Freitag, 28. Februar 2014

Konrad Lorenz




Hier benehmen sich gläubige Menschen ziemlich viehisch, ähnlich wie Schimpansen - 
beim Rädern werden dem Verurteilten mit einem schweren Wagenrad die Knochen gebrochen.

(Bild: Wiki.)



Ende Februar 1989 starb der große Tierbeobachter Konrad Lorenz. Sein großes Verdienst sehe ich darin, das menschliche Verhalten als eine Spielart tierischen Verhaltens aufzufassen. Menschen sind keine Gotteskinder mit einem freien Willen, sondern Säugetiere mit ähnlichem - nicht gleichem - Verhalten wie andere Säugetiere, insbesondere Menschenaffen.

Es ist daher unsinnig zu erwarten, Menschen, Buddhisten, Maoisten, Christen, Marxisten, Mohammedaner, Animisten und Hinduisten würden sich nicht wie Säugetiere verhalten. Sie tun es, weil es ihnen ihr genetisches Material vermittelt. Durch die Entwicklung der Großhirnrinde besitzen sie aber die Fähigkeit zur Entwicklung reichhaltiger und vielfältiger kultureller und wissenschaftlicher Möglichkeiten, die weit, sehr weit über die Möglichkeiten der Menschenaffen hinausgehen. Sie bleiben aber Säugetiere. Den Einfluß der kulturellen Sphäre scheint Lorenz allerdings unterschätzt zu haben.

Donnerstag, 27. Februar 2014

Würde Putin auch gerne so machen











“Auch angesichts dieser terroristischen Entartung wuchs der Widerstand. Die Bauern erhoben sich gegen den Getreideraub und unzählige Grausamkeiten. Neue Quellenfunde belegen, daß ihr Protest weit mehr Regionen erfaßte als die sonst zumeist genannten nordukrainischen Schwarzerdgouvernements. Als sich im Februar 1921 auch noch die Vorkämpfer der ‘Revolution’ aus den Oktobertagen, die Matrosen von Kronstadt, erhoben und eine echte Rätedemokratie anstelle bolschewistischer Parteidiktatur forderten, ließ Lenin ihren Aufstand gnadenlos und blutig niederschlagen.” Manfred Hildermeier, Die Sowjetunion 1917-1991, Mchn. 2007, S. 21

Mittwoch, 26. Februar 2014

Rums! da ging das Weltall los!





Mit Getöse riesengroß?

Hier rechts ist es aber nur die Pfeife von Lehrer Lämpel, gezeichnet von Wilhelm Busch.



Zu ASTRONOMIE fällt mir nichts ein. Der S-ternengucker im TONIO KRÖGER Thomas Manns zählt nicht als Astronom. Auch Kant sah sich zwar gern den bestirnten Himmel an,  blieb aber doch überwiegend bei seinem Leisten. Höchstens Fred Hoyle und sein BIG BANG wäre zu erwähnen. Hoyle erfand diese Bezeichnung, um die anderen Astronomen zu verulken. Bumms, und dann war alles da. Fast alles. Prima. Viel Klimawandel gab’s dann aber noch. Geschenkt. Hoyle fand die Vorstellung eines BIG BANGs ulkig.

Auch Dominik J. Schwarz aus Bielefeld präsentierte da nichts Neues in seinem Vortrag “Dunkle Energie und die Expansion des Universums”. Im Anfang war der Abstand der Objekte null und der Raum unendlich. 
Das leuchtet so wenig ein wie die Genesis. Gut, daß man keine Zeit hat, sich darein zu vertiefen. Denn die tausend Probleme des irdischen Lebens sind schon zu viel für einen. Und warum nicht beides, Urknall und Genesis, nebeneinander stehen lassen? Wähle jeder, was ihm besser gefällt. Es kommt nicht darauf an im irdischen Leben. Man könnte sogar Vorteile für die Genesis erkennen. Anschaulich, leicht verständlich und weitgehend ausreichend. 
Wem das nicht reicht, ergänzt mit Fred Hoyle, Einstein und Hubble. Ist das immer noch nicht genug, wartet Stephen Hawking. Aber dessen bedürftig sind nur noch wenige. Die Genesis als Gleichnis reicht den meisten. 
Und das Neue Testament ist mit seiner Textsammlung für den Alltagsgebrauch konstruktiv, erhebend und anleitend. Nichts kommt dem gleich, wie die Geschichte zeigt. 
Gefährlich wird es, wenn geistig zugeklebte Texte umlaufen. Oder Animismus selbst die Ansätze rationaler Weltbetrachtung und Medizin bedroht, wenn zum Beispiel Rachitis von den Geistern kommend phantasiert wird, wie in Afrika. (Vgl. DLF, TAG FÜR TAG, 26.02.2014) 

