Montag, 6. Juli 2015

TRABANT für 20.000 Mark mit einer Lieferzeit von 10 Jahren











Mitten aus dem Leben:
„Des Menschen Tätigkeit kann allzuleicht erschlaffen“, heißt es im FAUST, „er liebt sich bald die unbedingte Ruh’ “. 
Der öffentliche Dienst neigt genau dazu, es ruhig gehen zu lassen, eine ruhige Kugel zu schieben. 

Daher Ludwig Erhard:
“Zu jenem Ordnungsrahmen gehört das Prinzip des Wettbewerbs. Er ist nicht lediglich als ein ökonomisch-technisches Organisationsprinzip des Marktgeschehens zu begreifen; Wettbewerbspolitik im weitesten Sinne dient der Durchsetzung gerechter Entscheidungen und verhindert die Erstarrung des Lebens in vorgefaßten ideologischen Normen oder gesellschaftlichen Zuständen. Eine so verstandene Politik wird darum auch am besten dem gesellschaftspolitischen Wunsch und Willen gerecht, das Bewußtsein der Selbstverantwortung des Staatsbürgers zu stärken, aus der die Kraft fließt, sich durch Leistung bewähren zu wollen. Das Wettbewerbsprinzip ist die Wurzel des sozialen, wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Aufstiegs überhaupt und besitzt darum Gültigkeit nicht etwa nur für die Schicht der Unternehmer, sondern für die Angehörigen aller Berufe.” 
(Ludwig Erhard, “Wohlstand für alle”, S. 372f.) 
Beamte können kontrollieren, sonst können sie nicht sehr viel! 

Erwidert der B.B.:
Ich kann meine politische Position - ohne Fremdzitate - in einem Satz erklären:
Die Wirtschaft ist für die Menschen da und die Bürger sind nicht primär das nützliche Objekt wirtschaftlicher Interessen. Diese Maxime könnte von Ludwig Erhard stammen.“

Was ist denn ‚die Wirtschaft’? Das sind Menschen, die arbeiten gehen. In Unternehmen. Sie stellen Autos oder Zangen etc. her für Menschen, die Autos oder Zangen haben wollen. Die Unternehmensmenschen bieten an, die Kundenmenschen kaufen. Das nennt man seit jeher Marktwirtschaft. Da alle Menschen jeden Tag Güter und Dienstleistungen brauchen, auch die, die nicht in Unternehmen arbeiten, haben alle Menschen wirtschaftliche Interessen. Alle wollen sie nämlich essen, fahren und wohnen. Und das wollen sie möglichst billig und gut. Sie kaufen dort, wo es billiger ist, oder wo es besser ist. Daher ist diejenige Marktwirtschaft besser, die ihre Autos und Zangen verbessert, weil ihre Unternehmen im Wettbewerb stehen mit anderen Unternehmen. Daher kann man in der wettbewerblichen Marktwirtschaft zwischen vielen Autos wählen. In der Zentralverwaltungswirtschaft der SED gab es nur den Zweitakter TRABANT für 20.000 Mark mit einer Lieferzeit von 10 Jahren (für Funktionäre gab es auch noch den WARTBURG). So ist das mit der Wirtschaft. Das sind lauter Menschen. Als Hersteller oder als Kunden.

Wie Erhard sagt:

Das erfolgversprechendste Mittel zur Erreichung und Sicherung jeden Wohlstandes ist der Wettbewerb. Er allein führt dazu, den wirtschaftlichen Fortschritt allen Menschen, im besonderen in ihrer Funktion als Verbraucher, zugute kommen zu lassen, und alle Vorteile, die nicht unmittelbar aus höherer Leistung resultieren, zur Auflösung zu bringen. Auf dem Wege über den Wettbewerb wird – im besten Sinne des Wortes – eine Sozialisierung des Fortschritts und des Gewinns bewirkt und dazu noch das persönliche Leistungsstreben wachgehalten.“ 
(Ludwig Erhard, “Wohlstand für alle”, S. 7f.)

(Erhard im Netz: http://www.ludwig-erhard-stiftung.de/wp-content/uploads/wohlstand_fuer_alle1.pdf) 



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