Freitag, 12. April 2019

Karls Leben war nicht einfach. Ob Krieg oder Frieden, ständig zog der große Karl - er war wirklich groß, etwa 1,90m - von einer Pfalz zur nächsten, von einem Schlachtfeld zum nächsten. Mit den Jahren wurde ihm das zuviel und er baute in Aachen. Aachen? Wie kam der Mann auf Aachen? Nicht einmal die Mosel floß dort vorbei, geschweige denn der Rhein, an dem die Römer begabt mit Sinn für Logistik gebaut hatten. Der fehlte dem großen Karl, aber er plantschte gerne im warmen Wasser. In den Carolus-Thermen, die gab es in Aachen, hießen aber damals noch nicht so. “Das warme Wasser tat ihm gut. Seine Söhne, seine Höflinge und Freunde, seine Leibwache: alle badeten mit. Der König lud sie eigens zu diesem Vergnügen ein. Über einhundert Leute sollen sich da gelegentlich getummelt haben.” (Fried, Karl, S. 375) Das kann man gut verstehen. Die langen Ritte auf den schlechten Straßen strengten an. Kam ihm denn im Bad der Gedanke an eine Wasserleitung? An mehr Hygiene in der Stinkpfalz? Die Römer waren so schlau und hatten kleine und große Aquadukte gebaut. Das Christentum, dem Karl anhing, kannte nur die höhere Reinheit, während es unten in den Fäkalien stand. Ja, das Mittelalter war nicht nur finster, es stank auch. /// The Roman Aquaduct at Mória (Lesvos) by drone

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