Es gibt weder Geister noch Götter, aber die vielen christlichen Texte lassen wenigstens eine gewisse geistige Offenheit zu. Das ist geschichtlich belegt. So wie für andere Texte das Gegenteil gilt.       

Dienstag, 25. Februar 2014

Es gibt den schönen Odenwald, und den widerlichen


FOCUS-Redakteur Michael Odenwald ist das beste Beispiel für journalistische Desinformation. Seit Jahren. Er wählt sich etwas aus und trimmt es auf Alarm. Da ist das Klima besonders geeignet, weil es viele unseriöse Physiker und Meteorologen gibt, die Vorlagen liefern und Gegenmeinungen unterdrücken. Diese Vorlagen frisiert Michael Odenwald dann auf Alarmismus im BILD-Zeitungsstil, wobei er sich stets darauf verläßt, daß das breite Publikum die komplexe Materie nicht kennt. Widerlich. 



"Katastrophaler Focus-Artikel stellt die Klimawissenschaften auf den Kopf: Folgen für den seriösen Wissenschaftsjournalismus sind fatal

Michael Odenwald zeigte am 24. Februar 2014 im Focus wieder sein ganzes Talent im Verfassen von Klimaalarm-Klamauk, der den Fachleuten Schauer über den Rücken laufen läßt:
Ende des Temperaturstillstands? Fataler Wärmeschub: El Niño könnte das Weltklima auf den Kopf stellen
Deutsche Forscher prognostizieren, dass noch in diesem Jahr ein El Niño einsetzen könnte. Damit hätte die Stagnation der Klimaerwärmung wahrscheinlich ein Ende. Die Folgen für die Erde wären katastrophal.
Ende des Temperaturstillstands, nur weil eine kleine El Nino-Temperaturspitze aus dem Temperaturplateau herausragt? Scherz lass nach. Was soll am El Nino fatal sein? Fatal ist hier allein die Dramatisierung eines natürlichen Wetterphänomens zu eigenen, fragwürdigen Zwecken. “Ende des Halbmondes? Fataler Vollmond im Anmarsch!”.  Klimaforscher schütteln den Kopf. Ein einziges wärmeres Jahr gehört ganz klar in die Kategorie Wetter, nicht Klima. Katastrophal ist hier nur die schlimme Fehlinterpretation des aktivistischen Focus-Redakteurs. Odenwald sollte sich dringend einmal bei seiner lokalen Volkshohschule erkundigen, wann das nächste Nachschulungsseminar zu den Grundlagen des Klimawandels stattfindet. Falls er es einrichten kann, könnte er auch gerne zum Klimaseminar in Mannheim am 10. April 2014 kommen, um sich den aktuellen Stand der klimarealistischen Forschung anzuhören. Kalte-Sonne-Coautor ist übrigens auch als Vortragender mit dabei."
(http://kaltesonne.de/?p=16882)  
Odenwald weiß bescheid. Da hilft keine Nachschulung. Er ist ein Überzeugungsschreiberling.

Montag, 24. Februar 2014

Helmut Schmidt, Yingluck, Merkel und Kiew







“Aber die Ukraine war zu diesem Zeitpunkt (1921, WD) tatsächlich im großen und ganzen unterworfen; der erste osteuropäische Staat, der erfolgreich vom Kreml übernommen wurde.”

