Dienstag, 25. Oktober 2011

Gubaidulina liebt Fibonacci






Sofia Gubaidulina in jüngeren Jahren
Bild: Smirnow / Wiki.


- Franz Liszt wird 200 - Sofia Gubaidulina 80. Die neue Musik wird alt.
Gubaidulina ist mir eingängiger als der große Abenteurer Liszt, WDR3 präsentierte sie am Sonntag ganztägig. Gubaidulina ist sehr religiös, aber Musik hat keine konkrete Bedeutung, sie klingt und wirkt über die sinnliche Wahrnehmung auf die Gefühle. Was immer sich ein Komponist gedacht haben mag, es spielt keine konkrete semantische, keine kognitive Rolle.
Gubaidulina schafft eine expressive Klangwelt - eine Welt von Klängen mit einer Anbindung an das Archaische, das Materiale, Brutale, Unkünstliche. Kein Thema wird erschöpfend und umfänglich behandelt, variiert, transformiert, permutiert, sondern Klangereignisse elementarer Art werden zusammengestellt. Eine materialinspirierte Musik, wie mir scheint, aber auch eine Musik, die mit Fibonacci-Verhältniszahlen hantiert, wie sie auch bei Bach und vielen anderen gefunden wurden.

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