Montag, 31. Oktober 2016

Luther




“‘Die Vernunft ist das größte Hindernis in Bezug auf den Glauben, weil alles Göttliche ihr ungereimt zu sein scheint, daß ich nicht sage, dummes Zeug”, heißt es zum Beispiel in den Tischreden. Und an anderer Stelle: ‘Wer ein Christ sein will, der steche seiner Vernunft die Augen aus.’”

Richard Dawkins, Der Gotteswahn, S. 266

















Samstag, 29. Oktober 2016

Zufälle? Kennen wir nicht.





"Der angesehene Historiker hat sich geirrt, und der unbekannte Physiker hat recht behalten."
Toynbee vs. Lewis Fry Richardson (1881-1953), Zur Frage zunehmender Kriegshäufigkeit, Pinker, Gewalt, S. 290f.





Sind Physiker bessere Prognosensteller? Mitnichten. Historiker sind die schlechtesten Prognostiker. Sie sehen Muster, wo keine sind, und begreifen nicht, daß die Zukunft nie die Verlängerung der Vergangenheit darstellt. Gegen solche Dumpfbacken sind natürlich alle fein heraus, wie Richardson, die wissen, daß Zufallsereignisse zufällig sind. Wenn dreimal beim Würfeln die 1 kam, dann kann es sein, daß bei den nächsten 100 Versuchen keine 1 kommt.












Jazzige Paarung. /// Anoushka Shankar & Bernhard Schimpelsberger

Freitag, 28. Oktober 2016

Vorschriften ignoriert sie


Die seinerzeitige Außenministerin Clinton benutzte nicht den fünffach gesicherten Server des Ministeriums, sondern den nur mit einer einfachen Sicherung versehenen privaten Server! Das ist schon ein Delikt der besonderen Sorte für eine Staatsbeamtin! Warum machte sie das? Das liegt auf der Hand. Sie wollte sich der Beurteilung von Historikern entziehen. Niemand sollte nachvollziehen können, welche Rolle sie bei der Destabilisierung Libyens gespielt hat, mit welchen Milizenführern sie zusammengearbeitete.

Die Lehre aus dem Afghanistan- und Irakkrieg ist, daß die tiefgreifende Demokratisierung eines islamischen Landes mit Gewaltenteilung und garantierten Individualrechten praktisch nicht möglich ist. Diese Lektion erteilt gerade auch die Türkei. Offenbar können nur autokratische Führer in diesen primitiven Ländern Stabilität und Ordnung garantieren und - möglicherweise - in Jahrhunderten ihre Stammesbevölkerung aus reaktionärer Dumpfheit herausführen.

Daher verbietet sich die Zusammenarbeit mit allen Sorten von Islamisten, wie dies Obama in Syrien praktiziert. Das reicht der Scharfmacherin Clinton aber noch nicht! Sie will in Syrien mit amerikanischen Abfangjägern eine Flugverbotszone gegen Rußland und Damaskus einrichten und damit den Bürgerkrieg auf Dauer stellen. Das ist selbst Obama zu viel. Zusammenstöße mit Rußland in Syrien will er vermeiden. Clinton aber will den Dauerkrieg mit Eskalationsrisiko. Da sollte man sie doch lieber wegen Dienstvergehen vor Gericht stellen.

Vgl. http://www.faz.net/aktuell/politik/wahl-in-amerika/wahl-in-amerika-warum-clintons-e-mails-immer-noch-gefaehrlich-sind-14496877.html?printPagedArticle=true#pageIndex_2

















Wolfgang Muthspiel, Rhapsody

Montag, 24. Oktober 2016

Eine sehr intensiv wirkende Version jenseits des klassischen Gesangs. /// Mary Hampton performs Schubert's 'Der Leiermann'