R. Conquest, Ernte des Todes, S. 55



Helmut Schmidt: „In einer Demokratie wird der gewählt, der sich dem Publikum angenehm macht. Das ist einer der schweren Geburtsfehler jeder Demokratie. . . . Die Demokratie hat so manchen Fehler.“

So ist es. Deswegen haben so viele Schaumschläger in der Politik so gute Chancen. Weit schwieriger ist es, eine Unternehmerkultur aufzubauen, eine wettbewerbliche Marktwirtschaft ohne Korruption. Daraus resultiert der Wohlstand eines Landes. 
Die Regierung Yingluck in Thailand hat etwas Ähnliches getan wie der Blockflöteneinheitsbundestag mit dem EEG: garantierte Preise. Manipulierte Preise. Subventionsbetrugspreise. Um gewählt zu werden, hat Yingluck den Bauern die Reispreise in großzügiger Höhe aus Steuermitteln garantiert. Und konnte das nicht durchhalten, weil einerseits nun auch aus dem Ausland zu dem überhöhten Preis Reis schwarz nach Thailand verbracht wurde, andererseits die Reispreise fielen, so daß die Regierung Yingluck nun auf dem unverkäuflichen teuren Reis sitzt. Das müssen die Steuerbürger bezahlen, so wie die Stromverbraucher im deutschen Mietshaus dem Solardacheigentümer seinen überteuerten Strom über das EEG zwangsweise bezahlen. Die Regierung Merkel hat die Marktwirtschaft im Energiesektor aufgehoben und demontiert auch an anderen Ecken den
Wohlstand, den die Unternehmen erwirtschaften. 

Wenn nicht einmal gestandene Marktwirtschaften vor politischen Machenschaften sicher sind, die den Wohlstand in der Zukunft gefährden, wovon sich viele dämliche Wähler keine Vorstellung machen, um wieviel schwieriger ist der Aufbau einer korruptionsfreien, wettbewerblichen Marktwirtschaft in der postsowjetischen Ukraine. Denn das ist die Hauptaufgabe nach der Entmachtung des russischen Statthalters Janukowitsch. Der hatte auch überall subventioniert, die Gaspreise zum Beispiel, und so die Verschuldung Kiews hochgetrieben. Durch Subventionen werden aber die Marktsignale ausgeschaltet und der Mißwirtschaft Tür und Tor geöffnet. 
Durch die lange sowjetische Besetzung der Ukraine durch die Moskauer Kommunisten verfügt die Ukraine nicht mehr - wie Rußland selbst auch nicht - über eine gewachsene Unternehmerschicht, sondern fast nur über Wirtschaftsrüpel, Oligarchen genannt, und Geschäftemacher. Vor allem in der stark russifizierten Ost-Ukraine. In der West-Ukraine wurde zudem die Bauernschaft von Moskau fast ausgerottet.
Der Weg zum Wohlstand, die Überwindung des täglichen Mangels, wird also schwierig werden und langwierig sein. Dafür muß man der neuen ukrainischen Führung viel Glück wünschen, und möglichst wenige Politiker, die sich den Wählern genehm machen, aber gegen die Wohlstand erzeugende Marktwirtschaft handeln.

Sonntag, 23. Februar 2014

Die zivilisatorische Grenze zwischen Europa und Eurasien verläuft mitten durch den postsowjetischen Zwitter Ukraine

Das Badehaus in Czernowitz im 19. Jahrhundert, gemalt von Franz Xaver Knapp (1809-1883)(Bilder: Wiki.)


Die drei Appeasement-Apostel Steinmeier, Fabius und Sikorski haben den Gang der Kiewer Dinge nicht aufhalten können. Der Politgangster aus der Ost-Ukraine hat sich in seine Heimat abgesetzt. Dort, in der Barbarei der russischen Rückständigkeit, wird er sein destruktives Spiel fortsetzen. Wenn er kann. So lange Putin keinen Ersatz für ihn hat.
In der ukrainischen West-Ukraine beginnen die Mühen der Ebene. Der ostukrainische Bedränger, nur mit ostukrainischen Stimmen an die Macht in Kiew gekommen, stellt keine unmittelbare Gefahr mehr dar, aber die Wahlstimmen aus dem Osten bleiben ein Damokles-Schwert für Lemberg und Czernowitz.
Und natürlich die Spezies “Politiker”. Von außen sehen sie aus wie Timoschenko, von innen wie Edathy. Manchmal. Leider zu oft. Es ist eine spezielle Sorte, die sich nach vorne drängt. Man weiß nie genau, ob sie ein Adenauer werden oder ein Alex Salmond oder eine Merkel. Auf Timoschenko dürften die Scharfschützen schon angesetzt sein. Was wird sie dieses Mal aus der neuen Chance machen? Wird es wieder einen Juschtschenko geben? Dann würde der Osten mit seiner großen russischen Majorität wieder gewinnen.  
Die zivilisatorische Grenze zwischen Europa und Eurasien verläuft mitten durch den Zwitter Ukraine. Die eigentliche Ukraine im Westen will weg von Moskau und hin nach Europa. Das wird wohl nur durch eine Begrenzung der Ukraine auf die eigentliche Ukraine gelingen.

