Mittwoch, 31. Juli 2013

Einzig in der Moderne angekommen



Tête-à-tête wie zu Zarenzeiten: Herr Putin mit Patriarch Kirill, dessen orthodoxe Kirche noch lange nicht in einer rationalen Gegenwart angekommen ist.   



«Viele empfinden das traditionelle Gottesbild als Last», meint die calvinistisch  erzogene Schweizer Pfarrerin aus Holland, Ella de Groot. (NZZ 26.7.13) Und: «Gott» ist für mich Geist und Energie. Diese Kraft entfaltet sich in der Liebe, die ich im Zusammensein mit anderen Menschen spüre. An ein Leben nach dem Tod glaube ich nicht. Wenn ich sterbe, gibt es mich nicht mehr. Das, was ich im Leben bewirkt habe, wird aber weitergehen.”


Ein solches Gottesverständnis bahnt sich schon bei Spinoza an und spinnt sich fort bei den Protestanten Lessing und Schleiermacher. Man kann eine solche Entwicklung nur hochschätzen, denn sie vermindert den kriegerischen Impuls von Religion. Bis hin zu dieser Position gibt es ein breites Angebot im Protestantismus, wobei das individuelle Element, das es bei anderen Religionen nicht gibt, fruchtbar bleibt und verstärkt wird. Nur in der Schweiz und den USA leben diese Mentalitäten in der Breite, teilweise noch in Holland, während in Deutschland der Moralismus Raum gegriffen hat. Das aber sei eine endlose Spirale, meinte schon Lessing. Zudem eine fruchtlose und destruktive, kann man hinzufügen. Denn die Moral-Maulhelden können sonst nichts, außer mit ihrem Maulheldentum die Geister zu verwirren. Siehe Nikolaus Schneider etc.   

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