Institut für Demographie, Allgemeinwohl und Familie eV / Stefan Luft


Aufsatz des Monats, 2016 / 9 II, 13.09.2016 Migration, Familie, Integration: Zahlen, Fakten und Probleme Von Stefan Luft Familienzusammenführung und der Nachzug von Familienangehörigen ist weltweit ein bedeutender Zuwanderungspfad. Migrationssoziologisch handelt es sich um „Kettenwanderung“: Pioniere wandern voraus, orientieren sich im Zielland und schaffen die Voraussetzungen, damit Familienangehörige nachziehen können. Die Asylmigration der zurückliegenden Jahre lässt dies noch einmal unübersehbar werden. Kettenwanderung ist immer Gruppenwanderung, was widersprüchliche Auswirkungen auf die Integration haben kann. Die Möglichkeit, in der Fremde auf die eigene Gruppe zurückgreifen zu können, kann einerseits zur psychologischen Stabilisierung beitragen, andererseits die Öffnung hin zur Aufnahmegesellschaft erschweren. Im Jahr 2014 wurden rund 30 Prozent aller 8,1 Millionen Familien als Familien mit Migrationshintergrund gezählt (mindestens ein Elternteil hat einen Migrationshintergrund, im folgenden MH). (s. Abbildung) Empirisch kann festgestellt werden, dass in Migrantenfamilien traditionelle Lebensformen eher bewahrt werden (Dorbritz et al. 2016: 57 ff.). Die Auflösung der Institutionen Ehe und Familie ist hier noch nicht so weit fortgeschritten wie in der einheimischen, nicht-zugewanderten Bevölkerung. Im Vergleich zu Familien ohne Migrationshintergrund - basieren Familien mit MH häufiger auf einer Ehe (80Prozent, ohne MH: 69 Prozent), - sind Familien mit MH seltener geschieden (Anteil von Alleinerziehenden 14 Prozent gegenüber 21 Prozent bei der Bevölkerung ohne MH), - haben sie zu einem höheren Anteil drei und mehr Kinder (15 Prozent gegenüber 9 Prozent ohne MH) - sind Migrantenfamilien doppelt so häufig armutsgefährdet. - Migrantenfamilien leben häufiger von staatlichen Transferleistungen als Familien ohne MH, ihr durchschnittliches Haushaltseinkommen ist geringer als bei Familien ohne. - Migranten leben überdurchschnittlich oft in großen Städten (43,9 Prozent im Vergleich zu 27,8 Prozent der Bevölkerung ohne MH). - Der Anteil der Kinder und Jugendlichen liegt bei der Bevölkerung mit MH deutlich höher als bei jenem Bevölkerungsteil ohne MH (28, 4 Prozent zu 15,4 Prozent). - Das durchschnittliche Alter der Mütter bei der Geburt ihrer Kinder unterscheidet sich – zugewanderte Frauen sind bei der Geburt ihrer Kinder jünger als nicht zugewanderte. In der EU sind zugewanderte Frauen um ein Jahr, in Deutschland um zwei Jahre jünger, in Großbritannien und in den klassischen Einwanderungsländern sind sie zum Zeitpunkt der Entbindung hingegen ein Jahr älter. In den Vereinigten Staaten, Frankreich und den meisten mitteleuropäischen Ländern sind im Inland und im Ausland geborene Frauen zum Zeitpunkt der Entbindung gleich alt (OECD 2015: 48). Sozialraumanalysen zeigen, dass ethnische Konzentrationen in Stadtvierteln heute meist gleichbedeutend sind mit Armut und Kinderreichtum (ILS 2006:7). Statistisch betrachtet ist die Familie heute in den Städten „die Lebensform der sozial Benachteiligten und der Migranten“ (ILS 2006:31). Für Nordrhein-Westfalen wurde festgestellt, dass „die weitaus meisten der inzwischen zahlreicheren ‚Ausländer’ […] heute in den Stadtteilen [leben], in denen auch die meisten armen ‚Inländer’ leben, und dort leben heute (zumindest in den Städten) auch die meisten Familien und Kinder.“ (ebd.: 38). Das hat sich im zurückliegenden Jahrzehnt verfestigt, was sich vor allem in steigenden Sozialhilfedichten in den einschlägigen Vierteln ausdrückt (Luft 2009: 118 ff.). Jüngere Studien bestätigen diesen Befund. Das zentrale Problem: Die Segregationsfalle Armutssegregation prägt immer mehr Stadtteile: Je niedriger die Einkommen und je niedriger das Bildungsniveau sind, desto größer ist die Wahrscheinlichkeit (vor allem für Migranten), in ethnisch segregierten Gebieten zu leben. Angesichts zunehmender Disparitäten sprechen die Autoren des „Monitoring Soziale Stadtentwicklung Berlin 2007“ von einer „gespaltenen Kindheit“: „Immer mehr Kinder [leben] in Umgebungen mit immer größeren Problemen gegenüber Kindern in Umgebungen mit immer weniger Problemen“ (Häußermann/Gornig/Kapphan 2007:78). Die ethnische Segregation in Deutschland ist allerdings geringer ausgeprägt als z. B. in den USA. Sie ging in den letzten rund 40 Jahren sogar zurück. Das „Bundesamt für Bauwesen und Raumordnung“ (BBR) weist hinsichtlich der stark ausgeprägten Segregation der türkischstämmigen Bevölkerung allerdings darauf hin, „dass die Intensität ethnischer residentieller Segregation deutscher Städte in vielen Fällen die nordamerikanischen Segregationsindikatoren der Zuwandererstädte erreicht und die residentielle Segregation somit ein alltägliches Erscheinungsbild deutscher Städte ist“ (BBR 2008:7). Das BBR kommt zu dem Ergebnis, dass in 500 Kommunen in rund 1.500 Stadtteilen der Zuwandereranteil sehr hoch und zugleich die Kaufkraft sehr gering ist. Dort wohnen 8 Prozent aller Einwohner, 25 Prozent aller Migranten und 31 Prozent der türkischstämmigen Zuwanderer sowie überdurchschnittlich viele Kinder und Jugendliche (BBR 2008:8f.). Dies wirft die Frage nach den Auswirkungen ethnischer und sozialer Segregation auf. In der Debatte um die sozialräumliche Polarisierung in den Städten sind die Effekte residentieller Segregation umstritten. Die Wahlfreiheit des Wohnortes war zu Beginn der Niederlassungsprozesse in den westdeutschen Städten Ende der 1960er und Anfang der 1970er Jahre aus mehreren Gründen eingeschränkt durch das deutlich niedrigere durchschnittliche Einkommen der Gastarbeiter, ihr Interesse an billigem Wohnraum und räumlicher Nähe zu den Landsleuten, durch mangelhafte Sprachkenntnisse, unzureichende Kenntnis der eigenen Rechte, ferner durch das Interesse von Vermietern und Spekulanten sowie die bewusste Benachteiligung bei der Bereitschaft, Wohnungen an Gastarbeiter zu vermieten. Zu Recht wird also immer wieder darauf verwiesen, dass Zuwanderer mittels Mechanismen des Wohnungsmarktes und Diskriminierung in sozial schwache Viertel gedrängt wurden. So wenig wie die Segregation in der Entstehungsphase der ethnischen Kolonien in erster Linie aus freiem Willen erfolgte, so wenig handelt es