Samstag, 22. Februar 2014

Gabriele Münter in Murnau








Traveller, will you come across Murnau in the South of Bavaria, spent a visit to the Münter-Haus, where Gabriele Münter (geb. 19.2.1877 in Berlin) and her friend Kandinsky dwelled and painted. It's worthwile. House and garden offer a charming, animating atmosphere. 

Freitag, 21. Februar 2014

Blut in Kiew






Quartett der Ungleichen, von links nach rechts: Cesare Borgia - Kardinal Pedro Luis de Borja Llancol de Romani - Niccolò Machiavelli - Michelotto Corella.
Gemälde um 1500 (Wikip.)



Hallo Niccolo! Wenn du so hinter Florenz in Percussina die europäische Politik verfolgst, was geht dir da durch den Kopf, nach diesem Blut-Donnerstag gestern in Kiew? Du liest doch Zeitung?

Ja, natürlich. Die Zeiten haben sich geändert seit den Medici in Florenz, und ich muß sagen, zum Positiven. Die Trennung von Politik und Religion, wie ich sie in den DISCORSI vorgeschlagen habe, ist weitgehend durchgeführt. Die meisten Republiken haben keine Fürsten mehr, und die, die noch einen haben, wie Rußland, sind doch recht moderat geworden und nicht mehr mit Cesare Borgia und anderen Renaissance-Fürsten meiner Zeit vergleichbar. Jedenfalls in Europa, in Nordkorea sieht das anders aus.
In Kiew herrscht ein bürokratischer Zwitterfürst, eine Zwergausgabe des Cesare Borgia, raffgierig, erbarmungslos, skrupellos, verschlagen, raffiniert, betrügerisch, als parlamentarischer Bürokrat geschickt.
Kann man mit einem solchen Mann einen echten Dialog führen? Ich denke, seit er die Wahlen manipuliert, die Gegnerin Timoschenko ins Gefängnis weggeschlossen und die Verfassung frisiert hat, das liegt alles schon Jahre zurück, seitdem muß jedem klar sein, daß Janukowitsch kein Wort zu glauben ist. Westeuropa konnte sich lange auf den Zwerg-Cesare einstellen. Leider wurde die Zeit nicht genutzt, sondern dialogisiert, also Appeasement betrieben. Nicht einmal die Konten der Regimestützen wurden bei der Verhaftung Timoschenkos blockiert, heute sind die Gelder längst weitergeleitet.
Nach dem Blutbad gestern kann nur ein bedingungsloser Rücktritt des Pokerspielers in Frage kommen. Vielleicht sollten große Manöver an der polnisch-ukrainischen Grenze stattfinden? Die Opposition könnte dann schnell bewaffnet werden, denn Janukowitsch glaubt fest an Castros und Maos Wort, daß die Macht aus den Gewehrläufen komme. Eine Unabhängigkeitserklärung der Westukraine, der früheren polnischen und österreichischen Gebiete, muß ins Auge gefaßt werden. Die Opposition wäre gut beraten, Fallschirmjägerkommandos aufzustellen. Wenn der Cesare fällt, fallen die Mitläufer ab. Die Timoschenko-Partei stünde dann vor der schwierigen Aufgabe, die Opposition zu einigen. Aber sie hätte mit Timoschenko und Klitschko, der in kurzer Zeit offenbar viel gelernt hat, zwei Galionsfiguren, die das vielleicht schaffen könnten. Mit dem ehemaligen Außenminister und Parlamentspräsidenten Jazenjuk steht ein weiterer erfahrener Politiker bereit, der Ministerpräsident werden könnte. Der IWF wäre dann dran, insbesondere der Bau neuer Kernkraftwerke; die ohnehin auf der Tagesordnung stehen, müßte für Impulse sorgen, hier könnten sich auch die Franzosen besonders engagieren. Und alles schnell beginnen, denn die Sotschi-Spiele des Fürsten Putin gehen zu Ende. So lange sie dauern, wird Moskau nichts unternehmen. Mit der rückständigen Ostukraine kann er recht zufrieden sein. Sie paßt zu Rußland.

