunsten der Politik. Man muß Wirtschaft und Politik als zwei verschiedene Funktionssysteme betrachten, die unterschiedlich funktionieren und sich nicht gegenseitig ausbeuten sollten. Persönliche Bereicherung ist davon verschieden und wird und muß geahndet werden (Versorgungspöstchen in den kommunalen Stadtwerken zB, öff. Stiftungen, Beiräte).

- Merkel, Juncker und Schäuble wollen schon wieder Geld verplempern in einen europäischen Währungsfond - Bundesbankpräsident Axel Weber und Otmar Issing, Ex-Chefvolkswirt der Europ. Zentralbank, widersprechen.

- Die Europäische Währungsunion am Scheideweg
Spezial Griechenland muss seine Finanzkrise ohne Hilfe der Euro-Länder lösen. Sonst bräche der Damm. Wie will man Iren verweigern, was man Griechen gibt? Falsch verstandene „Solidarität“ gefährdet die europäische Integration. Wer es gut mit Europa meint, wird dazu nicht raten. Ein Gastbeitrag von Otmar Issing. " FAZ 3.3.10

- Cisco hat schnellere Router vorgestellt.

Dienstag, 9. März 2010

Überraschung: "Pädophile Vergangenheit des Cohn-Bandit, Paul Volcker, Wohlstand neu denken



Des Kaisers neue Klimakleider sind ein bißchen dünn: Al Gore diese Woche auf dem Titelblatt des Weekly Standard (m4gw)

-7°C / +1°

- Überraschung: "Pädophile Vergangenheit des Daniel Cohn-Bendit. Der Kinderschänder. Von Thomas Meier, Zürich. (www.schweizerzeit.ch/0501/kinder.htm)(www.berlinonline.de/berliner-zeitung/archiv/.bin/dump.fcgi/2001/0224/politik/0049/index.html)
Pädophile zieht es immer dorthin, wo Kinder und Jugendliche erreichbar sind: Kinderkrippe, Kindergarten, Schule, Sportvereine, Jugendgruppen aller Art. Das liegt in der Natur der Sache. Da es sich um eine genetisch basierte Veranlagung handelt, wurzelt sie sehr tief in der Persönlichkeit und ist völlig unabhängig von kulturellen Haltungen. Pädophilie ist auch nicht durch Therapiefirlefanz erreichbar, weswegen Pädophile mit aller Konsequenz und Härte von den Objekten ihrer Begierde ferngehalten werden müssen. Es erstaunt nicht, daß der linke Schreihals Cohn-B. recht hemmungslos seiner Pädophilie nachging, schon eher, daß er es auch dokumentierte, wenn auch in verlogener Form. Daß der linke Blödsinn der sog. 'Sexuellen Revolution' diese Schweinereien mit ermöglichte und ihnen ein Befreiungsmäntelchen umhing, macht die Ideologen von 68 sehr viel schuldiger als die kirchlichen Einrichtungen, die stets für eine gezügelte Sexualität eintraten.

- "Im Gespräch: Paul Volcker: „Höhere Inflationsziele sind einfach nur Unsinn“
Paul Volcker leitete früher die amerikanische Zentralbank. Heute ist er der wichtigste wirtschaftspolitische Berater von Barack Obama. Am Wochenende war der Ökonom in Berlin. Dort erläuterte er, wie die Regierung den Finanzmarkt besser regulieren will. " 8.3.10 FAZ ///

Siehe da, den uralten Fahrensmann der US-Zentralbank Volcker hat Obama zur neuen Regulierung der Geschäftsbankenwelt gerufen. Sein Kommentar zum französischen IWF-Chef Strauss-Kahn trifft auch gleich ins Schwarze. Die Wiedereinführung des Trennbankensystems, die er vorschlägt, macht durchaus Sinn. Es bedeutet die Stärkung der Haftung im Investmentbereich einschließlich der Drohung, daß keine Investmentbank mehr vor der Insolvenz bewahrt wird. Mag das ein paar Wachstumspunkte kosten, nur der mögliche Ruin ist geeignet, Klarheit im Kopf zu schaffen. Viele Menschen - fast alle? - lernen nur pathologisch.

Allerdings löst das Trennbankensystem nicht das Problem, daß zuviel Geld, vor allem als Vorsorge für das immer längere Leben, eine produktive Anlage sucht. Die wäre auch jederzeit möglich, wenn es mehr zivilisierte Rechtstaaten gäbe, in denen angelegtes Aktienkapital nicht Staatsverbrechern wie Castro, Chavez, Gaddafi, Mugabe etc. in die Hände fallen könnte. In ganz Afrika und der Hälfte Südamerikas wäre Kapital dringendst erforderlich.

- Wohlstand neu denken
Meinhard Miegel wettert gegen den Wachstumskonsens
Auf dem Markt der Literatur über ökologische Nachhaltigkeit tummeln sich allerlei windige Gestalten. Das ist bedauerlich, denn es gäbe viel ..." FAZ 8.3.10
/// Er macht es sich ein bißchen schwer, der Herr Miegel: Warum sagt er nicht einfach, daß geringqualifizierte Arbeiter und Angestellte bei Opel und anderswo mit ihren Löhnen heruntermüssen, um gegen den internationalen Wettbewerb zu bestehen und lebensstrukturierende Beschäftigung im Lande zu halten? Mindestlöhne nach deutschem Maßstab lassen sich in Südostasien nicht einführen. Und natürlich muß man alles Qualifizierte pflegen und bewahren, darunter Kerntechnik und Grüntechnik. Es gibt dann mehr Spielraum, die Arbeitskosten zu entlasten, das ganze Steuersystem zu vereinfachen und auf einem niedrigeren Stand neu zu justieren.