sich gegenwärtig um einen Ausdruck der freien Entscheidung der Zuwanderer und ihrer Nachkommen: Entweder werden sie in die ethnischen Kolonien hineingeboren, mit geringen Chancen, sie in Richtung Mehrheitsgesellschaft zu verlassen, oder sie werden aus den Herkunftsländern nachgeholt. Die „Freiwilligkeit“ ist ein denkbar ungeeignetes Kriterium, um zwischen positiven oder mindestens hinnehmbaren Folgen ethnisch-sozialer Konzentrationen und solchen Konsequenzen (einschließlich nicht intendierter Folgen), die im Sinne von Chancengleichheit und gleichwertigen Lebensbedingungen vermieden werden müssen, zu unterscheiden. Das zentrale Problem ist die Überlappung von ethnischer und sozialer Segregation, die zu Armutsvierteln mit starken ethnischen Komponenten geführt hat. Sie sind u.a. das Ergebnis sozial selektiver Ab- und Zuwanderungen: Seit mehr als 30 Jahren nimmt in einer Mehrzahl der Städte die sozialräumliche Polarisierung und die soziale „Entmischung“ der Wohnbevölkerung zu. Soziale und ethnische Segregation stehen in einem engen Zusammenhang. Ethnisch-soziale Unterschichtenkonzentrationen in den Städten haben in vielfacher Hinsicht negative Einflüsse – vor allem auf Kinder und Jugendliche. Strohmeier und Kersting (2003: 238f.) haben es wie folgt zusammengefasst: „Der größere Teil der nachwachsenden Generation wächst in den großen Städten unter Lebensbedingungen auf, die die alltägliche Erfahrung der Normalität von Armut, Arbeitslosigkeit, sozialer Ausgrenzung und Apathie, gesundheitlichen Beeinträchtigungen, gescheiterten Familien, möglicherweise auch Gewalt und Vernachlässigung beinhalten. Kinder in den Armutsstadtteilen erfahren eine abweichende gesellschaftliche Normalität. […] Die Mehrheit der Kinder in den großen Städten wird künftig unter solchen Voraussetzungen aufwachsen. Sie werden, wenn es gut geht, vielleicht Fähigkeiten erwerben, die ihnen das Überleben in dieser abweichenden Normalität ermöglichen, sie haben jedoch kaum eine Chance, die Nützlichkeit jener Kompetenzen, die das ‚Humanvermögen’ ausmachen, Solidarität, Empathie, Vertrauensfähigkeit und Vertrauenswürdigkeit, zu erfahren ... In der Verfügung über dieses ‚kulturelle’ Kapital und in der Verfügung über das ‚soziale Kapital’ bei Bedarf hilfreicher sozialer Beziehungen – und weniger im Mehrbesitz an ‚ökonomischem Kapital’ – liegt der entscheidende Startvorteil von Kindern aus bürgerlichen Mittelschichten.“ Ethnische Kolonien sind dort, wo es sich um ethnisch-soziale Unterschichtenkonzentrationen handelt, in vielen Fällen zu Mobilitätsfallen und Sackgassen geworden, die eine Integrationsbarriere bilden. Familienmigration und ethnisches Kapital Migration im Familienverband kann sich ganz unterschiedlich auf die Integration in die Aufnahmegesellschaft auswirken. Zunächst kann die Erfahrung gemeinsamer Migration den Familienzusammenhalt stärken („zusammenschweißen“). Mitgebrachte ethnische Ressourcen (Sprache, Einbindung in Netzwerke), so ist argumentiert worden, können stabilisierend wirken, vor Prozessen der Angleichung an die Unterschichten des Aufnahmelandes („downwardassimilation“) schützen und bei der Integration unverzichtbar sein: Über die Einbindung in Familie und die damit verbundene soziale Kontrolle kann ein Abgleiten in Devianz verhindert werden. Überdies sei Unterstützung und Solidarität gerade für Zuwandererkinder in armen Verhältnissen häufig lediglich vom eigenen ethnisch geprägten Umfeld zu erwarten. Die Pflege und Anerkennung des mitgebrachten sozialen Kapitals stärke auch das Selbstbewusstsein der Zuwanderer und ihrer Nachkommen. Diese These wird zumindest von den Befunden gestützt, wonach in den Armutsstadtteilen, es häufig die Zugewanderten sind, die durch eine starke Binnenintegration geringer ausgeprägte soziale Verwahrlosungserscheinungen zeigen als die dort lebenden Deutschen. Migration kann auch überkommene Rollen innerhalb der Familie verändern. Das gilt für alle Beteiligten. Mütter, deren Männer zeitlich befristet migriert sind, müssen deren Aufgaben übernehmen, was die Geschlechterkonstellation verändern kann. Auch Mütter, die mit der Familie gewandert sind, sehen sich in den Zielländern meist neuen Rollenbildern und veränderten Aufgabenspektren gegenüber. Kinder, die erfolgreich die Sprache des Aufnahmelandes erlernen, können in eine Situation geraten, in der sie für die sprachunkundigen Eltern dolmetschen müssen, was wiederum ihre Rolle stark verändern kann. Väter, denen es nicht gelingt, sich so in den Arbeitsmarkt zu integrieren, dass sie ihre ursprüngliche Rolle als Alleinverdiener weiterhin übernehmen können, können ebenfalls sich im Zuge der Migration stark veränderten Rollenanforderungen gegenüber sehen. Die starke Einbindung in familiale Zusammenhänge trägt auch dazu bei, tradierte Werte und Normen zu erhalten und den kommenden Generationen weiter zu vermitteln. Die Konzentration auf den familialen Zusammenhalt wirkt sich positiv auf das Solidarpotential der Familien aus – das gilt sowohl für die Angehörigen einer Familie als auch für die Beziehungen zwischen den Generationen. Es kann sich allerdings auch negativ auf die Chancen auswirken, interethnische soziale Kontakte zu knüpfen, und damit die soziale Integration hemmen. Zudem können mit autoritären Erziehungsstilen Machtstrukturen verbunden sein, die sich vor allem in der Herrschaft über weibliche Familienangehörige (insbesondere Töchter bzw. Schwestern) ausdrücken. Für die Söhne erweist sich eine autoritär-patriarchalische Erziehung, die stark kontrollbetont und am Kollektiv orientiert ist, als dysfunktional für die Integration in westliche Gesellschaften des 21. Jahrhunderts (El-Mafaalani/ Toprak 2011: 42 ff.). Die Erziehungsziele – wie sie in arabisch- und türkischstämmigen Familien verbreitet sind (Respekt vor Autoritäten, Ehrenhaftigkeit, Zusammengehörigkeit, Leistungsstreben, ethnische und religiöse Identität, Statusdenken nach Geschlecht und Alter) – tragen auch zur Abgrenzung gegenüber der nicht-muslimischen Bevölkerung bei (El-Mafaalani/ Toprak 2011: 44 ff.; Diehl et al. 2016: 81 ff.). Für Angehörige der zweiten oder der dritten Generation können aus der Begegnung mit nicht-zugewanderten Gleichaltrigen und erfolgter sozialer Integration Spannungen zwischen den