Ei, ei, Niccolo, siehst du das nicht zu sehr aus der Renaissance-Perspektive?

Donnerstag, 20. Februar 2014

Im schönen Monat Oktober war's, die Blätter fielen vom Baum, da hat sich des Thomas' Telefon mal ganz zufällig verhau'n






Im Oktober 2013 - 

wie kommt das gelbe Gingko-Blatt unter den roten japanischen Zierahorn?








Version 1:
Oppermann: Hallo Jörg, hier Thomas, weißt Du noch, wie wir Dich ins Amt gebracht haben?
Ziercke: Aber ja, Thomas. Wie könnte ich vergessen, wer mich auf diesen schönen BKA-Chefsessel gesetzt hat. Warum rufst Du an?
Oppermann: Du wirst doch bald pensioniert, da müssen wir doch schon ‘mal überlegen, perspektivisch, was da noch Schönes und Gemütliches kommen kann.-
Übrigens, fällt mir da gerade ein, weißt Du, wir haben doch diesen famosen Kerl, den Edathy. Prima Mann. Da wird aber geredet. Kinderpornographie. Ganz übles Geschwätz, vermutlich von Neonazis gestreut. Weißt Du da ‘was? Als SPD-Fraktionschef muß ich Schaden von meinem Mann abhalten.
Ziercke: Der Edathy? Du willst den wohl befördern. Gut so. Aber ich weiß da gar nichts. Doch ich werde den zuständigen Sachbearbeiter befragen. Der ist gerade unterwegs. Ich rufe Dich dann zurück. Leute wie Edathy brauchen wir.  


Version 2:
Oppermann: Oh, Du bist das, Jörg? Hier Thomas. Da habe ich doch versehentlich die Nummer des Bundeskriminalamts gewählt. Diese automatischen Telefone. Na, wie geht’s Dir denn, altes Haus?
Ziercke: Prima, Thomas! Habt Ihr in Berlin auch so schönes Wetter? Hier in Wiesbaden herrscht wunderbares Herbstwetter.
Oppermann: Ja, hier auch, Jörg. Ich geh gleich mal spazieren, also, bis die Tage! Tschüß.  

Welche Version mag wohl richtig sein?

Mittwoch, 19. Februar 2014

Persönlichkeitsdimensionen mit großer Selbständigkeit


Auf dem Barock-Ball verkleidete er sich als Sonne, daher sein euphemistischer Spitzname “Sonnenkönig”. Sein Enkel Ludwig 15. trat ballmäßig als Taxus auf, Bukolik war angesagt. Die Moden kommen, die Moden gehen. Mode ist heute bei bestimmten Gesellschaften in der EU, Homosexualität zu hofieren. Ein Mitglied der heutigen Hofgesellschaft, Claudia Roth, läßt sich in der WELT vernehmen, “wer die sexuelle Orientierung eines Menschen abwerte, werte den ganzen Menschen ab.”

Das trifft nicht zu, genau so wenig wie bei anderen, genetisch bedingten Variationen, gerade auf der physiologischen Ebene. Mit einem kleinen Körperwuchs muß man eben leben, man kann aber trotzdem ein großer Kriegsverbrecher werden, das Beispiel Napoleons zeigt es.
In der Hauptsache kommt es aber auf die ‘Software-Eigenschaften’ an, die “die großen 5” genannt werden. Sie besitzen natürlich auch eine genetische Anbindung, sind aber in gewissem Rahmen trainierbar. Das archaische Sex-Programm läßt sich dagegen nur in der Intensität hormonal beeinflussen, in seiner Gerichtetheit scheinbar gar nicht.

