Mittwoch, 3. Mai 2017

Aristophanes








“Ich bitte, ‘bringt man Eulen nach Athen’?”, fragt die Hauptfigur PEITHETAIROS (‘Ratefreund’) in Aristophanes Komödie “Die Vögel” seinen Kumpel EUELPIDES (‘Hoffegut’). (Vers 305)
Nein, das tut man natürlich nicht, denn in Athen gibt es davon genug, schließlich ist das der Vogel der Athene, Namensgeberin und Behüterin der Stadt. Seit dieser Zeit steht die Wendung für überflüssiges Tun.
“Die Vögel” sind ein schnurriges Stück. Zwei Athenern wird es in Athen zu bunt - so alt ist das Motiv - und sie schauen sich nach einem neuen Wohnort um, ganz so, wie sich mancher Berliner heute in Florida oder Arkansas umsieht. Die beiden lassen sich von gekauften Vögeln leiten, und entwickeln die Idee, der  gesammelten Vogelschar erneut zu alter Herrschaft zu verhelfen und mit den Vögeln die Stadt WOLKENKUCKUCKSBURG zu bauen, die bei allen Politikern heute noch sehr beliebt ist. Fortan wird den Vögeln geopfert, nicht mehr den entmachteten Göttern. Ein Priester bietet seine Dienste in WOLKENKUCKUCKSBURG an, wird aber abgewiesen. Priester werden nicht mehr gebraucht, schließlich hat man schon Zeus & Co. abserviert.

Dergestalt kann man in den “Vögeln” eine atheistische Komödie erblicken. Auch das eine Großtat innerhalb der alten griechischen Kultur, von der nach der jahrhundertelangen türkischen Besetzung nur die Akropolis geblieben ist.













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