Freitag, 23. November 2012

Die Suche






Die Suche nach dem kleinsten Übel steht wieder ins Haus, nächstes Jahr gibt es Bundestagswahl.

Auch die sich so nennende PARTEI DER VERNUNFT stellt sich zur Wahl. Gut so. Je mehr Kandidaten, desto besser hoffentlich der Wettbewerb.

Mir scheint allerdings, die Partei muß noch vernünftiger werden. Da es die VERNUNFT als Einzelangebot aber nicht gibt, sage ich besser, sie soll verständiger werden.

Hier ein paar Kommunikationen mit dem Bundessekretär und dem Vorsitzenden der Partei:


22.11.12 Sehr geehrter Herr Doleys,

vielen Dank für Ihr Statement. Sie haben sich schon mal die Mühe gemacht, das PDV Grundsatzprogramm zu lesen.
Wir in der PDV sind der Ansicht, dass wir einen entscheidenden Kurswechsel in Deutschland brauchen. Es reicht nicht, einige Stellschrauben zu drehen und alles ist wieder perfekt.
Dass unsere Idee funktioniert, beweist in vielen Punkten die Schweiz. Da wo es dort Probleme gibt, bieten wir andere Ansätze.
Die Österreichische Schule für Ökonomie ist mehr als eine reine Wirtschaftslehre. Es ist vielmehr der philosophische Ansatz für eine libertäre Gesellschaft. Wie weit man das wirklich vorantreiben will und vor allem auch kann, wird sich erste noch entscheiden müssen. Derzeit sind liberale Gedanken in Deutschland dank der erfolgreichen Negativpropaganda der FDP eher verpönt.

Unser Grundsatzprogramm ist ein Idealziel, das wir erreichen möchten. Hierzu sind natürlich eine Vielzahl von kleinen Schritten notwendig. Wir wollen und müssen die Menschen mitnehmen.
Warum man sich gegen Hayeks Ansatz vom freien Marktgeld wehren sollte, kann ich beispielsweise  nicht nachvollziehen. Echter Kapitalismus, ja echte Marktwirtschaft bedingt auch echtes und werthaltiges Geld bei dem eben nicht die Zentralbank Zins und Geldmenge steuert. Genau diese Eingriffe sind ja die sozialistische Komponente, die für alle Probleme im Markt verantwortlich sind. Das haben bisher nur die „Österreicher „ erkannt.

Ron Paul als Sektierer zu betrachten halte ich ebenfalls für falsch. Er wurde in Deutschland einfach verschwiegen. Zudem gibt es viele Ungereimtheiten bezüglich der Vorwahlen. Das können Sie problemlos nachlesen.
Hans Hermann Hoppe ist Vordenker der extremen libertären Richtung und lehnt Parteien grundsätzlich ab. Umso verblüffender ist es, dass er uns für dieses Programm gratuliert und die PDV als einzig echte liberale Partei in Deutschland betrachtet.
Uns ist es wichtig, solche Statements zu erhalten. So lange uns die Presse, Funk und Fernsehen totschweigen, finden wir hier Unterstützer, die uns weiter bringen. Diese Leute sind in Deutschland nicht mainstream. Die PDV auch nicht. Wir sind für die dringend nötigen Veränderungen ohne die unser Land in einigen Jahren nicht mehr das sein wird, was wir uns alle wünschen. Der Glaube an die derzeitige Politik führt in eine Beamtendiktatur der Brüsseler Eurokraten.
Es werden täglich neue Fakten geschaffen.
Wenn wir nicht bereit sind unser Denken völlig zu verändern, werden wir in einer UDSSR 2.0 aufwachen.
Viele GrüßeGerhard Breunig 21.11.12 (Bundessekretär)