Die großen 5 werden als Faktoren aufgefaßt:


Dienstag, 18. Februar 2014

Wer bekommt eigentlich politisches Asyl?




1994 schlachteten viele Hutus in Ruanda auf unsäglich bestialische Weise mit Knüppeln und Macheten etwa 900’000 Tutsis ab. Um 2002 kam ein Ruander nach Deutschland und erhielt politisches Asyl. Dieser Mann, Onesphore Rwabukombe, erwies sich als einer der Hutu-Massenmörder, direkt oder indirekt. Als Bürgermeister hatte er 1994 zum Massenmord an den Tutsis seiner Gemeinde aufgerufen. Heute wurde er zu vierzehn Jahren Gefängnis verurteilt.-
Wieso wurde dem Auslieferungsersuchen aus Ruanda nicht stattgegeben? (faz.net/aktuell/politik/ruanda-prozess-14-jahre-haft-fuer-beihilfe-zum-voelkermord-12807677.html)

Das erinnert an den Fall Khomeini, der in Frankreich politisches Asyl erhielt, bis er in der Lage war, den Schah zu stürzen und Persien in die islamistische Barbarei zu stürzen.

Montag, 17. Februar 2014

Montesquieu, Böckenförde und Klimaklamauker Kerry









“In einem Volksstaat aber bedarf es noch einer weiteren Triebkraft, nämlich der Tugend. … Die griechischen Staatsmänner, die mehr unter einer Volksregierung lebten, erkannten als deren einzige Sütze die Tugend an. Unsere heutigen dagegen reden uns nur von Handel und Gewerbe, Finanzen, Reichtum und gar von Luxus. … Wenn die Tugend verlorengeht, so zieht der Ehrgeiz in die dafür empfänglichen Herzen und Habgier in alle Gemüter ein. …” 
Montesquieu, Vom Geist der Gesetze 1, Buch III/3, Von dem Prinzip der Demokratie, S. 34f.
Unter “Tugend” versteht Montesquieu die Liebe zur Freiheit, weswegen die Überhöhung Einzelner abgelehnt und Gleichheit in der Machtverteilung angestrebt wird, sowie eine Beachtung gemeinsamer Interessen vor eigenem Machtstreben als Patriotismus.

Böckenförde umriß das mit seinem geflügelten Wort, daß der (demokratische) Staat von Voraussetzungen lebe, die er selbst nicht schaffen könne.
Allein daraus ergibt sich, daß Demokratien dem gesellschaftlichen Wandel unterworfen sind und ihre Lebensdauer beschränkt erscheint. Die Demokratien der griechischen Antike hat der Makedone Alexander hinweggefegt, Roms Republik mündete in das Kaisertum.

Die Demokratien der Gegenwart sind überwiegend von Parteien ausgehöhlt und zu Umverteilungsagenturen verkommen.

Und angesichts von Politikern wie John Kerry, der sich für die nächste Präsidentschaft bewerben wird, fragt man sich, wie stabil die amerikanische Demokratie in Zukunft sein wird. Kerry ist ein Mann des Klimaklamauks und schreckt vor nichts zurück:
Jakarta. US-Außenminister John Kerry hat in Indonesien den Klimaschutz zu einer der wichtigsten Herausforderungen der Politik erhoben. Der Klimawandel sei die „beängstigendste“ Massenvernichtungswaffe der Welt und daher müsse dringend gehandelt werden, sagte er am Sonntag bei einer Rede in Jakarta.” 
(handelsblatt.com/politik/international/us-aussenminister-kerry-nennt-klimawandel-massenvernichtungswaffe/9490094.html)  

Sonntag, 16. Februar 2014

Varianten "Abendmahl": abent-ezzen, jüngest maz, abent spise - Niederdeutsch, Mitteldeutsch, Alemannisch, Bayrisch



Die religiöse Schrift “Interrogatio St. Anselmi de Passione Domini”, Fragen an Maria zum Leiden des Herrn, fand im 14. und 15. Jahrhundert eine besondere Verbreitung, vor allem in Frauenklöstern. Am stärksten verbreitet war die Schrift, deren ursprünglicher Autor unbekannt ist, in der niederdeutschen Fassung mit 65 bekannten Abschriften.

