Sonntag, 9. Januar 2011
"Weltgeschichte der Sklaverei"
- Der Althistoriker Egon Flaig 8.1.11 FAZ hat im Nachgang seines Buches "Weltgeschichte der Sklaverei" eine kurze Zusammenfassung desselben in der FAZ präsentiert . Dabei hebt er die Rolle des Christentums heraus, die frühe religiös-naturrechtliche Argumentation Gregors von Nyssa um 370, die christliche Begründung der Leibeigenenbefreiung auf den Krongütern durch Philipp den Schönen von Frankreich 1299, das Indianer-Versklavungsverbot durch Papst Paul III. 1537, de Las Casas Brief an den Indienrat Karls V., die Sklaverei verstoße gegen die "Regeln der Menschenrechte", schließlich die starke und entscheidende Rolle der evangelikalen Abolitions-Bewegung und der englischen und amerikanischen protestantischen Freikirchen. Im 19. Jahrhundert setze die englische Marine sogar 15 % ihrer Schiffe zur Unterdrückung des Sklavenhandels ein.
Gegenüber linken Historikern betont Flaig das aktive Bewußtseinselement, das das Sein in einzigartiger Weise verändert habe wie nirgendwo sonst. Und er verweist auch auf das Fehlen einer grundlegenden islamischen "Fatwa", die die Versklavung von Nichtmohammedanern untersagt.
Angesichts der Tatsache, daß es in afrikanischen und islamischen Ländern noch immer Sklaverei gibt (s. E. Benjamin Skinner: "Menschenhandel". Sklaverei im 21. Jahrhundert, 2008; Damien Lewis, Mende Nazer, „Sklavin“, 2002), mag Flaigs Artikel-Titel nicht übertrieben erscheinen: "Der tiefste Bruch in unserer Geschichte".
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