Lebenswelten, denen sie angehören, und den Geschlechterrollen, die ihnen vermittelt wurden, entstehen, die zu Konflikten führen können. Darauf lassen auch Studien schließen, wonach die Gewaltbelastung von Jugendlichen mit Migrationshintergrund mit zunehmender Aufenthaltsdauer zunimmt (Luft 2009: 219). Sie führen die höhere Gewaltbelastung nach längerer Aufenthaltsdauer auf eine Integrationskrise und einen „inneren Kulturkonflikt“ zurück. Die Vorstellungen der zugewanderten Jugendlichen orientieren sich im Laufe des Aufenthalts in Deutschland zunehmend an den hiesigen und treten in Konflikt zu den traditionellen Haltungen ihrer Eltern. Hinzu kommen die überdurchschnittlichen Gewalterfahrungen, die insbesondere türkische Kinder und Jugendliche innerhalb der eigenen Familien machen müssen. Solche Erlebnisse haben erfahrungsgemäß einen prägenden Einfluss auf das soziale Verhalten und die Bereitschaft, selbst Gewalt zur (vermeintlichen) Lösung von Konflikten oder zur Durchsetzung des eigenen Willens einzusetzen. Als weiteres Moment treten bei den männlichen Jugendlichen vor allem jene aus dem islamischen Kulturkreis stammenden Männlichkeitsvorstellungen hinzu, bei denen Gewalt eine herausgehobene Rolle spielt. „Die besonders hohe Gewaltrate männlicher türkischer Jugendlicher erscheint damit auch als Ausdruck eines Männlichkeitskonzeptes, das unter den sozialen Rahmenbedingungen unseres Landes mit wachsender Aufenthaltsdauer in eine tiefe Legitimationskrise gerät“ (Pfeiffer/Wetzels 2000: 22). In diesem Zusammenhang muss auch der verbreitete erweiterte Familienbegriff im türkischen und arabischen Raum betrachtet werden. Solidarität, Loyalität und Gehorsam gelten nicht nur der Kernfamilie sondern der Mehrgenerationen-Großfamilie. Bei einzelnen Zuwanderergruppen haben sich Stammesidentität und Stammesbewusstsein erhalten, die sich konkretisieren in Clanstrukturen (Rohe/ Jaraba 2015: 59 ff.). In Minderheiten der zugewanderten Bevölkerung haben sich Clans, die von Polizeifachleuten als „ethnisch abgeschottete Subkulturen“ bezeichnet werden, herausgebildet (Luft 2009: 210 ff.; Ghadban 2000). Ihre regionalen Schwerpunkte in Deutschland liegen in Berlin, Bremen, Niedersachsen (unter anderem Celle) und Nordrhein-Westfalen. Sie weisen eine besonders hohe Kriminalitätsbelastung auf (vor allem bei der Gewalt- und der Organisierten Kriminalität). In einer Untersuchung zur „Paralleljustiz“ in Berlin beschreiben die Autoren die Folgen: „All dies stellt staatliche Einrichtungen vor erhebliche Hürden und schränkt ihre Handlungsfähigkeit ein. Mancherorts scheut der Staat bereits heute die Konfrontation mit diesen Gruppen und hält sich aus internen Konflikten heraus, was zum einen die Position der Clans weiter verstärkt und zum anderen das staatliche Gewaltmonopol untergräbt und unglaubwürdig macht. In Teilen der Bevölkerung dieser Stadtviertel herrscht ein Klima der Angst, wenn nur die Namen von Angehörigen solcher Clans genannt werden.“ (Rohe/ Jaraba 2015: 39). Hier ist ohne Zweifel die Rede von „Parallelgesellschaften“ gerechtfertigt. Die Bedeutung derartiger Großkollektive wird durch den Massenzustrom von Migranten aus dem Nahen und Mittleren Osten tendenziell zunehmen (Weiner 2013). Der Verfasser ist Privatdozent am Institut für Politikwissenschaft der Universität Bremen. Weitere Informationen: www.stefanluft.de Literaturverzeichnis: BBR: Bundesamt für Bauwesen und Raumordnung, Migration/Integration und Stadtteilpolitik, (ExWoSt-Informationen, 34/1, 2008) Bundesministerium des Innern (Hrsg.), Migrationsbericht 2014 (Bundesamt für Migration und Flüchtlinge, Nürnberg 2016) Diehl, Claudia/ Diewald, Martin/ Fangerau, Heiner/ Fegert, Jörg/ Halweg, Kurt/ Leyendecker, Birgit/ Scheiwe, Kirsten, Schuler-Harms, Margarete/ Spieß, C. Katharina. Ausgewählte Befunde und rechtlicher Rahmen der Teilhaberealität, in: Wissenschaftlicher Beirat für Familienfragen: Migration und Familie. Kindheit mit Zuwanderungshintergrund (Springer VS, Wiesbaden 2016), 81-128. Dorbritz, Jürgen/ Gerlach, Irene/ Scheiwe, Kirsten/ Schuler-Harms, Margarete, Strukturen und Rahmenbedingungen von Migration, in: Wissenschaftlicher Beirat für Familienfragen: Migration und Familie. Kindheit mit Zuwanderungshintergrund (Springer VS, Wiesbaden 2016), 37-63. El-Mafaalani, Aladin/ Toprak, Ahmet, Muslimische Kinder und Jugendliche in Deutschland. Lebenswelten – Denkmuster – Herausforderungen (Konrad-Adenauer-Stiftung, St. Augustin 2011). Ghadban, Ralph, Die Libanon-Flüchtlinge in Berlin. Zur Integration ethnischer Minderheiten, (Das Arabische Buch, Berlin 2000). Häußermann, Hartmut/Gornig, Martin/Kapphan, Andreas, Monitoring Soziale Stadtentwicklung 2007, Fortschreibung für den Zeitraum 2005 – 2006 (Senatsverwaltung für Stadtentwicklung Berlin, Berlin 2007). ILS Institut für Landes- und Stadtentwicklungsforschung und Bauwesen des Landes Nordrhein-Westfalen: Sozialraumanalyse. Soziale, ethnische und demografische Segregation in den nordrhein-westfälischen Städten, Dortmund 2006. Luft, Stefan, Staat und Migration. Zur Steuerbarkeit von Zuwanderung und Integration (Campus Verlag, Frankfurt am Main 2009). OECD, Integration von Zuwanderern: Indikatoren 2015(OECD Publishing, Paris 2015). Pfeiffer, Christian/Wetzels, Peter, Junge Türken als Täter und Opfer von Gewalt (Kriminologisches Forschungsinstitut Niedersachen, Forschungsbericht Nr.81. Hannover 2000). Rohe, Matthias/ Jaraba, Mahmoud, Paralleljustiz. Eine Studie im Auftrag des Landes Berlin, vertreten durch die Senatsverwaltung für Justiz und Verbraucherschutz, Berlin 2015. Strohmeier, Klaus Peter/Kersting, Volker, Segregierte Armut in der Stadtgesellschaft. Problemstrukturen und Handlungskonzepte im Stadtteil, in: Informationen zur Raumentwicklung Jg. 3/4 (2003), 231–246. Toprak, Ahmet, Das schwache Geschlecht – die türkischen Männer. Zwangsheirat, häusliche Gewalt, Doppelmoral der Ehre, (Lambertus Verlag, Freiburg im Breisgau 2005). Weiner, Mark S., The Rule of the Clan. What an ancient Form of social Organization reveals about the Future of individual Freedom (Farrar, Straus and Giroux, New York 2013). http://www.i-daf.org/aktuelles/aktuelles-einzelansicht/archiv/2016/09/13/artikel/migration-familie-integration-zahlen-fakten-und-probleme.html



