Interessanter als der Inhalt dieser Erbauungsschrift ist die sprachliche Seite, die eine Station der deutsche Sprachgeschichte belegt.
Die Dialektverbreitungskarte vermittelt einen Eindruck, wie lang der Weg zur hochdeutschen Einheitssprache und zu einem deutschen Nationalbewußtsein war. Noch weit schwieriger stellt sich die heutige Situation in Europa mit seiner Sprachenvielfalt dar. Englisch ist nur für einen Teil der Bürger verfügbar, und einstweilen fällt die Vorstellung schwer, daß dereinst Englisch die neue Einheitssprache sein wird.

Samstag, 15. Februar 2014

Wie Papst Urban 8. einmal einem guten Bekannten unentgeltlich zu einem besseren Buchtitel verhalf




Der Schwabe aus dem Raum Stuttgart und protestantische Theologe Johannes Kepler (1571-1630) trieb es mit den Zahlen halb erleuchtet, halb okkult. Die Astronomie war zugleich Astrologie und beides diente in der Sicht der katholischen wie der protestantischen Theologen dem Glauben.

(Bild: Wiki.)




"Dialog über Ebbe und Flut" sollte der Titel sein, aber Urban 8. verhinderte das. Sonst wäre Galilei (15.2.1564-1642) mit einem großen Irrtum bekannt geworden. Unterschiedliche Erdumlaufgeschwindigkeiten machte er für die Gezeiten verantwortlich, obwohl der Zeitgenosse und Korrespondenzpartner Kepler zutreffend den Mond für die Meeresbewegung identifiziert hatte. Einen Narziß wie Galilei konnte das aber nicht irritieren, denn er sah sich als den Größten an. Seine Gezeitentheorie sollte als Beweis für die Heliozentrik dienen. So entstand der neue Titel "Dialog über die beiden hauptsächlichen Weltsysteme, das ptolemäische und das kopernikanische", mit dem Galilei der Nachwelt im Gedächtnis blieb, obwohl dort die Kreisbewegung der Planeten behauptet wurde, die ebenfalls Kepler als elliptisch geklärt hatte nach den Berechnungen Tycho Brahes. Erare humanum est, wie die Schwaben sagen.

Vgl. Ms.Gal.72 / Florentiner Nationalbibliothek oder gleich:
Thomas de Padova, "Das Weltgeheimnis - Kepler, Galilei und die Vermessung des Himmels" (Piper Verlag, 352 S., 19,95 Euro)





War kein hemmungsloser Schwätzer wie Aristoteles, muß aber trotzdem vor der Aristoteles-Uni in Thessaloniki stehen: 

Aristarchos von Samos, der Entdecker der Heliozentrik (310-230 vor Seneca)

(Foto: Manuel/Wiki.)


Freitag, 14. Februar 2014

Haarig







“”Haare zum Beispiel sind immer wieder wichtig. Sie sollen mit dem Kopftuch bedeckt werden - sie werden aber auch nach dem Kämmen von der schweigenden Bibicha wie eine Opfergabe in den Ästen eines Baumes abgelegt.
"Meine Großmutter sagte: Dein Haar ist dein Glück, deshalb musst du besonders darauf aufpassen. Wenn wir unser Haar ausbürsten, werfen wir es zum Beispiel nie in den Müll. Haar spielt deshalb eine zentrale Rolle im Film, und als ich eine Hauptdarstellerin suchte, musste sie vor allem das richtige Haar haben."” (Film “Chilla, 40 Tage” von der Usbekin Saodat Ismailova / DLF “Von Tag zu Tag”, 14.2.14)
Desmond Morris behauptet in seinem Buch “Körpersignale” (1985/6), daß Unterschiede in der Haarlänge bei Männern und Frauen “ausschließlich kulturell bedingt” seien (S. 21). Daß dem nicht so ist, dafür gibt es zahllose transethnische Beispiele. Besonders interessant ist der nahezu kultische Status des langen weiblichen Haars, der in dem obigen Zitat aus Usbekistan aufscheint.
Natürlich spielen bei der Haarlänge auch andere Faktoren eine Rolle, bei Männern wie bei Frauen, als da sind Moden und Kopfbetonung (wie bei männlichen Löwen). Doch blieben weibliche Kurzhaartrachten - wenn nicht physiologisch bedingt - nur Randerscheinungen.
Es hat also wohl eine lange Selektion in der Stammesgeschichte des homo sapiens gegeben, in der vermehrt von Männern auch nach dem Sexualzeichen Langhaar gewählt wurde, diese Frauen also mehr Nachkommen besaßen, und so heute die Neigung zu Langhaar, aktiv bei Frauen und passiv bei Männern, genetisch kodiert sein dürfte. Der individuelle Wille dürfte sich dem in der Regel unterordnen.





