Freitag, 21. April 2017

Schule im Ruhrgebiet











‘Kommsse rauf, kannze kucken
Gefährdete Erfolgsgeschichte: Aufstieg durch Bildung im Ruhrgebiet / Von Klaus Klemm, Frankfurter Allgemeine Zeitung, 20.04.2002

… Ein Bericht über die Situation an einer Hauptschule in Recklinghausen, gegeben auf einer Personalversammlung, ist aufschlußreich. Der Lehrer einer fünften Klasse berichtet: Seine Klasse wurde zunächst von 28 Schülern aus elf verschiedenen Grundschulen gebildet. Im Verlauf des Schuljahres kamen zwei weitere hinzu: ein Kind aus einer Zirkusfamilie und ein kurdisches Kind. Die elf Mädchen und neunzehn Jungen bieten, was ihre ethnische Herkunft angeht, ein multikulturelles Bild: Achtzehn von ihnen sind Deutsche, sieben Türken, zwei Libanesen, zwei Russen und eines ist Iraker. Elf dieser Kinder sind Katholiken, neun Protestanten, zehn Muslime. In dieser für Hauptschulen in industriellen Ballungsgebieten durchaus repräsentativen Klasse bündeln sich Bildungsprobleme. Schüler, die aus bildungsfernen Elternhäusern stammen, Kinder mit Migrationshintergrund und Kinder, die aus sozial schwachen Wohngebieten kommen. Dies sind die Kinder, die in der Pisa-Studie als "Risikogruppe" vorgestellt werden. Zwei Drittel der Risikoschüler sind Jungen, der überwiegende Teil lernt in Haupt- oder Sonderschulen, zur Hälfte haben sie einen Migrationshintergrund.

Den Unterricht in seiner Klasse beschreibt derselbe Hauptschullehrer so: "Spätestens nach der zweiten Unterrichtsstunde erwarten mich meist ein Chaos von Unruhe, Störungen jeglicher Art, Gezanke, Gezerre, Aggressionen, Tritten, Tränen; Beleidigungen, Hyperaktivität, Impulsivität und eine sexualisierte Drohsprache. Einzelheiten werden im Unterricht nicht beachtet, ohne Ende müssen Flüchtigkeitsfehler korrigiert werden, fast kaum ein Kind der gesamten Klasse kann richtig von der Tafel abschreiben, und an der ständig mangelnden Daueraufmerksamkeit sehr vieler Kinder scheitern Ermahnungen, Lob und Tadel. Einige Kinder führen Aufträge nie zu Ende, zappeln fast immer, lenken andere oder oft die ganze Klasse in einer Unterrichtsstunde mehrmals ab und lassen sich selbst wiederum von anderen immer ablenken. Es gibt Kinder, die laufend aufstehen und in der Klasse herumlaufen oder sogar eigenmächtig den Klassenraum verlassen und einfach nach Hause gehen, weil ihnen irgend etwas nicht paßt."
…’
Der Autor lehrt Erziehungswissenschaften an der Universität Essen.

Das Problem ist heute noch viel schlimmer geworden durch die Hilfarbeiterzuwanderung und eine völlig verfehlte Inklusionspolitik. Die SPD und ihr grüner Steigbügelhalter reden einfach darüber hinweg. Lernbereite Kinder werden durch die Störer und viele Mitschüler, die kaum Deutsch sprechen, massiv benachteiligt.

















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