Golden wehn die Töne nieder. /// ALTERED STATES (内橋和久、ナスノミツル、芳垣安洋)#2[ひかり祭り・卒業]

Sonntag, 23. Oktober 2016

Für Frühaufsteher



Oktobermorgen

Im Nebel ruhet noch die Welt,
noch träumen Wald und Wiesen;
bald siehst du, wenn der Schleier fällt,
den blauen Himmel unverstellt,
herbstkräftig die gedämpfte Welt
in warmem Golde fließen.

Eduard Mörike
(1804 - 1875), deutscher Erzähler, Lyriker und Dichter aus Schwaben, zudem protestantischer Pfarrer mit Unlust


















Im Krebsgang vorwärts



2017 gibt es wieder die 4-Jahre-Blankoscheck-Parteienwahl.
Zur Vereinigten Linken von CDU, SPD, Grünen und Linksextremisten wird sich die AfD gesellen. Mit vielleicht 20%.
Damit geht die lange Zeit ohne parlamentarische Opposition zuende. Aber die Regierung wird so links sein wie zuvor. Oder noch ein bißchen mehr, denn die SPD will mit den Linksextremisten paktieren. Die CDU, die mit Merkel die Wahl verloren hat, wird mitmachen in den Fragen der Erhöhung des Mindestlohns, der verantwortungslosen Rentenpolitik, der global destruktiven Klimafarce, und der Hilfsarbeiter- und Frauenversklavungseinwanderung.
Es wird sich eine außerparlamentarische Opposition bilden. Und spätestens 2021 wird es erneut Wahlen geben, und vielleicht werden ALFA, die viele CDU-Mitglieder aufgenommen haben wird, und die AfD eine Regierung bilden können.  














Samstag, 22. Oktober 2016

Tobias Hoffmann Trio - Live at Brucknerhaus, Linz, Austria, 2016-10-08 -...