Himba-Mädchen mit langen Haaren, verlegen, flirtend, Südwestafrika, Filmaufnahme Eibl-Eibesfeldt.

Donnerstag, 13. Februar 2014

Destruktive Natur







Das Leben ist nicht fair, sagte die junge Bettlerin mit dem amputierten Unterschenkel. So ist es. Deswegen fehlt dem Wort ‘Gerechtigkeit’ das Fundament und eignet sich gut für Demagogie.

Der Ötzi wurde gemeuchelt, was sicher nicht fair war. Wäre der Jungsteinzeitler nicht durch den Pfeilschuß in den Rücken getötet worden, hätte er aber trotzdem keine guten Chancen auf ein längeres Leben gehabt, meint der Tübinger Humangenetiker Carsten Pusch, der Proben des 5000 Jahre alten Südtirolers entnahm und untersuchte. Der stämmige Naturbursche habe eine Gefäßverkalkung aufgewiesen wie ein fetter Couchpotato. Er sei genetisch so stark belastet gewesen, daß er wohl einen frühen Herz-Kreislauf-Tod erlitten hätte.

Das Leben ist nicht fair, und die Genetik noch weniger. Damit muß man leben. Und sterben. Tutanchamun starb im jungen Alter von 18 bis 20 Jahren. Seine Eltern waren Vollgeschwister nach dem Glauben, daß königliche Blut am besten rein bleibe. Diese falsche Vorstellung von Genetik habe noch den Habsburgern übel mitgespielt, so Pusch.

Besonders schlimm fällt es aus, wenn schon Kinder und Jugendliche sterben müssen, weil sie tödlich belastet sind. In Belgien wird heute über ein Gesetz zur Sterbehilfe für Kinder und Jugendliche debattiert. Es soll das schmerzensreiche Leiden junger Moribunder durch Freitod ermöglichen.
Das Leben kann sehr unfair sein.

Mittwoch, 12. Februar 2014

Sport ist gesund und macht uns stark




Pythagoras muß für jeden Unsinn herhalten, und wahrscheinlich ist er daran nicht unschuldig. Nicht einmal der “Satz des Pythagoras” stammt von ihm, dem mutmaßlichen Schamanen. (Vgl. Walter Burkert: Weisheit und Wissenschaft. Studien zu Pythagoras, Philolaos und Platon.)  

Ein Kalender aus Athen schreibt ihm zu: “Keiner ist frei, der nicht Herr seiner selbst ist.” Das stammt jedoch von Epiktet und Epikur, ist aber als Gemeinplatz der gesamten STOA zu betrachten, ja, der Antike überhaupt. Epikur schreibt in der “Spruchsammlung”:


“77. Der größte Lohn der Selbstgenügsamkeit ist die Freiheit.”
Und zuvor:
“71. An alle Begierden soll man die Frage stellen: Was wird mir geschehen, wenn erfüllt wird, was die Begierde sucht, und was, wenn es nicht erfüllt wird?”


Im Fall der Gewinnbegierdengroßparty in Sotschi gibt es schon manch klare Antwort:
"Olympia und die vielen Stürze: Heute hat es bei der Abfahrt der Damen die Italienerin Alexandra Coletti erwischt.Ihre schrillen Schmerzensschreie ließen eine schwere Verletzung vermuten.Sie war mit hoher Geschwindigkeit in den Fangzaun gerast. In Sotschi gab es leider schon einige Abstürze, Patzer und Pannen."  
FOCUS online 12.2.14