Donnerstag, 24. Oktober 2013

Wirtschaftsraum Südostasien







Bild: keepscases / Wiki 



“Brunei: Neue harte Scharia-Gesetze
Das südostasiatische Sultanat Brunei führt für das Strafrecht eine strenge, rückständige Form der Scharia ein. Demnach könnten Ehebruch mit Steinigung, Diebstahl mit der Amputation von Gliedmaßen und Alkoholkonsum mit Auspeitschen bestraft werden. Wie der Sultan Hassanal Bolkiah am Dienstag in einer Rede bekanntgab, soll das neue Strafrecht in den kommenden sechs Monaten schrittweise in Kraft treten; es soll nur für Muslime gelten. …” FAZ 23.10.13

Brunei ist reich aufgrund seines Öls, nicht wegen seiner Wirtschaftskompetenz, darin gleicht es den arabischen Ölstaaten.
Wie sieht es sonst aus im Wirtschaftsraum Südostasien?
Der Berliner Wirtschaftsgeograph Elmar Kulke sprach dazu bei den Bochumer Geographen.
Singapur, Malaysia, Indonesien, Vietnam, Kambodscha, Laos, Thailand, Myanmar, Papua-Neuguinea, Brunei und die Philippinen machen Südostasien aus.
Diesen Kulturerdteil bestimmen große Gegensätze, insbesondere ist der Gegensatz zwischen Stadt und Land außerordentlich groß. Die Pole sind hier der winzige Stadtraum Singapur mit rund 50.000 USD Bruttoinlandsprodukt pro Kopf, während auf Papua-Neuguinea ein großer Teil der Landwirtschaft nur für den Eigenbedarf betrieben wird. Singapur erbringt fast nur noch Dienstleistungen und besitzt kaum noch Industrie auf dem eigenen Territorium. Es hat sie ausgelagert nach Malaysia und Indonesien, während die Verwaltung in der Stadt ansässig ist. Beide Länder profitieren davon, insbesondere Malaysia, das schon bessere Zeiten vor der Reislamisierung gesehen hat. Die Oststrände sind heute leer, es herrscht absolutes Alkoholverbot und im Supermarkt gibt es geschlechtergetrennte Kassen. Es herrscht eine starke Diskriminierung der nicht-malaiischen Bevölkerung, was sich auch an der University of Malaysia zeigt, die Nicht-Malaien abweist und drittklassige malaiische Lehrkräfte befördert. Die Diskriminierung richtet sich vor allem gegen die indische und chinesische Bevölkerung, die wirtschaftlich weit produktiver ist als es die Malaien sind. Es gibt starke Spannungen zwischen den Bevölkerungsgruppen, die in der Vergangenheit durch Wirtschaftswachstum gedämpft wurden. Mit der Schwächung der Wirtschaftskraft durch die Ausschaltung der Chinesen an vielen Stellen fällt die Umverteilung schwächer aus, was die Mißgunst der Malaien weiter nährt.
Ähnliche Probleme herrschen in der gesamten Region, wo der Islam auftritt. Noch gut in Erinnerung ist der Angriff der Moro-Islamisten auf die philippinische Großstadt Zamboanga im September dieses Jahres.


Es scheint, als ob die Kulturgegensätze noch eine Zeitlang die Entwicklung dieses Wirtschaftsraumes bestimmen werden. Für die Rückwärtsentwicklung Malaysias ist kein Ende abzusehen, in Kambodscha lähmt der zurückliegende Millionenmord der ROTEN KHMER durch generellen Vertrauensverlust die Entwicklung; Myanmar und Vietnam lösen sich aber langsam von der zerstörerischen Macht ihrer Diktaturen und treten möglicherweise in ein neues Entwicklungsstadium ein.  

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