Westliche Demokratien erfolgreich beim Prokopfeinkommen


Wie weit geht Inklusion?
Ziemlich weit, so die Auffassung Rudolf Stichwehs, systemischer Soziologe in Bonn in seinem Vortrag am 19.10.16 in Düsseldorf:
“Demokratische und autoritäre politische Systeme: Zur Theorie des Politischen in der Moderne
In der Schwellenzeit von 1750 bis 1850 vollziehen sich in den Funktionssystemen für Politik, Wirtschaft, Wissenschaft und Erziehung (und in anderen Funktionssystemen) strukturelle Transformationen, für die sich der Name ‚Revolution‘ (demokratische Revolution, industrielle Revolution, wissenschaftliche Revolution, educational revolution) eingebürgert hat. Alle diese Revolutionen sind Inklusionsrevolutionen, wenn sie es auch in sehr verschiedener Weise sind. Sie ruhen auf der Einbeziehung einer zunehmenden Zahl individualisierter Adressen in die Prozesse der betreffenden Funktionssysteme.
Im Fall der Politik heißt das betreffende Inklusionsregime Demokratie. Es wird in der amerikanischen Revolution (1776–1787) historisch erstmals in größerem territorialen Maßstab realisiert und steht seither als ein Modell für Adoption und Modifikation zur Verfügung. Zweihundertfünfzig Jahre nach diesem Vorgang sind Varianten von Demokratie die häufigste Form eines politischen Regimes in der Weltgesellschaft (ca. 120–130 von 200 Staaten). Zugleich aber existieren daneben eine Vielzahl autoritärer Regimes von erheblichem Gewicht und teilweise bedeutender symbolischer Prägekraft (China, Russland, Türkei, Saudi-Arabien, Singapur, Kuba, Ägypten, Iran). Diese autoritären Regimes dürfen nicht als Überbleibsel vormoderner politischer Formen verstanden werden, sind vielmehr überwiegend neuentstehende, spezifisch moderne Regimes. Sie ruhen auch auf modernen Inklusionsregimes auf, aber sie sind in dieser Hinsicht der institutionellen Realisierung von Inklusion (Parteien, Massenorganisationen, Militär, Kampagnen) von Demokratien gut zu unterscheiden. Das testet zugleich die erklärende Kraft einer Theorie der Inklusion.
Das Ziel des Vortrags wird es sein, in deskriptiver Hinsicht die wichtigsten Typen demokratischer und autoritärer Regimes herauszuarbeiten und in erklärender Hinsicht die Gründe dafür anzugeben, warum ein bestimmtes Land / eine bestimmte Region die eine oder die andere Option wählt. Welches sind die Gründe und Ursachen, die zu der Herausbildung der modernen Typen politischer Regimes führen? Was sind die Ursachen für Transfers zwischen den beiden Polen dieses Entscheidungsraums? Welche Normen und Werte stehen hinter den beiden Typen politischer Regimes und wie verhalten die beiden Pole sich zu der Frage eines Primats des Politischen unter den Funktionssystemen der Weltgesellschaft?” (Inhaltsangabe Stichweh)

Die Frage stellt sich, ob die Opposition autoritär/demokratisch nicht durch autokratisch/demokratisch ersetzt werden sollte, um zB autoritäre Demokratien von liberalen Demokratien zu unterscheiden. Die Brüsselkratie etwa wäre eine autoritäre Demokratie, weil sie weitgehend Entscheidungen oktroyiert, die von gewählten Regierungen getroffen werden. Anders die Autokratie Putins, die gelenkte Wahlen organisiert, wie das auch die iranische Priesterherrschaft tut. Die Autokratien regieren in alle (Funktions-)Bereiche hinein und lenken sie durch Interventionen aller Art. Die Justiz fungiert dabei als Büttel der Autokraten, während autoritäre Demokratien sich einer grundsätzlich unabhängigen Justiz unterordnen. (Natürlich spielt die politische Besetzungspolitik der Regierungen eine Rolle.)
Den „Kult des Individuums“ (Durkheim) tasten sie aber nicht an, vielmehr treiben sie die Inklusion immer weiter und sichern sie durch Sozialtransfers ab. Die Autokratien beziehen sich auf kollektive Einheiten wie Familie, Stamm und Nation, weil sie diese für leistungfähiger halten. Inklusion findet in ihnen weitgehend nur über die Wirtschaft statt, die für den Wohlstand des Einzelnen sorgt. Die Unterschiede fallen dabei sehr groß aus, weit größer als in den liberalen Demokratien. Die Clan-Autokratie Singapur steht mit rund 53.000 USD Kopfeinkommen an der Spitze, weit dahinter rangiert Rußland mit nur 8.000 USD und noch ärmer ist der Sudan mit rund 2.000 USD.  
Die EU-Staaten warten mit rund 29.000 USD (bis 2015) auf, die Staaten der Euro-Zone mit rund 31.000 USD. An der Spitze stehen die USA mit rund 57.000 und die Schweiz mit 78.000 USD. (Zahlen statista)
Die liberalen Demokratien verfügen also über einen großen Wohlstandsvorsprung.













Donnerstag, 20. Oktober 2016

Unsere erste Natur








Unter Genossen, man sieht die Verwandtschaft.
Der gemeinsame Vorfahre der Primaten liegt aber weit zurück und hat nichts hinterlassen außer seinen Nachfahren.
Bild aus D.E. Zimmer, Unsere erste Natur, Die biologischen Ursprünge menschlichen Verhaltens, 1982, S. 62f.

Früher, als man noch keine Kenntnisse besaß, phantasierte man gern von der friedlichen Natur und den edlen Wilden (Rousseau, Karl May etc.). Je mehr Beobachtungen man machte, desto mehr brachen diese Phantasien zusammen. Jane Goodall legte zu unseren nächsten Vettern, den Schimpansen, viele Befunde vor, zB:
“... töten das Baby und fressen es. Und wenn sie einem einzelnen Männchen begegnen … verfolgen sie es mit mörderischer Wildheit. Zwei Angreifer halten das Opfer fest, und die anderen schlagen es, beißen ihm Zehen und Genitalien ab, reißen ihm Fleisch vom Körper, verdrehen ihm die Gliedmaßen, trinken sein Blut oder ziehen ihm die Luftröhre heraus.”
(Zit. bei Pinker, Gewalt, S. 775f.)

Bei dem Primatologen Frans de Waal findet sich in seinem Buch “Wilde Diplomaten. Versöhnung und Entspannungspolitik bei Affen und Menschen” (1989) eine Erinnerung an den September 1970:
“‘Ich habe mich entschlossen, die Fedayin zu behalten, und ich halte in dieser Wahl mein Wort. …’ Ein paar Monate (später) führten Husseins Truppen einen Überraschungsangriff auf die Fedayin durch. Tausende von ihnen wurden getötet, einschließlich wehrloser Menschen … Die Truppen waren gnadenlos, sie schnitten Arme, Beine und machmal die Genitalien ihrer gefesselten Opfer ab. Andere wurden enthauptet. … Schon 14 Jahre später, 1984, wurde Hussein öffentlich von … Arafat geküßt und umarmt.” (A.a.O., S. 27)
Man sieht, das stammesgeschichtliche Erbe verschwindet nicht so schnell, vor allem kann es durch Vernachlässigung einer disziplinierenden Erziehung von Jungen jederzeit aktiviert werden.
In der gewaltsüchtigen arabischen Welt gibt es überwiegend nur die Erziehung durch Gewalt zu Machoverhalten und übersteigerter Männlichkeit und Ehre.  