Antwort WD: Sehr geehrter Herr Breunig,
zweifellos sollte sich einiges ändern, und Richtung Schweiz wäre sehr angenehm mit den Rechten der Kantone und der indifferenten bis zufriedenen Koexistenz der drei verschiedenen Sprach- und Kulturräume. Die Schweiz hat auch ihre Zentralbank behalten und ein Einheitskursregiment zum Euro eingeführt, das bislang gut ging.
In der Schweiz wurde 1947 von Hayek auch die Mont-Pelerin-Society gegründet, der Klub der Liberalen aus der Österreichischen Schule von Mises bis Friedman. Dort war man recht unterschiedlicher Meinung über Liberalismus und Sozialismus, etwa, wenn Mises den anderen Sozialismus vorwarf und mit Austritt drohte. Röpke und Rüstow traten aus. Von Carl Menger bis Friedman vertrat man ohnehin historisch recht unterschiedlich Meinungen, wie kann es bei denkenden Menschen anders sein, man hätte es nur etwas sachlicher tun dürfen.
Darum bemüht sich Polleit, ich lese ihn seit langem gern; aber die Inflation, die er seit 10 Jahren voraussagt, ist immer noch nicht da. Der Angebotsdruck aus China und anderen Schwellenländern wird sie vermutlich weiterhin verhindern. Friedmans Behauptung, Inflation sei immer ein monetäres Phänomen, stimmt so offenbar nicht mehr; in den Sozialwissenschaften gibt es keine ehernen Wahrheiten. Hayek bekam den Nobelpreis zusammen mit Myrdal, der genau das gegenteilige Programm Hayeks vertrat. Seitdem hat sich Schweden mehr an den Sozialisten Myrdal gehalten als an Hayek und steht trotzdem heute mir besseren Verschuldungsdaten da als Deutschland und England. Erstaunlich, wie die das gemacht haben, man würde gern einen Kommentar Hayeks dazu lesen, leider ist er schon verstorben.
Hayek hat über die Ökonomie hinaus viel zu bieten, da haben Sie recht, aber er wäre nicht zu Murray Rothbard nach Las Vegas gegangen, er kehrte nach Freiburg zurück.
Die Lektüre selbst Rothbards ist durchaus anregend, aber wie sein Schüler (cum grano salis) Ron Paul übertreibt er oft maßlos und besitzt keine Erdung in der Gegenwart.
Beide hätten sie aber keine Briefe an Journalisten geschrieben, wie der pdv-Vorsitzende Janich:
Liebe Journalistinnen und Journalisten,
dieser Brief soll an Ihr Gewissen appellieren. Da ich selber diesen Beruf ergriffen habe, weiß ich, dass man nicht einfach Journalist wird, weil einem nichts Besseres eingefallen ist. Jeder, der diese Richtung einschlägt weiß, dass es ein Überangebot an Bewerbern und wenige freie Stellen gibt. Journalist wird man also nicht wegen der Berufsaussichten, sondern aus Leidenschaft. Sie wollen aufklären, ihre Sicht der Dinge mitteilen, sich auf die Seite der Schwächeren stellen und sicherlich ein bisschen auch die Welt retten.
Nun, ich habe gute Neuigkeiten für Sie. Die Welt braucht Sie JETZT. Überall in Europa erstarken rechte, nationalistische Parteien. In Deutschland ist das aufgrund unserer Geschichte zum Glück noch nicht so weit. Aber es gibt keine Garantie darauf, dass das so bleibt. Eine tiefere Analyse unserer eigenen Geschichte offenbart erschreckende Parallelen zur jetzigen Zeit. …” (pdv-Netzseite).  
Da spricht die krakeelige Naivität. Schellnhuber will auch die Welt retten. Und noch tausend andere wollen das. Darunter tun es nur Liberale wie Otmar Issing.
Die libertäre pdv macht lieber in Unsachlichkeit, siehe Gebauer.
Schade.
Besten Gruß, Wolf Doleys


pdv-Vorsitzender Oliver Janich zu Katalonien: Umgekehrt wird natürlich ein Schuh draus. Genau wegen der Bankschulden sollte Katalonien sezessionieren. Anschließend führt man Währungswettbewerb und damit echtes Geld ein und die Gegend könnte sich vor Zuflüssen von Investoren gar nicht mehr retten.
OJ

Antwort WD: Katalonien hat zwar eine stärkere Wirtschaft als Spanien sonst, und wird deswegen von Madrid abkassiert und mit Investitionen vernachlässigt, aber die Katalanen haben auch nach der Euro-Einführung, wie alle Südeuroländer, viele Euros aus Deutschland per Direktinvestitionen erhalten. Diese Kapitalabflüsse haben Deutschland viele Jahre geschwächt, weswegen Deutschland überwiegend ein Euro-Verlierer ist. Katalonien hat das offenbar nicht viel genützt, teilweise wegen der Madrider Abschöpfung. Es gibt also guten Grund für Katalonien, sich fiskalisch so selbstständig zu machen wie dies ein US-Teilstaat oder ein Schweizer Kanton ist. Dafür braucht man aber keine Selbstständigkeit, ein Autonomiestatut täte es auch, und eine andere Währung wäre auch nicht nötig, denn Katalonien ist ein Eurogewinner. Der Euro ist echtes Geld, er hat heute bei 1,2967 geschlossen.
Die Partei der Vernunft und ihr Vorsitzender Janich neigen zu simplifizierenden Ron-Paul-Perspektiven ohne dessen Patriotismus.
Zahlenmaterial zu den deutschen Kapitalabflüssen bietet handlich Hans-Werner Sinn in der “Target-Falle”. Weidmann widerspricht übrigens Sinn in der Wertung des Target2-Systems, er hält es für ein reines Verrechnungssystem wie auch Ulrich Bindseil von der EZB, dort Vize-Chef Finanzmarktoperationen.
Sinn plädiert mit gutem Grund für einen jährlichen Saldenausgleich in der Art, wozu die US-Teilstaaten verpflichtet sind. Dem würde wohl auch der Bundesbankpräsident zustimmen.  


Antwort Janich: Nein, wir neigen zu Logik, wie alle Austrians :)Wir sind keine Austrians weil Ron Paul einer ist, sondern Ron Paul ist Austrian weil er logisch denken kann. Keine Bevölkerung profitiert langfristig von einem ungedeckten Papiergeldsyste. Sollt man angesichts der Krise mitterweile verstanden haben. 



OJ
Antwort WD:   Prima Logik! 

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