Dienstag, 25. Dezember 2012

Erbärmliches Neuchristentum






Lea Sophie, 2 Jahre






Ein strahlender Andromeda-Nebel zeigt sich in ganzer Pracht, wenn ich den Klappcomputer öffne. An diesem Bild bleibe ich immer einen Moment hängen, denn man kann sich sofort in Gedanken verlieren angesichts dieser gigantischen Dimensionen, die zu erfassen das menschliche Hirn nicht so recht geeignet ist. Im dunklen Königsberg ging es Kant ähnlich:
"Zwei Dinge erfüllen das Gemüt mit immer neuer und zunehmender Bewunderung und Ehrfurcht, je öfter und anhaltender sich das Nachdenken damit beschäftigt: der bestirnte Himmel über mir und das moralische Gesetz in mir."
Das Zitat steht in der “Kritik der praktischen Vernunft”, daher der Bezug auf das ‘moralische Gesetz’, das er zum Persönlichkeitswert schlechthin verklärt. Im Alter neigte er zu einer herben Pflichtethik, nachdem er sich schon als Jugendlicher nicht halbstark gebärdet hatte. Da waren seine pietistischen Eltern vor und deren schottisch-calvinistische Herkunft. Psychologie kennen die Religionen nicht und Kant brachte es da auch nicht weiter, obwohl er immerhin soviel in seiner Anthropologie wahrnahm, daß nämlich der Mensch “aus einem krummen Holz geschnitzt” sei.

Auch Thomas Mann läßt seinen Hans Hansen den S-ternenhimmel innig betrachten, es handelt sich um eine verbreitete Faszination, aus der die Astrophysiker und ihre beinharten Lobbyorganisationen Abermilliarden herauspressen. Aber nicht die Sternenguckerei und der ganze Nasa-Blödsinn, die Mondlandung einbegriffen, helfen dem Menschen weiter, sondern die Selbstbetrachtung, die Selbsterkundung und die Selbsterkenntnis, kurz, die differentielle Psychologie in pragmatischer Absicht und dies gerade im Hinblick auf die gefährlichen Kinder- und Jugendjahre. Nicht nur entgleist mancher Jugendliche in der Pubertät, auch vielen Eltern fehlen auch die einfachsten psychologischen Kenntnisse. Ein trauriges Schlaglicht auf menschliche Dummheit und Bösartigkeit, aber auch auf die herrschende linkschristliche Unkultur, die überall den Erziehungsgedanken und die Disziplin demontiert, wirft ein besonders schlimmer “Weihnachtsmord” in Köln. Die zweijährige Tochter einer zwanzigjährigen ledigen Mutter wurde von dem dreiundzwanzigjährigen Freund so brutal geschlagen, daß das Kleinkind nach zwei Tagen an den zugefügten Kopfverletzungen starb. Mutter und Freund sahen dem qualvollen Sterben des kleinen Mädchens Lea Sophie also zwei Tage lang zu, ohne etwas zu unternehmen. 

Leider sind Kindermorde und Totschlägereien in aller Öffentlichkeit in der linkschristlichen Gegenwart des Kardinal Lehmanns und des EKD-Manns Schneider kein Einzelfall. Insbesondere Linkschristen wie Nikolaus Schneider agitieren ständig wie linke Sozialarbeiter, lassen aber die traditionelle protestantische Erziehung, wie sie Kant erfahren hat und wie sie lange gültig war, völlig unerwähnt.  

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