Mittwoch, 19. Oktober 2016

Der November naht






Nur starke Farben durchdringen jetzt noch das nasse Grau.








Dienstag, 18. Oktober 2016

Befreiungskriege








16. bis 19. Oktober 1813: Großschlacht bei Leipzig gegen Napoleon, der ganz Europa erobert und besetzt hatte. Abertausende verloren ihr Leben, Napoleon leider nicht. Aber es war der Anfang vom Ende des brutalen Kriegstreibers. Armeen aus Preußen, Österreich, Rußland und Schweden besiegten die Franzosen und eroberten Leipzig zurück.

1813 gelang ein großer Schritt in Richtung einer Einigung der deutschen Länder, doch der sächsische König Friedrich August, den Napoleon zum König ernannt hatte, focht auf der Seite Napoleons. Das tat auch der bayrische König Max I. Josef, der jedoch in der Schlacht die Seiten wechselte. Sachsen verlor Gebiete, Bayern gewann hinzu.














Zoom Tube for solo flute -Jasmine Choi 최나경

Montag, 17. Oktober 2016

Heute schon gesündigt?











Superbia
Avaritia
Luxuria
3. Wollust (Ausschweifung, Genusssucht, Begehren)
Ira
Gula
5. Völlerei (Gefräßigkeit, Maßlosigkeit, Selbstsucht)
7. Faulheit (Feigheit, Ignoranz, Trägheit des Herzens)
Das sind die 7 Todsünden, wie sie Papst Gregor I. (540-604) bündig verkündete.
Gregor war überhaupt handfest gesonnen:
“Gegenüber den noch immer zahlreichen Nichtchristen trat Gregor dagegen in der Regel äußerst intolerant auf; so gab er im Jahr 599 Order, die Heiden Sardiniens zum Übertritt zum Christentum zu zwingen:
„Wenn ihr feststellt, dass sie nicht gewillt sind, ihr Verhalten zu ändern, so befehlen wir, dass ihr sie mit größtem Eifer verfolgt. Sind sie unfrei, so züchtigt sie mit Prügeln und Folter, um sie zur Besserung zu zwingen. Sind sie aber freie Menschen, so sollen sie durch strengste Kerkerhaft zur Einsicht gebracht werden, wie es angemessen ist, damit jene, die sich weigern, die Worte der Erlösung anzunehmen, welche sie aus den Gefahren des Todes erretten können, durch körperliche Qual dem erwünschten gesunden Glauben zugeführt werden.“
(Wikip.)

Gregor der Grobe wußte auch, wie die Todsünden in der von ihm phantasierten Hölle bestraft werden würden:
STOLZ: Auf das Rad flechten
NEID: In gefrorenem Wasser versenken
VÖLLEREI: Einsperren mit Ratten, Kröten und Schlangen
WOLLUST: Verbrennen in Feuer und Schwefel
ZORN: Bei lebendigem Leib zerstückeln
HABGIER: In Kessel mit siedendem Öl tauchen
TRÄGHEIT DES HERZENS: In eine Schlangengrube sperren
(Pinker, Gewalt, S. 44)

So erfinderisch waren andere Ideologen-Verbrecher wie Lenin, Stalin, Hitler, Mao etc. nicht.

Vielleicht waren sie nicht so glaubensfest wie Gregor? Nicht so moralisch? Denn die Moral war es ja, die die Folter in den Augen der Christenschamanen so menschenfreundlich machte, wobei ein paar Stunden Folter durch christliche Hände vor der ewigen Folter in der Hölle bewahren sollte. Um sie zu retten, wurden die Hus, Servetus, Tyndale und Bruno etc. lebendig verbrannt. Es dauerte lange, ehe die Christensekten durch die Aufklärung zivilisiert wurden.





Launiges Stück. /// Live at the Concertgebouw: Rembrandt Frerichs Trio

Sonntag, 16. Oktober 2016

Trakls Herbst










Verklärter Herbst

Gewaltig endet so das Jahr
Mit goldnem Wein und Frucht der Gärten.
Rund schweigen Wälder wunderbar
Und sind des Einsamen Gefährten.

Da sagt der Landmann: Es ist gut.
Ihr Abendglocken lang und leise
Gebt noch zum Ende frohen Mut.
Ein Vogelzug grüßt auf der Reise.

Es ist der Liebe milde Zeit.
Im Kahn den blauen Fluß hinunter
Wie schön sich Bild an Bildchen reiht -
Das geht in Ruh und Schweigen unter.

1912 Georg Trakl (1887-1914)













Toru Takemitsu - Toward the sea (1989)

Freitag, 14. Oktober 2016

Alles hat Vor- und Nachteile







“Die Verweiblichung ist noch aus einem anderen Grund eine friedensstiftende Entwicklung. Gesellschaftliche und sexuelle Übereinkünfte, in denen die Interessen der Frauen stärker berücksichtigt werden, trocknen in der Regel den Sumpf aus, in dem die gewalttätige Konkurrenz zwischen Männern gedeiht.
Eine solche Übereinkunft ist die Ehe: Männer verpflichten sich, in die von ihnen gezeugten Kinder zu investieren, statt untereinander um sexuelle Gelegenheiten zu konkurrieren. Durch die Heirat verringern sich der Testosteronspiegel eines Mannes und die Wahrscheinlichkeit, daß er das Leben eines Verbrechers führt; und wie wir erfahren haben, sanken die Mordquoten in den USA während der ehefreundlichen 1940er und 1950er Jahre stark ab, in den 1960er und 1970er Jahren dagegen, als man die Ehe immer stärker hinausschob, stiegen sie wieder an; und in afroamerikanischen Gemeinschaften, in denen die Quote der Eheschließungen besonders gering ist, sind sie bis heute hoch geblieben (Kap. 3).”

