Sonntag, 2. Juli 2017

Sie haßten und sie schlugen sich










Eine böse Sache, die Religion

“Inzwischen hatte der Haß unter den einander bekämpfenden Religionen an Bitterkeit zugenommen.”
“Die Gebildeten mißbrauchten ihre Schaffenskraft zur Verfassung unflätiger Bücher, die von einem kritiklosen Publikum mit Freuden begrüßt wurden. Die Calvinisten forderten alle wahren Gläubigen zur Gewalt auf und fanden besonderen Gefallen an den mehr blutrünstigen Psalmen. Aber auch die Katholiken und Lutheraner waren nicht frei von Schuld, und Gewalt galt überall als Beweis wahren Glaubens. Die Lutheraner griffen die Calvinisten in den Straßen Berlins an; katholische Priester in Bayern gingen bewaffnet, um sich verteidigen zu können; in Dresden hielt der Mob das Leichenbegängnis eines italienischen Katholiken auf und riß den Leichnam in Stücke; in den Straßen von Frankfurt am Main kam es zu einer Prügelei zwischen einem protestantischen Pastor und einem katholischen Priester, und die calvinistischen Gottesdienste in der Steiermark wurden häufig durch Jesuiten unterbrochen, die verkleidet unter der Gemeinde anwesend und so geschickt waren, daß sie den Gläubigen als Ersatz für deren Gebetbücher Breviere in die Hände spielten.”


Ciceley Veronica Wedgwod, Der Dreißigjährige Krieg, 2002; zitiert nach K. Deschner, Kriminalgeschichte des Christentums, Bd. 9, S. 288














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