Freitag, 14. Juli 2017

Eine Frau, wie sie im Orient undenkbar war und immer noch ist



Die Multimillionenerbin hatte nicht viel Auswahl. Das lag an ihrem calvinistischen Religiotentum im katholischen Frankreich. Die Eltern Necker fingen mit der Bräutigam-Suche schon an, als Germaine erst 12 war. So wurde sie Madame de Stal, woraus dann die bekannte Staël wurde. Die sich wiederum zu einer Gegnerin des Kolossalkriegers Napoleon entwickelte, der ihr Buch “Über Deutschland” verbot. Darin besichtigt sie die deutschen Länder und kommt zu einem ähnlichen, wenn auch anders bewerteten Urteil wie Thomas Mann in seiner Schrift “Ansichten eines Konservativen”: Französische Plapperzivilisation und deutsches Dichter- und Denkertum. “Land der Dichter und Denker” stammt von Staël selbst, was zweifellos eine skurrile Kennzeichnung darstellt. Jedenfalls war sie eine muntere Dame und scheute den schlechten Weg mit der Kutsche nach Frankfurt, Weimar und Berlin nicht. Ein Schlaganfall beendete ihr Leben leider früh, am 14.7.1817, mit 51 Jahren, dergestalt den Spruch bestätigend: Du bist so alt wie deine Gefäße. Aber davon wußte die Gute nichts, die moderne, naturwissenschaftliche Medizin entwickelte sich erst gut 100 Jahre später.

















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