Steven Pinker, Gewalt, 2011, S. 1019)

Donnerstag, 13. Oktober 2016

Bei Politikern geht es immer um das kleinere Übel


Es geht um Abermilliarden für den Klimaquatsch, es geht um Abermilliarden an Steuersenkung, es geht um die Beendigung der katastrophalen Clinton-Außenpolitik im Nahen Osten - und da kommt die Trotteltruppe von Tricki-Hilly mit Weibergeschichten. Albern. Lächerlich. Kindisch. 

Vgl. 

Gastbeitrag von Roger Köppel

Warum Trumps Wahl das geringere Übel sein könnte

Donnerstag, 13.10.2016, 08:37 · von FOCUS-Online-Gastautor 













Mittwoch, 12. Oktober 2016

Alexandre Tharaud: The complete "Suite française FP. 80" (Poulenc)

30 Mio. zahlte Berlin für ein Konferenzgebäude in Afrika


VW betreibt bereits ein Montagewerk in Südafrika und Nigeria. Jetzt soll eines in Kenia dazukommen. Das ist grundsätzlich der richtige Weg: die Menschen bleiben dort, wo sie sind, und die Unternehmen gehen in diese Länder.

Problematisch ist jedoch, daß in den Ländern Afrikas so große Korruption herrscht und der Ausbildungsstand und die Arbeitsmotivation so gering sind. Die herrschenden Eliten sind überwiegend völlig skrupellos und schrecken auch nicht davor zurück, ihr einstmals blühendes Land völlig zu ruinieren. Mugabe und Zimbabwe stehen dafür. Südafrika hat den gleichen Weg eingeschlagen.
Hoffentlich gelingt VW ein erfolgreicher Betrieb des neuen Werks.












Dienstag, 11. Oktober 2016

Sniper fire on Hillary - diese lästigen Aufzeichnungen, die nicht alle auf den privaten Server zu lenken waren. /// Hillary Clinton lying for 13 minutes straight.

Zum Weltmädchentag


Die derzeitigen Probleme in Zentralasien, Naher Osten und Afrika beruhen in der Hauptsache auf der Bevölkerungsexplosion. Diese stellt viele aggressive junge Männer für Kriege bereit. Die Bevölkerungsexplosion beruht auf der Versklavung der Frauen. Emanzipierte Frauen bekommen weniger Kinder, und schon fehlen den Milizen die Kämpfer. Daher kann es nur ein wesentliches Entwicklungsziel geben: Frauenrechte! Sie allein pazifizieren die rückständigen Gesellschaften.



















Montag, 10. Oktober 2016

Was für eine Frau! Oberflächlich und arrogant. Sie ist mitverantwortlich für die Milizenbarbarei in Libyen, seit sie den kurzsichtigen Obama bequatschte, Gaddhafi durch Bombeneinsatz zu stürzen, ohne an die Folgen zu denken, die der Irak-Krieg veranschaulicht hatte. Eine gefährliche Versagerin. /// Hillary Clinton on Gaddafi: We came, we saw, he died

Einfühlung und Mitleid können tödlich sein!


Die Einfühlung. Das Grimm’sche Wörterbuch kennt sie noch nicht. Die Duden-Etymologie immer noch nicht, dito das DBG Lexikon der dt. Sprache (1969). Aber der Brockhaus von 1994 führt aus:
“Das Sich-Hineinversetzen in eine andere Person oder einen anderen Gegenstand … Methode der verstehenden Erschließung … Auch Grundbegriff der psychologischen Ästhetik”.
Das Lexikon der Psychologie (Arnold, Eysenck, Meili) fügt hinzu:
“geht primär über die sprachliche Mitteilung … nie den Rang einer wissenschaftlichen Methode erhalten … da sie nicht objektivierbar ist.”
Die sprachliche Mitteilung spielte auch im Sadistenmordfall Adeline eine Rolle. Zur Erinnerung:
Der Bluttat gingen während Monaten gehegte Fantasien voraus. Fabrice A. habe bereits im Gefängnis Vergnügen an der Vorstellung empfunden, wie er der Sozialtherapeutin die Kehle durchschneiden würde, sagte am Dienstag die Genfer Psychiaterin Alexandra Rageth.
Aus diesen Fantasien heraus begann er im Gefängnis bestimmte Gewaltszenen aus Filmen immer wieder anzusehen. In dem er der bereits an einen Baum gefesselten Sozialtherapeutin die Kehle durchschnitt, setzte er diese Fantasien in die Realität um.” (NZZ 4.10.2016)

Der Sadist und Serientäter hatte die unter der Resozialisierungsideologie leidenden Sozialtherapeutin Adeline empathisch bequatscht, für den Reitausflug (sic!) ein Messer kaufen zu dürfen. Der Sadist wußte, wie er die Einfühlung seines Opfers aktivieren konnte, um ihren Verstand auszuschalten. Deswegen: Vorsicht vor der Einfühlung! Einfühlung und Mitleid können tödlich sein! Insbesondere Frauen mit ihrem Hang zur Emotionalität sind gefährdet. Die Vorgesetzte von Adeline - offenbar ebenfalls benebelt von Resozialisierungsgesumse - hat völlig verantwortungslos gehandelt, eine junge Frau ohne viel Lebenserfahrung auf einen Ausflug mit einem brutalen Serientäter zu schicken.


Vgl. http://www.nzz.ch/panorama/prozess-in-genf-adelines-peiniger-wusste-was-er-tat-ld.120202